18 - Don't You Worry Child

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"Sei nicht besorgt,

schau, der Himmel hat einen Plan für dich."

(Swedish House Mafia - Don't You Worry Child)

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Ein lautes, grollendes Geräusch weckte mich und ich schreckte erschrocken hoch. Regentropfen peitschten an die Fensterscheiben der Balkontür und wenige Momente später erhellte ein Blitz die Kabine. „Ich hasse Gewitter." Finja saß ebenfalls neben mir im Bett und schaute dem Gewitter draußen zu, ich wusste von ihr, dass sie Gewitter noch weniger mochte als ich es tat. „Ich liebe Starkregen und Wind, besonders zum Einschlafen, aber Gewitter ist einfach nur nervig." Eine kurze Stille bildete sich zwischen uns und nur der Donner war zu hören.

„Wie lang bist du eigentlich schon wach?" Finja drehte sich zu mir um und schien kurz zu überlegen. „Ich weiß es nicht, seit es gewittert, eine Stunde oder so? Es scheint fast so, als würde das Gewitter genauso ziehen, wie wir fahren." Ich nickte und schaute dann auf mein Handy, wo ich einige Benachrichtigungen zu Nachrichten fand, die mir zum Geburtstag gratulierten. Ich antwortete kurz und tat dann das, weshalb ich eigentlich auf mein Handy geschaut hatte und stellte dann mit Erschrecken fest, dass wir bereits fast Mittag hatten. „Wir haben halb zwölf, warum hast du mich nicht geweckt?"

„Bei dem Wetter verpasst du sowieso nichts und wir sind ja erst mitten in der Nacht wieder in der Kabine gewesen. Außer Ennie und Aaron haben alle das Frühstück ausgelassen und auch ausgeschlafen." „Achso okay. Gibt es schon irgendwelche Pläne, was wir heute machen wollen?" Finja schüttelte den Kopf und lächelte. „Du hast Geburtstag, du kannst es dir aussuchen, hatten wir doch vereinbart." „Ich dachte, ihr meint das aus Spaß, du kennst meinen Entscheidungswillen." Während ich ihr antwortete, ging ich zum Kleiderschrank um mir ein Outfit für heute rauszusuchen. Irgendetwas sollten wir finden, was wir heute machen wollen würden. „Du meinst den nicht vorhandenen Entscheidungswillen?" Ich verdrehte meine Augen, weil ich wusste das sie Recht hatte und schenkte Finja dann ein gespieltes Lächeln. „Genau den."

In meinem Kleiderschrank fand ich eine schlichte, schwarze High-Waist-Jeans, die ich mit einem weißen Shirt und einem bordeauxroten Strickcardigan kombinierte. Doch bis zum Cardigan kam ich nicht mehr, denn in dem Moment, in dem ich mir das Shirt über den Kopf streifte, öffnete sich die Verbindungstür zur anderen Kabine. Jonas und Robin kamen Partypfeifen und Partyhütchen in unsere Kabine gestürmt. Während Jonas schwungvoll auf unser Bett zu Finja sprang, blieb Robin vorher stehen. Er schüttelte leicht lachend den Kopf, als er beobachtete, wie Jonas ein Kissen nahm und Finja damit abwarf. Dann wendete Robin sich an mich. „Wie geht es dem Geburtstagskind? Gut geschlafen?" Ich nickte und schaute dann raus, wo es noch immer gewitterte. „Wenn es nicht gewittern würde vermutlich besser, aber sonst ganz gut." Robin lächelte zufrieden.

„Was ist für heute geplant?" Auch Jonas drehte sich nun zu mir, aber ich konnte ihm nur mit einem Schulterzucken antworten. „Warum hatte ich damit gerechnet? Dann gehen wir einfach übers Deck und schauen, was uns gerade in den Weg kommt." Ich nickte und konnte mir ein Lächeln nicht verkneifen. War es so auffällig, dass ich unglaublich unkreativ war, was so etwas betraf? „Ich hätte ja sonst gesagt, wir verbringen ein bisschen Zeit draußen und genießen das gute Wetter, konnte ich ja nicht damit rechnen, dass es gewittert. Und ich möchte nur ungern als Blitzableiter fungieren."

„Wäre doch was, wer als Letzter steht gewinnt." Jonas konnte sich das Lachen nicht verkneifen, aber winkte dann ab. „Nein, alles gut. Seid ihr schon fertig? Dann können wir bei den anderen vorbei gehen und schauen ob sie auch schon fertig sind." Ich schaute zu Finja, die mir zu verstehen gab, dass sie bereit ist. „Ich geh nur noch kurz in das Badezimmer und dann können wir." Noch ehe jemand reagieren konnte verschwand ich hinter der Tür und putzte mir meine Zähne und kämmte mir dann meine Haare, als ich fertig war, öffnete ich die Tür und ging wieder hinaus. „So jetzt können wir."

Ich griff zu meinem Cardigan, zog ihn mir über und ging dann zur Tür unserer Kabine. Nur Finja zögerte. „Wollen wir jetzt wirklich bei denen in die Kabine? Die sind den ganzen Morgen alleine und es regnet, ich möchte nicht bei irgendetwas stören, was ich nicht sehen möchte." Jonas fing an zu lachen und auch ich konnte mir ein leises Lachen nicht verkneifen, aber ganz unrecht hatte sie nicht. „Wir können ja vorher an der Tür lauschen und falls handeln wir einfach ganz normal, als würden wir gar nicht mitbekommen was da passiert." Ich schlug mir meine Hand vor den Kopf und lachte ein wenig lauter. „Meint ihr das ernst?" Jonas zuckte nur mit den Schultern und ging dann aus der Tür heraus. Als wir die Tür bei Ennie und Aaron öffneten, konnten wir aber mit Erleichtern feststellen, dass sie bloß auf ihrem Bett saßen und sich unterhielten und passender Weise saßen Chris und Tobias auch mit im Zimmer.

„Da unsere Pläne auf Grund des Wetters ein wenig verschoben sind, wollten wir jetzt einfach durch das Schiff streifen und schauen ob wir etwas finden was wir machen können. Seid ihr schon fertig?" Fast synchron nickten Jonas allen zu und standen dann nach und nach auf. „Haben wir denn eine grobe Idee?" „Außer Blitzableiter auf dem Helikopterlandeplatz zu spielen, nein." Ich antwortete Chris lächelnd. „Hört sich gut an." Also liefen wir durch das Schiff und schauten nach irgendetwas, was wir heute Unternehmen könnten. Die Einkaufsmeile schenkten wir kaum Beachtung und holten uns nur kurz ein paar Snacks, da die meisten schließlich noch nichts gegessen hatten heute.

Als wir an den Informationsständen für den Landausflug vorbeikamen, beschlossen wir für morgen direkt festzulegen, was wir machen wollten. Morgen würden wir auf der Insel Spitzbergen ankommen, die noch nördlicher lag als das norwegische Festland und weniger als tausend Kilometer östlich von Grönland. Die Wahl für uns stand zwischen einer Hundeschlittenfahrt und einer Gletscherwanderung und schließlich entschieden wir uns auch für die Gletscherwanderung, die genau in unser Budget passte. Danach wanderten wir weiter und kamen zuerst an einem Raum vorbei, in dem Tischkicker standen und ein paar Sofas standen. Robin und Chris waren nicht mehr zurück zu halten und mussten unbedingt eine Runde spielen, bevor wir weiter gingen und dann am Kids Club vorbeikamen.

Ennie und ich, die Vorraus gingen waren schon am Eingang vorbei, als Tobias einen Blick in den Raum hineinwarf, der blau angestrichen war und in dem ein kleines Wikingerschiff stand. „Da ist ja gar keiner drinnen. Ich hatte erwartet, dass es bei einem Seetag und so einem Wetter brechend voll dort sein würde." Er schaute nochmal rein und betrat den Raum dann anschließend. „Tobias? Dürfen wir da überhaupt rein?" Aber es kam keine Antwort auf Ennies Frage, die ihm fragend hinterher schaute und Chris zuckte nur mit den Schultern. „Es steht zumindest keine Altersgrenze an der Tür."

„Svenja ist heute achtzehn geworden, nicht drei." Finja lachte und schaute in die Runde, ehe sie etwas hinzufügte. „Sollten wir vielleicht trotzdem mal schauen, wo er jetzt ist?" „Ist wahrscheinlich besser so." Ennie nickte und ging auf die Tür zu, ehe sie den Raum jedoch betreten konnte, sprang Tobias verkleidet mit einer Augenklappe und einem Piratensäbel aus Plastik in der Hand hervor und Ennie erschreckte sich. „Arrr, ihr Landratten, folgt mir oder ich werde den Fluch des Seesterns aussprechen."

Ich prustete los und konnte Tobias nicht wirklich ernst nehmen, genau wie alle anderen außer Aaron, denn er sprang zu Tobias und stellte sich kerzengerade hin. „Ai ai Kapitän, ich bin dabei." Lachend schüttelte ich den Kopf und zweifelte ein bisschen daran, wie alt wir waren. „Ich meine es ernst. Hier ist keiner und es gibt sogar eine kleine Kletterwand und ein Bällebad. Das ist die perfekte Gelegenheit einen verregneten Tag zu verbringen." Ein leichtes Schmunzeln machte sich auf seinen Lippen breit. „Hast du gefragt, ob wir dürfen?" Ennie schien die gleichen Bedenken zu haben wie ich sie hatte. „Nein, hier ist keiner, aber wenn wir hier nicht hereindürften, wäre doch bestimmt die Tür abgeschlossen, oder?"

Es stimmte schon, aber ich blieb unsicher, ob wir nun wirklich dort hinein gehen sollten. Was würde passieren, wenn uns jemand entdeckt und wir dort eigentlich gar nicht sein dürften? „Ach kommt, es wird schon nichts passieren. Wenn jemand fragt, sagen wir einfach, dass Finja und Chris sich mal ein wenig austoben wollten, die Kleinen sind ja immerhin noch nicht volljährig." Jonas schmunzelte verschmitzt und ging zu Tobias, der noch immer mit dem Säbel in der Hand auf uns wartete. Auch ich überwand mich schließlich und ließ meine Sorgen einfach vor der Tür. Einen Tag nochmal Kind sein, bevor ich dann tatsächlich volljährig war. Ganz real fühlte es sich noch nicht an, dass ich nun achtzehn war, aber das musste es sich ja auch nicht.

In dem großen Raum, der ein wenig wie ein Labyrinth in andere kleine Räume führte, waren tatsächlich eine Kletterwand, ein Bällebad und ein kleiner Hindernisparcours aufgebaut und ehe wir uns versahen kletterte Aaron die Rutsche hoch, die ins Bällebad lief und rutschte in das Backen mit den Bällen, die sich danach im gesamten Raum verteilten. Jonas wurde von einem Ball getroffen und funkelte Aaron an. „Das wirst du noch bereuen." Mit einem Lächeln auf den Lippen warf er Aaron den Ball zurück und noch ehe er traf, warf Aaron noch einen hinterher. Ich zog Ennie mit zur Seite, um den Bällen auszuweichen. „Lass uns besser woanders hingehen, hier ist mir die Gefahr zu groß von Bällen abgeworfen zu werden." Ennie nickte und wir gingen in den Nachbarsraum mit der Kletterwand. „Warst du nicht früher mal in einem Kletterverein?"

„Ja, aber ich bin schon ewig nicht mehr geklettert." Ennie zeigte auf die Wand. „Na dann, auf geht es! Die Wand ist für Kinder, das kannst du bestimmt noch." Ich begutachtete die kleine, grau gefärbte Wand, an der bunte Klettersteine in der Form von Fischen befestigt waren. Daneben hingen von der Wand Strickleitern zum Boden und ein paar Hangelgriffe. Also ging ich zur Wand und kletterte problemlos die zwei Meter nach oben um mich dann auf die oberste Sprosse der Leiter zu setzen. Sobald ich saß zeigte ich Ennie einen Daumen nach oben, die sich auf die Couch davor hingesetzt hatte und wir fingen an uns ein wenig zu unterhalten.

„Meinst du, wenn wir gleich zurückkommen, steht das ganze Zimmer voll mit Bällen?" Der Gedanke brachte mit zum Schmunzeln und wenn ich daran dachte wie motiviert sich die Jungs mit den Bällen abwarfen, hielt ich das für nicht mal so unwahrscheinlich. „Wenn dann ein Betreuer reinkommt, wird es bestimmt amüsant." „Ja sicherlich, dann werden wir in Spitzbergen ausgesetzt und dürfen uns von dort an unser Leben mit Eisbären am Nordpol teilen." Mein Lächeln vergrößerte sich, bei Ennies Idee, mit Eisbären zusammenzuleben. „So schlimm wird es schon nicht werden. Und zur Not haben wir uns ja alle gegenseitig, was brauchen wir sonst schon zum Leben?" „Essen?!" Es war klar, dass Ennies größtes Problem, das Essen war. „Ich dachte wir freunden uns mit einem Eisbären an. Der kann dann für uns Jagen und dann haben wir auch genug zum Essen." Ennie fing an zu lachen. „Okay, du hast mich überzeugt, der Plan klingt super."

„Sollen wir vielleicht doch besser schauen, wie es bei den anderen aussieht?" Ennie nickte und stand von der Couch auf. „Warte kurz auf mich, ich muss hier noch runterkommen." Ich versuchte mich aus der Leiter zu befreien um anschließend runter zu klettern und Ennie hinterher zu joggen. Als wir wieder das Zimmer mit den anderen betraten, sahen wir, dass wir doch gar nicht so falsch lagen. Überall im Zimmer lagen bunte Bälle und keine zehn Sekunden nachdem wir im Raum waren, wurde ich am Kopf von einem der Bälle getroffen. Ich drehte mich zu der Richtung aus der der Ball kam und sah Jonas, der mich verschmitzt anlächelte. Einerseits hätte ich gerne einen Ball zurückgeworfen, aber andererseits wusste ich, dass ich sowieso nicht treffen würde. „Vielleicht solltet ihr hier mal aufräumen. Oder ist hier eine Ballbombe geplatzt?"

Aaron nickte Ennie schnell zu und lächelte belustigt, dafür landete jedoch im gleichen Moment ein Ball an seiner Brust, den Ennie gerade geworfen hatte. „Wobei, vielleicht sollten wir wirklich aufräumen. Ich bekomme langsam wirklich Hunger. Wir können ja heute was früher Abendessen gehen und dann danach noch was machen." Chris hob drei Bälle auf und schmiss sie zurück in das Bällebad. „Und was?" Chris zuckte mit den Schultern um auf die Frage von Tobias zu antworten. „Ich könnte eine Dusche brauchen, das war anstrengend." Aaron schaute sich um und lächelte. „Und wenn wir schwimmen gehen? Es ist ja ewig hell, da ist das Schwimmbad bestimmt auch lange offen."

Ich schaute durch die Fenster, an denen kleine Basteleien hingen, nach draußen. Es gewitterte zwar nicht mehr, aber regnen tat es trotzdem noch. Chris schien meine Blicke zu bemerken und ergänzte seinen Satz. „Ich meine den Innenbereich, draußen waren wir gestern ja sowieso schon." „Ja klingt gut, warum nicht." Stimmte ich zu, da ich merkte, wie die Blicke auf mich fielen. Immerhin sollte ich heute entscheiden, was wir machen sollten. Chris schien zufrieden. „Also jetzt Abendessen gehen, dann umziehen und dann treffen wir uns am Innenpool?" Ein einheitliches zustimmen, beschloss den Plan für heute Abend.

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