Dienstag - 56.2 - Dienstbesprechung

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Don't forget - it's fiction!

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Noch gestern Abend hat Sung-Deuk sein Hirn durchforstet nach dem Namen dieser Schule in Berlin. Namjoon hatte den doch erwähnt! Aber er musste erstmal drüber schlafen. Heute beim Aufwachen kommt der Name dann ganz von allein. „Artistenschule". Er fängt an zu googeln und findet die Schule schnell. Der Einfachheit halber schreibt er eine eMail.
„Sehr geehrte Damen und Herren! Ganz wichtig ... blablabla ... Abschlussklasse ... blablabla ... Auftritt jetzt am Wochenende blablabla ... eilig blablabla ..."
Er macht Dampf mit der Bitte, seine Mail so schnell wie möglich an die jungen Leute weiterzuleiten.

Als er mittags seine Mails checkt, stellt er zu seiner großen Freude fest, dass die „Jimin" bereits geantwortet hat. Der erklärt er nun sein Anliegen - das Angebot, am Samstag Morgen nach London zu fliegen, am Nachmittag während des Fansign der Jungs hier in der Halle für ihren Kurzauftritt zu trainieren, ansonsten für den Rest des Tages unsichtbar zu sein und dann beim Konzert als Überraschung einfach aufzutauchen und mit den Jungs zu tanzen. Sie kriegen ein bisschen Geld dafür, Hilfe beim Buchen des Fluges und Finden der Unterkunft und haben ein paar Stunden in London Zeit für sich. Ob sie da Lust drauf haben als Überraschung für die Jungs? Die „Jimin" flippt fast aus und verspricht, sich um 21:00 wieder zu melden, wenn sie alle anderen gefragt und um sich geschart hat. Der Programmpunkt steht also schon mal so gut wie fest!

Kim Hyun-Soo nutzt den Vormittag, um zunächst einen Gitarristen für Jimin aufzutreiben. Die ersten beiden Londoner Musiker-Agenturen, die er anruft, machen ihm keine großen Hoffnungen. Aber bei der Dritten bekommt er ein paar sehr gute Tipps, wie er gezielter suchen kann. Und nach gefühlten 100 Telefonaten landet er schließlich bei einer Musikhochschule, an der auch Gitarristen studieren. Er findet einen Menschen, der in der Fachschaft arbeitet und sich die Aufnahme und die Noten schicken lässt. Die Noten hat Kim Hyun-Soo schon aus Seoul bekommen, denn da ist die Originalaufnahme ja eingespielt worden. Im Laufe des Nachmittags hat auch er bereits zwei Studenten genannt bekommen, die den Job gerne machen würden. Nun ist er kein Musiker und kann die Qualität nicht beurteilen. Also bestellt er die jungen Leute ins Staff-Hotel, wo sie dem Tontechniker vorspielen sollen. Der kann am ehesten beurteilen, welcher der beiden am besten zu Jimins Original passt. Da einer der beiden keinen Tonabnehmer an seinem Instrument hat und auch sonst nicht sehr kooperativ wirkt, ist das Rennen gemacht. Am Abend steht also auch der Gitarrist bereits fest. Er bekommt die Noten und alle nötigen Daten und hat nun ein paar Tage Zeit, das Stück zu üben. Er findet es spannend, dass es keine gemeinsame Probe mit Jimin geben wird, weil der ja nichts davon wissen darf. Aber das stört ihn nicht, das macht das Ganze ja grade erst zu einer reizvollen Aufgabe.

Nachdem er einige Aufträge für PD erledigt hat, organisiert er für Donnerstag bis Samstag Nacht die gesamte Verpflegung für Staff und Band, auch ein Mitternachtsbuffet für alle inklusive der nun inzwischen ziemlich zahlreichen Gäste. Das ist leichter als erwartet, denn die Küche des Hotels, in dem die Jungs wohnen, nimmt den Auftrag gerne an. Währenddessen trudeln weitere Ideen von den Team-Chefs bei ihm ein. Die Backstage-Chefin Eun-Mi hat keine Mitarbeiterin gefunden, die sich traut, beim „War of Hormone" das Mädchen zu spielen. Es wird also Eun-Mi selbst sein, die ja auch sonst immer so selbstbewusst, hilfsbereit und spontan ist. Das passt! Und so hangelt Kim Hyun-Soo sich durch den Tag und arbeitet seine ganzen neuen Aufträge ab. Zwischendurch ist das Klavier im Hotel in das zukünftige Zimmer von Nora gebracht worden, so dass die Jungs jederzeit üben können.

Er genießt es, wieder so richtig im Dienst zu sein, die bekannten Gesichter um sich zu haben, mit den Jungs arbeiten zu dürfen. Die Pause war toll. Die Wochen, in denen er hier in London alleine war, haben ihm gut getan. Wann hat man als normal arbeitender Koreaner schon mal wochenlang nur halb so viel zu tun, kann sich seinen Tag frei einteilen, kann seinen eigenen Interessen nachgehen - und wird dafür sogar noch voll bezahlt? Und in der ganzen Zeit hat Sung-Deuk die Last und die Sorge und den Kampf mit PD für sie beide getragen. Kim Hyun-Soo fühlt sich erholt und voller Tatendrang. Darum kommt ihm der verrückte Vorschlag von Sung-Deuk, aus dem Samstagskonzert ein Feuerwerk an wohl geplanten Unwägbarkeiten zu machen, grade recht.

Nach dem Mittagessen hat er eine lange Besprechung mit PD. Sie ackern die ganzen Wochen durch, die sie entfernt voneinander gearbeitet haben und erledigen 1000 Kleinigkeiten, die liegen geblieben sind. Denn auch in Seoul geht die Arbeit weiter und will von hier aus erledigt werden. Und nicht zuletzt will auch hier nun neues Vertrauen wachsen zwischen dem CEO und dem Angestellten, der so rüde entsorgt worden ist, weil er den harten Kurs nicht mitgehen wollte.

„Was machen wir jetzt eigentlich mit der Presse? Wegen der Deutschen?"
PD kratzt sich am Hinterkopf.
„Gut, dass du fragst. Lass uns da grade mal dran rumüberlegen. ... Hast du den Vertrag, den wir mit den offiziellen Pressevertretern geschlossen haben, zufällig griffbereit?"
Kim Hyun-Soo blättert in seinen Unterlagen.
„Ja, hier. Soweit ich das sehe, regeln wir immer ziemlich genau, was die Presseleute knipsen und filmen dürfen, und was nicht."
Gemeinsam beugen sie sich über das Papier und studieren die entsprechenden Paragraphen des Vertrags.
„Das klingt doch eigentlich recht gut. Nachdem sich unser Jurist mit dem europäischen Recht auseinandergesetzt hat, haben wir in den Pressevertrag aufgenommen, dass in unseren Konzerten das Persönlichkeitsrecht an Bild- und Tonaufnahmen" der Zuschauer gewahrt sein muss.

Nicht berührt werden die Persönlichkeitsrechte von TeilnehmerInnen, wenn die Aufnahme aus dem Hintergrund erfolgt und die TeilnehmerInnen von hinten gefilmt werden, da Anonymität gewahrt wird. Ebenfalls zulässig ist eine Totale des Raumes, bei dem kein(e) TeilnehmerIn besonders hervorgehoben wird, also eine Gruppe gezeigt wird. Dennoch sollte vor Aufzeichnungen immer auf die Durchführung dieser hingewiesen werden.

Unerheblich in diesem Zusammenhang ist, auf welcher Plattform der Film oder das Foto veröffentlicht wird. Die Einverständniserklärung würde auch für eine Internetseite wie "YouTube" ausreichen.

Die Frage ist jetzt nur, ob eine Person, die durch ihre enge Verbindung zu den Jungs, die nun mal die Stars hier sind, diesen Schutz auch noch genießt. Und das Ganze auch noch auf einer öffentlichen Veranstaltung.

Über Prominente kraft ihrer Person, ihres Berufs oder ihrer Funktion darf im Bild berichtet werden, sofern ein allgemeines Informationsinteresse angenommen werden kann. Hierbei ist der Schutz der Privatsphäre zu beachten. Menschen, welche bei einem öffentlichen Ereignis dabei waren, dürfen im Rahmen einer Berichterstattung über dieses Ereignis im Bild gezeigt werden."

Kim Hyun-Soo wiegt nachdenklich den Kopf hin und her.
„Das klingt aber nicht so gut. Das ist nicht so leicht zu beurteilen. Ich überlege die ganze Zeit, ob wir uns mit den Medien, mit denen wir diesen Vertrag geschlossen haben, nochmal in Verbindung setzen sollten. Aber was sollen wir denen sagen? Mahnen? Drohen? An die Menschlichkeit und Würde appellieren? Das können wir doch völlig vergessen! Da wecken wir eher schlafende Hunde."

Frustriert seufzt Bang Si-Hyuk auf.
„So sehr unsere Jungs auf die Öffentlichkeit und das Internet angewiesen sind - du hättest diese Tina sehen sollen. Ich war so unendlich beeindruckt, als wir Jimin dort abgeholt haben vor Stockholm. Das kleine Reihenhaus mit elf Menschen, die Unsicherheit, wie lange sie so ausharren müssen, die Umsicht und Liebe für unsere Jungs, das Vertrauen, dass sie zueinander haben. Nicht zuletzt, was die Frau für Jimin getan hat. Diese Familie ist etwas ganz besonderes. Jeder andere hätte die Jungs sofort rausgeschmissen, um der eigenen Sicherheit willen. Stattdessen haben sie ihre Tür und ihre Herzen geöffnet. Die Jungs sind dort richtig zu Hause. Sie haben sogar symbolisch einen Haustürschlüssel bekommen. Ich will einfach nicht, dass all das diese freundlichen Menschen aus ihrem normalen Leben rausreißt. Und: bei den acht Leuten sind drei Minderjährige dabei!"

Eine Weile schweigen die beiden, ratlos und unsicher.
„Lass uns drüber schlafen, PD. Wir können auch in der großen Runde drüber reden, wir können noch mal unseren Juristen Choi Ye-Jun drüberschauen lassen. Dem schreibe ich gleich, dann kann er sich dran setzen, sobald er morgen anfängt. Vielleicht fällt dem ja noch was ein."

Als nächstes spricht Bang Si-Hyuk das Fiasko in Warschau an.
„Kannst du ihn dann auch noch nach dem Stand der Dinge wegen Warschau fragen? Ich wäre da gerne auf dem Laufenden. Ich halte es für sicher, dass der Betreiber dieser Halle Insolvenz anmelden muss. Mit dieser maroden Hütte kann er niemals weiter arbeiten, und die Unkosten für unser Umorganisieren, das Heer an Helfern, das Schmerzensgeld für Sung-Deuk, die Strafe, die er wahrscheinlich aufgebrummt bekommt - das wird ihn ruinieren. Wir müssen aufpassen, dass wir dabei nicht auf unseren Mehrkosten sitzen bleiben oder gar Sung-Deuk leer ausgeht. Letzteres darf auf gar keinen Fall passieren!"

Kim Hyun-Soo schüttelt den Kopf.
„Erzähl mir doch noch mal, was da eigentlich passiert ist. Ich konnte da von hier aus ja gar nichts tun und habe nur die Hälfte kapiert."

Also erzählt PD nochmal ausführlich von den Ereignissen in der Halle in Warschau, den chaotischen Folgen davon, der Empathie und Geistesgegenwart von Jimin, zeigt die Fotos vom Unfallort, die er für die Versicherungen gemacht hat. Allein die Bilder jagen ihm wieder Schauder den Rücken runter. Der wimmernde Sung-Deuk, die aufkommende Panik, die Verantwortung und Angst, unter diesem Damoklesschwert die Techniker den Abbau machen zu lassen. Als er die Bilder von den zerfetzten Stühlen sieht, wird Kim Hyun-Soo ganz weiß um die Nase. Er kann nur noch flüstern.
„Bin ich froh, dass wir bei unserer Rückkehr nicht einer Witwe und einem Halbwaisen gegenüber treten müssen ... Das ist ja entsetzlich. Wie hat Sung das denn inzwischen verdaut?"

PD kriegt leuchtende Augen.
„Unsere Jungs sind einfach Goldstücke. Nachdem sie in den Wochen davor so sensibel aufeinander aufgepasst haben und Sung-Deuk dabei ihr einziger Anker im Team war, war es für sie selbstverständlich, dass sie sich nun intensiv um ihn kümmern. Zum Glück hatte er keine einzige Schnittwunde, weil die Stühle die ganzen Splitter abgefangen haben. Aber dafür sind ihm die Stühle und Stuhlteile ins Kreuz und um die Beine geschossen, er hatte also einige heftige Prellungen, die einfach ganz besonders weh tun. Gestern ist er immer noch gehumpelt. Jin hat bei ihm geschlafen in der ersten Nacht, hat ihn versorgt und seine Alpträume mit ihm ausgehalten, den ganzen Samstag sind sie nicht von seiner Seite gewichen, bis er selbst signalisiert hat, dass er sich auch innerlich wieder einigermaßen wohl fühlt. Und ich bin ja jetzt mit ihm in einem Zimmer. Zumindest letzte Nacht hat er ganz ruhig geschlafen. Er scheint es also mit dieser Starthilfe von den Jungs inzwischen gut weggesteckt zu haben."

Kim Hyun-Soo schaut auf seine Uhr. Bald ist das nächste heimliche Meeting ... Also packt er seine Papiere zusammen und will sich schon verabschieden, da fällt PD doch noch was ein.

„Hyun-Soo, wir müssen noch was checken, bevor wir wieder auseinanderlaufen. Wir haben während der gesamten Tour die Paletten mit Autogrammkarten, Fotokarten und anderem Merch mit uns geschleppt. Weil wir von einer Katastrophe in die nächste gestolpert sind und Sung-Deuk genug anderes zu tun hatte, wurden die Sachen zwar bei den Fansigns benutzt, aber ansonsten nicht weiter beachtet. Wir sollten uns also einen Überblick verschaffen, wieviel und was wir überhaupt noch haben. Denn eigentlich können wir alles, was übrig ist, hier entsorgen. In Seoul stehen die Paletten mit dem neuen Merch für das Comeback schon bereit."
Kim Hyun-Soo verspricht, sich gleich morgen darum zu kümmern, denn morgen beginnt der Aufbau in der O2-Arena, da werden diese Paletten auch zum Vorschein kommen.

Nachdem er weg ist, schreibt PD eine lange Mail an die Zuständigen in Seoul, die sich nochmal mit dem europäischen Presserecht und dem Persönlichkeitsschutz auseinandersetzen sollen. Er will unbedingt den bestmöglichen Schutz für die deutschen Gäste rausholen. Und er weiß, dass das auch den Jungs total wichtig ist.

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19.4.2019    -    11.10.2019    -    18.11.2019
13.5.2020

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