4° I'll won't let you down

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Jeonghan

Ich weiß nicht, was ich erwartet hatte, aber keine Höhle. 

Doch Joshua wohnte offensichtlich in einer Höhle. "Hier wohnst du?", fragte ich, während er ein paar Kerzen anzündete, die sicherlich weniger der Romantik dienten, als der Tatsache, dass hier sonst nichts zu sehen war. "Nah, hier verstecke ich mich", verbesserte er und nahm auf einer dünnen Decke Platz. Ich warf einen schnellen Blick durch die karge Höhle, dann wählte ich meinen Sitzplatz: Joshuas Schoß. Mal ehrlich, wo sonst? 

Nicht nur, dass es ohnehin keinen anderen Sitzplatz gab, es galt auch auszutesten, ob Joshua weiter versuchte mich abzulehnen. Zu meiner Freude beließ er es bei einem kühlen Blick. Demonstrativ legte ich seine Arme um meinen Körper. Er verdrehte die Augen und schlang die Arme fester um mich, bevor er seinen Kopf an meiner Schulter anlehnte. Ich drückte ihm einen Kuss auf das Haar [es war etwas dreckig, aber das war mir egal, ahu] bevor ich ihm mit den Fingerspitzen durch die feinen Haare im Nacken fuhr. Er seufzte wohlig aber erschöpft. 

"Du weißt, dass das nicht funktionieren wird, oder, Han?", fragte er geschafft. "So solltest du nicht an die Sache rangehen", erwiderte ich sanft und kraulte ihn weiter. Ich lauschte auf seine Atemzüge und lächelte. "Ich hätte nicht gedacht, dass mich Sterben so glücklich machen könnte", fügte ich mit einem kleinen, ironischen Lächeln hinzu. Joshua hob den Blick und sah mich vorwurfsvoll an. "Als ich gesagt habe, du sollst mir versprechen, dass du dir einen anderen Deppen suchst, da hast du genickt", meinte er. Ich schenkte ihm einen unschuldigen Blick. 

"Hab gelogen." 

Ich bin doch kein Heiliger und wenn er auf der Schwelle des Todes Stumpfsinn von mir verlangte, dann bekam er Stumpfsinn zurück. Einfache Logik. Joshua stieß in einer Mischung aus ergeben und amüsiert die Luft aus seinen Lungen aus. "Außerdem habe ich dir gesagt, dass ich dich immer lieben werden und das war nicht gelogen", fügte ich hinzu. Joshua hob die Hand und strich mir sanft über die Wange. "Die Seite, die es verdient und die, die es so bitter nötig hat", wisperte er und ich lächelte. "Offensichtlich hast du doch ganz gut auf das, was du von mir mitbekommen hast, aufgepasst", stellte ich spitzfindig fest. Joshua schnaubte. "Es lief wunderbar ohne dich", behauptete er. 

Ich sah mich bedeutsam um. "Das sehe ich", erwiderte ich ironisch. Die Höhle war tatsächlich so kalt und leer, dass ich mir Sorgen machte. Das hier war kein Zuhause. Das war einfach nur traurig. Vielleicht mochten hier keine Feuerstürme über die Leute hinweg fegen, aber das hieß nicht, dass es keine Schmerzen auszustehen galt und dass dies nicht eine ganz eigene Art Hölle war. Wenn das hier das Beste war, was Joshua hatte, dann musste ich ihm irgendwie helfen. 

Mit einem kleinen Seufzen wandte ich meine Aufmerksamkeit wieder Joshua zu. "Du hast gesagt du versteckst dich... wovor?", wollte ich wissen, doch er schüttelte nur den Kopf und machte dicht. Arg. Sind wir wieder da angekommen? Ich dachte wir hätten das geklärt, doch offensichtlich hatte er es vergessen.  "Es ist egal, Jeonghan", meinte er und seine Miene versteinerte sich. "Du und ich, wir gehören nicht mehr auf die gleiche Seite, ganz im Gegenteil." Ich sparte mir ihn darauf hinzuweisen, dass wir das auch zu Lebzeiten im Grunde nicht gewesen waren. Schließlich hatte er den Auftrag gehabt mich umzubringen. Ich ließ ihn weiter reden. 

"Wenn ich dich heute Abend irgendwie durchbekomme, dann sind wir das nächste Mal, wenn wir uns sehen, Feinde." 

Und andere Witze, die Shua sich erzählte. Ich legte den Kopf schief. "Das ist der Plan? Du lieferst mich ab und das wars dann?" Joshua nickte allen ernstes und ich zog eine Augenbraue hoch. "Einwände?", hakte er nach und versuchte sich kühl zugeben. Es war semi-beeindruckend, saß ich doch auf seinem Schoß. "Du erinnerst dich schon noch, wie gut deine Pläne, die mich involvieren, funktionieren, oder?", fragte ich locker und umfasste sein Gesicht. "Du bist ausgesprochen schlecht darin mit mir Schluss zu machen", meinte ich gespielt in einer Mischung aus mitleidig und nüchtern. Er schnaubte säuerlich. "Nur, weil du so stur bist", warf er mir vor und verwarf die Arme. "Zur Hölle, du bist keine 12 Stunden tot und schon habe ich dich wieder an der Backe", beschwerte er sich und ich gab ein sanftes 'Tze' von mir. 

Ich sah ihn durchdringend an. "Du entkommst mir nicht", sagte ich gespielt dunkel mit meiner besten Bösewicht-Stimme. "Sollte ich mir Sorgen machen?", fragte Joshua gespielt unsicher. Ich nickte bedeutsam. "Ich wusste du bist irre." Ich nickte nur noch bedeutsamer. "Auch eine staubige Steinhöhle macht dich nicht weniger sexy", behauptete ich und entlockt ihm damit endlich ein kleines Lächeln. "Du solltest an deinen Ansprüchen arbeiten, Hanie", forderte er ironisch. Ich schnaubte. "Meine Ansprüche sind genau richtig", erwiderte ich, "nach dem letzten Mal, das wir uns gesehen haben, ist mir alles recht." 

Joshua setzte ein treudoofe Miene auf. "Wieso? Unser letztes Treffen war doch... nett?", äußerte er ironisch. "Ja, war spannend", stimmte ich nüchtern mit ein. Joshua nickte. "Also ich fand es echt romantisch", versicherte er mir. Stille legte sich über uns. "Das ist eine völlig neue Art von Galgenhumor", urteilte ich nach ein paar Sekunden und ich konnte mir nicht helfen, irgendwie musste ich lachen, obwohl es nicht lustig war, doch Joshua schien es nicht anders zu gehen. "Wir sind schlechte Menschen", meinte er und gönnte sich eine Kunstpause. "Also ich Dämon, du Engel. Wie auch immer." Ich lachte leise. "Schlechte Tote?", schlug ich vor. "Schlechte Tote", nickte er ab.

Ich strich ihm sanft mit den Fingern über die Wange und seufzte leise. "Also was ist der Plan?", wollte ich wissen und sah ihn bedeutsam an. "Also, der sinnvolle Teil davon?" Joshua schlang ergeben die Arme wieder um mich. "Ich meine es ernst, Han. Aber es lohnt sich nicht mit dir darüber zu diskutieren, du wirst es früh genug verstehen." Das dachte ich nicht, aber sei's drum. Ich würde schon eine Lösung finden. Nachdenklich zupfte ich seinen Pony ein wenig zurecht. "Shua", murmelte ich leise, "du solltest den Kopf nicht so in den Sand stecken. Diesmal haben wir keine Deadline im Nacken, die unsere Zeit begrenzt. Und vorsichtig sein und es geheim halten mussten wir doch schon immer. Also wo ist der Unterschied?" 

Joshua seufzte ebenfalls. "Wir waren keine Feinde?" Nochmal: Er wollte mich eigentlich umbringen, also war er sich da sicher? Ein ironischer Gedanke, aber vielleicht war zu Lebzeiten tatsächlich eher mein Feind, als jetzt. "Wir sind auch jetzt keine Feinde", stellte ich klar. Demonstrativ verdrehte ich die Augen. "Ich sitze auf deinem Schoß", machte ich ihn auf das Offensichtliche aufmerksam. "Das ist doch kein Argument", meinte Joshua und wirkte schon wieder ein bisschen durch mit mir. Ich sah ihn ein paar Augenblicke an. "Okay, vielleicht ist es das doch." Ich lachte leise. Dann sah ich ihn ernst an. 

"Joshua, ich lasse mich von keinem Teufel und von keinem Gott dazu zwingen, dich zu hassen." 


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