Ich weiß, es ist schon spät

Hab mir eben den letzten Tee bestellt

Aber ich will noch nicht gehen

Und gleichzeitig doch

Stattdessen bleibe ich stehen.

Irgendwie bin ich zu spät dran

Wie immer

Fang schonmal mit dem Essen an

Und warte nicht auf mich

Denn ich weiß noch nicht

Ehrlich kein Schimmer wann

Und wenn dann irgendwann

Komm ich auch mal nach Haus

Wie sieht dieser Ort wohl aus?

Ich fang zu laufen an

Mit meinen Flügeln aus Beton

Sie kratzen über den Asphalt

Zerreißen Federn mit Gewalt

Und ja ich weiß es gibt da dieses Lied

Und ich hör's schon auf repeat

Aber da geht's mal wieder nur um Lieben

Dabei such ich doch Seelenfrieden

Was mache ich noch hier

Könnt ich fliegen wär ich schon fort

Hab mir meine Flügel selsbt gegossen

Für einen anderen Ort

Denn ich gehöre hier nicht hin

Bin das deplatzierte Möbel mittendrin

Der alte Sessel, den schon seit Jahren keiner mehr richtig ansieht

Hab meine Träume mit Staub beschmutzt

Meine Flügel schlagen nutzlos

Denn leider sind sie aus Beton

Feder um Feder werde ich wieder nur Putz los

Und das Gewicht an meinem Rücken wiegt immer noch Tonnen

Ich werde immer schwerer

Aber ankommen kann nur derer

Der auch losgeht

Aber bei mir vergeht nur die Zeit

Und ich weiß es gibt da dieses Lied

Ich hör's schon auf repeat

Aber da geht's mal wieder nur um Liebe

Und zwar nicht zu mir

Sondern mal wieder nur zu dir

Ihr seit meine Flügel

Und dieser Ort

Und jetzt geht's auch hier mal um Liebe

Aber anders, denn mich macht sie nur schwerer als ich bin

Ich gehöre nicht in eure Mitte

Hab ich nie

Ich gehöre hier nicht hin

Eigentlich muss ich fort

Stattdessen bessere ich die Fehler aus

Die ich nie gemacht habt

Klebe Feder um Feder mit Tesafilm wieder an

Meine Schultern hängen schmerzend herab

Meine Beine zu dick, mein Rücken zu krumm

Meine Haare zu wild und ich einfach zu dumm

Doch ich bleibe dran

Denn egal wie klein du geboren wirst

Oder wie viel Zeit du hast

Es ist an dir was du daraus machst

Und ich fang zu laufen an,

so schnell ich kann,

zumindest sage ich mir das

mit meinen Flügeln aus Beton

Doch sie halten mich am Boden

Was will ich denn schon dort oben?

Und ich weiß es gibt da dieses Lied

Denn ich hör's schon auf repeat

Rauf und runter in meinem Kopf

Wo ist der Stopknopf

Dann da geht's mal wieder nur um Lieben

Dabei bin ich so getrieben

Und keiner sagt „das ist normal"

Keiner sagt „das hatte ich auch schonmal"

Ich glaub ich gehöre hier nicht hin

Trink du nach dem Essen noch dein Gläschen Gin

Aber das ist nichts für mich

Ich will das nicht

Lass mich mit diesem Käfig hier in Ruh

Mit dem Kreislauf Tag für Tag

Und das Problem bist nicht du

Sondern ich, weil ich Flügel bei mir trag

Aber die sind bloß aus Beton

Was das Reisen so erschwert

Welt nimmt doch im Tausch mein Herz

Das ist's mit sogar wert

Für Flügel und Federn aus Glas

Hörst du? Ich lass jetzt los

Ich weiß es ist schon spät

Und die Sonne geht schon unter

Wir haben selbst an der Uhr gedreht

Fang du schonmal mit dem Essen an

Ich geh noch eine Runde

Nur kurz runter bis ans Ufer

Ich schaue dort hinunter immer tiefer

Meine Flügel aus Glas fangen Wind ein

Das kann meine eine Chance zu meinem Sinn sein

Und ich schaue nicht zurück

Keine Sekunde zu dem Haus, in dem du sitzt

Und mich bereits vermisst

Denn endlich seh ich mein Glück

Und ich hoffe du siehst es auch

Mit meinem letzten Windhauch

Wünsche ich dir Flügel

Aber keine aus Beton

Denn mit denen kann man nicht entkommen.