10 | Fisch und Wein

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Mit dem VW Bus ging es in die Stadt. Neben Hauke und Sascha, fuhren auch Vanessa, Bianca und Steffen mit. Micha suchte ich leider vergebens.

In der kleinen Pizzeria nahmen wir an einem großen Tisch Platz und ich landete neben Steffen und gegenüber von Vanessa, die schon wieder neben Sascha saß. Hauke und Bianca saßen einander gegenüber und waren sofort in ein Gespräch vertieft.

„Ich weiß gar nicht, was ich nehmen soll", sinnierte Vanessa und sah mich fragend an. Überrascht, über ihre Aufmerksamkeit, stockte ich kurz. „Naja", überlegte ich laut. „Wenn du was nimmst und ich was anderes, dann können wir beide teilen", schlug ich ihr vor. „Gute Idee", kam von ihr zurück. „Ich kann mich immer so schwer entscheiden", lächelte sie und ich grinste zurück. „Und mir wird es immer zu langweilig, wenn ich nur einen Belag nehme", antwortete ich.

Sie lachte und schlug die Karte zu. „Ich nehme die Thunfisch Pizza", entschied sie. Bei der Wahl wurde ich hellhörig. „Ich glaube, ich habe mich gerade in dich verliebt", rutschte es mir heraus und ich bereute sofort, dass ich das Wort benutzt hatte. Ich biss mir auf die Lippe. „Ich meine natürlich: Exzellente Wahl!", korrigierte ich mich und sie grinste schelmisch. Sascha warf mir einen bösen Blick zu und ich sah ihn entschuldigend an und zuckte unschuldig mit den Schultern.

Ja, ich weiß, Du magst keinen Thunfisch auf deiner Pizza. Du bist aber auch immer so penibel. Wenn ich für Thunfisch Pizza mal unseren Ofen ‚missbraucht' habe, hast Du dich noch wochenlang beschwert, weil der Ofen angeblich danach immer so nach Katzenfutter roch.

Aber das deine Sporttasche mit den stinkigen Socken manchmal noch tagelang im Flur stand ist ok, oder?

Ach, ich will nicht streiten.

Ich würde gerne deine Käsesocken zurücknehmen, wenn nur Du dafür auch wieder bei mir sein könntest.

Als die Jungs Bier bestellten, sah ich Vanessa fragend an. „Wollen wir uns vielleicht eine Flasche Wein teilen. Passt doch viel besser zu Pizza", schlug ich vor und zielte darauf ab, Sascha ein wenig eifersüchtig zu machen. „Gerne", antwortete sie. „Weißwein?", schlug sie vor, stütze dabei ihr Gesicht auf ihre Hände und sah mich interessiert an. „Zu Fisch? Natürlich!", prahlte ich und beobachtete Sascha, der sich wahrscheinlich gerade ärgerte, dass ihm diese Idee nicht gekommen war.

Den ganzen Abend über unterhielt ich mich mit Vanessa und wir verstanden uns wirklich sehr gut. Sie war interessant und witzig und vor allem auch klug. Dinge, die mir bei jedem Menschen wichtig sind, mit denen ich mich länger als fünf Minuten unterhalten will. Sascha versuchte ein paar Mal in unsere Konversation mit einzusteigen und gab es schließlich irgendwann auf.

Als wir bezahlt hatten und die Mädchen noch mal auf der Toilette verschwunden waren, zog Sascha mich plötzlich vor der Tür beiseite. „Also du und Vanessa?", fragte er unvollständig und ich sah ihn an. In seinem Blick konnte ich Ärger und Panik erkennen. „Was meinst du?", fragte ich unschuldig. „Na, ich meine, ob du was von Vanessa willst. So wie ihr den ganzen Abend geturtelt habt!", platzte er heraus, wohl etwas harscher, als er beabsichtigt hatte.

Liebevoll legte ich meine Hand auf seine Schulter. Nun war der Moment gekommen, in dem er mich nicht mehr als Konkurrenten wahrnehmen, sondern als Freund gewinnen sollte. „Also, wenn du Interesse an ihr hast, ich mag sie nur. Ich würde dir nie dazwischenfunken, Sascha. Gegen dich habe ich doch eh keine Chance", schmeichelte ich ihm und er musste wohl kurz darüber nachdenken. „Meinst du ich habe eine Chance?", fragte er unsicher und ich war verwundert über so viel Selbstzweifel. ‚Sollte nicht jemand wie Sascha voller Zuversicht sein?'

„Klar", ermutigte ich ihn und zog ihn ein wenig zu mir heran. „Mädchen machen sich nie an denjenigen ran, den sie wollen, sondern immer zuerst an einen Freund von dem, den sie mögen", sagte ich möglichst leise, damit er mir näherkommen musste. „Und Hauke und Steffen scheiden aus verständlichen Gründen aus", grinste ich und Sascha lächelte ermuntert zurück. „Da könntest du recht haben", überlegte er und blickte mich fragend an. „Was meinst du, soll ich jetzt machen?"

„Zeig ihr nicht, dass du eifersüchtig bist", schlug ich vor und fragte mich gleichzeitig, warum ich ihm überhaupt Tipps gab. Wahrscheinlich wollte ich, dass er sich mit Vanessa sicher fühlte und dann doch bemerkte, dass ich die bessere Wahl war. „Wenn sie dich will, und sie will dich und nicht mich", setzte ich nach, als ich die Zweifel in seinem Gesicht sah, „dann wird sie früher oder später auf dich zukommen. Ich werde mich nicht weiter an sie ran machen", versprach ich.

„Danke Mann", grinste Sascha zufrieden und legte seinen Arm um meine Schulter, als wir zu den Anderen zurück gingen.

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