Klinik

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Das laute Klingeln meines Telefons reißt mich unsanft aus dem Schlaf. Ich fahre hoch, sodass ich nun auf der Matratze sitze und leicht verwirrt zu dem läutenden Gegenstand greife. Niemand aus meinem Bekanntenkreis könnte um vier Uhr morgens etwas von mir wollen. Doch als ich, nachdem meine Augen sich an die plötzliche Helligkeit gewöhnt haben, auf das Display schaue, scheint es so, als würde mein Herz für einen kurzen Moment stehen bleiben. Mit zittrigen Fingern drücke ich auf den grünen Knopf und halte mir das Handy an mein linkes Ohr.

„Ja, hallo?", frage ich ängstlich, innerlich hoffe ich, dass der Grund des Anrufes nichts allzu Schlimmes ist. Doch meine Hoffnungen werden schnell zerstört, als eine ernst klingende Stimme mir mitteilt: „Mrs. Richards, ich bitte sie so schnell wie möglich, in die Klinik zu kommen. Es geht um ihren Verlobten, Harry Styles."

Ich mache mir nicht einmal die Mühe, mich umzuziehen, lediglich ein Paar Flip-Flops zieren nun meine Füße. Schnell schnappe ich mir meine Autoschlüssel sowie meinen Geldbeutel und renne aus dem Haus. Ich schließe das Auto auf und werfe sämtliche meiner Sachen auf den Beifahrersitz, mein Handy trifft, da ich es mit zu viel Schwung geschossen habe, auf die Fensterscheibe. Im Normalfall würde ich sofort nachschauen, ob es noch einen Kratzer mehr hat oder schon komplett kaputt ist, doch dieses Mal starte ich das Fahrzeug und fahre los.

Die Straßenlichter ziehen schnell an mir vorbei, auf die Geschwindigkeit, mit der ich durch die Straßen rase achte ich nicht. Wahrscheinlich werden mich bald diverse Strafzettel, die ich nicht bezahlen kann, deswegen erwarten, doch es interessiert mich in diesem Moment nicht. Ich zähle nicht mit, wie viele rote Ampeln ich ignoriere und wie oft ich fast einen Autounfall baue.

Harry ist das Einzige, das zählt.

Während meiner rasanten Autofahrt gehe ich sämtliche Szenarios durch, weswegen ich mitten in der Nacht angerufen wurde. Angefangen dabei, dass Harry jemanden verletzt hat oder sogar er sich selbst und endend bei seinem Tod. Letzteres würde ich nervlich nicht überstehen, doch ich klammere mich an dem Gefühl in mir fest, das mir sagt, dass er noch lebt.

Ich kann nur hoffen, dass ich mich nicht irre.

Ich parke mein Auto direkt vor dem Eingang der Klinik und schnappe mir mein Handy und den Schlüssel, bevor ich aus dem Fahrzeug springe. Aus lauter Eile vergesse ich, abzuschließend, doch es ist relativ unwahrscheinlich, dass jemand um vier Uhr morgens einen schäbigen Fiat 500 klaut. Selbst wenn, wäre es mir egal, Hauptsache, Harry geht es gut.

Ich renne in die Eingangshalle, gerade auf die Rezeption zu. Mitten in meinem Sprint werde ich durch zwei Hände, die meinen Oberarm packen, abgefangen. Durch meinen Schwung werden die Person und ich fast auf den Boden geworfen, doch da es sich um einen starken Mann handelt, treffe ich nicht mit meinem Gesicht auf den Boden. Panisch schaue ich Liam an und keuche: „Wo ist Harry?"

Mit einer Hand um mein Handgelenk geschlungen, geht er los und murmelt: „Er ist noch am Leben."

Ob ich das gut finden soll, weil Harry lebt oder schlecht, weil er „noch" unter den Lebenden weilt, weiß ich nicht.

Wir eilen durch viele Gänge, nach einiger Zeit kommen mir immer wieder Pflegerinnen entgegen. In ihren Gesichtern stehen förmlich Angst und Panik geschrieben, doch noch immer hoffe ich, dass sie nicht wegen Harry panisch sind.

Immer mehr schaut meine Umgebung aus wie ein Krankenhaus, was bedeutet, dass Harry auf irgendeine Art und Weise verletzt sein muss. Ohne es zu wollen treten mir Tränen in die Augen, denn ich habe Angst. Angst, dass es ihm nicht gut geht. Er hat in den letzten Monaten schon genug Leid erfahren müssen, er soll endlich wieder so glücklich sein, wie er es früher war.

Ein Arzt tritt vor mich. Meiner Meinung nach wirkt er zu jung, noch keine einzige Falte ziert sein Gesicht. Geschätzt ist er nur wenige Jahre älter als ich. Der Mann fragt nach meiner Identität: „Sind Sie May Richards?"

Die Tränen von meinen Wangen wischend nicke ich, woraufhin der Mann fortsetzt: „Ich bin Doktor Horan, Sie können mich aber Niall nennen, ich bin nicht so versessen auf übermäßige Förmlichkeiten. Ich betreue ihren Verlobten." Ich warte darauf, dass er mir endlich sagt, wie es Harry geht, denn das ist das einzig Wichtige. Mich interessiert es nicht, ob ich ihn Doktor Horan oder doch Niall nennen soll.

„Mister Styles wurde mit zahlreichen Kratzern auf seinen Armen, die er sich mit ziemlicher Sicherheit selbst zugefügt hat, und Verdacht auf ein Schädel-Hirn-Trauma von seiner Pflegerin hier eingeliefert. Es geht ihm zwar den Umständen entsprechend gut, aber er will mit niemandem reden. Das Einzige, das er seit seiner Ankunft gesagt hat, ist, dass er Sie sehen will.", erklärt mir Niall, sein einfühlsamer Blick liegt auf mir.

Einerseits bin ich erleichtert, dass Harry nicht allzu schwer verletzt ist. Dennoch frage ich mich, wieso er sich selber gekratzt hat. Immer mehr Tränen rollen meine Wangen hinunter und meine Sicht wird dadurch verschwommen. „Bitte weinen Sie nicht, Ihren Verlobten geht es gut.", versucht der Doktor, mich zu trösten, doch ich schüttele meinen Kopf.

„Es geht ihm ganz und gar nicht gut! Wenn dies der Fall wäre, würde ich jetzt nicht hier stehen.", fahre ich ihn gereizt an und füge etwas ruhiger hinzu: „In welchem Zimmer liegt er?"

Stumm deutet Niall auf eine Tür, die sich schräg hinter mir befindet. Höflich bedanke ich mich bei ihm und wende mich anschließend zu dem Holz, hinter dem Harry sich befindet. Wieder wische ich mir über die Wangen und benütze das Display meines Handys als Spiegel. Schnell richte ich mir meine Haare, gegen meine geröteten Augen und die fleckige Haut unter diesen kann ich auf die Schnelle nichts tun. Ich will vor Harry nicht schwach wirken, er braucht jemanden, der ihm in Momenten wie diesen Halt gibt.

Meine Hand wandert zu der Türklinge, ich mache mir nicht einmal die Mühe, anzuklopfen. Langsam drücke ich den metallenen Griff hinunter und öffne somit die Tür. Der Spalt, durch den ich in den Raum vor mir blicken kann, wird immer größer, bis ich schließlich freie Sicht habe. Zwei Betten sind in je einer Ecke gegen die Wand gestoßen, zwischen ihnen befindet sich ein Tisch mit zwei Sesseln. Direkt vor mir befindet sich ein Fenster, durch das ich in den Park sehen kann. Eine Schlafstätte ist leer, die Decken und Kissen wirken unbenützt.

Auf dem anderen Bett liegt Harry. Beide seiner Arme sind weiß einbandagiert und ein Monitor steht neben ihm, aus dem zahlreiche Kabeln unter die Decke verlaufen. Ein monotones Piepen ist das einzige Geräusch in diesem Zimmer. Ich habe erwartet, dass Harry friedlich schläft wegen den Schmerzmitteln, die Doktor Horan ihm höchstwahrscheinlich gegeben hat. Doch mein Verlobter schaut mich fröhlich an, er hat seinen Mund zu einem komischen, verrückt wirkenden Lächeln verzogen. Er zieht einen Arm unter der Decke hervor und winkt mir.

„Hi, ich habe dich schon erwartet, Baby."

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