Sie hatte uns einfach so raus geworfen, wortwörtlich rausgeschleudert. Mein Bruder schaute mich entsetzt an, nachdem wir uns von der Straße aufgerappelt hatten. „Für eine kleine Halbgöttin ist sie echt stark.", sagte ich beeindruckt, aber ich war nicht nur beeindruckt sondern auch irgendwie etwas entsetzt, was für eine Macht sie wirklich besaß. „Was haben wir ihr angetan, dass sie uns so sehr hasst?", murmelte ich vor mich hin. Thor und ich standen immer noch draußen auf der Straße. Klitschnass. Gut, dass ich mir die Haare geschnitten habe, sonst würde ich jetzt anders aussehen. Thor riss mich aus den Gedanken. „Ich kenne keinen Gott, der so mit Wasser umgehen kann." Kylie trat plötzlich aus dem Haus und hatte wieder eine normale Augenfarbe. Sie setzte sich auf die Stufen und warf den Kopf in den Nacken. Wir hingegen blieben auf Abstand und versuchten noch zu verstehen, was gerade passiert war. „Warum müsst ihr es unbedingt sein?" Sie klang ruhiger, aber immer noch nicht ruhig, dann schaute sie mir tief in die Augen. Wir waren bestimmt 30m von einander entfernt, aber ihr Blick durchbohrte mich förmlich. „Was habe ich denn jetzt schon wieder gemacht?", fragte ich schließlich, weil ich mir schon denken konnte, dass nur ich der Grund für ihre Wut war. „Du weißt es nicht? Na klar weißt du es nicht...." Mein Blick huschte zu meinem Bruder und er zuckte nur die Schultern, weil auch er sich einmal nicht denken konnte, was ich getan haben soll. „Hab ich mal mit dir geschlafen?", fragte ich und zog eine Braue hoch. Falsche Antwort. Das stand ihr ins Gesicht geschrieben und dann richtete sie sich auf. „Nein.", sagte sie ruhig uns sah so aus, als wäre sie den Tränen nah und während sie diesen Satz aussprach, war nur Schmerz in ihrem Blick zu erkennen. „Du hast nichts geringeres getan außer meinen Freund Vincent vor 2 Jahren zu ermorden." Sie drehte sich um und schlug dann voller Kraft die Tür zu.