Kapitel 13: Ein verwirrender Traum

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(erzählt von Luisa)


Wo war das Gestrüpp? Wo waren Jasmins und Felix' Stimmen? Wo war Moritz? Wo war eigentlich irgendwer?

Langsam bekam ich Panik. Ich wusste ja nicht mal, wo ich bin.

In einer dunklen Zwischenwelt, hallte es in mir.

Was? Sollte ich echt jetzt schon sterben? War ich nicht zu jung? Gut, vielleicht hatte der oberste Gott doch nichts mehr mit mir vor. Sein Wille war wahrscheinlich nur, dass ich die fünf anderen Fantasiewelten rettete. Aber Futuresitia... das konnte ich nicht mehr retten.

Ach herrje...

Das konnte doch unmöglich sein Wille sein!

Baby...

Oh nein! Wenn Mama Baby sah, würde sie sicher die richtigen Schlussfolgerungen ziehen! Vielleicht würde sie sogar nach Futuresitia reisen, aber nein... Zarina würde sie sicher nicht durchlassen.

Ich hatte ein furchtbar schlechtes Gewissen gegenüber allen Menschen/ Feen/ Partner, die ich liebte. Ich ließ sie in Stich...

Und was sollten meine Freunde meinen Adoptiveltern auf meiner Beerdigung sagen? Die Wahrheit? Nein, die würden sie nie glauben. Oder zumindest nur teilweise.

Also, vielleicht hatte ich den Tod aber auch verdient. Immerhin hatte der Krieger doch behauptet, dass ich in der Zukunft das Volk versklave. Aber das konnte ich mir nicht vorstellen. Oder doch? Würde ich in der Zukunft wirklich so schrecklich sein? So verbittert und sadistisch?

Wie sehr konnte man sich denn überhaupt in fünfzehn Jahren verändern?

„Sehr stark, du dummes Kind"

Nein, das waren jetzt nicht meine Gedanken gewesen.

„Nein, sind sie auch nicht" Es war eine Frauenstimme. Jemand war hier und er konnte meine Gedanken hören.

„Natürlich kann ich sie hören. Wir befinden uns in einem Traum von dir"

Uah! Das erinnerte mich einwenig an die Träume von Zoey aus House of Night, die sie von ihr und diesem Kalona hat. Jedes Mal voll gruselig. Nur das war kein Buch. Das war die verdammte Wirklichkeit. Oder vielleicht doch nicht? Eieiei, war das schlimm, wenn man alles in Frage stellen musste!

„Es ist höchst interessant, deine Gedanken hören zu können"

Da trat eine Frau aus dem Nebel. Illona! Ach du liebe Güte!

„Ja ja, danke für den freundlichen Empfang" Ihr Lachen war in meinem Traum schon schrecklicher, als in der Realität, denn hier hallte er so gruselig mit.

„Warum sollte ich ausgerechnet von Ihnen träumen?" Zum Glück hatte ich meine Stimme wieder. Falls ich sie überhaupt zwischenzeitlich verloren hatte.

Sie zuckte mit den Schultern. „Ich weiß es nicht. Ist mir auch ziemlich egal" Sie schlich um mich herum. „Hier ist jedenfalls niemand, der dich retten oder dir helfen könnte" Sie lachte wieder. „Niemand, der dich liebt, Luisa... Wie muss sich das nur anfühlen, wenn man so allein ist?"

Ihre langen Fingernägel schnitten in mein Oberteil und in meine Haut.

„Das hier ist mein Traum! Ich kann mir auch jeder Zeit jemanden an meine Seite wünschen und Sie wegwünschen!", schrie ich sie an.

„Nein, kannst du nicht", höhnte sie. „Jetzt hab ich nämlich die Kontrolle übernommen. Wie du sicher weißt, habe ich die wichtigsten Zauber der Zauber- und Heilerfeen auswendig gelernt. Genau für Momente wie diesen"

Oh Gott, hörte der Alptraum denn nie auf?

„Nein, Luisa. Er fängt gerade erst an", kicherte sie wie eine alte verschrumpelte Hexe.

Ich will hier raus. Ich will einfach nur hier raus!!!

„Das kannst du nicht, Luisa-Engel"

Warum nannte sie mich bei Moritz' Spitznamen für mich?

„Er ist in deiner Erinnerung", erklärte sie mir. Na ja, das war schon vorteilhaft. So musste ich nicht unnötig meine Stimmbänder beanspruchen.

Ich fasste mir an den Kopf. Es tat nichts weh und es rannte kein Blut hinunter. Hieß das, dass ich nun tot war?

„Leider noch nicht, aber ich werde dich ganz elend in deinem Traum töten, Luisa-Engel"

„Aber das geht doch gar nicht"

„Tja, leider doch, im Land der Fantasie ist so ziemlich alles möglich"

Außer aus einem Traum mit dem Feind raus zu kommen.

„Vollkommen korrekt, Luisa-Engel"

Argh, also, langsam nervte es mich gewaltig, dass sie mich so nannte!

„Oh, ich weiß"

Ich wartete auf das Luisa-Engel, doch es kam nichts. Warum? Warum folterte sie mich nicht?

„Weil es langsam langweilig wird", erklärte sie mir.

Ja, es war wirklich vorteilhaft, seine Lippen nicht bewegen zu müssen. Nur, auf die Dauer, in der Wirklichkeit, wollte ich das nicht. Dann konnte man nie wieder einen bösen Gedanken oder so was Befreiendes haben, ohne, dass es jeder hören konnte. Uah, ne, so wie es war, war es perfekt.

„Du findest es befreiend, böse Gedanken zu haben?", fragte mich Illona neugierig.

„Ja, ein bisschen. Manchmal muss man auch böse Gedanken haben. Das ist vollkommen menschlich... oder äh, normal"

„Ja" Sie fuhr mir mit ihren furchtbar langen Fingernägeln erneut über die Schulter und blieb dieses Mal neben mir stehen. „Das ist ja interessant"

Was?

„Ja", zuckte sie mit den Schultern. „Vielleicht bist du es doch würdig, dass man dich am Leben lässt. Du scheinst ja Bösewicht-Qualitäten zu haben"

Waaas???

„Du wiederholst dich"

Argh, das war doch mir jetzt egal!!

„Du überreagierst. Es ist doch nicht schlecht, böse zu sein"

Es gab mal eine verrückte Zeit, da wollte ich unbedingt ein bösartiger Mensch sein. Ich bekam es allerdings nicht hin. Immer wieder dachte ich mir: „Oh, komm, der war doch immer nett zu dir. Also, bleibst dus bei dem auch"

Und irgendwann dachte ich mir das bei so gut wie Jedem. Nein, ich hatte keine bösen Gene. Ich wollte ja nicht mal meine Feindin namens Illona vor vielen, vielen Leuten in einer Arena umbringen. Und irgendwie fand ich es auch reichlich beängstigend, dass Illona nun doch gefallen an mir fand.

Na ja, eigentlich war das ja gut; immerhin war ich mit ihrem Sohn zusammen, aber in unserem Fall war das schlecht. Zumindest war das meine Meinung. Wenn dich jemand wie Illona mag, lebte man automatisch falsch (also bösartig). Und das wollte man doch eigentlich nicht sein. Fiesheit hatte immer einen Ursprung. Bei Illona war es der Selbstmord ihres Mannes, bei den Volturi lag es an ihrem Bedürfnis, alles „in Ordnung" zu halten und bei Neferet aus House of Night lag es an... äh...

„Oh ja, ich hab die Bücher auch gelesen. Diese Neferet..." Sie setzte ein grausiges Lächeln auf. „ist wirklich bitterböse. Sie ist sehr inspirierend"

Aha... interessant... oder so.

„Du denkst, ich wäre eigentlich nett, verstehe ich das richtig?"

„Na ja, Moritz hat uns mal erzählt, dass Sie eigentlich mal anders waren, bis..."

„Oh wirklich?"

Ihr schien das nicht zu gefallen.

„Gut erkannt"

Urgh, das war echt übel. Ich musste hier raus. Nur wie, wenn Illona die Kontrolle hatte?

Ich sah sie erwartungsvoll an. Komisch, dass sie meine Gedanken nicht kommentierte.

„Warum sollte ich? Allmählich fühle ich mich, als würde ich Selbstgespräche führen"

Oh, Illona konnte ja lustig sein.

„Warum so verwundert? Moritz hat Recht. Es gab wirklich eine Zeit, in der ich eine normale Bürgerin war. In der ich noch eine gute... war"

Das Wort dazwischen konnte ich nicht so gut hören. Ich glaube, sie sagte Mutter, aber so ganz sicher war ich mir da nicht. Eine gute Mutter? Ja, bestimmt war sie das gewesen...

„Interessant", murmelte Illona.

„Was?", fragte ich neugierig.

„Glaubst du wirklich, ich hab Mutter gesagt? Ich bin eine gute Mutter"

Hust, hust. Also, an Selbstbewusstsein fehlte es ihr dennoch nicht. Nun ja, ab und zu schien sie wirklich eine einigermaßen gute Mutter zu sein. So manche hätten ihren Sohn, nach dem er sie verraten hatte (verraten? War das das richtige Wort?), bestimmt aus dem Haus geschmissen. Wie Jasmin schon sagte: Ein Zeichen, dass sie ihn doch noch liebt. Wenigstens ein bisschen.

Mir war es vollkommen egal, dass Illona diese Gedanken hören konnte. Es muss doch noch erlaubt sein, dass zu denken, was man wollte.

„Und... was wollen Sie jetzt von mir? Es muss doch einen Grund geben, warum Sie einfach von meinem Traum Besitz ergreifen?", fragte ich sie.

Es hörte sich immer noch gruselig an, wenn man es (sprich: von Traum Besitz ergreifen) aussprach. Die Erinnerung an die Kapitel in House of Night würde mich wahrscheinlich noch bis zum Ende meines Lebens verfolgen.

„Oh ja, diesen Kalona würde ich gerne mal kennen lernen..."

Ich ja auch, irgendwie... Aber nur, um zu sehen, ob er wirklich so gut aussah, wie er beschrieben wurde. Konnte ich mir nicht vorstellen. Auch wenn er kein Mensch oder so ist, aber trotzdem. Komm schon. Man kanns ja auch übertreiben.

Es war auch nicht weniger gruselig, dass Illona und ich tatsächlich beide diese Buchreihe gelesen hatten. Vielleicht waren wir uns doch ähnlicher, als ich wollte, als ich glaubte...

„Das glaube ich mittlerweile auch, Luisa-Engel"

Urgh, sie ließ meine Gedanken einfach nicht in Ruhe.

„Also, warum ich das tue? Hm" Sie schien wirklich zu überlegen. Sie ging in die typische Denkpose. „Weil ich dich angelogen habe" Ich blinzelte verwundert. „Es ist nicht alles möglich im Land der Fantasie, das ist wahr. Doch es ist nicht wahr, dass ich deine Träume kontrollieren kann. Das ist nur eine Vorstellung von dir. Natürlich kannst du dir rein theoretisch Moritz oder sonst jemanden an deine Seite wünschen, nur ist das in der Praxis eher schwierig"

So viel Aufrichtigkeit? Bei Illona?

„Hey! Das ist dein Traum, wenn du mich so aufrichtig machst, liegt das nicht an mir"

Und diese beängstigende Ehrlichkeit. Gott, ich musste dringend aufhören, mir zu wünschen, dass in Illona doch noch eine gute Seite war.

„Gute Idee", meinte sie.

Uah, ja, okay. Wie verstörend.

„Auf Wiedersehen, Luisa-Engel..." Sie lächelte mich an. Es war ein aufrichtiges, mütterliches, nettes Lächeln. So eines hatte sie wahrscheinlich das letzte Mal vor fünfzehn Jahren verwendet. Oh man, ich wollte doch damit aufhören!

„Tschüss", sagte ich perplex und sie winkte mir und aus irgendwelchen Gründen, winkte ich ihr zurück. Ob sie von meinem Traum erfahren würde? Wahrscheinlich nicht. Ich oder auch andere Leute wussten ja auch nicht, wann irgendjemand von ihnen träumte. Warum träumte ich von Illona?

Wie auch immer. Illona war fort und die Dunkelheit um mich löste sich auf. Plötzlich spürte ich wieder die Schmerzen in meinem Kopf und eine Hand die diesen streichelte.

Ich schloss die Augen und fiel in mich zusammen.

Ich zuckte zusammen, wollte mich aufsetzten, doch als der Stich in meinem Kopf noch größer wurde durch diese Bewegung, legte ich mich zitternd wieder hin. Ich drehte meinen Kopf nach rechts und sah in Moritz' wundervoll grüne Augen.

„Moritz? D...d...du?", stotterte ich.

Er lächelte mich an und strich mir weiter über das Haar.

„Was? Lebe ich noch?" Ich schaffte es, über meinen Bauch hinwegzusehen und sah in sechs Gesichter, in ein Luchsgesicht und in ein missmutiges Fuchsgesicht. Eigentlich hätte ich es erschreckend finden müssen, dass in meinem Zimmer so viele Menschen, ein Luchs und ein Fuchs waren und mich anstarrten. Aber hey! ich war grad schon wieder dem Tod entkommen!

„Ja, du lebst noch", sagte er liebevoll.

Ich ließ den Kopf erleichtert sinken. „Wie geht das? Ich dachte, ich wäre in der Zwischenwelt zum Tod"

„Was? Warum denn eine Zwischenwelt?", fragte Nicole. Oh man, war das toll ihre Stimme zu hören.

„Es war dunkel und... ich dachte, ich wäre tot", erklärte ich.

„Ach", winkte Nina ab, lächelte aber dabei. „du glaubst doch ständig, tot zu sein"

Ich verzog das Gesicht. Na ja, das lag nicht an mir.

Panisch setzte ich mich auf, obwohl mein Kopf schrecklich dabei schmerzte. „Baby!"

„Keine Sorge, bin schon da", hörte ich Babys Stimme auf dem Boden.

Ich sah hinunter. Ach herrje, mein Partner, mein süßes Kaninchen, sah armselig und fix und fertig aus.

„Oh, Baby, komm her" Ich streckte die Arme aus und nahm ihn hoch. Er war schön warm. „Wie geht's dir?"

„Wieder gut" Er grinste mir zu und wandte sich an Nina. „Ich dachte aber auch, dass ich sterbe. Wow"

Nina seufzte. „Ach, seid ihr alle dramatisch"

„Ich geb dir gleich dramatisch", drohte ich ihr scherzhaft und lachte.

Alle außer Mama und Moritz lachten mit und bei Baby wurde das Lachen zu einem Husten, woraufhin wir alle plötzlich aufhörten.

„Geht's dir echt gut?", hakte ich ernst nach.

Er lächelte mich an. „Logisch, Luisa, wenn's dir wieder gut geht, dann geht's mir auch wieder gut, verstehst du? Ich bin nur müde"

„Ja, er konnte es sich nicht nehmen lassen, dein Aufwachen mitzuerleben", erzählte Yumi lachend.

„Was? Ihr habt gewusst, dass ich es überlebe?"

Das war wirklich mega verwunderlich.

Ich sah in die Runde. Alle senkten schüchtern den Kopf und Moritz erklärte mir leise: „Du hast im Schlaf gesprochen"

„Aha", war das Einzige, was ich sagte. „Und?"

„Und zwar so lebhaft, dass es dir einfach gut gehen musste"

„Na ja", meinte ich brummig. „ich hab von Illona geträumt und sie hat behauptet, sie habe die Kontrolle in meinem Traum übernommen. Am Ende des Traums war sie voll nett und Moritz" Ich sah ihn eindringlich an. „sie hat mich aufrichtig und richtig nett angelächelt und sie hat mir den Tipp gegeben, dass ich aufhören soll, zu denken, in ihr sei noch ne gute Seite" Ich lächelte. Das war einfach lächerlich. Ich kam mir ziemlich blöd vor, so offen über meine Gedanken zu sprechen. „Wartet" Ich zeigte mit dem Finger auf und sah erneut in die Runde. „wo sind Jasmin und Felix?"

„Die beiden blieben in Futuresitia, um für Toleranz gegenüber deinen Fehlern zu sorgen, denn" Bei den nächsten Worten sah er mich verliebt an. „niemand ist unfehlbar. Nicht mal du"

Nicht mal ich... Alles klar, Moritz.

„Echt? Wie cool"

„Jap", bestätigte Alexandra und Nicole ergänzte: „Ich hätte sie ja gerne für ein bisschen Frieden begleitet, aber" Sie kicherte künstlich. „aber, na ja, sieh mich an, ich kann mich ja nicht mal verwandeln"

„Nicht? Warum nicht?"

„Richtig, du hast das ja nicht mitbekommen", erkannte sie.

„Zum Glück", fügte Lorenz hinzu. „Sie wär sicher ausgeflippt, wenn sie dich da so gesehen hätte"

„Ich hab leider schon mitbekommen, dass du am Boden lagst und dich nicht mehr bewegt hast. Was glaubst du, warum mich der Krieger fertig machen konnte? Weil ich unkonzentriert war"

„Oh shit, tut mir Leid", sagte sie traurig.

„Echt mal, ich bin wirklich durchschaubar. Aber geht es den Beiden gut?"

„Wir denken schon", erklärte Moritz.

„Hast du nicht meine Angst gespürt?"

„Doch"

„Interessant..."

„Nein, das ist nicht interessant. Das ist verwirrend"

Genau wie mein Traum.

„Und", wandte ich mich wieder an Cola. „du kannst dich echt nicht mehr verwandeln?"

„Ne, ich habs danach noch mal probiert, aber es hat nicht geklappt. Puh, ich hoff, ich kanns irgendwann wieder"

„Ganz bestimmt", meinte die Königin. „Das ist eine Art Schutzmechanismus deines Körpers. Er weiß, wenn er verwandelt ist, wirst du kämpfen und das will er nicht zulassen. Deswegen kannst du dich derzeit nicht verwandeln. Das geht erst wieder, wenn dein Körper wieder bereit ist, zu kämpfen"

„Oh", machte Cola.

Das war ebenfalls interessant. Aber konnte ich mich dann noch verwandeln? Uh, na ja, so übel war das auch wieder nicht. Ein bisschen Ruhe... Aber was war mit der Schule?

Ich verzog das Gesicht. „Was ist heute für ein Tag?"

„Na, immer noch Freitag", erklärte mir Nina verständnislos.

„Wobei es auf der Erde mittlerweile schon Samstagmorgen ist", fügte die Königin hinzu und sah auf die Uhr.

„Müssen wir nicht nachhause?"

„Nein, ihr wisst doch, wir regeln das für euch"

„Wie praktisch", fand Nina.

„Und ihr habt echt die ganze Zeit gewartet?"

„Jup", antworteten Lorenz und Nina zeitgleich.

„Ich war kurz davor dich aufzuwecken, weil du dich so gequält hast, aber Moritz und die Königin haben mich nicht gelassen", erzählte Alexandra und warf einen Blick auf die Beiden. „Fast wie Wachhunde"

„Ach, hättet ihr sie gelassen...", stöhnte ich und fasste mir an den Kopf. „Wie soll ich meinen Eltern die Wunde erklären?"

„Ich hab versucht, sie mit etwas Zauber so klein wie möglich zu halten", meinte meine Mutter.

Uh, ach so. Ja, dann.

„Du solltest noch ein bisschen schlafen, Luisa-Engel" Als Moritz meinen Spitznamen aussprach, zuckte ich zusammen. „Was ist?"

„Es ist nur, Illona hat mich im Traum auch immer so genannt, bis sie es irgendwann langweilig fand", antwortete ich.

„Urgh", kommentierte Nina.

„Jap, gruselig", ergänzte ich Schulter zuckend und sah meinen Freund flehend an. „Muss ich wirklich wieder schlafen?"

„Ja"

„Och, bitte nicht"

„Ich schwörs dir, wenn du wieder so unruhig schläfst, dann weck ich dich ohne Rücksicht auf Moritz' Meinung auf! Ich bewerfe dich mit flauschigen... äh" Alexandra dachte kurz nach. „äh, mit flauschigen kleinen Raffaelos"

„Sind die nicht hart?", wunderte sich Michael.

„Ist schon okay", sagte ich dazu, obwohl mich Moritz wenig begeistert ansah. Ich war kein kleines Kind. Ich konnte schon selbst auf mich achten. Und Al würde sicher nicht auf meinen Kopf zielen und genau der war ja meine „Problemzone" im Moment. Nichts tat mir weh außer der. „Und was ist wenn Jasmin und Felix kommen?"

„Weck ich dich genau so auf", antwortete Al sofort.

„Okay", sagte ich leise, sank ins Kissen und spürte, wie Baby vom Bett hoppelte. „Wollt ihr mir zusehen?"

„Och, vielleicht werden wir auch n bisschen schlafen", überlegte Nina.

„Oh ja", pflichtete Nicole ihr sehnsüchtig zu.

„Also, ich bin Luis Weckdienst. Ich kann nicht", erklärte Alexandra.

„Al, störts dich, wenn ich mich in dein Bett lege?", fragte Lorenz. Sie schüttelte den Kopf. „Okay, danke"

„Ich geh dann auch mal pennen, aber...", begann Cola.

„... aber weder du noch ich wollen alleine schlafen, also teilen wir uns einfach euer Zimmer", unterbrach Lorenz.

Nicole machte nur ein Geräusch, das sich anhörte wie „Hm", zuckte mit den Schultern, wünschte mir und den Anderen angenehme Träume und verließ mit Lorenz, der uns zunickte, den Raum. Nina folgte ihnen wenige Sekunden später, zwinkerte mir noch zu und machte ihre Daumen nach oben. Oh man.

Hmmm. Aber wer weiß, ob Nicole und Lorenz wirklich vorhatten, zu schlafen. Doch ich konnte es mir vorstellen. Keine der Beiden sah gesund aus und erst recht nicht, als wären sie in dieser bestimmten Stimmung (ich hoffe jetzt mal sehr, ihr wisst was ich meine) und überhaupt: Sooo lange waren die beiden auch noch nicht zusammen. Erst seid zirka zwei Wochen. Das war, meiner Meinung nach, noch ein bisschen zu früh. Aber gut.

Langsam dämmerte ich weg, obwohl ich Moritz noch sagen sollte, er solle sich auch hinlegen, doch so wie ich ihn kannte, den romantischen Trottel, würde er sowieso nicht schlafen können, wenn er derzeit nicht bei mir an meiner Seite wäre. Außerdem war ich sonderbarerweise so müde und ausgelaugt, dass ich bestimmt nichts mehr sagen hätte können. Ich wollte es auch nicht. Ich wollte nur irgendeinen schönen Traum haben. Vielleicht von Moritz und mir...

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