31. Kapitel

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Wir rannten durch den Wald, achteten kaum darauf wenig Geräusche zu machen.
Mein Herz schlug schmerzhaft gegen meine Brust und das Seitenstechen wurde immer heftiger.
Wir rannten zu schnell und zu lange.
Der Bogen schwankte bei jedem Tritt auf meiner Schulter herum und machte mir den Sprint durch den Wald noch mühsamer.
Zudem schwirrten mir tausende Gedanken durch den Kopf.
Was würde passieren nachdem der Fremde- Jasper in das Horn geblasen hatte?
Wussten die Fremden jetzt von unserem ehemaligen Standort?
Zu wievielen würden sie kommen?
Könnten wir überhaupt noch gewinnen wenn sie alle uns fanden?
Und war es eine gute Idee zu den Bergen zu gehen?
Was wenn es eine Falle war und wir mitten in die Arme von Arthurs Männern rannten.

Lilly wandte sich weiter nach rechts, sie wirkte überhaupt nicht ermüdet, ihr Atem ging im Gegensatz zu meinem gleichmäßig und ruhig.
Rennen konnte ich eigentlich ziemlich schnell, doch nicht auf lange Zeit hin.
Ich warf einen schnellen Blick zu Jason.
Er wirkte auch noch relativ Fitt, doch ich merkte das er den Verwundeten Arm dicht an den Körper presste.
Wir mussten anhalten um seine Wunde zu versorgen.
Egal ob die Fremden uns dann fanden. Das würden sie vermutlich eh tun.

"Stopp!", rief ich aus und Lilly hielt ruckartig an.
Ich ging mit schnellen Schritten auf Jason zu und nahm behutsam seinen Arm.
"Das geht schon", meinte Jason und versuchte mit der anderen Hand abzuwinken, doch ich schüttelte energisch den Kopf.
Langsam zog ich den zerfetzten Ärmel hoch und bemerkte wie Jason zusammen zuckte.
Ein tiefer langer Schnitt entblößte sich mir.
Er zog sich von seinem Unterarm, bis hinauf zur Schulter.
Das Blut strömte nur so über seine helle Haut.
"Verdammt!", murmelte ich Leise.
Sofort musste ich an Abygail denken.
Sie hatte Frank verartzten können, kannte sich in so einem Bereich viel besser aus als ich. Wenn sie jetzt nur hier wäre...
Ich warf Lilly einen hilfesuchenden Blick zu, doch diese zuckte mit gequälter Miene die Schultern.

"Tut mir leid, ich bin nicht die geborene Ärztin."
Sie zog den Rucksack vom Rücken und holte eine dicke Feldflasche heraus.
"Vielleicht sollten wir die Wunde säubern?"
"Gute Idee!" Ich griff danach und schraubte den verschluss auf.

Jason hatte bis jetzt noch gar nichts gesagt und auch jetzt biss er nur kurz die Zähne aufeinander als ich das Wasser über die offene Wunde goss.
Das Blut wurde davon geschwemmt und erst jetzt konnte man sehen, wie tief die Wunde war.
Schnell hob ich meinen Pullover hoch und riss ein großes Stück von dem darunterliegenden Shirt ab.
Ich wickelte es um Jasons Wunde und sofort färbte sich der weiße Stoff rot.
Erschrocken starrte ich den behelfsmäßigen Verband an.

"Wir müssen zu Abygail! Jetzt!"
"Wie bitte?", fragte Lilly verblüfft.
"Siehst du nicht diese Wunde? Sie könnte sich entzünden und dann-", ich brach ab, als ich bemerkte wie schrill meine Stimme wurde.
"Nein Evelyn!", mischte sich Jason ein. "Nein. Wir müssen unseren Plan vollenden! Wir müssen-"
"Wir müssen gar nichts!", unterbrach ich ihn aufgebracht. "Vielleicht ist es wirklich eine bessere Idee mit den Fremden zu verhandeln-"
"Sie wollten uns umbringen, Evelyn" Jasons Stimme klang seltsam ruhig, ganz anders als meine. "Ihnen habe ich diese Wunde überhaupt zu verdanken. Wir müssen das endlich beenden, das weißt du. Ich komme zurecht!"

Ich wollte etwas erwiedern, doch er legte einen Finger sanft auf meine Lippen.
"Schon gut. Ich werde zurecht kommen. Aber jetzt müssen wir weiter, bevor eine Horde Fremder uns findet."
Ich wusste nicht, warum ich diesen Gedanken auf einmal so komisch fand- vielleicht war es der Begriff "Horde"- doch ich musste lächeln während ich nickte.
"Gut, kommt! Bald sind wir bei den Bergen."

Lilly hatte recht behalten. Wenige Minuten später traten wir aus dem Wald hinaus.
Vor uns erstreckte sich eine weite Wiese- die gleiche die wir auf unserer Hinreise gesehen hatten, nur von einer anderen Seite.
Die Berge ragten nun links von uns empor, der Fluss schlängelte sich vor uns durch das grüne, satte Grass.

Hinter dem Fluss stand eine dunkle Gestalt, mit dem Rücken zu uns gekehrt.
Ich hätte meine Freunde so gerne zum Rückzug aufgefordert, doch irgendetwas trieb mich dorthin. Irgendetwas sagte mir, das die Gestalt jemand war, den wir suchten.
Arthur?
Unmöglich! Er wäre niemals alleine hier draußen.
Wir hatten schon das Flussufer erreicht, als mir mich mit einer schockierenden Wahrheit ein Geistesblitz traf.
Er war nicht alleine.

Bevor ich mich nach weiteren Fremden umschauen konnte, breitete die Gestalt, die wenige Meter von der anderen Uferseite des Flußes entfernt stand, die Arme aus.
"Ich habe euch erwartet!", hallte die Stimme über die Wiese und ich wusste ganz genau, daß die Worte uns gallten.

Ich spürte wie sich die Härrchen auf meinen Armen aufstellten, denn diese Stimme war mir allzu bekannt.
Arthur.
Er drehte sich um und zog gleichzeitig die Kapuze von seinem Kopf.
Er war es, eindeutig.
Die braunen Haare hingen ihm fettiger denn je in die Stirn und sein schmaler Mund war zu einem Lächeln verzogen.

Ich hielt meinen Bogen noch fester umklammert.
Eigendlich könnte ich schießen.
Mitten in das Herz Arthur's.
Doch ein Gefühl hinderte mich.
Das Gefühl, dass hier noch mehr Fremde waren, und das diese aus den Schatten der Bäume treten würden, sobald ich den Bogen auch nur anhob.
Auch Jason und Lilly rührten sich nicht vom Fleck.

"Willst du mit uns reden? Den Frieden aushandeln?" Ich hörte wie Arthur bei meinen Worten leicht schnaubte. "Oder willst du uns vor aller Augen töten."
Ich zeigte Theatralisch auf den Wald ringsum, in der Hoffnung das meine Vermutung stimmte.
Arthur ging ein paar Schritte auf uns zu und blieb kurz vor dem Rand des Ufers stehen.

"Da stellt sich die Frage warum ihr hier seid", erwiderte er gelassen.
"Wollt ihr uns alle töten? Oder nur mich? Oder wollt ihr Frieden schließen?"
Das hing wohl davon ab, wie Arthur gesinnt war.
Würde er jetzt einen Friedenshandel vorschlagen, dann müssten wir ihn gar nicht töten.
Dann wäre das alles auch ohne einen Krieg vorbei.

"Was ist dein Vorschlag?", hörte ich Jason Arthur fragen.
Dieser kam noch einen Schritt näher, sodass nur noch der Fluss uns trennte.
Das Rauschen war laut, doch trotzdem konnten wir die Worte unseres Gegenübers verstehen.

"Was würde mir ein Frieden bringen? Ich habe genug Leute. Ich brauche keinen Frieden."
Seine Miene war ernst geworden und er sah uns aus dunkeln Augen an.

"Der Frieden würde bedeuten das wir alle so wie vorher leben können. Ganz normal und ohne weitere Angriffe zu erwarten", erwiderte ich, doch an Arthur's Ausdruck merkte ich, dass ihn das nicht interessierte.
"Wir werden nie wieder so leben können wie zuvor. Deine Leute haben mir alles genommen, Evelyn Rose. Meine Frau und mein Kind." Arthur hörte sich nicht verzweifelt an, als er diese Worte aussprach, doch trotzdem merkte ich, wie viel Traurigkeit und vorallem Wut deswegen in ihm steckte.

"Ihr werdet dafür büßen müssen."
Bei diesen Worten funkelten seine Augen bedrohlich, und ein boshaftes Lächeln schlich sich auf sein Gesicht.
Ich schüttelte schnell den Kopf.
"Rache ist nicht der einzige Ausweg. Es ist passiert, was passiert ist. Das kann man nicht wieder rückgängig machen!" Ich versuchte die richtigen Worte aus mir herauszukramen, doch Arthur ließ sich nicht beirren.
"Ich weiß. Aber ich kann euch fühlen lassen, was wir damals gefühlt haben."

Mit diesen Worten wandte Arthur sich um und stolzierte von dem Bach weg.
Ohne darüber nachzudenken, hob ich den Bogen und zielte direkt auf den Hals Arthur's.
Doch genau in dem Moment, indem ich abschießen wollte, stürmten aus dem Wald Fremde.
Lauter dunkelgekleidete Männer, lösten sich aus den Schatten, rannten auf die Wiese.
Hinter Arthur versammelte sich eine Horde bewaffneter Fremder.
Ich könnte immernoch schießen, doch was würde das ändern?
Es waren schätzungsweise an die dreißig Feinde, die uns nun gegenüber standen.
Nicht alle waren da, doch auch diese Gruppe sah bedrohlich genug aus.
Sie richteten nun allesamt ihre Bögen auf uns, manche ließen ihre Schwerter durch die Luft wirbeln.
Laute Kreigsrufe ertönten von ihrer Seite.
Wir sollten abhauen. Wegrennen. Jetzt!
Doch was könnten wir machen? Wohin könnten wir gehen?
Wir waren eindeutig in der Unterzahl.
Sie würden uns einholen und töten.
Dann sollten wir wenigstens im Kampf sterben.

Ich suchte Jasons Blick, doch als er den meinen traf, sah ich darin die gleiche Ungewissheit aufblitzen.
Plötzlich kam mir eine Idee.
"Leute", flüsterte ich unmerklich, während die Feinde auf der anderen Seite tobten.
"Jacob hat gesagt das es viele gibt, die möchten, dass das hier aufhört. Wenn wir diese dazu bringen sich gegen Arthur zu stellen, haben wir eine reelle Chance."
"Und wie willst du das machen? Die scheinen alle ziemlich... wütend zu sein!", entgegnete Lilly.
Ich atmete zitternd aus.
"Keine Ahnung, vielleicht müssen wir nur noch mehr reden-"
"Das bringt nichts!", erwiderte Lilly promt. "Sie wollen Rache! Sie wollen Blut sehen. Tot!"
"Leute!", mischte sich Jason ein und deutete auf die Fremden.
Einige waren weiter vorgedrungen, schlichen sich am Waldrand entlang.
Sie versuchten uns einzukesseln, nur noch ein kleiner Fluchtweg zwischen ihnen, genau hinter uns blieb frei.
Und wenn wir diesen nahmen, dann würden sie uns einholen. Garantiert.
Nun blieben sie stehen, die Waffen erhoben. Bereit zum Angriff.
Doch sie warteten auf ein Zeichen.

"Rächt euch für das was sie uns angetan haben!" Arthur's Stimme schallte laut über die Wiese, hallte an den steilen Bergwänden ab.
"Wenn sie tot sind, ist alles vorbei!
Aber tötet sie nicht sofort! Lasst sie leiden!"
Die scharzgekleideten Männer hoben ihre Schwerter, Äxte und Bögen.
Ein Chor aus dunklen, rauen Stimmen tönte über die ganze Wiese und war erschreckender als alles was ich je gehört hatte.
Und mit einem Mal wurde mir klar, dass es vorbei war. Sie würden angreifen, wenn dieser Ruf verklang.
"Spürt den Schmerz den wir gespürt haben!"

Hallo leute!
Wie hat euch das Kapitel gefallen?
Was denkt uhr wird als nächstes passieren?

Danke fürs lesen! ❤

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