15. Kapitel

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Ein kühler Wind strich durch Redds Fell und ließ ihn erschaudern. Verwirrt blickte er in den Himmel, der mit dicken, grauen Wolken bedeckt war. Sieht so aus, als würde es bald regnen. Beunruhigt trottete er weiter.

Redd näherte sich dem Versammlungsplatz, dort entdeckte er Leif, der gerade Pflanzen an Gunnar verkaufte. Er hatte den Gärtner schon letzte Woche hier auf der Insel gesehen. Anscheinend verkaufte er nur Setzlinge für Büsche und Samen für Blumen.

Redd lebte nun seit fast zwei Wochen auf Te Fiti. Er hatte sich an das Inselleben schnell gewöhnt und kam mit allen Bewohnern gut klar. Außer mit Tom, der ihm nach wie vor die kalte Schulter zeigte.

Redd starrte sehensüchtig auf das Servicecenter. Vertraute Tom ihm etwa immer noch nicht, obwohl er sich so bemühte?
"Redd, bro!" Der Fuchs drehte sich bei Lucifers Ruf um, der stürmisch auf ihn zueilte.

Er trug wie immer eine Bandana - die diesesmal jedoch lila war, statt rot - , ein schwarzes Knotenshirt, eine schwarze Kettenhose und eine lilafarbene Sonnenbrille, die er von Label bekommen hatte.

Redd unterdrückte ein Lachen. Dieser Kerl kleidet sich jeden Tag so eigenartig! Der Rothaarige schob seine Sonnebrille auf die Stirn und musterte den Fuchs skeptisch. "Warum grinst du denn so?"
"Äh...nicht so wichtig."

Lucifer legte einen Arm um Redds Schultern. "Na, wie läuft es zwischen dir und Tom?" Redd wurde ein wenig rot. "Da läuft gar nichts", seufzte er. "Ich darf nicht mal in seine Nähe kommen." Lucifer verpasst ihm einen sanften Stoß.

"Ey, lass den Kopf nicht hängen! Jetzt hast du sowieso ne bessere Chance, da er sich angeblich für Sable nicht mehr interessiert." Redd spitze überrascht die Ohren. Er konnte es kaum glauben. Da scheint also doch etwas passiert zu sein!

"Sable selbst hat mir gerade davon erzählt", fuhr der Rothaarige fort und sank seine Stimme ein wenig. "Ihr Date vor Wochen sei voll schief gelaufen. Genaueres hat sie mir nicht gesagt, aber du kannst es dir ja schon vorstellen. Sie ist voll angepisst, auf Tom, weil er ihr eiskalt nen Korb gegeben hat."

Redd war zu baff um etwas zu erwidern. "Du weißt was das heißt, nicht wahr?" Lucifer klopfte ihm freundschaftlich auf den Rücken, und das nicht zu sanft. "Du hast jetzt freie Bahn, Bro! Schnapp dir den Bastard und mach dich an ihn ran!", schrie er fast zu laut.

Redd klatschte Lucifer, mit glühendem Gesicht die Pfote auf den Mund. "Spinnst du, Luc?!", regte er sich auf. "Willst du, dass ganz Te Fiti davon erfährt?!" Er spähte nervös zu Leif, der verwundert zu den beiden hinüber sah.

Redd nahm langsam seine Hand von Lucifers Mund, der brüllend zu Lachen begann. "Sorry, Kumpel! Das habe ich nicht bedacht." Er setzte seine Sonnenbrille wieder auf und sagte lässig: "Also dann, Big L macht ne Fliege!"

"Big L?", wiederholte Redd irritiert. "Ja, so nennen mich einige Bewohner. Voll cringey, oder?" Er wandte sich salutierend von ihm ab und stürmte davon. Redd blickte ihm hinterher. Manchmal frage ich mich, was für Drogen der morgens zu sich nimmt...

Gegen Abend wurde der Wind stärker und wenige Minuten später begann es zu regnen. Redd schüttelte sich, als ein großer Tropfen auf seinem Kopf landete. "Na toll", murmelte er. Er packte seine Axt weg, die er gerade zum Holz hacken benutzt hatte und holte seinen Schirm hervor.

Zum Glück hatte er einen neuen gekauft, der alte war bereits löchrig. Redd wollte gerade loslaufen, als sich plötzlich die Tür des Servicecenter öffnete und Tom heraus trat. Nachdem er das Gebäude abgeschlossen hatte, blickte er genervt zum Himmel empor, schlang beide Arme über seinen Kopf und rannte los.

Redd setzt sich hastig in Bewegung. "Tom, warte!", rief er. Der Tanuki hielt inne, drehte sich zu ihm um und sah ihn böse an. "Was ist?" Redd hielt den Schirm über ihn. "Ich bring dich nach Hause. Sonst wirst du noch klatschnass."

Diese Worte rutschten ihm so leicht über die Lippen, dass er über sich selbst überrascht war. Tom blinzelte für einen Moment erstaunt, doch erwiderte dann: "Vergiss es. Ich komme allein zurecht."
"Du wirst dich erkälten!"
"Nein, werde ich nicht!"
"Nun sei doch nicht so stur und nimm meine Hilfe an! Ich will doch bloß nett sein."

Tom schwieg. Redd hielt ihm immer noch den Schirm über den Kopf und merkte kaum, wie er selbst nass wurde. Der Tanuki seufzte. "Na gut, wenn es denn unbedingt sein muss." Redds Herz machte einen Sprung. "Aber denk ja nicht, dass ich dich deswegen mag, ja?!", fügte Tom schnell hinzu, als hätte er seine Gedanken gelesen.

Redd lachte leicht. "Schon klar." Gemeinsam liefen sie durch die Insel, die auf einmal verlassen wirkte, da alle Bewohner sich wahrscheinlich in ihre Häuser verkrochen hatten, um sich vor dem Unwetter zu schützen.

"Wo ist eigentlich Isabelle?", fragte Redd, da ihm diese Stille unangenehm war und er sich außerdem gewundert hatte, als Tom alleine aus dem Servicecenter aufgetaucht war. Tom, der Redd bisher keines Blickes gewürdigt hat, sah nun zu ihm hoch und antwortete: "Sie ist früher nach Hause gegangen. Hatte noch was zu erledigen."

"Ah, verstehe." Redd war nervös. Er konnte sich nicht erinnern, wann Tom das letzte Mal sich so nahe neben ihm aufgehalten hatte. Er schielte zu dem Tanuki hinüber und bemerkte, wie klein er war. Tom reichte Redd nur bis zu den Schultern. Er schmunzelte. Die geringe Größe des Tanukis, fand er immer schon irgendwie niedlich.

Als Toms Haus in Sicht kam, war Redd ein wenig traurig, dass er nicht mehr Zeit mit ihm verbringen konnte. Er wünschte, er hätte mehr mit ihm geredet, doch dafür war er viel zu angespannt gewesen. Außerdem hätte Tom sowieso keine Lust gehabt, sich mit ihm zu unterhalten.

Die zwei erreichten die Haustür. Der Tanuki hielt inne und wandte sich an Redd. "Danke, dass du mich begleitet hast", murmelte er, ohne ihm dabei in die Augen zu sehen. Redd grinste glücklich. "Kein Problem!" Für einen Augenblick, glaubte er, dass Tom kurz gelächelt hat.

Doch vermutlich hat sich Redd das nur eingebildet. "Gute Nacht, Redd", sagte Tom und seine Stimme klang nicht mehr so feindselig, wie vorher. "Nacht, Tom!" Der Tanuki öffnete die Tür und verschwand im Haus.

Als Redd den Weg zu seinem Schiff auf sich nahm, schien er auf Wolke sieben zu schweben. Der Regen störte ihn überhaupt nicht mehr, seine Gedanken kreisten sich nur noch um Tom und er hatte das Gefühl, dass sie sich heute ein bisschen näher gekommen waren. Ein kleines Bisschen.

Vielleicht wird ja doch wieder was aus uns...

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