𝑬𝒾𝓃𝒆 𝒷𝒾𝓉𝓉𝒆𝓇𝒆 𝑬𝓃𝓉𝓉ä𝓊𝓈𝒸𝒽𝓊𝓃𝒈

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Jäh spürte ich das Adrenalin in meinen Adern. Mit zusammengebissenen Zähnen ließ ich meine Hand nach vorne Gleiten. Da war etwas! Die Luke!!
Endlich steckte ich den Kopf durch die Dachöffnung. Ich fiel hart auf den Boden darunter. Das war das dritte Mal, dass mich Dad enttäuschte. Da erblickte ich ihn, wie er die Klappe über mir gewaltvoll schloss. „Tobias, keine Angst", wisperte er. Nur schwer konnte er seine Beklemmung verbergen. Warum klang seine Stimme so anders? So voller Besorgnis und Orientierungslosigkeit. Ohne irgendeinen Glauben an ein gutes Ende raffte ich mich auf. Dad schwitzte. Er sah mir nicht in die Augen, wartete nicht, sondern rannte ohne ein weiteres Wort nach unten. Ich hatte Schmerzen und war immer noch schockiert von dem, was oben passiert war. Langsam bewegte ich mich auch die Stufen hinunter, wurde von Mal zu Mal schneller. Ein Stöhnen konnte ich nicht zurückhalten. Daraufhin nahm ich Kampfgeschrei wahr.
„Hier lang!", rief Dad, der sich schon weiter unten befand. Donner war zu hören. Dann passierte etwas, das mir eine Gänsehaut machte: Ich hörte ein vertrautes Brüllen. Unter mir wurde gekämpft, es wurde gegen einen zweiten Tiger gekämpft! Ich stützte mich ans Geländer. Noch konnte ich nicht sehen, was los war.
„Verschwindet!", zischte Dad zu irgendwem. Was hatte er verdammt nochmal vor?
„Achtung, hier kommt die Bombe!" Unmittelbar nach dieser Warnung war eine Explosion zu hören und eine Stiege brach ein. Mein Dad hatte echt gerade erneut die "Kugelattacke" ausgeführt. Ich hoffte innigst, dass der Tiger abstürzte und starb.

Als ich am Ort des Geschehens ankam, kauerte Dad an einer Wand, rundherum staubte es. „Dad?" Keine Antwort. Vom Tiger keine Lebenszeichen. Langsam erhob sich mein Vater. Ich spürte sanfte Erleichterung.  Plötzlich hörte ich, wie jemand ein Schwert gewaltvoll in einen Körper stieß. „Wir haben's geschafft!", ertönte von unten eine vertraute Stimme. Als ich diese Worte hörte, lächelte ich erleichtert, denn das war die Stimme meiner Schwester Kaya gewesen.

Dad legte seine Hand auf meine Schulter. Ich zuckte zusammen. Mir entging nicht, dass er schwer atmete. „Dad?" Er zog mich zu sich. Ich spürte, wie mein Herz raste. „Sei getrost, mein Lieber... Ich wünsche dir nichts als Frieden", wisperte mein Vater. Tatsächlich schien er den Tränen nahe zu sein. Müde tastete er sich mit der einen Hand an der Wand entlang bis zu einer Tür, während er sich mit dem rechten Arm an mich stützte. Diese Türen hatte ich einstweilen völlig vergessen. „Was ist?", fragte ich, weil ich irgendetwas sagen wollte. Ich wusste, diese Sachen waren alle komplizierter, als es schien. „Das ganze Leben ist ein ewiges Wiederanfangen", erklärte Dad und sah mir in die Augen. Mit der einen Hand drehte er am Türknauf, die andere war immer noch auf meiner Schulter. „Was willst du mir damit sagen?", wollte ich überrascht wissen. Ich fühlte mich wie in einem schlechten Traum und hatte keine Lust auf Rätsel raten. Diese eine Tür stand nun offen, aber es interessierte mich nicht. Hatte Dad etwa einen Fehler begangen? Was bedeutete dies? Er machte den Mund auf, als wollte er etwas erwidern, doch stattdessen stieß er mich völlig unerwartet – ein harter Stoß – über die Türschwelle. Im Taumeln durchfuhr mich der Schreck, dann lösten sich meine Gedanken auf. Ich befand mich hinter der Türschwelle und die Tür wurde schnell zugemacht. War das alles? War das...

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