Prolog

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Where are the hopes, where are the dreams?
~ "The Best Damn Thing" by Avril Lavigne ~
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Ginny strich mit der Hand über die schweißnasse Stirn ihres Ehemannes, dessen Hände in einem Fiebertraum immer wieder zuckten und sich zu eisernen Fäusten ballten. Manchmal schlug er auch wie wild um sich, unkoordiniert, ziellos, als hoffe er, sich irgendwo festkrallen zu können. Und dann gab es Zeiten, in denen er steif dalag wie ein Brett, sich nicht bewegte und keinen Laut von sich gab. Das machte ihr noch mehr Angst, als wenn er aktiv wurde.
Seit nahezu drei Wochen lag er hier im Sankt Mungo Hospital. Die Ärzte konnten nicht sagen, was genau Harry Potter quälte. So ein Fall schien noch nie vorgekommen zu sein.
„Mummy, Dad bald wieder gesund?", fragte der zweijährige James vom Besucherstuhl aus, auf den er sich mit Klein Albus gequetscht hatte.
So oft hatte er sie das bereits gefragt, und es tat ihr im Herzen weh, ihm wieder dieselbe Lüge aufzutischen: „Ja, bestimmt." Er glaubte es ihr so wenig wie sie es sich selbst. Harrys Zustand war mehr als kritisch. Sie machte sich Sorgen. Am liebsten würde sie Harry keine Sekunde aus den Augen lassen – und gleichzeitig hasste sie diese Besuche so sehr. Die ständige Anspannung zerrte an ihren Nerven. Sie war so kaputt.
„Die Zeit ist um", bemerkte die ältere Medihexe, die ihren Kopf soeben zur Tür herein gestreckt hatte.
„Bitte lassen Sie mich noch eine Weile bleiben", bettelte Ginny, auf einmal den Tränen nahe. „Er ist mein Mann."
„Ich weiß, Schätzchen, aber wir können keine Ausnahmen machen und er braucht seine Ruhe." Die Krankenschwester schenkte ihr einen mitleidigen Blick, ehe sie die Familie hinausbegleitete.
Als Ginny das Krankenzimmer verließ, packte sie das schlechte Gewissen, denn sie konnte sich der Erleichterung nicht erwehren, sich jetzt nicht auch noch um Harry kümmern zu müssen. Das würden die Ärzte hier hoffentlich hinreichend übernehmen.
„Gin?", rief auf einmal eine weibliche Stimme überrascht aus.
Die Rothaarige sah auf und brachte ein kleines Lächeln zustande.
Hermine Granger stand dort an der Rezeption. Sie sah gut aus. Die mausbraunen Haare hatte sie sich magisch geglättet und zu einem eleganten Haarknoten zusammengebunden. Sie trug eine weiße Bluse und einen dunklen Nadelstreifenrock, dazu eine Strumpfhose, die ein paar Nuancen dunkler war als ihr natürlicher Hautton. Dennoch wirkte sie angespannt. „Du warst gerade Harry besuchen, nicht?"
Daran musste es liegen. War sie also nicht die Einzige, die sich hier unwohl fühlte. „Sein Zimmer ist gleich hier, Raum 2." Ginny nickte in Richtung Ende des Flurs, wo Harrys Zimmertür sie anklagend anzusehen schien.
„Danke", sagte Hermine und lächelte Ginny ermutigend an. „Das wird schon. Es gibt Komapatienten, die nach Jahrzehnten wieder aufwachen."
Ginny tat sich schwer damit, sie nicht anzuschreien. Manchmal merkte ihre beste Freundin eben nicht, was taktlos war und was noch unter akzeptabel fiel. Stattdessen antwortete sie gefasst: „Harry ist aber kein gewöhnlicher Patient. Es ist, als wäre er in einem Alptraum gefangen, aus dem er nicht erwachen kann."
„Das hast du treffend beschrieben", seufzte Hermine und warf einen traurigen Blick auf Harrys Zimmertür. „Ich gehe jetzt rein, ja?"
Ein kaum merkliches Nicken von Ginny.
Hermine war schon fast an der Jüngeren vorbeigegangen, da hielt sie inne. „Es gäbe noch etwas. Es wird dir vermutlich nicht besonders gefallen, aber ich brauche einen Ersatz für Harry. Er leitet ja eine ganze Abteilung. Bis jetzt war alles ziemlich chaotisch und ich kann nicht überall sein. Wenn Harry nicht von jemand Außenstehendem ersetzt wird, muss ich ihn degradieren. Wir wissen nicht, wann er wieder aufwacht, und wenn ich einen seiner Kollegen zum vorübergehenden Chef mache, läuft es darauf hinauf, dass der den Posten nicht abgeben will..."
Ginny hatte mit offenem Mund gelauscht. „Verstehe ich dich richtig, Mine? Ich soll für Harry einspringen?", hakte sie überrumpelt nach. „Aber ich bin gar keine reguläre Angestellte des Ministeriums mehr!" Was dachte sich Hermine dabei? Natürlich hatte sie etwa verstanden, wie sie zu diesem Entschluss gekommen war, aber nichtsdestotrotz hatte sie bloß zwei Jahre als Sportreporterin gearbeitet. Wie sollte sie die Verteidigung des Landes organisieren?
Man schien ihr die Unsicherheit anzusehen, doch anstatt dass Hermine sie beruhigte, sagte sie in einem entschuldigenden Ton: „Lass es mich anders formulieren: Wenn du nicht für ihn einspringst, verliert er seinen Job."
Ginny sah sie erschrocken an. „Das kannst du doch nicht machen!"
Die Ältere sah ihr nicht in die Augen, als sie antwortete. „So würde ich bei jedem anderen Mitarbeiter handeln. Ich sollte bei ihm keine Ausnahme machen."
Fassungslos schüttelte Ginny den Kopf. „Deinen Gerechtigkeitssinn in allen Ehren, aber er ist dein bester Freund!"
„Und du meine beste Freundin!", hielt Hermine dagegen. „Und genau deshalb vertraue ich dir genug, um dir die Aurorenzentrale zu überlassen. Versuch es doch einfach. Sieh es als Chance. Ich bin mir sicher, du kriegst das auf die Reihe."
Sie selbst war da zwar anderer Meinung, aber im Endeffekt hatte Hermine ihr die Entscheidung bereits abgenommen.

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