Five

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,,Bin wieder Zuhause!'', rief ich und erkannte meine Mutter, welche auf dem Teppich am Wohnzimmertisch kniete. ,,Jeongin, wie war Schule? Hast du dich gut benommen? Ich hab dir dein Lieblingsessen bestellt", begrüßte sie mich. ,,Vielen Dank, Mama. Ich hatte heute einen echt guten Schultag. Ich habe jemanden-"

Ich wurde von dem Klingeln ihres Telefons unterbrochen. Sie flüsterte mir ein ,,Entschuldigung" zu, ehe sie den Anruf annahm. ,,Hallo? Ja, wir sind so gut wie unterwegs. Wir sehen uns." Während sie das Gespräch weiterführte, ging sie in Richtung Eingangsbereich. ,,Schatz? Bist du fertig? Wir müssen gleich los!", rief sie und wenig später kam mein Vater ebenfalls telefonierend um die Ecke.

,,Dafür bezahle ich Sie doch! Schicken Sie mir die fertigen Produkte bis morgen Abend", sagte er lautstark, ehe auch er auflegte und mich ansah. ,,Deine letzte Note in der Englischarbeit war wirklich schlecht. Nimm den nächsten Test ernster." Er blickte mich ernst an, während ich immernoch den Boden anschaute und leicht nickte. Es war eine glatte Zwei gewesen... Das war scheinbar eine genügende Antwort für meinen Vater denn er ging an mir vorbei und lief zusammen mit meiner Mutter zur Haustür.

,,Wir kommen vorraussichtlich erst spät Abends wieder zurück, warte also nicht auf uns", meinte sie, winkte nocheinmal, ehe die Haustür ins Schloss fiel und sie mich komplett überumpelt zurückließen. Nicht schon wieder... Sie waren doch erst letzte Woche fort gewesen. Ich seuftzte einmal, ehe ich mich über das bestellte Essen hermachte und mich dann an meine Hausaufgaben setzte, bis meine Augenlider schwer wurden.

Im Bett konnte ich allerdings nicht die Augen zumachen. Meine Gedanken kreisten sich um den heutigen Vorfall und Changbin. Irgendwie war ich jetrzt doch froh ihn kennengelernt zu haben. ER würde sicher ein guter Freund werden. Und doch fühlte ich mich bei ihm anders als bei den anderen aus meiner Klasse. So geborgen und verstanden. Irgendwie kam es mir so vor, als würden wir uns schon ewig kennen, dabei sind wir nur in Kontakt gekommen, weil ich der übelste Trottel war und blind gegen ihn gelatscht bin.

Und dann war noch seine plötzliche lockere Art, die mich verlegen machte. Er meinte, ich gehöre nur ihm... War da wirklich etwas dran oder hatte er es nur aus dem Afekt gesagt? Irgendwie erwärmte diese Vorstellung mein Herz. Dabei war es doch komplett unwahrscheinlich, dass wir irgendwann mal zusammenkämen. Vorallem, weil meinen Eltern das bestimmt nicht gefallen würde. Sie hatten zwar nie irgendwas gegen gleichgeschlechtliche Paare gesagt, doch hatten sie sich auch nie dafür ausgesprochen. Eigentlich war das nie Thema gewesen...

Seufzend drehte ich mich auf die andere Seite und versuchte irgedwie einzuschlafen, was mir dann irgendwann auch gelang. Denn es brachte nichts, sich den Kopf zu zerbrechen.

Am nächsten Morgen betrat ich gähnend unsere Klasse. Diesmal ohne Seungmin, denn dieser wollte noch irgendwas mit Chan besprechen. Ich hatte ihm nicht richtig zugehört, denn ich war hundemüde. Die gestrigen Ereignisse hatten mich meinen Schlaf gekostet und der Satz: ,,Jeongin gehört ganz allein mir'', ging mir nicht mehr aus dem Kopf. Meinte er das wirklich ernst?

Ich erkannte, dass Changbin schon da saß und mit Kopfhörern auf den Ohren irgendetwas auf ein Blatt Papier schrieb. Ich ging auf ihn zu und setzte mich neben ihn. Gleichzeitig warf ich einen Blick auf sein Geschriebenes. Es schienen Lyrics oder ein Gedicht oder so etwas zu sein. Changbins Blick glitt zu mir und er zuckte vor Schreck zusammen, ehe er seine Kopfhörer von den Ohren zog.

,,Hast du mich erschreckt", sagte er und legte zur Demonstration seine Hand auf die linke Seite seiner Brust. ,,Sorry, wollte ich nicht. Ist das auch einer deiner Songs?", fragte ich interessiert und deutete auf das Blatt. ,,Genau, ist nichts Wichtiges'', erklärte er und ließ den Zettel in seiner Tasche verschwinden. Ich dachte mir nicht mehr viel dabei und ließ meinen Blick durch die Klasse schweifen. Ich war heute definitiv früher da, denn bis jetzt waren noch nicht viele Schüler anwesend. Nur Felix und Yeji waren schon da.

,,Lee Yongbok.'' Lia betrat die Klasse und ging schnurstracks zu ihrem Freund. Wenn sie ihn Yongbok nannte, musste irgendwas vorgefallen sein, denn das tat sie sonst nur bei wichtigen Dingen. ,,Ich hab gehört, dass es gestern eine Prügellei in der Cafeteria gab und du auch da warst. Dir ist nichts passiert, oder?'', fragte sie und schon wieder wurde ich an gestern erinnert.

,,Nein, alles gut, mir ist nichts passiert, sonst hätte ich dir geschrieben. Außerdem war es auch keine richtige Prügellei, eigentlich waren es nur Jimin und Jeongin'', erklärte er. ,,Jeongin?'' Lia drehte sich zu mir, nachdem sie Felix Worten gelauscht hatte.

,,Geht's dir gut? Was hat Jimin gemacht?'', wollte sie wissen. ,,Alles gut, es ist dank Changbin nichts passiert'', sagte ich und er legte einen Arm auf meine Schulter. Die Schwarzhaarige vor uns beobachtete sein Verhalten genaustens. ,,Soso...'', stieß sie aus, grinste vielsagend, ehe sie zu Yeji ging, um diese zu begrüßen.

,,Soso! Was soll das denn heißen?'', schmollte ich beleidigt. Die heutigen Blicke im Schulflur waren schon schwierig zu ertragen gewesen, denn ich wusste, dass sie wegen gestern waren und jetzt das. ,,Reg dich nicht so viel auf. Sie weiß ja nicht mal, was noch alles passiert ist. Was denkst du, wie sie dich dann aufziehen würde'', raunte Changbin an mein Ohr. Zu meiner Überraschung blieb er mir so nah und legte seinen zweiten Arm um meine Taille.

,,Es wird eh nur noch eine Frage der Zeit sein, bis die ganze Schule davon weiß und dann finden es meine Eltern heraus. Mein Vater würde ausrasten", murmelte ich und schlug mir verzweifelt die Hände vors Gesicht. ,,Jeongin, du bist nicht alleine, okay?", meinte der Ältere und versuchte mich wieder zu beruhigen, indem er mich noch näher an ihn zog, sodass ich schon fast auf seinem Schoß saß.

,,Stimmt auch wieder", antwortete ich und ließ meinen Hinterkopf gegen seine Schulter sinken, ehe ich die Augen schloss. ,,Was bist du eigentlich so müde?", fragte mein Sitznachbar. ,,Konnte nicht schlafen...", meinte ich bloß dazu und schaute wenig später verwirrt auf die Uhr. Seungmin war immernoch nicht da und dabei begann der Unterricht in weniger als fünf Minuten.

,,Wo bleibt Seungmin nur?", murmelte ich. ,,Vielleicht kommt er auch einfach zu spät?" ,,Nee, wir sind zusammen zur Schule gefahren. Er wollte irgendwas mit Chan besprechen, hätte ich doch mal besser zugehört." Changbin zückte sein Handy, tippte auf disem herum und ich wartete gespannt ab. ,,Chan meint, sie hätten ihr Gespräch beendet und er wäre vor zehn Minuten schon wieder in Richtung von Herr Kims Klassenzimmer gelaufen", sagte er. Ich runzelte meine Stirn. Wo steckte er nur?

,,Ich geh ihn suchen", meinte ich und erhob mich von meinem Platz. ,,Bin gleich wieder da", sagte ich noch, ehe ich den Klassenraum verließ und über den Gang huschte. Ich musste auch gar nicht lange gehen, da erkannte ich meinen besten Freund. Er stand neben jemandem und schien sich mit demjenigen zu unterhalten. Als ich näher trat, erkannte ich die Person. Park Jimin. Warum redete Seungmin mit ihm und über was? Die beiden schienen sich zu verabschieden und als Minnie sich in meine Rcihtung drehte, erstarrte er. Ich ging schnellen Schrittes zu ihm.

,,Was war das?", konfrontierte ich ihn, während ich ihn wieder zurück zum gleich beginnenen Unterricht zog. ,,Nichts..., wir haben bloß... geredet", gab er zögerlich von sich. ,,Und worüber, wenn ich fragen darf?" Wir waren fast angekommen. ,,Nichts von Bedeutung", antwortete der Ältere, ehe er schnurstracks an mir vorbei und zu seinem Platz ging.

Nichts von Bedeutung... Das werden wir ja noch sehen...

Leider begann dann der Unterricht und ich konnte Seungmin schlecht nochmal darauf ansprechen. Allerdings flüsterten wir trotzdem irgendwie miteinander, wenn Herr Kim nicht auf uns achtete.

,,Übrigens habe ich bald ein Date", erzählte der Ältere mir. Scheinbar war es ihm schnurz, dass Changbin mal wieder meine linke Hand hielt, was sich als schwierig herausstellte, da wir beide mit der rechten Hand mitschreiben sollten und mein Sitznachbar also alles mithörte. ,,Sag nicht schon wieder mit dem letzten Typ. Du sahst immer nur traurig aus, nachdem du dich mit ihm getroffen hast", meinte ich.

Ich hatte meinen besten Freund immer davon abgeraten, sich weiter mit diesem Kerl zu treffen, vorallem, weil er ein ganzes Stück älter und mir nie ganz geheuer war, doch ließ er sich nie von ihm abbringen. ,,Nein, nicht der. Ich hab vor Kurzem jemand anderen näher kennengelernt und wir wollen uns in einer Woche am Freitag treffen." Er drehte sich wieder um und schrieb weiter mit.

,,Boah Gaon, wenn du nicht gleich dein Kaugummi aus dem Mund nimmst, springe ich aus dem Fenster!", rief Ryujin und der Angesprochene guckte geschockt. ,,Das wäre doch Umweltverschmutzung!", rief Jooyeon und alle, mich eingeschlossen, fingen an zu lachen. Selbst unser Englischlehrer verzog seine Mundwinkel, sodass man seine Grübchen sah.

Ryujin errötete etwas, ehe sie antwortete: ,,Deine Anwesenheit verschmutzt schon genug, also halt sich da raus, Joo." Jooyeon wollte gerade noch etwas erwiedern, doch stoppte Herr Kim ihre Auseinandersetzung. ,,Kinder, ihr seid alle eine Verschmutzung für meinen Klassenraum und damit ist das Thema geklärt. Gaon, spück den Kaugummi aus. Du willst doch nicht, dass Ryujin noch wirklich wegen dir aus dem Fenster springt, oder?"

Der Junge mit den bunten Haaren schüttelte den Kopf und ging zum Mülleimer, um seine Süßigkeit loszuwerden. Der Rest der Stunde verlief ohne weitere Störungen und in der Pause suchte ich nach Seungmin. Diesen hatte ich beim Verlassen von Herr Kims Raum aus den Augen verloren, dabei wollten wir ja die Pause zusammen verbringen.

,,Wen suchst du?", fragte mich Changbin, nachdem ich eine Weile wie von der Terantel gestochen über den Flur geirrt bin, um meinen besten Freund doch noch zu erblicken. ,,Ich suche Minnie. Wir wollten eigentlich was zusammen machen, doch jetzt ist er einfach weg", erklärte ich. ,,Vielleicht musste er irgendwo hin", sagte der Ältere schulterzuckend.

,,Willst du mit mir zum Raum von Herrn Goo?", fragte er und ich stimmte zu. Seungmin schien wirklich einfach irgendwohin verschwunden zu sein, sonst kann er mir ja schreiben. Als Changbin die Tür aufgeschlossen und wir uns wieder in eine Ecke gehockt hatten, konnte ich endlich richtig abschalten. Der Schwarzhaarige sagte nicht viel, sondern schrieb wie auch das letzte Mal an einem seiner Songs weiter, während ich einfach seine Nähe suchte. Ich war schon immer recht kuschelig gewesen und da kam Changbin gerade recht.

,,Kuschelst du auch so gerne?", fragte ich ihn irgendwann. ,,Nee, eigentlich nicht. Nur mit dir..." brummte er. Okay, damit hatte ich jetzt nicht gerechnet. Meinte er das ernst? Ich war mir wie bei der Ich-gehöre-ihm-Nummer wieder nicht sicher, ob das jetzt echt oder diesmal bloß Ironie war. Am Ende der Pause gingen wir händchenhaltend über den Flur zu Herrn Kims Raum, doch diesmal war es der andere. Kim Seokjin, unser Koreanischlehrer, den man nicht anders als mit handsome beschreiben konnte.

,,Seungmin, da bist du ja!", rief ich und rannte zu ihm. ,,Ja Innie, es tut mir voll leid, aber ich musste nochmal... weg", entschuldigte er sich. ,,Alles gut, wo warst du denn?", wollte ich wissen. "Nicht soi wichtig..." nuschelte er und ging anschließend in die Klasse.

Für mich wirkte das hier alles andere als nicht wichtig... Wo steckst du nur, Seungmin?

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