14. Kapitel

Màu nền
Font chữ
Font size
Chiều cao dòng

Als wir den Wald betraten hatte ich ein ungutes Gefühl im Bauch.
Es war Finster, das dichte Blattwerk schirmte uns vor den letzten Sonnenstrahlen des Tages ab.
Hinter jedem der dunkelblättrigen Büsche könnte die nächste Gefahr lauern.
Ich nahm den Bogen- welchen ich seitlich über die Schulter gehängt hatte - in die Hand und streckte die andere nach dem Köcher aus, den ich an meinem Rucksack befestigt hatte.
Auch die anderen legten die Hände an ihre Waffen.
Lilly zog ein dickes, langes Messer aus ihrem Gürtel.
Hatte sie es von den Feinden geklaut?
Hatte sie es selbst gemacht?
Oder war sie heimlich in unser Dorf geschlichen?

Für solche Fragen war jetzt keine Zeit.
Ich legte den Pfeil vorsichtshalber an die Sehne.
Unsere Gruppe schlich sich nahezu lautlos durch den Wald.
Wir spähten in jedes Gebüsch, hinter jeden Baum, doch nirgends war jemand zu sehen.
Das Licht wurde zunehmend weniger, durch die Blätter erspähte ich ein paar Mal den Himmel, wie er grau und dunkel über uns lag.
Bald wurde es Nacht, dann würden wir vermutlich gar nichts mehr sehen.
Aber ein Feuer zu machen würde vermutlich zu viel Aufmerksamkeit erregen.

"Wandern wir in der Nacht weiter?", fragte Abygail leise.
Lilly zuckte mit den Schultern, den Blick auf die umliegenden Bäume gerichtet.
"Wenn wir schlafen muss jemand Wache stehen. Aber wir sollten kein Feuer machen und versuchen einfach nicht zu reden."

"Noch kann man die Hand vor Augen sehen. Ich denke wir könnten weiterlaufen", mischte sich Jason ein.
Die anderen nickten und wir liefen weiter.
Plötzlich grollte es ohrenbetäubende laut.
Erschrocken sah ich zum Himmel, der noch mehr zugeschwärzt war. Einzelne Regentropfen fielen auf uns hinab.

"Bleiben wir erstmal hier", rief Frank durch das nächste Donnergrollen hindurch.
Er lehnte sich an den Stamm eines Baumes, geschützt von den über ihm liegenden Blättern.
Ich spürte die wenigen Tropfen die sich durch das Blattwerk drängten, mit einem leisen platschen auf meinem Gesicht landen.

Außer dem Donnergrollen war es still, die Geräusche des Regens waren nur leise und hoch über uns zu hören.
Dafür hörte ich jedoch etwas anderes.
Erst erkannte ich das Geräusch nicht, doch plötzlich wusste ich es und mein Herz schien stehen zu bleiben.

Ich hörte wie jemand den Pfeil an die Sehne legte und den Bogen spannte.


"Runter!", schrie ich, während ich meinen Bogen anhob.
Etwas zischte direkt an meinem Kopf vorbei.
Als ich mich umdrehte, sah ich, wie ein Pfeil sich genau dort in den Baum bohrte, wo Frank eben noch gestanden hatte.
Nun kauerte er mit den anderen auf dem Boden.
Jason sprang auf, sein Schwert fest in der Hand.
Ich zielte blitzschnell in die Richtung aus der der Pfeil gekommen war und schoss ab.
Es war jedoch nichts zu hören, kein Schmerzensschrei, kein Rascheln.
Ich drehte mich im Kreis und hörte das Geräusch wie mehrere Menschen einen Bogen spannte.
Viel zu viele.
Ich legte einen neuen Pfeil an, entschied mich aber für etwas besseres.

"Lauft!" Die anderen befolgten meinen Rat sofort.
Ich und Jason stürzten vorneweg durch die Bäume hindurch.
Plötzlich stand eine Gestalt direkt vor uns.
Eine schwarze Kapuze hing ihr ins Gesicht und ein gespannter Bogen war auf und gerichtet.
Jason zögerte keine Sekunde, wich dem Pfeil, den die Gestalt abfeuerte aus und rammte ihr das Schwert in den Bauch.
Als er es wieder herauszog tropfte Blut von der Klinge.
Die Gestalt schwankte, hielt sich die Brust und fiel krachend zu Boden.

Ich war geschockt vor der sich am Boden windenden Gestalt stehen geblieben.
Wir waren es also auch.
Mörder.
Hinter mir hörte ich das zischen der Pfeile.

"Evelyn! Komm!", rief Jason von vorne.
Lilly drängte sich an mir vorbei ohne den Fremden mit nur einem Blick zu würdigen.
"Komm Evelyn!" Peter war plötzlich neben mir, duckte sich unter einem Pfeil hindurch.
Ich sah noch einmal den Körper an, welcher zucktend auf dem Boden lag.
Das Blut aus seiner offenen Wunde sickerte in das Moos unter seinem Körper.

Bei dem nächsten zucken rutschte der Gestalt die Kapuze vom Kopf und genau in dem Moment zuckte ein Blitz über den Himmel und erhellte das Gesicht.

Peter neben mir schnappte nach Luft, Abygail die zu uns aufgestoßen war quickte leise auf.
Ich erkannte ihn auch.
Es war Mason.
Der, welcher für Arthur gearbeitet hatte.
Einer aus unserem Dorf.
Doch er hatte auf uns geschossen, er gehörte nicht mehr zu unserem Dorf.
Er gehörte zu unseren Feinden.


Wir rannten hinter Jason her, meine Gedanken wirbelte in meinem Kopf herum.
Ab und zu flog ein Pfeil an mir vorbei und grub sich in einen der Baumstämme.
Der Regen prasselte nun stärker auf uns nieder.
Meine roten Haare hingen durchnässt vor mein Gesicht, verdeckten meine Sicht.
Ich konnte nicht hören ob die Feinde uns verfolgten.
Immer nur das alles umfassende Geräusch des Regens.

Plötzlich war da ein Schrei.
Er durchbrach das Prasseln, hallte in meinem Kopf nach.
Ich wandte mich blitzschnell um und sah geradenoch wie Frank zu Boden ging.
Abygail steiß ein entsetztes Geräusch aus und rannte zurück.
Ich folgte ihr, Peter ebenso.
Frank lag auf dem Bauch, zuckte leicht.
Durch seinen Bauch bohrte sich ein Pfeil.
Peter keuchte auf, Abygail betrachtete die Wunde.

"Das kriegen wir hin! Kommt wir müssen ihn tragen", rief sie uns zu.
Zusammen wuchteten wir Frank hoch und versuchten so schnell wie möglich weg zu kommen.

Nach einer viel zu langen Zeit waren die Feinde nicht mehr da.
Sie waren so leise verschwunden, wie sie gekommen waren.
Im Schutz von großen Büschen ließen wir Frank vorsichtig auf dem Laubboden ab.

Jason und Lilly kamen zu uns herübergerannt, beide hatten keine Offensichtlichen Verletzungen, was mich aufatmen ließ.
Als Frank jedoch hinter uns stöhnte verkrampft sich mein Körper.
Abygail hockte neben Frank, zog den Rusack von der Schulter, in dem wie ich sah ein Pfeil steckte und begann darin herum zu wühlen.

Ich ließ meinen Rucksack ebenfalls von den Schultern Rutschen.
Der Schaft eines Pfeile ragte aus der Mitte heraus.
Die Rucksäcke waren wohl unsere lebensretter gewesen.
Nur Franks Rucksack fehlte.
Er musste ihn irgendwo liegen gelassen haben.
Abygail fischte eine kleine Tasche aus dem Rucksack.

Jason machte sich gerade daran, eine Fackel aus Holz und Stoff herzustellen.
Der Regen wurde weniger, hörte auf, so schnell er gekommen war.
Als Jason die Fackel zum brennen gebracht hatte und sie neben Abygail abstellte, herrschte Stille.

Wir sahen Abygail dabei zu wie sie eine Flüssigkeit auf die Wunde goss, unwissend was wir tun sollten.
Aus dem Augenwinkel bemerkte ich, wie Lilly sich abwandte.
Peter konnte man am Gesicht ablesen das er ebenso wenig Blut sehen konnte, doch er blieb stehen.

"Wird er es schaffen?", fragte Jason in die Stille, welche von Franks stöhnen durchbrochen wurde.
Abygail neigte den Kopf nach links und rechts.
"Wenn ihr mich in Ruhe arbeiten lasst, dann vielleicht."



Hey!
Wie fandet ihr das Kapitel?

Vielen Dank fürs lesen! ❤️

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen2U.Pro