Essay Theodor Fontane Die Rückkehr in die Heimat

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Zweifellos gilt Theodor Fontane als einer der bedeutendsten deutschsprachigen Vertreter des Realismus, dem es mit seinen Werken gelang, eine weltweite übergeordnete Bedeutung zu erlangen. Dies gilt besonders für „Effie Briest" und „Stechlin" welche mit gutem Gewissen als Meisterwerke bezeichnet werden können. Dabei ist bei letzterem die Handlung so sehr begrenzt, dass sogar Fontane selbst die Handlung in einem Halbsatz ironisch zusammenfasste: "Zum Schluss stirbt ein Alter und zwei Junge heiraten sich; -das ist so ziemlich alles, was auf 500 Seiten geschieht." Doch gerade die stattfindende Verschmelzung von Wirklichkeit und Fiktion lässt den Leser keinen Unterschied zwischen Erlebtem und Erdachtem erkennen, was die Handlung nach bürgerlichem oder vielmehr alltäglichem Verständnis mit Leben füllt.
Doch viel wichtiger war es Fontane wohl, dass man um Literatur zu schaffen, ja sogar großartige, nicht unbedingt weit reisen muss. Er stellte sich also gegen das zuvor von der Romantik propagierte Wandermotiv. Das spiegelt sich auch in seinen Werken wider. So spielen seine Romane in regionalen Dimension. Zwar mag seine Reiseliteratur wie „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" eine Ausnahme sein, doch umso stärker bildet sich diese Mentalität in seiner Lyrik ab. Allem voran „Unterwegs und wieder daheim".
In diesem Gedicht beschreibt das lyrische Ich was es bewogen hat sich auf die Reise zu begeben, wie etwa Verlangen und Glück. Doch es blieb dem lyrischen Ich verwehrt und so kehrte es zurück in die Heimat, wo es erkannte, dass dieses Verlangen unbegründet war und sein Glück bereits dort gefunden hatte, wo es zu Hause war.
Fontane thematisiert damit die vergebliche Suche nach dem persönlichen Glück in der Ferne, wobei er zu dem Schluss kommt, dass sich wahres Glück nur in der Heimat finden lässt. Damit schreibt er der Heimat, dem Ort wo man sich zu Hause fühlt, den größten Wert zu und verdeutlicht noch einmal mehr, dass es meist die eher kleinen Dinge im Leben sind, die einem zu wahrem Glück verhelfen.
Dies beschränkt sich nicht nur auf Fontanes Werke, sondern beschreibt sein ganzes Dasein. Fontane war fortan auf Reisen, selbst wenn er in seiner vermeintlichen Heimat Berlin war, wo er den Großteil seines Lebens verbrachte und auch gestorben ist.
Doch es war nicht seine wahre Heimat. Nicht diese, die er in dem Gedicht „Unterwegs und wieder daheim" beschreibt. Nicht diese, die das Glück und die Welt ist. Sein „Wanderungen durch die Mark Brandenburg" war eine zeitweise Heimkehr in seine wahre, geliebte Heimat, wo sein Glück zu finden ist. Somit stellt dieser Roman auch keine Reiseliteratur dar oder folgt gar einem Wandermotiv wie etwa in der Romantik, sondern thematisiert die Sehnsucht und das was Heimat für jeden einzelnen ausmacht. 

Sein letzter Roman „Stechlin" spielt mit Sicherheit nicht umsonst nicht in Berlin. Auch dies ist eine Heimkehr in Fontanes wahre Heimat, wenn auch nur geistig. Wahrscheinlich hätte er seinen Frieden gefunden, wenn er nicht nur in Gedanken in die Mark zurückgekehrt wäre, sondern tatsächlich. So hat er an Depressionen gelitten. Vielleicht, weil ihm das für ihn wichtigste einer Reise, nämlich die Heimkehr, verwehrt blieb.
Fontane reiste und wanderte gerne, keine Frage, doch um glücklich zu sein musste er immer wieder in seine Heimat zurückkehren. Diese Vorstellung hilft einem seine eigene zu überdenken und die Definition und vor allem die Bedeutung von Heimat für sich persönlich zu treffen. So lässt sich Sehnsucht, aber auch die Freude über vermeintlich kleine Dinge bewusster wahrnehmen und entscheiden, was im Leben wirklich von Bedeutung ist.
Fest steht, dank Fontanes Abneigung gegenüber der Romantik konnte er im Gegenzug derart bedeutenden Einfluss auf den bürgerlichen Realismus ausüben und ist nicht umsonst auf der ganzen Welt bekannt und geachtet.

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