2. Kapitel

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,,Und hier schläft Eichenstern", beendete Glanzpfote die Führung. Die weiße Kätzin war ihnen heimlich nachgelaufen und hatte sie schließlich vor dem Hinlegen auf dem Schmutzplatz bewahrt, sodass die beiden Jungen eingesehen hatten, dass es besser wäre, wenn sie sich führen lassen würden. ,,Danke!", rief Flammenjunges fröhlich und stupste seiner Schwester unauffällig in die Seite. ,,Los, bedank dich auch!", ermahnte er sie. ,,Warum? Ich wollte doch gar keine Führung!", beschwerte sich Kirschpfote. Flammenjunges warf ihr einen vernichtenden Blick zu. ,,'tschuldigung, Glanzpfote, sie meint es nicht so", sagte Flammenjunges mit einem entschuldigenden Blick und zog Kirschpfote mit sich weg, als diese schon wieder den Mund zum Protestieren aufmachen wollte. ,,Was sollte das denn?", fauchte Flammenjunges seine Schwester an. ,,Sie wollte nur etwas nettes machen und du beschwerst dich nur. Das ist echt unfair."
,,Wieso hast du eigentlich ,ja' gesagt, als sie uns die Führung angeboten hat? Ich dachte, wir hätten ausgemacht, dass wir das Lager selbst erkunden wollten!", fauchte Kirschjunges wütend zurück. Dann stürmte sie an Flammenjunges vorbei und in die Kinderstube. Der rote Kater konnte ihr nur fassungslos nachstarren. Hatte er sich gerade mit Kirschjunges gestritten? Seiner Schwester, mit der er schon seit er das erste mal die Augen aufgemacht hatte durch dick und dünn gegangen war? Schockiert über sich selbst drehte sich Flammenjunges um und lief davon, weg von der Kinderstube, Richtung Heilerbau. Sturmjunges lief gerade an ihm vorbei und die Sonne tauchte das Lager in ein sanftes Rosa, wie die Blüte einer jungen, zarten Rose. Die Katzen fanden sich zusammen, gaben einander die Zungen und Nachtpfote und Glanzpfote stritten sich über ein Stück Frischbeute. Erleichtert stellte Flammenjunges fest, dass es wohl normal war, das Geschwister stritten, doch trotzdem wollte er mit jemandem reden. Und dieser jemand war niemand geringeres als Nachtblüte. Natürlich hätte er auch mit Rosenherz reden können, aber sie war in der Kinderstube bei ihren vier anderen Jungen und das waren Flammenjunges zu viele Zuhörer. Nun stand er vor dem Bach. Glanzpfote hatte ihnen nur mit einer Schwanzgeste erklärt, dass dort der Heilerbau war, aber über den Bach war Flammenjunges noch nie gelaufen. Der Baum sah wenig vertrauenserweckend aus. Ach was, Sturmjunges geht da jeden Tag rüber!, sprach Flammenjunges such selbst Mut zu. Der kleine Kater straffte also die Schultern und setzte vorsichtig die Pfote auf den wackligen, rutschigen Baumstamm. Seine kleinen Krallen gruben sich in die Rinde, durch eine Schicht Algen hindurch und schließlich in festes Holz, das ihm Halt unter den Pfoten und ein Gefühl von Sicherheit gab. Nun setzte er die zweite Pfote auf den Stamm. Schließlich setzte er noch die beiden Hinterpfoten auf den Stamm und tastete sich vorsichtig vorwärts. Als er schon die Mitte des Stammes erreicht hatte, riss eine Welle ihn fast mit sich. Panisch trieb er seine kleinen Krallen tiefer in den Stamm. Dann schloss er die Augen. Als ob es etwas bringen würde, die Augen zuzumachen! Doch diese Geste gab Flammenjunges Sicherheit, er wusste nicht wieso. Wahrscheinlich, weil die geschlossenen Augen Sicherheit und gute Erinnerungen an Rosenherz und die Kinderstube mit sich brachten. Als die Welle endlich an ihm vorbei gebrandet war, setzte sich der kleine Kater vorsichtig auf. Die Nässe drang durch sein Fell bis in seine Knochen und Flammenjunges fühlte sich klamm und kalt. Schaudernd lief er noch das letzte Stück über den Baum und setzte sich dann, erleichtert über den festen Boden unter seinen Pfoten hin und leckte sein Fell trocken. Die untergehende Sonne, die das Lager schon fast gänzlich mit dem Schatten der Nacht zurückgelassen hatte, machte die Sache auch nicht viel besser. Fröstelnd lief Flammenjunges weiter. Hinter dieser Weide dort liegt der Heilerbau, rief sich der kleine Kater Glanzpfotes Worte ins Gedächtnis zurück. Also schlängelte er sich durch die tief hängenden Äste durch und spähte in eine dunkle Höhle, die sich wie das klaffende schwarze Maul eines Ungeheuers vor ihm auftat. Angst überkam Flammenjunges und er wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Doch dann straffe er die Schultern und lief vorsichtig, eine Pfote vor die andere setztend auf die Höhle zu. Sein Herz pochte und Flammenjunges erwartete, das seine Brust jederzeit zerspringen und ein Vogel herausflattern würde. Er atmete tief durch, setzte langsam eine Pfote in die dunkle klaffende Höhle und wartete, dass etwas geschah, wie zum Beispiel ein Grummeln, oder dass die Höhle sich schloss, wie die Kiefer eines gefährlichen Raubtieres. Doch als nichts geschah, schöpfte der kleine Kater Mut und lief immer entschlossener tiefer in die Höhle. Weit musste er nicht gehen, schon zwei Mäuselängen weiter erwartete ihn etwas längliches, das ihm ins Gesicht klatschte. Zutiefst erschrocken machte Flammenjunges einen Luftsprung und wich fauchend zurück. Doch dann sah er, dass dieses Etwas, das er ins Gesicht bekommen hatte, Flechten waren. Ja, er konnte es sehen. Hinter den Flechten fiel nämlich Licht hindurch und als Flammenjunges zaghaft seinen Kopf durch den Vorhang steckte, musste er erst einmal blinzeln. Vor ihm lag eine Höhle. Aber keine gewöhnliche Höhle, denn in dieser hier waren viele gemütlich aussehende Nester und durch einen Spalt in der Wand nahe der Decke fiel Sonnenlicht und tauchte den Heilerbau in ein rötliches Licht. Links und rechts von dem roten Kater waren in zwei Mulden Nester, wahrscheinlich die von Schwanenherz und Nachtblüte. Hinter den Nestern führte ein Gang tiefer in die Höhle und aus diesem Gang wehte ein kräftiger Geruch nach Kräutern zu ihm rüber. ,,Hallo? Nachtblüte? Schwanenherz?", rief er zaghaft in sie Stille hinein. Aus einem hinteren Teil der Höhle hörte man es rumpeln und dann fluchte eine Kätzin ungehalten vor sich hin. Flammenjunges bekam auch einige Beschimpfungen zu Ohren, die er davor noch nie gehört hatte. Dann stapfte Nachtblüte ziemlich wütend aussehend und immer noch fluchend aus dem Gang zum Kräuterlager. Als sie Flammenjunges sah, zuckte sie zusammen. ,,Oh, hallo Flammenjunges. Äh, normalerweise gebe ich nicht so vulgäre Ausdrucksweisen von mir,  aber jetzt habe ich wirklich allen Grund dazu. Schau dir nur diese Sauerei an!", Nachtblüte trat nun aus dem Gang und Flammenjunges hätte fast angefangen zu schnurren, doch der Höflichkeit halber hielt er sich zurück. Die schwarze Kätzin war jetzt grün und nicht mehr schwarz. Überall in ihrem Fell hingen grüne Pflanzenstücke, teilweise schon zu Brei zerkaut. ,,Ich wollte gerade Kräuterbrei machen, da habe ich ein Geräusch gehört, ich drehe mich um, du rufst, ich erschrecke mich und spucke den ganzen Kräuterbrei auf mein Fell", die Kätzin seufzte tief, ,,nun also gut, weshalb bist du hier?", fragte sie und machte sich daran, sich die Pflanzenreste aus dem Fell zu lenken. ,,Also, es geht um Kirschjunges..."

[Bild:Kirschjunges]

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