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Show me you can handle this
~ "Bad Bitch" by Bebe Rexha ~
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Energisch wie immer, scheuchte Molly die Kinder ihrer Tochter ins Wohnzimmer, wo sie von Arthur begrüßt wurden, der es sich mit einem Muggelbuch auf dem Sofa bequem gemacht hatte. Seit zwei Wochen war er in Rente, und irgendwie wurden sie das Gefühl nicht los, dass er diesen Beschluss mittlerweile bitter bereute, da er nun Freizeit ohne Ende hatte und sich zu Tode langweilte.
Ginny, die noch immer im Türrahmen stand, wollte sich bereits eilig verabschieden, da wurde sie am Arm gepackt. „Mum, ich muss jetzt wirklich los."
Molly sprach leise, als sie sagte: „Lass dir von Hermine nicht alles gefallen."
Sie wollte empört widersprechen, doch ihre Mutter sah sie ernst an, sodass sie den Mund wieder zuklappte.
„Sie mag inzwischen Politikerin sein, aber eben das macht sie zu jemandem, der auch Gründe hat, etwas zu tun, die nicht für die Öffentlichkeit gedacht sind."
Die junge Frau nickte langsam. Sie glaubte zu verstehen, was Molly meinte. Hermine war nicht nur ihre beste Freundin, sie war auch Zaubereiministerin und musste manchmal auf eine Weise handeln, die ihr selbst nicht gefiel. Es würde zweifellos Hasspost geben, wenn an die Presse käme, dass sie überlegt hatte, Harry Potter zu entlassen. Vielleicht musste sie einfach mehr Vertrauen in Hermine haben. Sie wusste schon, was sie tat. Und wenn sie meinte, dass es das Richtige sei, Ginny vorübergehend so viel Verantwortung zu übertragen, dürfte das auch keine unlösbare Aufgabe sein.
„Verstehe", sagte Ginny und löste ihren Arm vorsichtig aus der Umklammerung ihrer Mutter. „Mum, ehrlich, ich muss in einer Viertelstunde im Ministerium sein." Sie umarmte sie eilig, ehe noch weitere Einwände folgen konnten, dann verließ sie den Apparierschutz und apparierte nach London. Sie hätte zwar genauso gut das Flohnetzwerk nutzen können, aber das hätte die Gefahr eines peinlichen Auftritts im Regierungssitz geborgen.
Es dauerte ein paar Minuten, bis sie den gut getarnten Angestellteneingang gefunden hatte. Es waren öffentliche Toiletten vor einem hohen schlichten Gebäude, von dem man nicht erwarten würde, dass von dort aus der magische Anteil des Landes regiert wurde.
Erst zögerte Ginny, sich einfach bei den schnieken Angestellten einzureihen, da sie sich bereits im ersten Moment, in dem sie deren Aufmachung sah, stark underdressed fühlte. Kurz überlegte sie sogar, einfach wieder nach Hause zu gehen und zwar verspätet, aber immerhin angemessen gekleidet, wieder hier aufzutauchen. Als sie vor ein paar Jahren noch hier gearbeitet hatte, war alles legerer gewesen. Sie konnte nicht fassen, dass sich die Kleidungsstandards innerhalb dieser Zeit so enorm geändert hatten. War man früher noch in Alltagskleidung erschienen, schien nun Rock, Bluse und Stöckelschuhe – oder das männliche Pendant: ein Frack – obligatorisch zu sein. Idealerweise mit Nadelstreifen.
Schließlich rang sie sich jedoch dazu durch, den Tag in olivgrünem Pullover, Jeans und Sneakers durchzustehen. Gerade noch rechtzeitig quetschte sie sich vor einen schlaksigen jungen Mann, dessen Tasche ein Gewicht auf die Waage zu bringen schien, das ihn auf einer Körperhälfte merklich nach unten zog. Er maulte etwas vor sich hin, woraufhin sich Ginny entschuldigend zu ihm umdrehte.
Er gefror in der Bewegung und starrte sie an. „Ginny Weasley!", brachte er nach mehreren Anläufen hervor.
„Äh, ja", sagte Ginny verlegen, weil sie erkannt worden war, und betrachtete die Wand hinter dem Mann bis aufs kleinste Detail. Warum war ihr eine solche Struktur noch nie aufgefallen? Konnte sie auf den Straßen Zaubererlondons nicht einmal so unbeachtet bleiben wie der gerade entdeckte Kaugummi, der dort drüben auf Schulterhöhe an die Wand gepappt worden war? Sie war noch nicht mal im Ministerium und wurde schon begafft.
Wenig überraschend wurde ihr knapp zwei Sekunden später eine Hand entgegengestreckt, was sie peinlich berührt wieder zu ihrem Gegenüber blicken ließ.
Dieses strahlte sie an. „William Twist. Erfreut, Sie endlich persönlich zu treffen."
Ginny schüttelte ihm die Hand. Sie nahm an, dass er ein paar Jahre jünger sein musste als sie selbst. Etwa sieben oder acht, denn sonst hätte er sie vermutlich im Dunkelsten Jahr Hogwarts' und dem darauffolgenden in der Zaubererschule gesehen. ‚Auffällig' war damals schließlich fast ihr dritter Vorname gewesen. Ohne große Mühe hatte sie sich in ihrem fünften Jahr vom schüchternen grauen Mäuschen zur Schuldiva gemausert, war im sechsten Jahr eine der aufsässigsten Widersacher der Carrows gewesen und hatte versucht, mit zwei Freunden das Schwert von Gryffindor zu stehlen, womit sie sich bei der werten Schulleitung derart unbeliebt gemacht hatte, dass sie zeitweise hatte untertauchen müssen. Und auch bei der Schlacht von Hogwarts hatte sie viele Blicke auf sich gezogen, als sie vor allen Kämpfenden die Fassung verloren hatte, als Harrys angeblicher Tod verkündet wurde. Ganz zu schweigen von dem Duell mit Bellatrix Lestrange. Und dann war ihre steile Karriere bei den Holyhead Harpies gefolgt, was sie vollends zu einem internationalen Star gemacht hatte. Dass sie mit sechsundzwanzig Jahren nicht mehr so aufmerksamkeitssüchtig sein würde, hatte sie ja nicht ahnen können. Mittlerweile wollte sie einfach nur ihre Ruhe und ein friedliches Familienleben, aber das schien ihr nicht vergönnt zu sein.
„Ginny? Ich darf Sie doch so nennen, oder?", wurde sie von Twist aus den Gedanken gerissen.
„Hm, ja. Warum nicht?", antwortete Ginny ein wenig überrumpelt und sah ihn fragend an. „Ist was?"
Er nickte mit dem Kinn in Richtung hinter ihr. Sie spürte, wie ihr Gesicht zu glühen begann, als sie merkte, dass sie längst hätte aufrücken müssen. Mit zwei großen Schritten holte sie das Stück auf, öffnete die Toilettentür und trat hinein. Dann starrte sie ratlos auf die Kloschüssel, ehe sie sich entsann, dass sie hineinsteigen und sich abspülen musste.
Ugh. Einen unangenehmeren Eingang hätte man gar nicht wählen können.
Sie beschloss, das nächste Mal nicht vor ihrer besorgten Mutter zu flüchten und stattdessen zu fragen, ob sie das praktischere Flohnetzwerk benutzen durfte.
Seufzend betätigte sie die Spülung, sobald sie in der Kloschüssel stand, und kniff die Augen zusammen, als sie, sich wild um die eigene Achse drehend, in die Tiefe gerissen wurde.
Die verzauberte Toilette spuckte Ginny in einem der grün aufflammenden Kamine in der Halle aus, in der für gewöhnlich bei besonderen Anlässen die Veranstaltungen und Versammlungen stattfanden und wo man als mehr oder weniger wichtige Persönlichkeit nicht selten von gelangweilten Reportern belästigt wurden, die hier ihre Pressekonferenzen, Verlage und Drucke hatten. Deshalb huschte sie in mittlerweile gewohnter Manier mit gesenktem Blick an der riesigen Denkmaltafel vorbei, die seit Neuestem den Brunnen der Magischen Geschwister zu ersetzen schien. Kingsley war nie dazu gekommen, sich um die Entfernung rassistischen Schnickschnacks zu kümmern.
Auf direktem Wege lief sie zum Büro der Zaubereiministerin, wobei sie eine rasante Fahrstuhlfahrt hinter sich bringen musste. Ein wenig blasser als zuvor verließ sie den metallenen Aufzugkäfig, dessen Gitter scheppernd hinter ihr zuschlug. Eine Memo segelte über ihre Schulter und verschwand flügelschlagend im Büro zu Ginnys Linken. Die Rothaarige trat einen Schritt vor und spähte in das lichtdurchflutete Zimmer. Sie konnte im Raum Hermine sehen, die gerade ein Formular unterzeichnete und sich dann in ihren Drehstuhl zurücksinken ließ, um sich die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.
Obwohl es bereits später Herbst war und das Wetter England immer wieder mit plötzlichen Frostepisoden überrumpelte, schien es auf den ersten Blick noch ziemlich warm zu sein. Doch im Ministerium selbst war es eiskalt, insbesondere in den verlasseneren Gängen wie dem zur Mysteriumsabteilung.
Ginny klopfte leicht an die mit ‚Hermine Granger – Zaubereiministerin' beschriftete Tür, die offen stand.
Die Frau im Zimmer öffnete die Augen und wandte sich ihr zu. „Gin!" Sie stand lächelnd vom Drehstuhl auf und kam um den Schreibtisch herum, um die Jüngere in die Arme zu schließen. Sie schien sie bereits erwartet zu haben.
Ginny erwiderte die Umarmung fest. Es tat gut. Hermine war älter und die intelligenteste Hexe, die sie kannte. Sie konnte sich auf sie verlassen. Und Ginny brauchte gerade jetzt Halt in ihrem Leben, wo sie nicht mehr bei ihren Eltern lebte, zwei Kinder hatte und ihr Mann im Koma lag.
Vorsichtig löste sich Hermine schließlich von Ginny. „Dann führ ich dich mal herum. Du hast hiermit die offizielle Erlaubnis, mich mit Fragen zu löchern, wenn du welche hast." Hermine lächelte und nahm etwas von ihrem Schreibtisch. „Ich hab hier auch einen Gebäudeplan, solltest du dich verlaufen." Sie entrollte das Pergament und Ginny konnte in schwarzen, akkurat gezeichneten Linien die Grundrisse des vierten Stocks erkennen, in dem sie sich befanden. „Sieh mal, ich habe es verzaubert", sagte sie ein wenig stolz. „Du kannst dir auch die anderen Etagen ansehen, wenn du mit deinem Zauberstab ‚rauf' oder ‚runter' sagst. Sehr simpel." Sie zuckte die Achseln.
Neugierig nahm Ginny Hermines Werk entgegen und betrachtete es. „Danke. Bisher war ich ja nur im Trakt des Tagespropheten unterwegs." Was daran liegen könnte, dass es Reportern aus Datenschutzgründen strengstens untersagt war, die anderen Abteilungen ohne ausdrückliche Erlaubnis von Oben zu betreten. Auch wenn Ginny nur für den Sportteil zuständig gewesen war. In der Aurorenzentrale war sie bis jetzt nur einmal gewesen, und zwar, als sie erfahren hatte, dass sie mit ihrem ersten Kind schwanger war. Damals hatte ein hilfsbereiter Verschwiegener sie durch das verwirrende Gängesystem des Ministeriums gelotst, damit sie Harry die frohe Nachricht überbringen konnte.
Eine halbe Stunde später hatte Ginny eine Blitzführung durch Hermine durch- oder auch überlebt. Niemals hätte sie gedacht, dass ihre beste Freundin einen derart schnellen Schritt draufhatte. Sie war eines Besseren belehrt worden. Als Zaubereiministerin schien sie nicht so viel zu sitzen wie von Ginny angenommen.
Mithilfe des Gebäudeplans fand sie mehr oder weniger schnell den Weg zur Aurorenzentrale. Sie atmete einmal tief durch, ehe sie die Klinke der massiven Tür herunterdrückte. Die Türe ließ sich erstaunlich leicht öffnen, es musste ein Zauber darauf liegen.
Die Auroren, die sich bereits im Raum befanden, sahen fragend auf, als sie unschlüssig im Türrahmen stehen blieb. „Hallo", sagte Ginny mit bemüht fester Stimme. „Einen guten Morgen Ihnen allen."
Undeutliches Gemurmel war die Antwort. Ginny nahm die Auroren genauer in Augenschein und entdeckte einige bekannte Gesichter. Da war Susan Bones. Die Hexe, die im Büro rauchte, war unverkennbar Daphne Greengrass. Padma Patil schien gerade eilig einen Bericht fertig zu schreiben, während Pansy Parkinson über deren Schulter spähte und stirnrunzelnd das Gekritzel zu entziffern versuchte. Was für ein Aurorenteam war da bitte zusammengestellt worden? Aber unter Harrys Leitung schien es zu funktionieren.
„Ich bin vorübergehend eure Chefin", verkündete sie laut und verschränkte die Arme vor der Brust, um ihre Nervosität zu überspielen.

~*~

Erst schien alles sehr einfach zu sein. Die Eilmeldungen kamen in Form von schnelleren Memos von der Meldekommission und Ginny teilte mit ein wenig Hilfe durch ihre geschäftige Sekretärin Emely Fraser die Teams für die Notfälle ein. Sie fand, sie bekam das ganz gut hin. Daphne und Pansy schienen zurzeit Zoff zu haben und durften deshalb nicht in ein Team. Padma und Susan dagegen kamen mit allen zurecht. Ein Auror, dessen Name Ginny sich wohl nie würde merken können, schien sich bei seiner letzten Mission eine Verletzung am Handgelenk zugezogen zu haben und war daher nur für das Aufspür-Team für Schwarze Magie geeignet. Ein anderer hatte eine besondere Begabung dafür, sich nahezu unsichtbar zu machen, ohne Zauber zu verwenden, indem er sich so unauffällig verhielt, dass es schon fast nicht mehr normal war. Er hieß Kilian Best, was Ginny aufgrund der leichten Ironie seine Spezialität betreffend behalten hatte. Die Auroren waren zahlreicher als Ginny erwartet hatte.
Zwei Stunden später kam Astoria Malfoy. Die brünette Hexe brauchte keine halbe Minute, um zu beweisen, dass sie sich in den letzten acht Jahren kein bisschen verändert hatte.
„Sie sind zu spät", sagte Ginny kühl, bemüht, sich ihre Verunsicherung nicht anmerken zu lassen. Wie sollte – musste – sie nun als Chefin reagieren? Tolerierte Harry so etwas? Sie spürte, dass aller Blicke auf ihr lagen.
Astoria blieb vor ihr stehen und sah angriffslustig zu ihr auf. Sie war einen halben Kopf kleiner als Ginny, doch das machte sie nicht weniger einschüchternd. „Oh, Mrs Potter", spöttelte die jüngere der Greengrass-Schwestern, die Arme vor der Brust verschränkt. „Doch am Ende genug gekriegt vom Leben als Hausfrau?"
Die Rothaarige grub die Fingernägel in ihre Handflächen. Früher hatte man angenommen, dass Astoria nach der Schule erst Ehefrau und später Mutter werden würde, während Ginny Karriere machte. Letztendlich war es andersherum gekommen. Zwar hatte Astoria einen Sohn, doch ihre Schwiegermutter kümmerte sie mehr um ihn, und sie hatte es in die gefragteste Aurorenzentrale Großbritanniens geschafft. Ginny selbst hatte seit ihrer ersten Schwangerschaft eine Berufspause eingelegt. Seitdem war es ziemlich ruhig um sie herum geworden. Und das wurde ihr nun vorgeworfen. Sie wäre ja gerne weiterhin bei ihren Kindern geblieben, doch Hermine sah die Sache wohl ganz anders.
„Das geht Sie nichts an, Mrs Malfoy", antwortete Ginny. „Sache ist: Sie erscheinen zu spät zur Arbeit und es kümmert Sie einfach nicht!" Ein wenig seltsam kam es ihr schon vor, ihre ehemalige Mitschülerin zu siezen, aber dass sie einander nicht ausstehen konnten machte es einfacher.
„Na und? Ich bin da, das ist doch, was zählt!", erwiderte Astoria schnaubend und ging zum einigen bisher ungenutzten Arbeitsplatz, wo sie sich mit einer eleganten Bewegung auf die Tischplatte setzte. „Und, was haben Sie für mich?" Gespielt erwartungsvoll sah sie Ginny an.
Diese blätterte zähneknirschend durch die Unterlagen, die ihr Emely Fraser zusammengestellt hatte. „Hier haben wir wiederholte Vorfälle von Schwarzer Magie, Dreizehnte Straße, London-"
„Ich bin nicht in der Strafverfolgung, sondern im Schnelleinsatz", belehrte Astoria sie triumphierend.
Ginny lief rot an. Das hatte Emely ihr doch erst vor fünf Minuten gesagt. ‚Alle unsere Slytherins sind erstrangig für Notfälle zuständig. Scheint eine Hauseigenschaft zu sein. Sie erfüllen alle nötigen Qualifikationen.' „Schön", fauchte Ginny. Sie schnappte sich eine Memo aus der Luft und las sie vor. „Überfall auf Secondhand-Zauberstabladen. Greenwich, ebenfalls London. Fühlen Sie sich dem gewachsen?" Den bissigen Zusatz am Schluss konnte sie sich nicht verkneifen.
„Natürlich." Mit einem mörderischen Blick verließ Astoria die Zentrale, gefolgt vom Team, das eben für den nächsten Notfall zusammengestellt worden war.
Die frischgebackene und schon entnervte Chefin dieser Abteilung ließ sich in ihren Drehstuhl fallen und begann fahrig, verschiedene Protokolle zu sortieren, die eben abgegeben worden waren.
„Äh... soll ich das nicht übernehmen?", fragte Emely verwirrt von der Seite und streckte eine Hand vorsichtig nach dem Pergamentstapel aus.
Ginny schüttelte geistesabwesend den Kopf. „Nein, nein. Ich mach das schon." Den Rest der Zeit bis zur Mittagspause ordnete sie die Aufzeichnungen der neuesten Fälle und las sie sich manchmal durch, vorausgesetzt, Padma war nicht am Werk gewesen. Deren Schrift war tatsächlich nahezu unleserlich.

~*~

In der Pause setzte sie sich zu Susan Bones, in der vagen Hoffnung, ein Gespräch zustande bringen zu können, musste jedoch nach ein paar Minuten stockenden Gefasels über Lappalien feststellen, dass es hoffnungslos war. Offensichtlich hatte sie sich bereits zu sehr von den anderen entfremdet. Ihr Sozialleben hatte in den letzten Jahren wirklich sehr gelitten, das merkte sie erst jetzt.
Entmutigt las sie immer wieder dasselbe Protokoll, ohne den Inhalt wirklich zu erfassen. Warum hatte das nicht jemand anderes machen können? So großartig war dieser Job gar nicht, niemand hätte diese Position vermisst. Musste sie nicht selbst zu Einsätzen? Aber niemand sprach sie darauf an, und daher ging sie davon aus, dass sie sich bisher einigermaßen richtig verhalten hatte.
Und sie hatte nichts zu tun, außer zu delegieren, doch diese Aufgabe fiel weg, sobald alle Auroren im Einsatz waren. Ihre Sekretärin gab so ziemlich die ununterhaltsamste Gesprächspartnerin ab, die man man sich vorstellen konnte, denn sie war so spannend wie diese seltsame Kinderserie, die James gerne guckte. Jede Folge war sich so ähnlich wie es Emelys Tage waren. Sie stand praktisch nur auf, um arbeiten zu gehen, und ging nur nach Hause, um zu schlafen. Sie aß im Schnellimbiss zwei Straßen entfernt vom Regierungssitz. Mehr gab es zu ihrem Leben nicht zu sagen.
Irgendwann begann sie damit, mit dem Gebäudeplan herumzuspielen. Sie wollte herausfinden, welche Zauber Hermine verwendet hatte, um ihn zu erschaffen, doch was sie fand war ein perfekt geknüpftes Netz aus Zaubern, die so eng miteinander verflochten waren, dass man sie nicht mehr identifizieren konnte.
Als ihr erster Arbeitstag endlich vorüber war und sie die letzten Protokolle entgegen nahm und zu Emelys Freude an selbige weitergab, wusste sie: Sie hasste diesen Job. Hoffentlich wachte Harry bald wieder auf.

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