Freitag - 59.4 - Ich freu mich auf Dich!

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Don't forget  -  it's fiction!

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Während Namjoon und Yuiko großzügig nochmal einen Vormittag frei bekommen haben, machen sich die anderen Jungs an die letzten Vorbereitungen für morgen Abend. Als erstes schleppt Tae Yoongi in Noras Zimmer ans Klavier. Jimin und Jin kommen einfach mit und singen sich auch ein, denn beide wollen danach ja auch üben. Die drei Sänger singen sich unter Jimins Führung ein, wobei Tae sehr genau darauf achtet, den am Mittwoch erarbeiteten Klang wieder zu treffen. Jimin freut sich total, dass Tae seine Stimme schon nach so kurzer Zeit so selbständig regulieren kann und achtet seinerseits darauf, dass Jin nicht ins gleiche Fahrwasser gerät sondern bei dem bleibt, was er für seine Stimme von Heike gelernt hat.

Sie hören gemeinsam die Aufnahme, die bei Adele entstanden ist. Dann erinnern sich Tae und Yoongi intensiv an all das, was sie am Mittwoch besprochen, ausprobiert und erarbeitet haben und singen ein paarmal den Song durch, bis sich beide ganz sicher fühlen und alles auswendig singen und spielen können.

Als nächstes setzt sich Jin ans Klavier und übt weiter seinen neuen Song, den er ja heute Abend uraufführen wird. Yoongi bleibt bei ihm und unterstützt ihn dabei, weil das Klavierspielen für Jin doch noch recht neu ist. Irgendwann kann Jin sich nicht mehr konzentrieren, und darum gehen beide erstmal Koffer packen, bevor Yoongi noch ein bisschen an der Matratze horcht.

Taehyung rennt derweil enthusiastisch zurück in die Suite, schnappt sich Jacke, Fotoapparat und Brieftasche, verabschiedet sich mit einem Winken und fährt runter ins Foyer. Draußen steigt er in das nächste Taxi und lässt sich zur National Gallery fahren. Er freut sich unbändig, dass er noch einmal auf dieser Tour die Chance bekommt, in ein Museum zu gehen und in aller Ruhe seinen Lieblingsmalern nach zu spüren. Und sie hängen alle da! Völlig selbstvergessen streift er vorbei an Monet, Klimt, Renoir, Degas, Gaugin und Co. und verweilt ganz lange bei ein paar sehr schönen Bildern von Van Gogh. 

Aber auch an Bildern von früheren Malern wie Rembrandt, den Breughels oder Vermeer bleibt er hängen. Ganz besonders ausgiebig nutzt er die Chance, die englischen Maler kennen zu lernen – vor allem William Turner mit seinen stimmungsvollen Landschaften begeistert ihn.

Manchmal meint man auf den ersten Blick, nur verwaschene Farbflächen zu sehen. Aber nach einer Weile lösen sich daraus lichtdurchflutete Himmel und warm leuchtende Seen oder Meere. Überhaupt Meere. Es gibt da auch ab und zu Bäume, Häuser, Boote. Aber eigentlich fast immer spielt Turner mit dem Licht zwischen Himmel und Meer, mit der Reflexion des Lichts auf dem Wasser. Die großen Gemälde sind ungeheuer beeindruckend. Es juckt Tae richtig in den Fingern, sofort zu Pinsel und Farbe zu greifen und selbst rumzuprobieren.

Nur sehr widerwillig löst er sich nach ein paar Stunden aus der Verzauberung, kauft sich ein paar Postkarten als Erinnerung und fährt mit einem Taxi zurück zum Hotel. Auf Kofferpacken hat er zwar überhaupt keine Lust, aber er ist erfüllt von ganz viel wunderschöner Kunst und bringt es einfach hinter sich.

Jeongguk und Hoseok machen sich gleich nach dem Frühstück auf die Socken. Guk will zur Druckerei und schmeißt den glücklich grinsenden Hobi an der Shopping-Mall aus dem Taxi. In der Druckerei wird er vom selben Mitarbeiter empfangen, mit dem er schon am Dienstag zusammen gesessen hat. Und der schiebt ihm - sehr gespannt auf Guks Reaktion – ein quadratisches Buch über den Tisch. Wenn man es von der einen Seite ansieht, zeigt es ein Bild von den sieben Bangtan Boys auf Tinas Sofa. Drinnen folgt eine DVD-Hülle mit einigen Scheiben voller Fotos und Filmen von der Zeit in Deutschland und den folgenden Wochen der Tournee. In der Mitte des Buches sind einige Seiten mit den schönsten dieser Fotos abgedruckt fürs direkte Blättern und Freuen.

Wenn man das ganze Buch dann vorwärts umkippt, hat man genauso eine Vorderseite, und dort sieht man Tinas Lieblingsbild aus 'Blood, Sweat and Tears' als Cover, wo sie in der klassischen Location tanzen, mit Jimin in der Mitte. Auch hier folgt eine DVD-Hülle mit mehreren Scheiben, auf denen alle Bilder, Texte und Filme ihrer Hintergrundstory sind, dreisprachig mit Hilfe von Kwon, der all die Texte und Informationen von Jimin zu Beginn seines Urlaubs bei Tina zugesteckt bekommen und sie ihm am Ende dieses Urlaubs vollständig übersetzt zurückgegeben hat. Viel studiert hat er wirklich nicht in dieser Woche ... Im Buch in der Mitte sind auch hier einige Fotos mit Texten. Das Gesamtpaket ist also ein Wendebuch: das, was man grade ansieht, ist richtig rum, die hintere Hälfte, die man grade nicht ansieht, ist dagegen auf dem Kopf. Bis man das Buch wendet und nun die andere Hälfte richtig rum hat. Die Idee des Druckers, beide Themen so in ein Buch zu packen, ist genial und wunderschön umgesetzt.

Nachdem Jeongguk den anderen beschrieben hatte, was er mit dem Mann als Rohbau besprochen hat, wollten alle ein eigenes Exemplar haben. Als am Mittwoch dann die Druckfahnen zum Abnicken per Mail bei Guk ankamen, haben sie endgültig alle „Hier!" geschrien. Darum sind nun aus den geplanten fünf Exemplaren zwanzig geworden. Und Jeongguk ist einfach nur überwältigt, nun seine Fotos und Filmchen, Namjoons und Yoongis ausgiebige Recherchen, diese ganzen verrückten neun Wochen Tournee in so prefessioneller Form als richtiges Buch verarbeitet zu sehen. Am liebsten würde er diesem kreativen Mann einmal um den Hals fallen. Dann bewundert er auch die winzigen Fotos in dem Medaillon. Er bezahlt die kostbaren Bücher, lässt sie sich einpacken und ruft sich wieder ein Taxi. Nach einem Blick auf die Uhr sieht er, dass er noch ganz viel Zeit hat. Also ruft er Hobi an und verabredet sich mit ihm vor dem Starbucks in der Shopping-Mall. Dort angekommen, bezahlt er den Taxifahrer großzügig und gibt ihm den Auftrag, das Bücherpaket ins Hotel zu fahren. Das möchte er jetzt nicht rumschleppen. Dann erobert er die Mall, orientiert sich und findet schnell zu Hobi, der bereits die erste dicke Einkaufstüte und natürlich einen Kaffee in der Hand hat.

Jeongguk holt sich auch einen Kaffee, und dann stürzen sich die beiden wieder ins Getümmel. Ganz egal, ob Elektronikläden, Klamottenboutiquen oder ein Spielwarenladen – die beiden bummeln entspannt, albern viel rum, probieren sich aus und haben einfach ihren Spaß. Es wandert auch das eine oder andere schicke Teil in ihre Tüten. Und nebenbei kauft Jeongguk noch einen ganz kleinen, rosanen Hasen. Aber für welchen Zweck der ist, will er nicht verraten.
„Nur über meine Leiche!"

Hoseok reißt die Augen auf bei dieser ungewöhnlich heftigen Reaktion. Er hebt abwehrend die Hände.
„Ganz ruhig, Brauner! Ich tu dir nichts!"
Heimlich schüttelt er den Kopf über Guk, aber dann zieht er ihn einfach zur nächsten Auslage und zeigt ihm irgendwas, um ihn abzulenken. Jeongguk allerdings denkt sich seinen Teil.
Ich weiß doch überhaupt nicht, ob das richtig ist. Ob ich mich trauen werde. Und ob es ihr was bedeuten wird. Ich will bloß kein Gerücht, keine Aufmerksamkeit, kein Bedauern. Im Zweifelsfalle behalte ich das Vieh selbst als Erinnerung...
Nachdem sie sich satt gebummelt und einige Beute an Land gezogen haben, trollen sie sich wieder ins Hotel und packen ihre Koffer, damit sie das nicht mitten in der Nacht oder morgen früh machen müssen, wenn sie doch Zeit mit Tina und den anderen Deutschen haben wollen.

Jimin freut sich, als der Trubel der vielen Aufbrüche von den anderen endlich vorbei ist. Da er schon eingesungen ist, macht er sich einfach im gemeinsamen Zimmer von ihm und Tae ein bisschen Platz, schnappt sich ein paar Gegenstände als Ersatzrequisiten und probt damit sein Special-Solo "Serendipity". Danach schließt er die Augen, ruft den Entstehungsprozess, die Gedanken und Gefühle hinter „Promise" wach und übt auch dieses Lied, bis er zufrieden ist.
Ob Tina 'Promise' gefällt? Hoffentlich krieg ich das beides richtig gut hin, und hoffentlich freut sich Tina darüber! Sie hat ja mal gesagt, dass sie sich 'Serendipity' so vorstellen könnte ...
Nach einer Weile fühlt er sich sicher mit beiden Songs. Außerdem schweifen seine Gedanken grade immer öfter nach Deutschland ab. Und so beschließt er, nun tatsächlich ein bisschen mit Tina zu schreiben, und verzieht sich dafür in sein Bett.

Dear Tina!

Ich denke grade ganz viel an Dich. Ich freu mich so auf heute Nacht!!!! Ich hoffe, Du hast nicht vor, früh ins Bett zu gehen. Denn ich habe vor, Dich wenigstens einmal ganz kurz zu umärmeln vorher. Morgen ist viel zu wenig Zeit für uns!!!!!

Wie geht es Dir heute Morgen? Bist Du schon ganz aufgeregt? Ich finde das spannend. Ich glaube, ich habe schon seit vielen Jahren nicht mehr einen Menschen so tief und intensiv kennengelernt, so viel Nähe und Freundschaft und Vertrauen in so kurzer Zeit entwickelt wie mit Dir. Ich lebe seit sechs Jahren mit meinen sechs Wahlbrüdern, die ich mir nicht mal selbst ausgesucht habe, und es gibt keine Menschen, die mir so nahe sind wie sie. Das letzte, so innige Verhältnis, das ich erinnere, ist wohl tatsächlich das zu meinen Eltern.

Kannst Du Dich erinnern, was PD mir in Madrid an dem furchtbaren Sonntag an den Kopf geworfen hat?
'Ich hätte damals nicht auf Taehyung sondern auf mein Gefühl hören sollen. Du warst immer das schwächste Glied in der Kette. Und das rächt sich jetzt.'
Keine Sorge, ich habe damit meinen Frieden. Mein und unser Verhältnis zu PD ist seitdem wieder ganz vertrauensvoll und irgendwie – dichter und gleichberechtigter? Aber dass mich das so sehr getroffen hatte, lag daran, dass ich in dem knappen Jahr als Trainee 8x fast rausgeflogen wäre. Tae behauptet sogar, 15x. Ich konnte weder rappen noch geschult singen. Und ich konnte zwar tanzen, aber ich hatte immer was ganz anderes getanzt. Contemporary ist von Street Dance so weit entfernt wie die klassische Oper vom Rappen. Das Umlernen war unglaublich schwer. Geblieben war das Damoklesschwert, das unsichere Gefühl von: jeder Fehler wird gesehen, und ich bin immer mit einem Bein schon draußen.

Durch Deine Fürsorge und Respekt und – ja – mütterliche tiefe Liebe bin ich in den letzten Wochen wieder auf die Beine gekommen. Durch all die Katastrophen und Rückschläge habe ich meine vielen verschiedenen Seiten selbst neu kennengelernt. Durch die Woche bei Euch, durch Deine liebevolle Führung zu meinem Inneren Kind, zur Schaukel und durch die Gesangsstunden bei Heike, sogar einfach durch das Kuscheln mit Mauri haben sich mir neue Welten eröffnet, ich habe Dinge, Gedanken, Möglichkeiten und Fähigkeiten in mir entdeckt, für die ich selbst vorher blind gewesen bin. Aber durch deine Augen, und dann immer mehr auch durch die Augen meiner 'Brüder' habe ich mich neu entdeckt und erleben dürfen, wer ich alles noch bin – außer dem überkritischen Perfektionisten voller Versagensangst.

Wenn ich die anderen einsinge vor den Konzerten, wenn wir einfach so Gesang trainieren wie in Warschau, wenn ich dabei höre und spüre, was jeder von den anderen jetzt braucht, wenn sich unsere Klänge sauber und klar verändern und mischen, wenn Leute vom Staff plötzlich zu uns hinschauen, weil sie im Vorbeigehen hören, dass da was anders und neu ist – dann erlebe ich mich neu. Wenn ich auf der Bühne die Gelassenheit von Rom und die Gesangstechnik und Gefühlsbindung von Heike verknüpfe und dann halb so erschöpft wie früher durch das Konzert komme, dann spüre ich mich neu und anders, reifer und glücklicher und gesünder und sicherer als früher. Wenn nach so einer Katastrophe wie in Warschau alle drohen, in Panik zu geraten und allein mein Gesang die Ängste vertreibt und die Seelen beruhigt, dann ist das für mich selbst ein Wunder.

Ich werde Dir niemals genug danken können dafür, dass Du mich mir selbst neu geschenkt hast. Du hast uns Geschenke gemacht, die uns allen ganz viel bedeuten. Mein Speckstein, mein Puzzlestück in der Brieftasche, meine heißgeliebte gelbe Decke und meine Bilder, die mich zu meinem Inneren Kind geführt haben, sind das Wertvollste, was ich im Moment besitze. Ich habe ein Schneckenhaus, Kiefernnadeln, einen Zapfen, einen gemaserten Stein. Aber das größte Geschenk ist, dass ich mich selbst ansehen mag. Dass ich morgens beim Blick in den Spiegel nicht mehr 'oje' denke, sondern:'guten Morgen, Jimin! Ich wünsche dir einen schönen Tag.' Dass ich meine Stimme erhebe und erlebe, dass Menschen ruhiger, entspannter, fröhlicher werden. WEIL ICH singe. Dass es überhaupt nicht zählt, ob ich schief singe oder sauber. Die Tatsache, DASS ich singe, macht mich und andere glücklich. Das war schon vorher so, aber ich selbst konnte es nicht sehen. Jetzt ist es endlich ein Teil von mir und erfüllt mich selbst mit Freude und Zuversicht und Selbstvertrauen.

Frag nicht, WIE oft ich in den letzten Wochen innerlich auf der Schaukel gesessen habe. Auch die anderen wissen längst, dass das mein sicherster Zufluchtsort ist. Wenn ich Angst bekomme, wenn ich in den letzten Wochen mehr schaffen musste, als ich konnte, zum Beispiel im Training, dann haben die anderen es mir schon von alleine angesehen, Tae hat gefragt:'Schaukeln?' und ich musste nur noch in seine Arme sinken und durfte mich fallen lassen und schaukeln gehen und mich sicher und geborgen fühlen.

In Stockholm habe ich es gewagt und mit Namjoon zusammen meine Ansprache von Rom angesehen. Du kannst Dir nicht vorstellen, WIE geschockt ich war von meinem eigenen Anblick! Ich bereue es nicht, kein einziges Wort davon. Aber ich habe sooo elend ausgesehen. Ich bin nach drei Sätzen ins Bad gerast und habe in den Spiegel geschaut, ob das ICH bin! Namjoon hat mich ganz behutsam durch meine eigene Rede geführt und mich dann ganz lange gehalten, weil ich schaukeln musste.

Ich habe meine gemalten Bilder seitdem kein einziges Mal angesehen. Das muss ich gar nicht. Sie sind wie festgetackert vor meinem inneren Auge. Und gleich vornean, leuchtend und fröhlich, ist das Bild vom großen Jimin, der den kleinen Jimin aus dem Chaos hinaus in den Sonnenschein und zur Schaukel führt. Ich habe gelernt, der Macht meiner inneren Bilder zu vertrauen. Letzten Endes ist es auch genau das, was mich jetzt beim Singen und Tanzen so beflügelt. Es ist die Macht der inneren Bilder, die beides verbindet, die meine Performance, die mich zum Strahlen bringt.

Der Panzer um all das Schöne in mir war aus meterdickem Stahlbeton, bombensicher, strahlengeschützt, zu. Sowas von zu! Ich hab darin gehockt und konnte mich überhaupt nicht rühren. Dass ich jetzt diesen Panzer sprengen konnte, dass ich in der Sonne auf einer Schaukel sitze, das verdanke ich dem Londoner Nebel, den Frankfurter Journalisten – und Dir. Und bevor Du protestierst – ich weiß, was Du jetzt sagen wirst: 'Nicht mir. Ich war nur ein Werkzeug Gottes, im rechten Moment am richtigen Fleck, durchlässig für seine Gnade und Liebe zu Dir.' Nun weiß ich aber aus sicherer Quelle (nämlich von Dir!), dass Dein Gott Dir durchaus die Wahl lässt, ob Du Werkzeug sein willst. Und Du hast es gewollt. Du hättest uns rauswerfen können, hättest jede Verantwortung für mich und meine Krankheit ablehnen können. Stattdessen hast Du die Herausforderung angenommen. Manchmal mit zitternden Knien, das ist mir hinterher außerdem klar geworden.

Ich bin durch Dich nicht zum Christen geworden. Aber wann immer ich hier in Europa eine Kirche gesehen habe, hat mein Herz angefangen, das Magnificat zu singen, das Lob des Gottes, der Dich geleitet hat zu unserem Segen.

Ich ahne, dass Du Dir um mich am meisten Sorgen machst. Darum möchte ich Dir sagen, dass ich noch vor zwei Wochen in Berlin gedacht habe, dass ich es in Korea ohne Dich nicht schaffen werde. Aber jetzt – obwohl die Belastung nach und nach immer höher wird, der große Comeback-Stress immer näherrückt, immer konkreter wird – jetzt fange ich an zu begreifen, dass ich Kraft und Freude und Selbstvertrauen aus mir selbst heraus gewinnen kann und damit alles schaffen werde, was ich mir vornehme. Weil ich beschenkt bin mit Menschen und Gaben und ganz viel Liebe. Sung-Deuk hat mir in Warschau greifbar klar gemacht, dass ich auf mich selbst achten muss, wenn ich meine Aufgaben und mein Leben meistern will. Wenn ich mich um dieser Aufgaben willen vernachlässige, werde ich auch an den Aufgaben scheitern.

Wir werden heute Nacht und morgen beim Frühstück keine Gelegenheit für solche Gespräche haben. Aber ich wollte einfach, dass Du das weißt, bevor ich Europa verlasse und wir uns, vielleicht für lange Zeit, nicht wieder sehen. Ich werde Dich entsetzlich vermissen, aber ich weiß jetzt, dass ich mein Leben selbst meistern kann und genießen darf. Danke, dass es Dich in meinem Leben gibt!

Dein Jimin

P.S. Frag bitte nicht, warum. Aber es wäre ganz praktisch, wenn Ihr heute Abend nicht zu viel auf dem Flur hin und her lauft. Wir werden chatten spätestens direkt nach dem Konzert, dann wisst Ihr, wann wir bei Euch ankommen werden. Falls Du nicht doch vorher schlafen willst, werde ich einfach bei Dir klopfen.

Noch lange sitzt Jimin schweigend da und verdaut seine eigenen Worte.
Ob Tina diese eMail überhaupt noch liest, bevor sie abfliegt? Naja, aber auf dem BTS-Phone kriegt sie ja auch die Mails angezeigt.
Jedenfalls musste Jimin das alles noch vor dem letzten Wiedersehen los werden. Es hätte ihn sonst erdrückt bei dem Versuch, es noch irgendwie aussprechen zu können. Und er weiß, wie sehr Tina Briefe mag, die Möglichkeit, etwas immer wieder nachlesen zu können.

Nach und nach reißen ihn die Geräusche der wieder eintrudelnden Member aus seinen tiefen Gedanken. Auch Tae platzt ins Zimmer rein und hat Redebedarf, weil er so erfüllt ist von der großartigen Kunst, die er gesehen hat. Also klappt Jimin sein Laptop wieder zu und macht sich gemeinsam mit seinem Freund ans Packen. Nur das Handgepäck und die Klamotten für den nächsten Morgen und den Flug in der Nacht lassen sie draußen. Gegen 11:30 stehen die meisten Koffer vorläufig gepackt in den Zimmern, in jedem steckt schon das eigene Exemplar von dem tollen Buch, und nachdem auch Namjoon und Yuiko entspannt und glücklich aussehend wieder eintreffen, machen sie sich alle miteinander, und mit den Geschenken und Yuikos Auftrittsklamotten bewaffnet, auf den Weg zur Halle.

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13.5.2019    -    28.5.2019    -    25.11.2019
23.5.2020

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