Kapitel 22

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Panisch liefen die Menschen durch die Dunkelheit. Vermutlich versuchten sie den Ausgang zu finden, doch dieses Labyrinth war selbst im Hellen schwer zu navigieren. In der Dunkelheit war es nahezu unmöglich. Zwar leuchteten die grünen Notausgangsschilder noch immer über den Türen, doch zu denen musste man erstmal kommen, wenn deben den Schildern noch drei Ritter und zwei Kunststoffochsen vor einem standen und man nicht einmal seine eigenen Hände sehen konnte.

Ich kauerte mich neben der Statue nieder und wartete. Vielleicht hatte Max ausversehen das Licht mitsamt der Alarmanlage ausgeschaltet. Sicherlich arbeitete er gerade daran, es wieder anzuschalten. Als in den nächsten Minuten jedoch immer noch nichts passiert war, richtete ich mich auf und tastete mit ausgestreckten Fingern nach dem Schwert. Mit dem kleinen Finger ertastete ich etwas kaltes. Ich senkte meinen Arm, bis ich die hölzerne Hand zu fassen bekam, dann öffnete ich vorsichtig die Finger und zog das Schwert heraus. Es war leichter aus gedacht. Ich hielt den Griff mit beiden Händen fest und schwenkte das Schwert durch die Dunkelheit. Nichts passierte.

Vorsichtig ging ich vorwärts, versuchte mich daran zu erinnern wo die Tür zum dritten Raum gewesen war. Doch ich hatte mich schon zu viel gedreht. Längst schon wusste ich nicht mehr, in welche Richtung ich schaute. Irgendwo musste doch das Notausgangsschild sein. Langsam drehte ich mich auf der Stelle, die Hand mit dem Schwert ausgestreckt, die andere schützend über der Stirn. Zum Glück musste ich nicht lange im Dunkeln tappen, denn gerade, als ich das Schild gefunden hatte, ging das Licht wieder an.

Von der plötzlichen Helligkeit geblendet kniff ich die Augen zusammen. Als sich meine Augen beruhigt hatten sah ich mich um. Ich stand gut eineinhalb Meter von der hölzernen Statue entfernt. Keine zwei Meter vor mir kauerte ein Mann neben der Tür, sein Gesicht zwischen den Beinen und seine Hände schützend über den Kopf gelegt. Er riss die Augen auf, als er den Blick hob und mich mit dem Schwert erblickte. Ich ließ es sinken und versuchte ihm mit einem Lächeln zu versichern, dass ich keine Gefahr für ihn war, doch er rappelte sich nur panisch hoch und stürzte durch die Tür zum Notausgang.

Ich sah ihm kurz nach, dann zuckte ich mit den Schultern und machte mich auf die Suche nach Lucas. Ich fand ihn im ersten Ausstellungsraum. Sein Gesicht entspannte sich ein wenig, als er das Schwert in meiner Hand sah.

"Dann mal weg", sagte er leise und lief am Ticketschalter vorbei zum Ausgang. Doch als wir gerade die Pistolen wieder zurück in den Rucksack stecken wollten, sahen wir, dass dort schon jemand stand. Breitbeinig und mit einem Gewehr im Arm versperrte der Mann den Ausgang.

"Was zum-", begann Lucas, als ein bekanntes Gesicht vom Ticketschalter auf uns zu kam.

"Hände hoch", sagte Max und deutete mit seiner Pistole auf Lucas.

Ich lachte. "Danke für die Hilfe, aber wir schaffen den Rest schon alleine."

Doch anstatt seine Waffe zu senken richtete Max sie auf mich.

"Was wird das?", zischte ich. "Du solltest doch draußen bleiben. Und was soll das mit dem Türsteher?" Ich nickte in Richtung des fremden Mannes.

"Hände hoch habe ich gesagt", brüllte Max mir ins Gesicht. Ich hob die Hände, doch Lucas schob sich vor mich.

"Was soll das Alter?"

"Glaubst du ich riskiere meine Bewährung, nur damit ihr euch ein dämliches Schwert holen könnt? Das Ding hat noch nicht mal Diamanten."

In diesem Moment rannten drei weitere Männer mit Gewehren in mein Sichtfeld, vor ihnen eine Horde Besucher. Allesamt hatten sie ihre Hände erhoben.

"Meinetwegen. Mach was du willst. Gib uns das Schwert und wir gehen."

Doch Max schüttelte grinsend den Kopf.

"Wenn das Ding wirklich so wertvoll ist, behalte ich es lieber."

"Das war nicht so abgemacht."

"Lass das Schwert fallen, Kleine", sagte Max an mich gerichtet. Kurz überlegte ich, es einfach zu riskieren und ihn damit anzugreifen. Aber dann gehorchte ich doch und legte das Schwert vorsichtig vor mich auf dem Boden.

"Sehr gut", sagte Max und bedeutete uns mit einem Handwedeln rückwärts zu gehen.

"Ey, Matty, nimm die beiden mit in den Keller.", schrie er und sah sich über die Schulter.

"Pass auf, dass sie nicht rennen. Wenn die Polizei stunk macht können wir Geißeln gut gebrauchen. Und jetzt Tempo, Tempo."

Der angesprochene Mann, ein breitschultriger Typ mit Glatze, packte mich um die Hüfte und zog mich zur Kellertreppe. Auch Lucas schleifte er mit sich. Ich zappelte, schlug mit aller Kraft um mich, doch ich hätte auch gleich gegen einen Fels boxen können. Er bewegte sich keinen Millimeter. Meine kläglichen Versuche, sich aus seinem Griff zu winden, machten ihn wenn überhaupt noch fester.

"Lass uns-gehen", röchelte ich. Schon auf der ersten Treppenstufe verlor ich das Gleichgewicht, doch anstatt zu stürzen hoben meine Beine nur vom Boden ab. Mit zappelden Beinen wurde ich weitergetragen. Meine Pistole drückte sich unangenehm gegen meine Seite. In meinem Kopf ratterte es. Rennen konnte ich nicht, dazu war es zu spät. An meine Waffe kam ich auch nicht.

Der Typ ließ uns erst los als wir in der hintersten Ecke der Abstellkammer ankamen. Sein Gewehr im Anschlag ging er rückwärts durch die restlichen Besucher und verließ den Raum. Dann fiel die schwere Metalltür hinter ihm ins Schloss. Ein leises Kratzen ertönte. Es klang so, als würde der Typ die Tür mit irgendetwas verbarrikadieren. Ich bezweifelte, dass sich selbst mit offener Tür jemand trauen würde zu fliehen. Zumindest hätte ich das nicht getan wenn ich so viel zu verlieren hätte wie sie.

Ich schnaubte frustriert und ließ mich mit dem Rücken an der Wand auf den Boden rutschen. Lucas saß bereits neben mir. Er hatte sein Hosenbein ein wenig hochgeschoben und betrachtete mit schmerzverzerrtem Gesicht eine Stelle an seinem Schienbein.

"Und jetzt?", fragte ich leise.

"Was jetzt?", schnaubte er und schob das Hosenbein zurück.

"Na, was machen wir jetzt? Die Polizei kann jeden Moment kommen und dein toller Kumpel hat unser Schwert."

"Was kann ich dafür?"

"Es war deine Idee. Du hast das mit Max vorgeschlagen."

"Hättest du eine bessere gehabt?"

Ich seuftze. "Nein."

Als ich den Kopf hob und Lucas ins Gesicht blickte sah er schon ein bisschen weniger beleidigt aus. Er rückte an mich heran bis seine Schulter gegen meine stieß.

"Es bringt jetzt nichts über Schuld zu streiten. Wir müssen etwas machen. Und zwar schnell."

Er klopfte sich unauffällig mit dem Ellenbogen gegen seine Seite bis er die Pistole ertastete. Fragend sah er mich an. Ich nickte.

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