Schwarzmarkt

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Sanft strich er mit seiner Hand über die Wange von Antania und hob ihren schlafenden Körper von seiner Brust, um sie auf die Kissen zurück zulegen. Sie sah so friedlich dabei aus, als hätte sie das Gespräch mit Player vor einigen Stunden längst vergessen.

Vielleicht hatte sie es wirklich schon vergessen oder einfach nur beiseite geschoben. Ihm sollte es nur Recht sein. Irgendwann musste er ihr erklären, dass er sich in der Unterwelt aufhielt, aber dieses 'irgendwann' war nicht heute.

Ein kleines Lächeln bildete sich auf ihren Lippen Unwillkürlich erinnerte ihn das an die Nacht, die sie bei Antania zu Hause verbracht hatten. Auch wenn er gerne geblieben wäre, einfach nur um sich neben die Auswewählte zu legen und ihren schlanken Körper ganz dicht zu seinem zu ziehen, wusste er, dass es nicht ging.

Er würde das alles irgendwie erklären müssen, auch wenn er noch nicht wusste, wie er das anstellen sollte, doch jetzt musste er erstmal los. Player würde ihm sein erneutes Zustpätkommen nicht noch einmal verzeihen und dieser Mann konnte so verdammt pingelig sein, wenn es darum ging.

Maurice seufzte leise, gab ihr einen leichen Kuss auf die Lippen und stand schließlich auf, wobei er seine Hand aus ihrer nehmen musste, die bis gerade eben noch miteinander verschlossen waren.

Ob er ihr jemals den Grund für seine Geschäfte in der Unterwelt sagen würde? Marlina konnte damit leben es nicht zu wissen, auch wenn sie die Unterwelt so sehr verachtete und ihm bei Streitereien der beiden Geschwister genau das immer wieder vorgeworfen hatte, doch Antania würde es wissen wollen. Wenn er Glück hatte, dann fragte sie morgen erst gar nicht weiter nach.

Er griff nach der schwarzen Mappe, die auf dem großen Maromortisch lag und blätterte sie nocheinmal durch. Erneut fiel ihm der Steckbrief seine Mutter in die Hände. "Kümmere dich darum", hatte sein Vater gesagt, aber Modd könnte doch nicht wirklich versuchen wollen, Eija auf den Schwarzmarkt verkaufen zu, oder? Das wäre absurd. Er würde im schlimmsten Fall den König gegen und das gesamte Volk gegen sich aufbringen und es würde zum Bürgerkrieg kommen.

Solange sein Vater allerdings nichts in dieser Hinsicht unternahm, konnte er den Steckbrief auch einfach ignorieren. Es würde sowie Monate dauern, die momentanen Standorte der Kristalliären herrauszufinden.

Maurice seufzte und steckte den Steckbrief seiner Mutter in seine Jackentasche, bevor er sich seine Jacke überstreifte. Er selbst war in die zwielichtigen Geschäfte der Unterwelt verwickelt und sein Vater versuchte auch noch zu seinen Gunsten gerichtete Schlüsse daraus zu ziehen.

"Ist ja nicht so, dass ich selber noch was zu erledigen hätte, General", murmelte er und griff nach der Mappe. Er könnte sie ja könnte sie ja trozdem mitnehmen und schonmal Brya zeigen.

Die fünfundzwanzigjährige Frau, dessen wahren Namen er auch nach sieben Jahren Zusammenarbeit noch nicht kannte, war eine Meisterin in solchen Dingen, weshalb ihr diese Arbeit auch in der Gruppe immer zu Teil wurde.

Er warf einen letzten Blick auf Antania, die auf dem Rücken lag und sich über das ganze Bett ausgebreitet hatte, während ihre Lippen immer noch von einem Lächeln umgeben waren.

Schließlich riss er seinen Blick von ihr los. Er hatte ihr in die Augen gesehen und gelogen. Zwar war seine Lüge nicht wirklich gut gewesen, aber trozdem hatte er sie belogen, ohne mit der Wimper zu zucken. Der Generalmajor wollte sich gar nicht ausmalen, was passieren würde, wenn Antania das auch noch rausfindet.
~
"Und? Wie lief die letzte Woche?"
"Ausgezeichnet, Ace. Du hast beinahe das Doppelte von der Woche davor gekriegt, nja." Der alte, gebrechliche Mann nahm einen Schluck von seinem stark nach Alkohol riechende Getränk und führte sein Gespräch mit dem Generalmajor fort. Wo war sie hier? Ihre Haut war so durchsichtig, wie ihre ganze Gestalt. Die Menschen liefen einfach durch sie hindurch ohne sie dabei zu bemerken. Vor ihr, an einem der Stände, stand Maurice und redete mit dem alten Mann, während hinter ihnen auf dem Podest fünf Menschen standen. Sie waren teilweise furchtbar abgemagert und mit Wunden übersehen. Die schweren Eisenketten an ihren Hälsen hielten sie auf schmerzhafte Weise an dem Balken über sie fest. Das Gedränge war groß, allerdings bekamen all die Menschen gar nicht, dass die Auserwählte mitten unter ihnen stand. Aus Angst zu Seite geschubst zu werden, wollte sie den Menschen jedesmal ausweichen, wenn sie gegen sie zu laufen schienen, aber sie liefen einfach durch sie hindurch. Es waren so viele unterschiedliche Menschen, von denen einige wie jene aussahen, die hier auf den Podesten standen und andere wiederum wie hochangesehene Personen oder einfache Bürger, als würde hier alles zusammenkommen und sich mischen. Hier, an einem Ort, an dem die menschlichen Rechte anscheinend keinerlei Bedeutung hatten. Bei genauerem Umsehen konnte sie erkennen, dass sie mitten auf einer großen Straße stand, an dessem Seiten sich schmale, dunkle Häuser befanden. Hinter ihr lag ein großer Marktplatz mit einem riesigen Podest genau im Zentrum des mit Pflasterstein gedeckten Platzes. Wie auf dem Platz der Felista tummelten sich etliche Menschen dort und versuchten an die einzelnen Stände zukommen. Eine unfassbare Lautstärke ging von dem marktartigen Platz aus und mischte sich mit dem Gerede der Leute, die sich hier auf der Straße befanden. Etwas abseits von Maurice an einer der Hauswände konnte sie Player entdecken. Der Schwarzhaarige sprach mit einer leicht bekleideten Frau, deren Brüste beinahe aus ihrem nur von Bändern gefestigten Oberteil herrauszufallen schienen. Sie nahm einen Zug von ihrer Zigarette, während Player es ihr gleich tat. Neben den beiden kniete ein junges Mädchen auf dem Boden, die nicht älter als dreizehn sein konnte und wagte es nicht nach oben zu schauen. Das Mädchen war vollkommen nackt und mit blauen Flecken bedeckt, die wie die roten Wunden ihren ganzen Körper einnahmen. Sie drückte sich ängstlich an das Bein der leicht bekleideten Frau, die sie allerdings nur verächtlich ansah. "Dieses junge Ding wird dir doch wohl kaum mehr einbringen, als deine sonstigen Aufträge, so unerfahren wie sie ist", erwiderte Player nachdenklich und kniete sich ihr herunter. Das Mädchen drehte ihren Kopf weg, doch der Schwarzhaarige packte ihr Kinn und drehte es wieder zu ihm. "Wie viel willst du für sie?" Antania riss geschockt ihre Augen auf, doch die Frau entließ nur seelenruhig die Luft aus ihrem Mund. "Sie steht nicht zum Verkauf da", erwiderte sie, während Player das Gesicht des Kindes begutachtete. "Ich habe meine kleine Schwester vor einem Jahr an einen Menschenhändler verloren. Schon mal dran gedacht, dass ich vielleicht einen Ersatz suche? Und wenn sie mir dann noch Geld einbringt, dann habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen." Player legte seinen Kopf schief und überlegte. Schließlich nahm er sein Messer, legte die Spitze davon unter ihr Kinn und drückte es nach oben. "Dann sei ein braves Mädchen und hör auf deine große Schwester", grinste er, bevor er sich erhob und das Mädchen ihm ängstlich nachschaute. "Ich muss dann auch mal wieder", erwiderte er und drückte den letzten Rest der Zigarette unter seinem Schuh aus. "Danke für die Zigarette."
"Immer wieder gerne, Player", verabschiedete sie sich und befahl dem Mädchen mit einer Handbewegung aufzustehen, dann verschwanden sie in der Menge. Wo war sie hier und warum war sie so durchsichtig? Wurden hier tatsächlich Menschen verkauft oder warum hatte Player nach diesem Preis gefragt? Aber... das konnte doch nicht stimmen! Es heißt doch: "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Und hier? Hier schien das allen egal zu sein. Sie taummelte erschrocken ein paar Schritte rückwärts, als Player auf sie zukam,m aber einfach durch sie hindurchlief. "Was... was ist das hier, Maurice?", stotterte sie leise und wollte von Angst erfüllt nach seinem Arm greifen, er stand nicht mehr dort, wo er vorher gestanden hatte. "Maurice?" Ihre Stimme war mit Verwirrung gepaart, als sie ein zweites Mal versuchte, Maurice zufinden. Aufeinmal tauchte ein weißes Licht vor ihr auf und begann zu wachsen, bis es sie ganz verschlungen hatte. Als ihre Sicht wieder klarer wurde und das Licht verschwand, befand sie sich in einem kleinen, leeren Raum. Bis auf zwei Männer und sie befand sich nichts oder niemand hier drinnen. Sie erkannte jedoch erst auf den zweiten Blick, dass es sich bei einem der Männer um Maurice handelte. "Maurice!", rief sie aufgeregt und lief auf ihn zu, doch sie war immer noch so unscheinbar wie zuvor. Maurice stand vor dem Mann, während dieser vor ihm kniete, die Hände gefalltet und mit flehenden Bitten. In seiner Stimme lag pure Verzweiflung. "Bitte! Gebt mir noch eine Woche! Dann... dann kann ich es euch zurück zahlen!", flehte er und sah hoffnungsvoll zu Maurice hoch, doch, der erwiderte sein Flehen nur kalt. "Das sagtest du bereits vor einer Woche. Hast du wieder alles beim Glückspiel verloren?"
"Dieses Mal hätte ich wirklich gewinnen können, doch ich wurde betrogen! Man hat mir das gesamte Geld geklaut...!", rief der Mann aufgebracht und verstummte, als Maurice seine Lanze aus dem Ledergurt an seinem Rücken zog.
"Mir ist egal, ob betrogen wurdest oder einfach nur dumm warst", meinte der Generalmajor und richtete die Lanzenspitze auf den Hals des anderen Mannes. "Irgendwelche letzen Worte, die dich vielleicht noch retten könnten?"
"Bitte verschont mich, bitte..."
Seine Stimme verstummte mit einem gequältem Aufschrei. Die Lanze von Maurice steckte tief in der Brust des Mannes, als er schließlich zusammensackte und vor ihn auf den harten Steinboden fiel. Alles stank nach Blut. Sie wagte kaum zu atmen. Das gerade konnte noch nur ein Traum gewesen sein! Diesen eigenartigen Markt gab es nicht, dieses Mädchen nicht und Maurice... Maurice hatte niemanden getötet. Es war nur ein Traum! Es war nur ein Traum!

Schweißgebadet wachte sie auf. Ihre Augen waren weit aufgerissen, während ihr Atmen laut und unregelmäßig durch das Zimmer hallte. Maurice war nicht mehr da. Er ist wahrscheinlich schon zu dieser Party gegangen.

Ihre Gedanken hingen noch an den Bildern von diesem Markt. Es war kein einfacher Traum. Es war eine ihrer Visionen, aber von wem? Sie hatte bei niemandem die Fähigkeit eingesetz, auch bei Maurice nicht, also warum sah sie solche Dinge?

Was war es überhaupt? Dieses große Gedränge und die Podeste mit dem Menschen, es erinnerte sie an eine Auktion, bei der Menschen versteigert wurden.

Und Maurice... er hatte... nein, er würde niemanden töten. Niemals, aber was hatte sie dann gesehen? Ihre Visionen entsprachen immer der Wahrheit und müssten auch in diesem Fall zutreffen, aber Maurice würde doch nicht so kaltblütig jemanden umbringen.

Aufeinmal fiel es ihr wie Schuppen von den Augen. Es war keine Party, auf die Maurice und Player heute Nacht gehen wollten. Es war dieser eigenartige Markt auf den sie gehen wollten. Maurice hatte sie belogen. Deshalb war er auch so verlegen gewesen, als sie vor einigen Stunden Player kennengelernt hatte und er sich über den Abend informieren wollte. Er hatte ihr in die Augen gesehen und gelogen. Ein kleiner Schmerz setzte sich in ihre Brust und begann zu wachsen. Sie wollte es nicht wahr haben, doch tief in ihr wusste sie, dass es das doch war.

Sie schlug die Decke zurück und lief zu dem riesigen Fenster. Sie war zwar so viele Meter in der Luft, doch dank ihrer geschärften Sinne konnte sie trotzdem die winzigen Gestalten erkennen, von denen einer ein ihr unbekannter Soldat war und die anderen beiden Maurice und Player. Endlich war diese Fähigkeit mal für etwas nützlich.

Noch konnte sie sie aufhalten, noch konnte sie zu Maurice rennen und nach der Wahrheit verlangen. Sie musste sich beeilen, dann konnte sie es noch schaffen.
~
"Wie viel würde ich geben, um einmal in meinem Leben, auf diesen geilen Arsch schlagen zu dürfen?", seufzte einer seiner Mitglieder neben ihnen und konnte seine Augen nur schwer von dem Körper der Fünfundzwanzigjährigen nehmen, die einige Meter vor ihm, Player und Maurice lief.

Sie hatte lediglich eine schwarze, knappe Bikinihose und darüber eine weiße Strickjacke an, die jedenfalls ihren Oberkörper bedeckte. Es war zwar schon längst mitten in der Nacht und die Sterne funkelten über ihnen, doch es war nicht wirklich kalt. Überhaupt blieben im Norden Adnerstorias selbst die Winter immer relativ milde, im Vergleich zum Süden.

Die langen, schwarzen Stiefel der Frau fanden beinahe lautlos ihren Weg über den moosigen Waldboden. Der Absatz der Schuhe schien so spitz zu sein, dass man damit Leute ermorden könnte.

Player neben ihm zündete sich eine Zigarette an und ließ ein Grinsen seine Lippen umspielen. "Hast du das nicht sogar schonmal gemacht?", fragte er und sein Kollege nickte. "Aber da hat sie mir eine Backpfeife verpasst und gesagt, dass sie mir ihre Stiefel so weit in den Mund schiebt, dass sie bei meinem Arsch wieder herrauskommen, wenn ich es nur wagen würde, erneut daran zu denken."

"Ich würde ihr das sogar zutrauen", lachte Player und amüsierte sich über den Muskelprotz, Namens Kridan. Er war ein großer, stämmiger Mann und obwohl er gerade einmal einundzwanzig war, überreichte er Maurice und Player in seiner Größe schon bei weitem.

"Ich leider auch", seufzte er und warf einen letzen sehnsüchtigen Blick auf Brya, bevor er sich von Player und Maurice entfernte und sich einer der anderen Gruppe anschloss, die gerade noch auf Patroullie waren.

Bei jedem Schritt, den sie ging, fiel das Tattoo an ihrem Bein in sein Blickfeld. 'Do or Die' und darunter das Sterbedatum ihres Vaters. Sie hatte ihren Vater immer verachtet. In ihren Augen war er ein Schwächling gewesen und dass hatte Brya ihn bis zu seinem Tod immer wieder vorgeworfen. Deshalb hatte sie sich ausgerechnet dieses Datum und diesen Spruch stechen lassen, um sich selbst immer wieder daran zu erinnern, dass sie nur wenn sie stark bleiben würde, ihre Ziele erreichen könnte und nicht so wie ihr Vater endete.

"Sie soll sich was ordentliches anziehen. Wir gehen auf den Schwarzmarkt und nicht ins Bordell Am Ende wird sie noch für die Prostituierte gehalten, die verkauft werden soll", erwiderte Maurice schlicht und bekam ein amüsiertes Lachen von Player.

"Ich habe dich gehört, Ace", kam es scharf von Brya, die sich während des Gehens zu ihnen umgedreht hatte und Maurice einen gereizten Blick schenkte. Der Reisverschluss ihrer Jacke war nicht bis nach oben hin zu und präsentierte das Brandmahl der Unterwelt auf ihrem Dekoltè. Player hatte es auf der Hand und sie eben auf der Brust. Ihre kurzen braunen Haaren rahmten ihr kantiges Gesicht ein. Sie wirkte so edel und vornehm, wenn man nur ihr Gesicht sah, ohne zu wissen, was sie eigentlich machte.

"Und überleg dir lieber was du sagst, denn schließlich bin ich diejenige, die die Drecksarbeit für dich erledigt." Ja das stimmte zwar, aber es war auch nicht das erste Mal, dass sie wegen Bryas doch sehr freizügigen Klamottenstil Probleme in der Unterwelt bekamen.

"Wenn du dich den ganzen Händlern so zeigen willst, ist das deine Sache, aber komm dann nicht zu mir zurückgekrochen und beschwer dich", meinte er schulterzuckend und Player lachte nochmals neben ihm auf.

"Also von mir aus kannst du die Jacke auch ausziehen!", schrie Kridan zu ihnen hinüber und die Patroulie in der er war, brach in Gelächter aus.

"Würdest du das bitte nochmal sagen, Kridan? Ich habe dich nicht ganz verstanden!", schrie sie mit einem sarkastischen Lächeln zurück, bevor sie sich auf den Weg zu der Patroulie machte und Kridan ruckartig die Flucht ergriff.

"Wir sind doch eine ganz lustige Truppe, oder was meinst du Ace?", fragte ihn Player belustigt, nachdem er Kridan und Brya hinterher gesehen hatte.

Ace. Niemand war so dämlich und betrieb Geschäfte in der Unterwelt mit seinem richtigen Namen. Viele auf dem Markt der Felista kannten die Adekten und Maraden nicht oder hatten sie jemals schon persönlich gesehen. Lediglich ihre Namen waren bekannt und würden sie sich damit in der Unterwelt präsentieren, dann würden sie sich ihnen selbst auf dem Silbertablett servieren. Einige dort kannten ihn und wussten wer er war, andere wiederum nicht und das durfte auch so bleiben.

Seinen Namen hatte er von Amonias höchstpersönlich, nachdem er sie mit gerade einmal elf Jahren beim Skartspielen geschlagen hatte. Seitdem nannte sie ihn "Ace", "As".
Sie erfreute sich heute noch an der Erinnerung und wie süß er damals doch gewesen war.

"Ein wenig Aufmerksamkeit und Disziplin wäre manchmal nicht schlecht", meinte er und betrat hinter Player eine kleine Lichtung, die sich hinter dem Wald auftat.

Einige der Mitglieder standen schon da und redetem miteinander. Es waren knapp zwei Duzend Leute aus unterschiedlichen, sozialen Schichten und Verhältnissen. Einige waren sogar Soldaten in der Armee und kannten ihn als Generalmajor, andere wiederum waren einfache Bürge oder Menschen, die aus der Gosse des Imperiums kamen. Sie alle waren befaffnet, seien es Lanzen, Messer, Pistolen oder spitze Gegenstände jeglicher Art und Weise.

"Dann versuch mal Disziplin in diese Gruppe zu bringen", lachte er und legte ihm seine Hand auf die Schulter. "Ich bin gerne bereit dir dabei zu helfen. Wir könnten uns ein paar von Karogs neuen Peitschen besorgen, wenn wir schon in der Unterwelt sind. Man, dieser alte Knacker hat da unten echt seine Blütezeit. Und die Peitschen sind erste Klasse."

Maurice seufzte nur, wobei er sich ein Lachen nicht verkneifen konnte. "Warum war nichts anderes von dir zu erwarten?", fragte er und Player zuckte grinsend mit den Schultern. "Wer weiß, wer weiß. Ich geh jetzt mal schauen, wie weit unsere werten Freunde mit meinem Messer gekommen sind." Damit drehte er sich um und wollte auf den älteren Mann zuegehen, der an einem Schleifstein saß und die silberglänzende Klinge schliff, doch Maurice griff nach seinem Handgelenk und hielt ihn auf.

"Warte kurz und erzähl niemandem davon, verstanden?"

Player sah Maurice verwirrt an und hob fragend eine Augenbraue. "Euer Wunsch ist mir Befehl, werter Generalmajor."

"Sollte mir irgendetwas zustoßen, dann kümmere dich um Marlina. Lass nicht zu, dass sie von Vater weiter unterdrückt und schlecht behandelt wird", sagte er und die Überraschung in Players Gesicht wuchs.

"Maurice, ich werde mich immer um sie kümmern", sagte er und seine Gesichtzüge wurden etwas sanfter, als man es sonst von ihm gewohnt war. "Mir haben die vielen Jahre gereicht, in denen ich einfach nur dabei zugesehen und mir gewünscht habe, ich könnte etwas tun. Aber hast du nicht vor noch alt und grau zu werden und dann im hohen Alter friedlich zu sterben? Warum erwähnst du dieses Thema dann jetzt schon? Du bist gerade einmal dreiundzwanzig Jahre jung."

Maurice schwieg eine Weile, dann sah er direkt in Players dunkelblaue Augen. "Ich habe das ungute Gefühl, dass die Welt wie wir sie kennen schon sehr bald in sehr viel Chaos versinken wird. Allein die ganze momentane Situation. Wir wissen nicht ob Yarland zuschlägt und wenn ja wann, was sollen wir dann gegen eine solche Macht ausrichten, die unsere Waffen und Verteidigungen mit einem Fingerschnippsen zerstören könnte? Die Kriege sind gerade dabei wieder zu beginnen und die Auserwählten kommen zu uns. Sollte es wirklich zum Krieg kommen, dann bin ich einer der ersten, der von hier weg und die Schlacht muss. Player, es wird nicht mehr lange dauern und es wird weitaus schlimmer werden, als wir denken." Seine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern, während Player ihm schweigend zu hörte und schließlich seufzte.

"Erstmal, du wirst sobald nicht sterben und zweitens, ist das dein erster Ausetzter seit drei Jahren. Ich glaube Antnia hat ein wenig Schwung in dein Leben gebracht", erwiderte er und obwohl es sich anhörte, als wollte er ihn ärgern, war sein Gesicht vollkommem ernst.
Maurice sah ihn schweigend an, bevor sich ganz langsam seine Hand von Players trennte.

Sein Freund hatte Recht. Über mehrere Jahre hatte er es geschafft, sich vollständig davon abzuschotten und zu isolieren und Antania hatte sein Leben und seine Gefühlswelt auf einen Schlag verändert. Marlina und Antania. Seine Schwester und seine Liebe und beiden war er in diesem Leben weder ein guter Bruder noch ein guter Freund gewesen. Die eine hatte er über die Jahre mehr und mehr ignoriert und die andere konnte er in die Augen sehen und anlügen, ohne dabei mit der Wimper zu zucken.

"Und was Marlina betrifft", hob der Schwarzhaarige an und warf einen schnellen Blick auf den Mann mit seinem Messer in der Hand. "Ich werden sie jedesmal auffangen, wenn sie fallen sollte. Ich liebe sie. Von ganzem Herzen und mit jeder Fasser meines Körpers." Er nickte knapp, schenkte ihm ein kleines Lächeln und lief zu dem Mann. Er würde sie gut aufnehmen und an seiner Stelle für seine Schwester da sein.

Maurice seufzte leise und sah Player hinterher. Er musste endlich mit diesen Gedanken aufhören. Player hatte Recht mit dem was er sagte und außerdem hatte er sich noch lange nicht dazu entschieden, alles aufzugeben.

"Du hast die Daten dieser Frau verloren?! Zu was bist du eigentlich zu gebrauchen!?" Bryas aufgebrachte Stimmen drang an seine Ohren. Sie stand vor ihren Gefangenen und haute Kridan immer und immer wieder mit der Mappe in ihrer Hand.
Vielleicht sollte er sich das mit den Peitschen nocheinmal durch den Kopf gehen lassen.

Maurice drehte sich um und ging auf sie zu. Die Leute um Brya und Kridan herum wichen etwas panisch zur Seite, während die beiden Streithähne ihn gekonnt ignorierten.

Er musste sowie so noch die Steckbriefe durchgehen und eine genaue Kontrolle eines jeden einzelnen Gedangenen machen. Das durfte allerdings gleich Brya übernehmen. Jedenfalls wenn sie noch heil aus diesem Kampf hervorging.

Einige Minuten zuvor....

"Dümmste Idee aller Zeiten! Dümmste Idee aller Zeiten!", murmelte sie selber vor sich hin, während sie Maurice und Player beoabachtete wie sie mit der Frau in der weißen Strickjacke sprachen.

Sie war ihnen den ganzen Weg bis hier her gefolgt, hatte die Warnungen von Marlina und Iaagen ignoriert und es geschafft, die beiden Jungs noch einzuholen. Das ganze war jetzt vielleicht eine halbe Stunde her. Unter ihren Füßen spürte sie das weiche Gras und die Bäume, die hier überrall um sie herum standen, boten ihr mehr als genug Schutz.

Trozdem bewegte sie sich so leise wie sie konnte, um Maurice und den Patroulien auszuweichen. "Lass es sein. Warte bis er wieder da ist. Das ist es nicht wert, dass du dafür dein Leben riskierst."

Kannte Marlina diesen Markt etwa und war ihr bewusst, das Maurice dort hinwollte? Diese Frage stellte sich ihr schon den ganzen Weg über. Und wenn ja, warum hat Marlina dann nichts dagegen getan?

Es war alles wie eine verschwomme Sicht. So als würde sie einen Blick nach vorne werfen, jedoch nur auf Nebel treffen, der ihr jegliche Sicht versperrte.

Es war noch völlig unklar, was es mit diesem Markt auf sich hatte und sie hoffte auch innig, dass es nur ein schlimmer Alptraum gewesen war.
Sie bewegte sich weiter nach vorne und sah dabei zu, wie die Frau mit Strickjacke aufgebracht zu einer der Patrouillieren lief.

Dann begann sich der Wald vor Maurice und Player plötzlich zu teilen und offenbarte ihnen eine realtiv große Lichtung, auf der bereits etliche Menschen standen.

Die meisten hatten sich in einzelnen Gruppen aufgeteilt, redeten miteinander oder kümmerten sich um ihre Waffen. Eine Gruppe von drei Leuten stand lachend um vier andere Personen herum.

Es war ein hämisches und gehässiges Lachen, das sie den vier auf dem Boden hockende Menschen widmeten, deren Hände mit schweren Eisenketten zusammen gebunden waren. Sie trugen lediglich zerissene und dreckige Kleidung, die sich grob um ihre ebenso dreckigen Körper legten.

Player trat zu einer der Gruppen die sich um die Waffen kümmerte und begutachtete eines der Messer, während sich Maurice zu den gefesselten Personen begab. Wo war sie hier gelandet? Was waren das für Menschen, die sie da gefangen hielten? Vielleicht waren es ja Straftäter und Maurice war hier mit einigen seiner Soldaten, um sie zu verhaften.

Ihr Blick galt weiterhin Maurice. Er ging vor einer der gefesselten Frauen in die Hocke und begann mit ihr zu reden. Die Blicke, die sie ihm zuwarf, waren hasserfüllt und ihre Stimme war auch nicht wirklich freundlicher.

Antania schluckte und krallte sich in die harte Rinde des Baumes, hinter dem sie sich versteckt hielt. Sie nahm ihren Blick von Maurice und ließ ihn erneut über die Lichtung schweifen.

Es schienen völlig unterschiedliche Leute zu sein, aus völlig unterschiedlichen Schichten. Einiger standen dort in Markenklamotten, andere trugen nicht mehr als ein dünne zerissene Kleidung und wiederrum andere, schienen ganz normale Bürger zu sein.

"Na sieh mal einer an. Das Mädchen mit der schönen Haut."

Sie erstarrte, als eine Stimme an ihren Nacken drang und ihr ein eiskalter Schauer über den Rücken lief. Sie kannte diese Stimme. Sie gehörte Player, Maurice Freund, den sie bei dem Empfang für König Ordon kennengelernt hatte und Maurice schon die ganze Zeit, seit sie ihnen gefolgt war, begleitete. Sie hatte gar nicht mitbekommen, wie er sich von der Lichtung entfernt und zu hier gekommen war.

"Dann habe ich ja doch Recht gehabt mit meiner Vermutung, dass uns jemand verfolgt", murmelte leise und allein seine raue Stimme brachte Antania dazu, sich kein Stück zu bewegen.

"Dass es allerdings die Auserwählte, die sich in die Unterwelt traut", meinte er, griff plötzlich nach ihrem Arm und verdrehte ihn so auf ihren Rücken, dass er sie mit Leichtigkeit in dieser unangenehmen Position halten konnte. "Das wäre mir in zehn Jahren noch nicht eingefallen."

Er verstärkte seinen Griff und sie unterdrückte ein schmerzhaftes Aufschreien. Player schien es jedoch nur zu amüsieren und er fing an, ein wenig mit dem Druck, den er auf ihren Arm ausübte zu spielen.

"Dürfte ich erfahren, was so eine zarte Blume dazu bringt, jemandem wie unserem Boss zu folgen? In die Unterwelt zu gehen?" Er näherte sich von hinten ihrem Gesicht und grinste sie an.

Vergeblich versuchte sie ihren Arm aus dem Griff zu ziehen, doch sie wurde jedesmal von Player zurück gezogen. "Wenn überhaupt, dann geht das nur Maurice etwas an!", zischte sie und zerrte erneut an ihrem Arm.

"Maurice meinst du...", erwiderte Player nachdenklich und schenkte ihr schließlich ein raues Lachen. "Was der Generalmajor wohl dazu sagt, dass uns seine ach so geliebte Auserwählte gefolgt ist?"

Bevor sie noch etwas erwidern konnte, schubste Player sie vor sich her und auf die Lichtung. Die ersten Blicke von denen, die am Rand der Lichtung standen, richteten sich auf sie und wie in einer Kettenreaktion wurden es immer mehr, bis sich auch Maurice umdrehte.

Er saß noch in der Hocke vor zwei der Gefangen und erhob sich schließlich. Sein Gesicht glich einer undurchdringbaren Maske. Es zeigte keinerlei Gefühle, weder Trauer, noch Wut oder Verzweiflung.

Sie öffnete den Mund und wollte etwas sagen, doch kein Wort verließ ihren Mund, als hätte sie von einer Sekunde auf die nächste vergessen, wie man spricht.

Player trat wieder dichter an sie heran und nur kurze Zeit, nachdem sie ihn hinter sich gespürt hatte, brachte ein Tritt in die Kniekehle sie dazu, auf sie Knie herunter zu sinken.

Ihre blauen Augen waren noch immer fest auf Maurice gerichtet, auch wenn sie jetzt kniete und das weiche, grüne Gras an ihrer Haut spürte.

Der Generalmajor kam auf sie, ohne dass seine Maske auch nur ansatzweise bröckelte. Sie war steinhart, lediglich in seinen grauen Augen meinte sie die aufkommenden Flammen von Wut zu sehen.

Der Maraden-Sohn ging mit einem schmunzeln an ihr vorbei und stellte sich hinter Maurice. Im Gegensatz zu Maurice Ausdruckslosigleit, die ihm als Maske diente, schien es bei Player dieses Grinsen zu sein, das jedes seiner echten Gefühle verstecken sollte.

Sie und Maurice trennten mittlerweile nur noch wenige Zentimeter und ihre Augen hielten den Generalmajor noch immer fest im ihrem Griff. Er erwiderte ihren Blick und endlich, endlich fing die Maske an zu bröckeln, doch das verschwand genauso schnell wieder, als er seine Stimme erhob.

"Geht wieder am die Arbeit. In fünf Minuten gehen wir los, bis dahin muss alles fertig sein!" Sein Tonfall war herrisch und gab strikt die Melodie vor, nach welcher die anderen zu tanzen hatten.

Er ging vor ihr in die Knie und atmete kurz durch, doch Antania kam ihm zuvor. "Ich hatte gehofft es ist nicht wahr." Ihre Stimme war beinahe tonlos und voller Enttäuschung. "Ich hatte gehofft, es wäre ein dämlicher Traum, der sich aus den Ereignissen, der vergangenen Wochen zusammen gemischt hat."

"Du wusstest hiervon?", fragte er ein wenig ungläubig. "Woher?"
Sie schwieg und sah ihn einfach nur an. Die ganze Szene, alles was sie gesehen hatte, spielte sich erneut vor ihrem inneren Auge.

Die Menschenmengen vor den Podesten, die gefesselten und abgemagerten Menschen und jene Personen, die sie verkauften oder hintersichher schleiften. Dann der Geruch von Blut, der in ihre Nase stieg und das Klirren der eisernen Fesseln und dann er.
Er stand da mit seiner Lanze auf dem Rücken und erwiderte den ängstlichen und flehenden Blick des Mannes voe ihm mit hämischen Gesichtszügen.

"Woher?", wiederholte Maurice die Frage mit einem strengen Unterton und sah sie dierekt an. Ein Blick der jeden leicht zum kapitulieren gebracht hätte, doch sie blieb stark. Wenn sie jetzt einknickte, dann müsste sie sich geschlagen geben und es würde immer so weiter gehen. Entweder jetzt oder nie.

"Du hast es mir verraten", erwiderte sie und presste ihre Hände in das weiche Gras. Erstaunen überkam Maurice Gesicht, bis er es zu realisieren schien.

"Ich dachte du wolltest es nicht mehr tun", meinte er und hörte sich merklich gereizt an. "Warum hast du es erneut getan?"

"Es war keine Absicht, Maurice", sagte sie nach einer Weile des Schweigens. Die anderen hatten sie in Ruhe gelassen, wenn auch der ein oder andere Blick zu den dem Generalmajor und der Auserwählten hinüber glit.

"Ich habe es geträumt. Bevor du losgegangen bist. Du musst meine Hand gehalten haben, während ich noch geschlafen habe und dann hast du mir automatisch deine Gedanken gezeigt. In Form eines Traumes."

Maurice schwieg und sah sie durchgehend an. Ein große Spur Trauer zierte ihren Blick, während sich ihre Augen mit Tränen füllten. Hatte sie sich doch zu früh, zu falsches Hoffnungen gemacht? Maurice hatte eine Seite, über die er ihr in den vergangenen Wochen kein einziges Wort verloren hatte und jetzt wünschte sie, es wäre so geblieben.

"Und dann bist du uns einfach so gefolgt?", fragte Maurice sie ungläubig und sie nickte.
"Ich habe noch Marlina und Iaagen von dem Traum erzählt", antwortete sie und und blinzelte, um zu verhindern, dass eine Träne ihr Auge verließ.

"Und was haben sie gesagt?" Sein Stimme wurde intensiver und kräftiger. Sie wusste, worauf er hinaus wollte und konnte nicht leugnen, dass diese Idee mit zu den dümmsten ihres Lebens zählte.

"Sie haben gesagt, ich soll es lassen", flüsterte sie. "Es sei zu gefährlich."
"Und warum in Mareenas Namen bist du uns dann gefolgt, obwohl selbst Marlina und Iaagen dir gesagt haben, dass es gefährlich sei?", fragte er, wobei er immer lauter wurde und erneut begann seine Maske zu bröckeln, jedoch ohne, dass sie sich wieder reginerierte.

"Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe, Maurice!", entfuhr es ihr lauter als gewollte. "Du hast nicht diesen... diesen abgemagerten und verletzten Mann dort auf dem Boden gesehen, der dich so flehend angeschaut hatte und... und dich... angefleht hat, ihn freizulassen, doch du hast nichts getan und... und... alles stank nach Blut." Sie wurde immer langsamer beim Sprechen. "Es war sein Blut und du hast ihn... hast ihn...du hast..."

Sie verstummte und ihr Blick fiel zu Boden. Er war ein Mörder. Er hatte diesen Mann getötet und vermutlich noch andere. "Maurice...?" Antania sah wieder auf. Ihr Blick war ausdruckslos, als er auf seine grauen Augen traf.

"Warum?", formte sie mit den Lippen, jedoch ohne das auch nur einen Laut verließ. Dann brach seine Maske. Es war pure Verzweiflung. Pure Verzweiflung, die jeder seiner Gesichtzüge beherrschte.

"Antania." Seine Stimme wurde leiser. Mit einem Mal wirkte er so unschlüssig, als hätte er keine Ahnung, was er tun sollte. Keine Ahnung, was er sagen sollte.

Ein Auftschrei und ein von Schmerz erfüllter Laut folgten ihm und rissen Maurice und sie aus ihrer Zweisamkeit. Die Gefangene, mit der Maurice vorher noch geredet hatte, hatte es geschafft sich von den Ketten loszureißen und fiel über die Frau mit den kurzen, braunen Haaren her, doch sie hatte sich selbst überschätzt.

Die Frau packte sie und drehte ihren Arm so barsch und grob um, dass man es knacken hören konnte. Die Gefangene schrie schmerzerfüllt auf und wurde von ihrer Gegnerin an den Haaren gepackt.

"Ich dachte ein Miststück wie du würdest wissen, wo es hingehört!", zischte sie, drehte die Gefange zu ihr und rammte ihr ihr Knie in die Magengrube. "Für diese wunderschönen Kratzer deinerseits, die jetzt in meinem Gesicht sind, würde ich dir gerne jeden deiner Zähne einzelnd herrauschlagen." Die Gefange stöhnte gequält auf und Antania sog scharf ein und erhob ihre Stimme, doch ihr Schrei verstummte, bevor er ihren Mund verlassen konnte. Maurice Hand lag über ihren Lippen und er sah sie eindringlich, doch sie schüttelte nur den Kopf und Tränen verließen ihre blauen Augen.

Schließlich setzte er sich so neben sie, dass er sie zu sich ziehen konnte, ihren Rücken zu dem Spektakel gewandt. Sie vergrub ihren Kopf in seinem T-shirt und betete, dass es endlich aufhörte. Die Schreie hinter ihr und das schmerzhafte Stöhnen hämmerten wieder und wieder wie ein Echos gegen ihren Kopf.

"Brya!", rief eine unbekannte Stimme dazwischen und die kurzhaarige Frau schien tatsächlich aufzuhören. "Was ist, Kridan?", gab sie gehässig und schweratmend zurück. Brya hatte die Frau anscheinend noch übler zugerichtet, als sie es gerade schon war, bevor sie von Maurice an seine Brust gezogen wurde.

"Ich hab' endlich den Steckbrief von der gefunden. Ihr Kopfgeld ist wirklich beeindruckend, doch viel interessanter ist die Tatsache, dass Amonias sie tot will", erwiderte die unbekannte Stimme, die offenbar diesem Kridan gehören musste.

Antanias Herz blieb kurz stehen. Tot.
Da war es wieder, dieses schreckliche Wort. Sie presste ihre Augen zusammen und sagte sich immer wieder, dass alles nur ein Traum wäre und sie gleich aufwachen würden.

Die Blicke richteten sich auf Maurice und aus dem Augenwinkel konnte sie sehen, wie Player an ihnen vorbei ging und auf die Gefangene zu schlenderte.

"Die Narben hätten so schön werden können. Jetzt hast du alles kaputt gemacht, Brya Schätzchen", beschwerte er sich und beugte sich zur Gefangenen herunter. "Und überral ist Blut", erwidere er gedankenverloren und strich mit seinen Fingern über die dunkelrote Flüssigkeit auf ihrer Haut, bevor sich auch sein Blick auf Maurice richtete.
"Also Ace, wie entscheidest du?"

"Wie viel mehr bekommen wir, wenn sie tot ist?", fragte er nach einer Weile und ihr Griff in Maurice T-shirt verkrampfte sie. Sie presste ihre Hände so sehr zusammen, dass ihre Knöchel schon anfingen weiß zu werden.

Kridan erhob wieder seine Stimme. "Das dreifache."

"Dann tötet sie."

"Es wird mir ein Vergnügen sein", erwiderte Player mit einem Grinsen den Befehl und zog sein Messer aus seinem Gürtel.

"Nein! Maurice, nein, du kannst nicht...!"

"Sei still!", befahl er ihr barsch und drückte sie weiter zu sich. Sie wollte sich wehren, doch seine Griff war zu stark. Tränen begannen nun in Strömen über ihre Wangen zu fließen.
"Kurz und schmerzlos, Player!"

"Aber Ace, du nimmst mir damit jegliche Lebensfreude!" Player sah ihn wehleidig an und Brya stieß ein genervtes Seufzen aus. Sie öffnete ihre Strickjacke und zog eine Waffe hervor, wie sie aus einer winzigen Lücke erkennen konnte.

"Nein du darfst das nicht tun!", wollte sie schreien, doch ihr Schrei wurde erneut von Maurice verhindert und wäre wahrscheinlich eh ignoriert worden.

"Süße Träume, Miststück."

Das war das letze was sie hörte. Ein Schuss.

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