Ein normales Leben

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Aniana Pov:

1 Jahr später

Mit einem Tee in der Hand, eingekuschelt unter meiner Decke und in gemütlichen Klamotten, hockte ich auf meiner Fensterbank und schaute hinauf auf den dunkelblauen von Sternen bedeckten Himmel. Noch vor wenigen Stunden spürte ich eine leichte Erschütterung der Macht. Was dies bedeutet? Ich wusste es nicht. Doch es konnte alles sein.

Gedankenverloren lehnte ich meinen Kopf gegen das kühle Fensterglas in meinem Wohnzimmer. Zwei Jahre sind inzwischen vergangen. Zwei Jahre ohne den Jedi Orden. Zwei Jahre ohne meinen Meister. Und zwei Jahre ohne ein wirkliches Ziel im Leben.

Natürlich hatte ich das Ziel mich hier einzuleben, die Welt kennen zu lernen, neue Leute und so weiter. Aber ich meine ein wirkliches Ziel. Etwas was mich morgens aus dem Bett bringt. Früher war es der Jedi Orden. Das Ziel Lebewesen zu retten, für Frieden zu sorgen. Doch ich hatte Fury gesagt dass ich dies nicht mehr möchte.

Eine Lüge.

Es waren nur ein oder zweimal, die ich mich doch von Fury überreden ließ ihm zu helfen. Aber während dieser Missionen habe ich mich so lebendig und glücklich gefühlt wie schon lange nicht mehr. Dieses einfache Leben ist schwerer als man denkt. Vor allem wenn man es nicht gewöhnt ist.

Aber ich gab nicht auf. Ich musste mich nur erstmal daran gewöhnen und dann würde es bestimmt besser funktionieren. Aber der kleine Zweifel in mir nagte dennoch an mir herum. Ebenso wie Schuld.

'Sollte ich Fury doch helfen? Immerhin könnte ich das und würde viele Leben retten. Würde mein Meister das von mir erwarten? Ist es das wert? Die Chance auf ein normales Leben zu opfern?' Damals hätte ich nicht gezögert, aber inzwischen war ich unsicher. Wem konnte ich trauen? Wer war für mich da? Ist es das Richtige?

In den letzten zwei Jahren konnte ich die Welt genauer kennen lernen und in manchen Dingen hatte ich nun wirklich ein wenig Angst.

Wenn die Welt über meine Identität bescheid weiß, gibt es mehrere Möglichkeiten was passieren wird. Möglicherweise werden sie Angst haben und mich einsperren. Oder sie werden Tests und Versuche an mir durchführen. Und die Ergebnisse so gut es geht für ihren Eigennutz beanspruchen. Oder sie jagen mich. Oder oder oder...

Fury bestätigte immer wieder, dass wenn ich für ihn arbeite, keiner etwas davon mitbekommen würde, aber ich wusste genau das dies nicht funktionieren konnte. Wie konnte ich in einem Team zusammenarbeiten wenn keiner über meine Fähigkeiten und mein Können bescheid wusste? Das würde nicht gut gehen. Und wenn, auch wenn es nur wenige sind, aber wenn es wirklich ein paar der Agents wissen, kann ich mich dennoch nicht darauf verlassen dass diese auch still bleiben. Möglich das es einer doch an die Öffentlichkeit bringt.

Zur Zeit wissen nur Fury und Coulson die Geschichte. Meine Geschichte. Alle anderen Agenten die bei meinem Absturz mit dabei waren, wissen nichts. Ihnen wurde nicht erzählt wo ich her komme und wer ich bin.

Dies war auch gut so. Fury musste ich gezwungenermaßen vertrauen. Und Coulson hat sich mein Vertrauen über die vergangenen Monate schwer erarbeitet.

Wobei einen weiteren gibt es noch. Einen weiteren der sowohl meine Geschichte weiß, als auch mein Vertrauen besitzt. Clint Barton.

Bei dem Gedanken an Clint musste ich leicht lächeln.

Flashback:

"Danke Agent Coulson, aber den Rest würde ich gerne laufen."

"Sicher? Immerhin bin ich doch dafür da, um Ihnen zu helfen sich einzugewöhnen." widersprach der Agent neben mir im Auto.

"Ganz genau. Ich muss mich eingewöhnen. Es sind doch nur noch ein paar Straßen bis zu meiner Wohnung. Ich werde mich schon nicht verirren. Mein Kopf ist noch so voll von all dem neuen hier, vielleicht tut ein kleiner Spaziergang ja ganz gut."

"Wie Sie wollen Ms. Lane. Wenn was ist, Sie wissen ja inzwischen wie man den Piper benutzt." lächelte er mich zum Abschied an.

"Bis morgen Agent Coulsen." lächelte ich ebenfalls zurück und stieg aus dem Auto aus. Sobald der schwarze Wagen außer Sichtweite war, machte ich mich auf den Weg in meine neue Wohnung.

Zwei Wochen ist es inzwischen her, dass ich auf dem Planeten gelandet bin. Fury hatte mir nur kurze Zeit später eine Wohnung besorgt, ganz in der Nähe der alten Lagerhalle wo nun mein Raumschiff parkte. R1-L2 war ebenfalls noch im Schiff und sobald ich die passenden Teile hatte, würde ich ihn reparieren.

Gemütlich schritt ich den Weg zu meiner Wohnung, während ich meine Augen durch die Gegend schweifen ließ und die Gebäude um mich herum begutachtete.

Doch da war es wieder. Dieses Gefühl. Das Gefühl beobachtet zu werden. Es brannte sich in meinen Rücken. Schnell drehte ich mich um und beobachtete die Umgebung. Doch da war nichts. Keiner der mich verfolgte. Aber dieses Gefühl verfolgte mich nun schon seit Tagen. Am Anfang ignorierte ich es, aber nun war ich mir sicher dass dort jemand war. Ich beschleunigte meine Schritte und lief in eine kleine Seitengasse. Trotz der Sonne am Himmel war es hier dunkel. Keine Menschenseele war zu sehen, doch dieses Gefühl war noch immer da. Weg von der Menschenmenge auf der Straße, konnte ich tatsächlich eine weitere Anwesenheit ausmachen. Ich war nicht alleine in der Gasse.

Von hier unten hatte ich keine gute Übersicht, weswegen ich etwas Anlauf nahm und auf das Gebäude neben mir sprang. Oben angekommen sah ich einen schnellen Schatten hinter den Schornstein huschen. Ich wusste doch das mich jemand verfolgte. Mit der Macht schubste ich ihn hinter dem Schornstein hervor.

Der Mann mit den kurzen braunen Haaren vor mir, zückte sofort Pfeil und Bogen.

"Wieso verfolgen Sie mich?" sprach ich den fremden Mann an.

"Ist mein Job." gab er schulterzuckend zurück.

"Ihr Job?" fragte ich nach und mustere den Mann. Er trug eine Weste aus schwarzem Leder und einem dunkelrotem-lila Stoff. Auf Brusthöhe war ein Adler Abzeichen abgebildet.

"S.H.I.E.L.D." seufzte ich, als ich deren Abzeichen ausmachte.

"Ich bin zu Ihrer Sicherheit eingeteilt."

"Sie sind zu meiner Überwachung eingeteilt." korrigierte ich ihn.

"Fury will sicher gehen das ich nichts falsches mache. Soll mir Recht sein, so lange ich frei bin." erklärte ich schulterzuckend.

"Ich werde dann auch wieder gehen. Sie können mich ja weiter aus der Ferne beobachten."

Er nickte zur Bestätigung. "Kommen Sie gut nach Hause." schmunzelte er zum Abschied. Und schon war ich vom Dach gesprungen und in der Gasse von gerade eben gelandet. Gemütlich bahnte ich mir meinen Weg nach Hause.

Inzwischen ist es weitere 2 Wochen her und dieser Agent verfolgt mich noch immer. Ich stell mir dass ziemlich ätzend vor ständig auf Dächern herum zu schleichen und eine fremde Person zu beobachten, weswegen ich einen Entschluss fasste. Keine Ahnung ob dies klug war oder nicht, aber es war ja nur eine einmalige Einladung.

"Wollen Sie mich begleiten? Ich kann Ihnen zuhause ein Wasser anbieten." fragte ich höflich nach. Erschrocken drehte er sich auf dem Dach um.

"Haben Sie mich etwa gerade eben für eine kurze Zeit aus den Augen verloren?" schelmisch lächelte ich ihn an.

"Sie sind gut." gab er beeindruckt von sich.

"Nicht gerade ein Kunststück." erwiderte ich schulterzuckend.

"Also? Wenn Sie mich doch sowieso ständig beobachten müssen, dann können Sie das ja auch von meinem Sessel in meiner Wohnung aus, oder?" fragte ich erneut nach.

Grinsend sah er mich an.

"Gerne." lachte er leicht auf. Er streckte mir seine Hand aus.

"Agent Clinton Francis Barton. Zu eurer Verfügung." verbeugte er sich spielerisch vor mir. Lächelnd schüttelte ich den Kopf bei diesem Anblick.

"Clint." stellte er sich mir nun richtig vor.

"Freut mich Clint. Aniana Kalea Lane." ich nahm seine Hand und drückte kurz zur Begrüßung zu.

"Aniana." Ein leichtes Lächeln überzog meine Lippen.

"Na dann, folg mir. Wobei du den Weg ja eh schon kennst." schmunzelte ich.

Flashback Ende

So lernten Clint und ich uns kennen. Wir verstanden uns vom ersten Moment an unglaublich gut, weswegen es dann doch nicht bei einem Besuch geblieben ist. Irgendwann kam er zu meiner Beschattung nur noch persönlich zu mir und versteckte sich nicht mehr. Und so saßen wir fast täglich in meiner Wohnung oder in einem Park herum und unterhielten uns. Er war mit Coulson mein bester Freund. Und auch mein einziger.

Der Moment, ab dem ich Clint zu 100% vertraute, war der wo er mir von seiner Familie erzählte. Er vertraute mir sein größtes Geheimnis an, weswegen ich auch ihm vertraute. Seine Familie lernte ich nach einer gewissen Zeit auch kennen. Sie kennen mich momentan nur als Freundin von der Arbeit, aber es war besser sie fürs erste über meine wahre Herkunft im ungewissen zu lassen. Er hatte zwei wundervolle kleine Kinder und seine Frau Laura war so eine liebe und freundliche Person. Man konnte nicht anders als sie direkt ins Herz zu schließen.

Inzwischen besuchte ich die Barton Familie regelmäßig. Seine Kinder nennen mich sogar Tante Iana oder Tante Ani. Er gab mir ein Stück Heimat und Familie, was es mir leichter machte mich in dieser Welt einzuleben. Und dafür war ich ihm auf ewig dankbar.

Ein Klopfen an meiner Haustür ließ mich aus meinen Gedanken hinauf schrecken. Mein Blick schweifte zur großen Uhr an der Wand. Wer besucht mich denn um 21 Uhr abends? Langsam bewegte ich mich zur Haustür. Dabei konzentrierte ich mich um möglicherweise zu erkennen wer dort stand. Diese Anwesenheit war mir tatsächlich bekannt. Mit einem seufzen riss ich die Tür auf.

"Was gibt's Fury?"

"Du sagtest, dass wenn die Welt kurz vorm Untergang stünde, du uns helfen würdest. Nun ist es soweit." misstrauisch sah ich ihn an. Spürte ich deswegen die Erschütterung der Macht?

"Also kommst du mit?" abwartend sah er mich an. Zögernd erwiderte ich seinen Blick.

"Aniana... Barton steckt in Schwierigkeiten." sprach er ernst.

Meine Bedenken waren wie weggeblasen. Wenn Clint Probleme hatte, half ich ihm. Ohne zu zögern.

"Geben Sie mir 5 Minuten."

Keine 5 Minuten später saßen wir nun im schwarzen Geländewagen von Fury und fuhren durch die dunklen Straßen New Yorks. In der kurzen Zeit hatte ich mir meinen alten Kampfanzug und meine Lichtschwerter geschnappt. Meine Haare hatte ich wieder zu zwei Zöpfen geflochten. Ich sah genauso aus wie als ich damals hier aufschlug.

"Also was ist passiert?" fragte ich nach.

"Ein Gott aus einer anderen Welt kam zu uns und will über diese Welt herrschen. Er sagt, er hätte eine Armee. Aus dem Weltall. Und er hat uns etwas geklaut. Eine mächtige Waffe. Barton wurde von ihm umgedreht." gab er mir die knappe Zusammenfassung.

"Clint würde eher sterben als sich dem Feind anzuschließen." protestierte ich.

"Dieser Gott namens Loki besitzt ein Zepter. Er hielt es auf Barton gerichtet und sofort folgte er dem Gott. Dies hat Loki auch noch bei ein paar anderen Agenten und Wissenschaftlern durch geführt. Und alle sind jetzt auf seiner Seite." erklärte er. Für Fury waren dies erstaunlich viele Worte.

"Also hat dieser Gott seinen Geist manipuliert." stellte ich fest. Dieser Gott wird sich noch wünschen nie die Erde betreten zu haben. Niemand ergreift Besitz von meinem besten Freund.

"Und wohin fahren wir jetzt?" fragte ich nach.

"Brooklyn."

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