Besuch 4

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Zwei Wochen sind vergangen, seit dem letzten Besuch. Ich hatte einfach nie Zeit, die Jobs nehmen mir meine ganze Zeit weg. Doch heute habe ich einen freien Nachmittag, da diese verzogenen Kinder, die ich normalerweise immer um diese Zeit betreue, auf Urlaub gefahren sind mit ihren Eltern. Zu sagen, dass ich sie hasse wäre untertrieben. Der Ältere von den Beiden will mich immer an flirten, obwohl zwischen uns ein Altersunterschied von sieben Jahren liegt und er noch nicht einmal sämtliche Milchzähne verloren hat. Der Andere ist von Natur aus hibbeliger als ich nach zehn RedBull und hat sich angewöhnt, immer, bevor ich komme, eine Tafel Schokolade zu essen.

Allein bei dem Gedanken an Monster Nummer 1 und Monster Nummer 2 kriege ich schon Gänsehaut.

Ich bleibe vor dem riesigen Gebäude, in dem Harry sich befindet, stehen und lasse meinen Blick über die zahlreichen Stockwerke wandern. Noch einmal platziere ich die Zigarette zwischen meinen Lippen und atme tief ein. Ich halte kurz meinen Atem an, damit der Rauch in meinen Lungen sich noch mehr ausbreiten kann. Der Glimmstängel entgleitet meinen Fingern und knallt auf den Boden. Während ich endlich ausatme und sich vor meinem Gesicht eine Rauchwolke bildet, trete ich mit einem Fuß auf den Gegenstand, der direkt vor mir auf dem Untergrund liegt.

Mein Husten erfüllt die Eingangshalle, als ich in diese eintrete. Ohne die Rezeption zu beachten, gehe ich an dieser vorbei zum Aufzug. Gerade, als mein Zeigefinger schon auf dem Knopf, der den Lift zu mir bringen würde, liegt und leicht Druck auf diesen verübt, ertönt ein Ruf: „Miss Richards, warten Sie!"

Ich drehe mich um und verschränke meine Arme. Die Rezeptionistin kommt auf mich zu gestöckelt, man merkt ihr an, dass sie in diesen hohen Schuhen nicht gehen kann. Ein Lachen verkneifend frage ich: „Was gibt es denn?" „Sie werden von Mister Styles gebeten, in den hauseigenen Park zu kommen.", teilt sie mir atemlos, als hätte sie gerade einen Sprint hinter sich, mit. Ich bedanke mich nickend und nähere mich den Wegweisern, die mir den Weg zum Park anzeigen.

Ein kurzer Blick auf den Plan vor mir verrät mir, dass ich einfach nur durch einen Gang, der direkt neben mir liegt, gehen muss und anschließend durch eine Tür treten muss, um zu Harry zu gelangen. Hustend setze ich mich in Bewegung und jogge fast an zahlreichen Türen vorbei.

„Wohin so schnell?", ertönt es plötzlich neben mir und ich springe schnell auf die Seite, während ich einen Schrei ausstoße. Mir auf meine Jacke, die direkt über meinem Herzen liegt, greifend starre ich die Person an, die mir beinahe einen Herzinfarkt verpasst hat.

„Wenn du etwas noch einmal machst, schlage ich dich.", teile ich ihm mit. Lachend entschuldigt sich Liam und fügt hinzu: „Hast du es eilig?" Ich schüttele meinen Kopf und erkläre ich ihm: „Harry wartet anscheinend auf mich im Park."

Langsam setze ich mich wieder in Bewegung, dicht gefolgt von Liam. Obwohl er sehr nett erscheint, nervt er mich teilweise. Ich habe keine Lust, wieder von Harry beschuldigt zu werden, eine Affäre zu haben, nur, weil ich mit dem Pfleger rede. Denn höchstwahrscheinlich würde das passieren, wenn er mich mit Liam sieht.

Endlich stehe ich vor dem breiten Ausgang, der aus sich automatisch öffnenden Türen besteht. Auch Liam bleibt neben mir stehen und fragt: „Soll ich dich noch hinaus begleiten?" „Ich denke, dass das keine gute Idee ist. Ich will nicht noch einmal einer Affäre beschuldigt werden.", teile ich ihm kopfschüttelnd und sein Gesichtsausdruck wechselt von fröhlich zu niedergeschlagen.

Er nickt und wendet sich von mir ab. „Verständlich. Bis bald.", murmelt Liam. Langsam geht er den Gang entlang, aus dem wir gerade gekommen sind und ich rufe ihm nach: „Man sieht sich!"

Ich drehe mich zu den Türen um und trete vor diese, sodass sie sich öffnen. Sofort weht mir ein kalter Wind entgegen. Man müsste eigentlich denken, dass es Ende März wärmer wird und dass der Frühling beginnt. Doch in England ist dies nicht der Fall. Meistens kann man sich glücklich schätzen, wenn es nicht wieder regnet oder sogar schneit.

Dennoch trete ich an die frische Luft und schließe den Reißverschluss meiner Jacke. Mein Blick gleitet über die Grünanlage, die sich vor mir erstreckt, auf der Suche nach Harry. Ich entdecke eine Gestalt, die, komplett in schwarz gekleidet, auf einer Parkbank sitzt. Ihr Gesicht ist auf den Boden vor ihren beigen Stiefeletten gerichtet. Schnell gehe ich auf die Person zu, da ich mir sicher bin, dass es sich um Harry handelt, obwohl seine braunen Locken unter einer Mütze versteckt sind.

Der Kies unter meinen Füßen knirscht und lenkt seine Aufmerksamkeit somit auf mich. Harry schaut mich mit leuchtenden Augen an und begrüßt mich fröhlich: „Schön, dich zu sehen. Ich habe schon fast gedacht, dass du nicht kommen würdest." „Es tut mir leid, dass ich dich die letzten zwei Wochen nicht besucht habe. Meine Jobs haben förmlich meine ganze Zeit aufgefressen.", erkläre ich ihm und setze mich auf den freien Platz neben ihn.

Wieder entweicht ein Husten meinen Lungen und Harry fragt: „Wieso riechst du nach Rauch?" Sein Blick liegt auf mir und er hat seinen Oberkörper so gedreht, dass er mich leichter anschauen kann. Leise und beschämt gebe ich zu: „Weil ich geraucht habe, bevor ich hier her gekommen bin."

Ich muss ihn nicht anschauen, um zu wissen, dass er enttäuscht von mir ist. „Aber du hast doch letztes Jahr damit aufgehört.", spricht er und ich huste wieder. Meine Arme schlingen sich um meinen Oberkörper, damit der kalte Wind mir nicht unter die Kleidung fahren kann. „Ich habe wieder damit begonnen, als du in die Klinik eingewiesen wurdest und ich dich nicht besuchen durfte."

„Du bringst dich damit um.", erklärt Harry mir monoton. Sein Blick wandert zu meiner Tasche. Seufzend teile ich ihm mit: „Ich weiß, aber das Ganze hat mich so sehr unter Stress gesetzt und du weißt, dass ich Zigaretten nur wegen Druck benutze."

Plötzlich schnellen seine Hände nach vorne und packen meine Handtasche. „Was machst du da?", frage ich ihn entsetzt, doch er antwortet nicht. Harry kramt herum, anscheinend sucht er nach irgendetwas. Ein triumphierendes Grinsen ziert seine Lippen, als er eine Zigarettenschachtel hochhält. Er wirft die Tasche hinter sich auf die Bank und steht auf.

Mit schnellen Schritten und der kleinen Packung in der Hand entfernt er sich von mir. Als der Schock in mir nachlässt, eile ich ihm nach und rufe: „Bleib' sofort stehen!" Doch Harry hört nicht auf mich und geht weiter den Weg entlang. Ich laufe los, bis ich neben ihm bin und packe dort angekommen seinen Oberarm, um ihn zum Stehen zu bringen. Unbeirrt bewegt er sich weiter, denn anscheinend stört es ihn nicht, dass ich mein ganzes Gewicht in die entgegengesetzte Richtung drücke.

Endlich bleibt Harry stehen und blickt auf die Zigarettenschachtel, die er fast in seiner Hand zerquetscht hat. Flink versuche ich, mir das Päckchen zu schnappen, doch er streckt seinen Arm nach oben, wodurch ich nicht mehr zu dem Gegenstand in seiner Handfläche gelange. In Momenten wie diesen verfluche ich unseren Höhenunterschied, der fast einen Kopf beträgt.

Ich blicke vor mich und erkenne, dass wir uns vor einem kleinen Teich befinden. Schlagartig wird mir klar, was Harry vorhat. Mein Flehen, dass er es nicht tun soll, werden nicht erhört und er holt mit seinem Arm aus. In einem hohen Bogen fliegt der Zigarettenpäckchen ins Wasser und schwimmt nun an der Wasseroberfläche.

„Was soll das? Weißt du, wie viel ich für eine verdammte Packung arbeiten muss?", schreie ich Harry an, doch er bleibt komplett ruhig. Er öffnet seinen Mund und teilt mir mit: „Du wirst ab heute nicht mehr rauchen."

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