22 - Parted Ways

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"Wenn du dich traust ein neues Zuhause zu finden,

wo du wächst und dich sicher fühlst,

musst du gut zuhören"

(Future Palace - Parted Ways)

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Wir verbrachten noch den restlichen Abend in der gemütlichen Bar, die sich immer weiter füllte, je später es wurde. Im Gegensatz zu dem, was wir Mitteleuropäer gewohnt waren, dass es ab abends langsam anfängt zu dämmern und dunkler wird, lockerte sich am Abend die Bewölkung immer weiter auf und einige Sonnenstrahlen erhellten das kleine Dorf, das so nahe am Nordpol lag. Fast schon im Sonnenschein gingen wir auch wieder zurück an Deck und beobachteten dann den Auslauf des Schiffes vom nördlichsten Punkt unserer Reise. Von nun an, würde die Sonne wieder dem Horizont näherkommen, aber bis wir das nächste Mal wieder einen richtigen Sonnenuntergang hatten, mussten wir noch ein paar Tage warten. Und auch dieser würde noch um einiges später sein, als wir es von zuhause gewohnt waren. Worüber ich mich freute war, dass nun auch die Temperaturen wieder steigen müssten. Auch wenn ich den Winter nicht hasste, so mochte ich warme Temperaturen um einiges lieber und konnte gut und gerne auf fünf Grad Celsius im Sommer verzichten.

Etwa bis Mitternacht blieben wir noch wach, früher hätten wir bei dem Sonnenschein, der sich dann doch noch durch die Wolken gekämpft hatte, sowieso nicht schlafen können. Die zwei Stunden verbrachten wir bei Jonas und Robin auf der Kabine und redeten wieder über alles was uns gerade einfiel. Außerdem googelten wir, wer welches Gericht schließlich gegessen hatten und fanden raus, dass es nur halb so schlimm war, wie wir erwartet hatte. Finnbiff war lediglich ein Steak vom Rentier und Fårikål war Schafsfleisch mit Kohl. Beides waren definitiv zwei typische Gerichte der nordischen Küche und immerhin konnten wir nun sagen, dass wir auch etwas typisch Norwegisches gegessen hatten.

Am nächsten Morgen weckte uns der Wecker dann später als sonst, da wir einen weiteren Seetag hatten und ein wenig mehr Schlaf würde uns wahrscheinlich allen gut tun. Die letzten Tage hatte ich sämtliches Gefühl über meinen Schlafrhythmus verloren, die nicht vorhandenen Sonnenunter- und Aufgänge, machten es mir wirklich schwer nachts vernünftig zu schlafen. Immerhin war mein Körper da keines Wegs daran gewöhnt, zuhause schlief ich normalerweise im stockdunkeln, aber in der Kabine dunkelten die Vorhänge nicht wirklich ab. Und auch, wenn sich diese Nacht nichts an meiner Schlafqualität geändert hatte, so konnte ich immerhin etwas länger schlafen. Als einer der Letzten gingen wir dann zum Frühstücksbuffett, dem wir ansehen konnten, dass wir dieses Mal am Ende der Zeit kamen, die für das Frühstück angedacht war. Das Buffett war deutlich kleiner und mit weniger Auswahl, als es an den anderen Tagen war, was mich aber nicht weiter störte, denn das was ich wollte, war sowieso noch da.

„Und, hat jemand eine Idee, was wir heute hier auf dem Schiff machen?" Keiner regte sich nach der Frage von Ennie, woraufhin sie anfing zu grinsen. „Gut, dann sind wir uns da ja schonmal einig." „Wir könnten ja den Kids Club nochmal entern gehen." Tobias lächelte verschmitzt, aber ehe er sich zu lang über seine Idee freuen konnte, sprang Jonas mit in das Gespräch ein. „Ganz sicher nicht. Wir werden schon irgendetwas finden, was wir heute unternehmen können, was auch nichts mit dem Kids Club zu tun hat." Tobias lächeln verschwand und er biss in sein Käsebrötchen nachdem er seinen Blick abwendete. Mit vollem Mund flüsterte er Jonas noch etwas zu: „Spielverderber."

„Wir sollten zuerst mal schauen, was wir morgen an Land machen wollen. Mir sind die Landtage deutlicher lieber als die Seetage und dann will ich da auch was vernünftiges unternehmen." Zustimmend nickte ich Aaron zu. „Gut, wen dann gleich alle aufgegessen haben, könne wir ja mal nach unten laufen und uns zumindest schonmal aussuchen, was wir morgen machen wollen und dann kümmern wir uns um den heutigen Tag. Jonas Vorschlag fand Zustimmung in der Gruppe und nachdem Tobias auch den letzten Bissen seines Brötchens runtergeschluckt hatte, standen wir auf um die Halle mit dem Frühstücksbuffett zu verlassen und nach unten zum Informationszentrum zu laufen. Wieder Mal liefen wir bis zum untersten Deck des Schiffes um dort etwa in der Mitte beim Informationsstand stehen zu bleiben und uns erstmal in aller Ruhe durchzulesen, welche Möglichkeiten sich uns ergaben. Wie die letzten Tage auch schon, war das erste was bei uns ins Gespräch kam eine Fahrt mit einem sogenannten RIB-Boot, also einem Speedboot, aber auch heute viel es doch wieder recht schnell raus, da die Preise für so eine Fahrt einfach viel zu teuer waren und wir hatten die letzten Tage schon einiges mehr an Geld ausgegeben als geplant. Auch Wanderungen fielen erstmal raus, davon hatten wir in den letzten Tagen schon einige gemacht und wir wollten mal etwas anderes erleben, auch wenn mir die Wanderungen bisher einheitlich alle gut gefallen haben.

„Ist ein Spaziergang auch eine Wanderung?" Finja schaute zuerst auf das Heft in ihren Händen und dann zu uns. „Möchtest du durch die Stadt spazieren, oder was war deine Idee?" Jonas wirkte ein wenig verwirrt, bis Finja ihr Heft umdrehte und uns stolz präsentierte. Auf der von ihr geöffneten Seite, waren Fotos von dutzenden Huskies, mit denen man in der Umgebung spazieren gehen konnte. Jonas schien zwar nicht hundertprozentig überzeugt, aber ich war es. „Ich finde die Idee toll, meine Stimme hätte das." Auch Ennie und Chris nickten zustimmend. „Was ist mit dem Rest?" Ich schaute mich in der Runde um und mein Blick blieb an Robin hängen, der dies zu bemerken schien und zu mir schaute. „Ja, von mir aus gerne." Auch Jonas, Chris und Aaron waren mehr oder weniger einverstanden. „Ich hatte zwar nicht damit gerechnet morgen mit Huskies spazieren zu gehen, aber warum nicht." Jonas kommentierte seine Zustimmung, bevor er zur Rezeption ging und dort für uns den Ausflug buchte.

„Dann bleibt nur noch die Frage, was wir heute tun wollen." Ennie schaute auf die Uhr, die gegenüber an der Wand hing und dann wieder zu uns. „Wir haben noch etwa sechs Stunden bis zum Abendessen." Ein Schweigen breitete sich in der Gruppe aus und keiner schien so wirklich zu wissen, was wir heute tun könnten. „Kids Club?" Tobias grinste, aber keiner reagierte auf seinen Einwurf. Stattdessen übernahm Ennie das Wort. „Das Wetter ist ja heute ganz gut, wir können ja den Tag ein wenig an Deck verbringen und vielleicht fällt uns im Tagesverlauf etwas ein." „Dann können wir Basketball spielen." Zufrieden stimmte Jonas zu. „Meint ihr wirklich, dass es warm genug ist, um den ganzen Tag draußen zu sein ohne zu erfrieren?" „Beim Basketball spielen wird dir warm." Jonas stupste Finja an und versuchte sie zu überreden. „Drinnen könnten wir Tischkicker spielen." Robin schaute zu Chris, der begeistert nickte. „Wir können uns ja sonst auch einfach aufteilen. Die die raus wollen gehen raus und der Rest bleibt drinnen und dann treffen wir uns eine halbe Stunde vor dem Abendessen wieder vor unseren Kabinen." Ich schlug meine Idee vor und tatsächlich waren alle damit einverstanden. „Gut, also wer geht wo hin?" Jonas schaute sich in der Gruppe um und beobachtete dann wie sich Robin und Chris zusammen hinstellten und auch Finja und Tobias stellten sich zu ihnen. „Oh Tobias, du gehst kickern und nicht in den Kids Club?" Tobias täuschte für Jonas ein gefälschtes Lächeln vor.

„Also gehen wir vier raus und spielen Basketball?" Jonas blickte zuerst zu Ennie, dann zu Aaron und schließlich zu mir. Die anderen beiden nickten ihm schon zu, während ich noch einen Moment länger wartete. Ich schaute zu Robin, der mich ebenfalls anschaute, was mich zum Überlegen brachte. Eigentlich würde ich den Tag gerne mit Robin verbringen, aber andererseits hatte ich wirklich keine Lust darauf drinnen zu hocken und im Tischkickern zu verlieren. Beim Basketball wäre ich vermutlich auch nicht viel besser, aber immerhin ein wenig Also nickte ich schließlich ebenfalls zu Jonas. „Super, dann sehen wir uns später vor unseren Kabinen wieder." Wir verabschiedeten uns kurz voneinander und gingen dann in entgegengesetzte Richtungen. Sowohl von den Decks her, als auch von der Richtung, lagen unsere Ziele an zwei komplett verschiedenen Orten. Der Innenbereich lag nur ein Deck höher in der Nähe des Bug des Schiffes und die Arena, zu der wir wollten, lag auf einem der obersten Decks am Heck. Daher hätte es nicht viel gebracht, sich den Weg zu teilen.

Ich drehte mich nochmal um und schaute zu den vier anderen, besonders Robin, die schon wieder im Gespräch verwickelt waren und gar nicht mitbekamen, dass ich ihnen nochmal hinterher schaute. Hätte ich doch mit Robin mitgehen sollen? Eigentlich hätte ich den freien Tag gerne genutzt um ihn mit ihm zu verbringen, aber andererseits sollte doch jeder das tun, was er lieber machen wollte, oder? Außerdem würde zu dritt kein vernünftiges Basketballspiel zustande kommen. Also schaute ich wieder nach vorne. Es war ein halber Tag, den ich nicht mit Robin verbringen würde, heute Abend konnten wir wieder etwas zusammen machen und vielleicht konnte ich so wenigstens mal auf andere Gedanken kommen.

Irgendwie hatte ich mich in den letzten Tagen doch an die Wege im Schiff gewöhnt und ich glaubte sogar, dass ich mich hier mittlerweile recht gut orientieren konnte. Selbst wenn ich alleine rumlaufen müsste. Als wir schließlich das Außendeck betraten schien uns die wärmende Sonne entgegen, auch wenn es eigentlich gar nicht so warm war. Auf dem offenen Meer war der Fahrtwind recht kühl und spätestens, wenn die Sonne sich wieder hinter Wolken versteckte, fürchtete ich, dass es recht kühl werden würde. Das Spielfeld war glücklicherweise leer, so dass wir direkt anfangen konnten zu spielen. Ich bildete mit Jonas ein Team und Ennie mit Aaron, so war es recht fair und auch unsere Spiele waren weitestgehend ausgeglichen. Aber nach einer handvoll Spielen, tauchten zwei Familien mit Kindern auf, die sich direkt auf das Spielfeld stürzten und mit ihrem kleinen Basketball anfingen zu spielen. „Oh, Entschuldigung, kommt ihr, ihr könnt gleich bestimmt spielen." Die Mutter entschuldigte sich bei und war gerade dabei die Kinder wieder zu sich zu rufen, als Jonas abwinkte. „Kein Problem. Wir wollten gerade sowieso aufhören." Er lächelte den Kindern zu, die sich daraufhin riesig freuten und nun den ganzen Basketballplatz für sich beanspruchten. 

„Wollten wir das?" Ich schaute fragend zu Jonas. Ich hatte kein Problem damit den Kindern den Platz zu überlassen, aber eigentlich schien es vorher für mich nicht so, als hätten wir geplant jetzt gleich aufzuhören. Jonas ließ mich aber erstmal unbeachtet und wendete sich an Ennie. „Machen wir das so, wie eben besprochen? Passt das für euch?" Ennie nickte ihm zu. „Na klar, kein Problem." Jonas nickte dankbar und kam dann auf mich zu. „Hast du einen Moment?" Für einen kurzen Augenblick schaute ich ihn verwirrt an, beantwortet seine Frage dann aber durch ein Nicken. „Ja klar, warum?"

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