Toni Kroos & Kai Havertz

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Ein etwas anderer One Shot, mit ein wenig Fantasy. Es wird dazu keine Fortsetzung geben, das kann ich aber schon mal anmerken. Ich möchte das Ende so stehen lassen, weil es für mich einfach passend ist.

I wish that I could hold you
And say the things I never told you
And if I could, I'd bring you back to life
For one more chance, just you and I
To watch the stars fall from the sky
I wish we never had to say goodbye
Helicopter ~ Sixx:A. M.

Toni

Fünf Monate ist es her, seit ich den wichtigsten Menschen in meinem Leben verloren habe. Kai war und ist meine große Liebe. Ich habe keine Ahnung, wie ich ohne ihn weiterleben soll. Obwohl mir alles unendlich schwer fällt, fahre ich zum Training. Schließlich kann ich mich nicht dauernd krank melden. Auf dem Parkplatz treffe ich als erstes auf Sergio.

"Guten Morgen, Toni."

"Guten Morgen, Sese."

Ich schenke ihm ein winziges Lächeln, welches er freudig erwidert. Gemeinsam betreten wir die Kabine und grüßen unsere Kollegen. Auch heute ruhen alle Blicke auf mir und ich fühle mich wie ein Insekt unter dem Mikroskop. Sie machen sich Sorgen um mich, aber so im Mittelpunkt zu stehen, behagt mir nicht.

Eilig ziehe ich mich um und verlasse die Kabine, um auf den Trainingsplatz zu gehen. Dort beginne ich, Runden zu laufen, damit die Gedanken in meinem Kopf aufhören, sich wie verrückt im Kreis zu drehen. Das gelingt mir eher schlecht als recht, weil immer wieder Kais Gesicht vor meinem inneren Auge auftaucht.

Ich gerate ins Straucheln und werde grade noch von Celo aufgefangen. Schweigend nimmt er mich in den Arm, dafür bin ich ihm sehr dankbar. Nachdem ich mich beruhigt habe, trainieren wir weiter. Die Blicke des Trainers ignoriere ich bis wir fertig sind.

"Toni, können wir bitte noch kurz miteinander sprechen?", fragt Zizou und hält mich am Arm fest.

"Natürlich. Was ist denn?"

"Hör mal, ich verstehe dass du trauerst, aber wenn du hier bist, musst du deine Leistung bringen. Willst du dir nicht doch eine längere Auszeit nehmen?"

Ich schlucke schwer und dränge die Tränen zurück. "Ich weiß nicht, wie ich ohne ihn leben soll", sage ich leise. "Kai war mein Ein und Alles."

"Flieg nach Deutschland. Besuch deine Familie und Freunde. Sie können dich auffangen und trösten."

"Vielleicht hast du recht."

"Gut, dann mach das. Ich kläre alles mit dem Vorstand. Nimm dir so viel Zeit, wie du brauchst."

Langsam gehe ich in die Kabine, ziehe mich aus und stelle mich unter die Dusche. Das warme Wasser tut gut und ich kann mich ein wenig entspannen. Jetzt ist der Druck weg, meine Leistung bringen zu müssen, obwohl ich keine Kraft dafür habe.

Auf dem Weg nach Hause kaufe ich ein paar Sachen fürs Abendessen ein. Lustlos werfe ich Salat, Baguette und Fleisch in den Einkaufswagen. Automatisch nehme ich Kais Lieblingsschokolade aus dem Regal und spüre gleich darauf einen scharfen Schmerz.

Wann hört es auf wehzutun? Wahrscheinlich nie.

Zuhause angekommen hole ich die Einkäufe und meine Sporttasche aus dem Kofferraum, gehe zur Tür, schließe auf und betrete den Flur. Dort bleibe ich irritiert stehen und sehe mich um. Nichts hat sich seit heute mittag verändert, aber es fühlt sich danach an.

Ich schüttele den Kopf und will die Einkäufe in die Küche bringen. Mein Blick schweift durch den Raum und meine Augen erfassen eine Gestalt, die mit gekreuzten Beinen auf dem Tisch sitzt. Mit einem lauten Poltern fällt mir die Tasche aus der Hand, die Sachen verteilen sich auf dem Küchenboden.

"Kai?", hauche ich fassungslos.

Das kann nicht sein. Bin ich in Ohnmacht gefallen? Habe ich Halluzinationen? Dann lächelt die Erscheinung und ich muss mich am Türrahmen festhalten, weil mir schwindelig wird.

Kai

Ich gehe langsam auf das helle Licht zu, dass mich mit einem sanften Flüstern lockt. Je näher ich komme, desto weniger werden die Schmerzen. Eine kleine Gestalt mit langen blonden Haaren taucht auf und lächelt mich strahlend an. Sie streckt mir die Hand entgegen und ich nehme sie.

"Komm mit", sagt das Mädchen mit glockenheller Stimme.

"Wohin gehen wir?"

"Nach Hause."

Diese Worte lassen mich stocken. Meine Gedanken sind sofort bei Toni und ich höre ihn leise schluchzen.

"Das geht nicht. Ich muss zurück zu meinem Freund", entgegne ich und will ihr meine Hand entziehen.

"Es tut mir leid, aber das geht nicht. Du wirst ihn eines Tages wiedersehen."

"Toni leidet. Ich kann auf keinen Fall ohne Abschied gehen."

Jetzt seufzt sie leise, nickt aber dann. "Ich warte hier auf dich."

Plötzlich spüre ich die Schmerzen wieder und stöhne leise. Unter größter Anstrengung öffne ich die Augen und lasse den Blick zu meinem Freund schweifen.

"Toni", hauche ich.

"Du bist wach. Wie geht es dir?"

"Müde. Schmerzen. Du musst mich gehen lassen", flüstere ich angestrengt.

"Nein, dass kann ich nicht. Bitte kämpf weiter, Schatz."

"Keine Kraft. Ich liebe dich, Toni."

"Nein, nein, nein. Bleib bei mir, Kai", fleht er mich an, aber ich bin zu schwach.

Meine Augen fallen zu, Dunkelheit umfängt mich und eine kleine Hand greift nach meiner. Diesmal wehre ich mich nicht, sondern lasse meinen kaputten Körper zurück und begleite sie, wohin sie mich auch bringen wird.

Wir kommen zu einem Haus, sie öffnet die Tür und wir gehen hinein. Ein grauhaariger Mann erwartet uns schon und umarmt mich sanft.

"Schön, dass du da bist. Wir haben so lange auf dich gewartet."

"Ich sollte bei Toni sein, nicht hier."

"Er ist stark, ich bin sicher, er kommt damit klar."

"Nein, ist er nicht", sage ich und Tränen brennen in meinen Augen. "Er wird daran zerbrechen. Kann ich ihn sehen?"

"Später. Ich zeige dir erstmal dein Zimmer."

"Was ist das hier?"

"Das ist das Refugium. Alle Neuankömmlinge werden hier auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet."

"Welche Aufgabe werde ich bekommen?"

"Du bist ziemlich neugierig", stellt der Mann amüsiert fest.

Ich werde rot und senke den Kopf. Er legt den Arm um meine Schulter und führt mich zu einem Zimmer am Ende des Flures.

"Auf der Erde nennt man euch Schutzengel. Ihr seid die Wächter, die auf die Menschen aufpassen."

"Bist du Gott?"

Jetzt lacht er und schüttelt den Kopf. "Nein, ich bin ein Engel und Hüter des Refugiums. Mein Name ist Levi."

Es dauert viel zu lange, bis ich endlich den Auftrag bekomme, über einen Menschen zu wachen. Doch dann ist es endlich soweit und Levi schickt mich zur Erde zurück. Einen Wimpernschlag später finde ich mich in einem Haus wieder, dass mir bekannt vorkommt.

Ich habe allerdings keine Zeit, mich an den Gedanken zu gewöhnen, denn kaum weiß ich, was los ist, steht Toni vor mir und starrt mich an, als würde er einen Geist sehen.

"Kai?", wispert er.

Wieso kann Toni mich sehen? Sollten Engel nicht eigentlich für Menschen unsichtbar sein?

Toni

Ich kneife die Augen fest zusammen, schüttele den Kopf und öffne sie dann blinzelnd, in der Hoffnung, dass die Erscheinung verschwunden ist. Doch mein Wunsch erfüllt sich nicht. Kai sitzt immer noch auf dem Tisch und lächelt mich liebevoll an.

"Das kann doch nicht wahr sein", murmele ich vor mich hin. "Ich glaube, ich drehe langsam durch."

"Du solltest mich nicht sehen können, Toni", sagt er leise.

"Du bist nicht echt", antworte ich ihm.

Jetzt führe ich schon Selbstgespräche. Wenn das jemand mitbekommt, stecken sie mich in die Klapse.

Der Geist, Kai, springt vom Tisch und kommt langsam auf mich zu. Ich weiche zurück und er bleibt sofort stehen. Erneut lächelt er mich sanft an.

"Wir haben dich begraben", murmele ich.

"Ja, das habt ihr. Du solltest mich gar nicht sehen können", wiederholt er.

"Dann verschwinde einfach und lass mich in Ruhe", stoße ich aufgebracht hervor.

Jetzt wird sein Blick traurig, er senkt den Kopf und macht einen Schritt rückwärts. "Das kann ich nicht, Toni. Ich bin dein Schutzengel."

Ein Lachen formt sich in meiner Kehle und bricht schließlich hervor. Ich lache, bis mir die Tränen kommen und fange dabei Kais fassungslosen Blick auf.

"Was ist?", frage ich immer noch lachend. "Ich glaube nun mal nicht an Geister. Du bist auf keinen Fall real. Mein Gehirn spielt mir nur einen Streich."

"Du bist verwirrt und das verstehe ich, aber ich bin kein Geist. Ich werde immer bei dir sein, auch wenn ich dich jetzt lieber allein lasse. Toni, ich liebe dich und ich werde auf dich aufpassen."

Nach diesen Worten ist er weg und ich spüre, wie die Anspannung von mir abfällt. Zitternd gehe ich zu einem Stuhl und lasse mich darauf nieder. Die Gedanken in meinem Kopf überschlagen sich schier. Wie kann das sein, dass ich mir einbilde, Kai zu sehen?

Ja, ich träume von ihm, aber das hier hat sich völlig anders angefühlt. Habe ich Halluzinationen? Oder wünsche ich mir so sehr, dass Kai hier ist und bringe mich damit selbst im den Verstand? Ich darf niemandem davon erzählen, wenn ich nicht in der Nervenheilanstalt enden will.

Vielleicht verschwinden diese Trugbilder ja, wenn ich in Deutschland bin. Meine Eltern und Freunde können mich bestimmt auffangen. Möglicherweise kann ich meine Trauer ja dort langsam verarbeiten.

Kai

Ich lasse Toni alleine, weil ich auf keinen Fall riskieren will, dass er sich noch mehr aufregt. Warum kann er mich überhaupt sehen? Levi hat mir doch gesagt, dass das unmöglich ist. Trotzdem entferne ich mich nicht weit vom Haus, ich muss einfach in seiner Nähe sein. In meinem Herz spüre ich, wie sehr Toni mich immer noch liebt und ich liebe ihn ebenso sehr.

Ich setze mich im Garten unter einen Baum, ziehe die Knie an und lege den Kopf darauf ab. Gedanken kreisen wie wild in meinem Hirn. Noch immer kann ich nicht begreifen, warum er mich sehen konnte. Mich zu spüren wäre wohl normal, aber Toni sollte mich auf keinen Fall zu Gesicht bekommen.

Nach einer Weile geht die Haustür auf, er bringt einen Koffer zum Auto und verschließt das Haus sorgfältig. Ich springe auf und eile zu Toni. Er ist viel zu aufgewühlt, um jetzt mit dem Auto unterwegs zu sein, deshalb stelle ich mich vor die Tür und will ihn aufhalten.

"Du bist nur eine Halluzination", murmelt er und ignoriert mich.

Toni steigt in den Wagen, startet ihn und fährt weg. Ratlos stehe ich in der Einfahrt und weiß nicht, was ich machen soll. Ich bin erst einen Tag ein Schutzengel und habe keine Ahnung, wie ich ihn jetzt beschützen soll. Plötzlich taucht Levi neben mir auf und lächelt mich sanft an.

"Ihr beide habt wirklich eine ungewöhnliche Verbindung."

"Er kann mich sehen."

"Ich weiß. Dein Toni ist ein starker Mann."

"Er ist weg und ich habe keine Ahnung, wie ich ihm folgen soll."

"Du bist ein Engel und damit in der Lage, überall dort zu sein, wo du sein möchtest."

"Danke Levi."

Einen Augenblick später sitze ich auf einem großen, bequemen Bett und schaue mich neugierig um. Das muss Tonis Zimmer in seinem Elternhaus sein. Ich mache es mir gemütlich und warte darauf, dass mein Freund hier ankommt.

Ein paar Stunden später höre ich endlich seine Stimme. Sofort schlägt mein Herz schneller. Vielleicht bin ja ich schuld, dass Toni mich sehen kann. Meine Liebe für ihn ist so groß, ich kann ihn einfach nicht loslassen. Dann geht die Tür auf und er betritt den Raum.

Sein Blick ist traurig, die Augen sind vom weinen gerötet und er ist kreidebleich. Toni stellt den Koffer und seinen Rucksack ab, erst dann sieht er sich um und seufzt leise. Diesmal hat er mich scheinbar nicht gesehen oder er reagiert einfach nicht mehr auf mich.

"Ich vermisse dich so, Kai", sagt er leise.

Tränen brennen in meinen Augen und rollen langsam über meine Wangen. Toni lässt sich aufs Bett sinken und ich rücke ganz nah an ihn heran. Lasse ihn spüren, dass ich da bin und hoffe, ihn damit trösten zu können. Warum musste ich sterben? Toni und ich wollten doch zusammen alt werden.

"Ich bin immer bei dir. In deinem Herz lebe ich weiter", flüstere ich sanft.

Ob er mich gehört hat, weiß ich nicht. Seine Augen fallen zu und Sekunden später ist er eingeschlafen. Ich schmiege mich an ihn, schließe ebenfalls die Augen und döse vor mich hin.

Toni

Ich spüre ganz deutlich, dass Kai da ist, aber ich habe es aufgegeben, mich darüber zu wundern. Dann bin ich halt verrückt und werde irgendwann in die Klapse eingeliefert, weil ich mit einem Engel rede. Meine Augen fallen zu und ich bin endlich mal wieder in der Lage durchzuschlafen.

Am nächsten Morgen bin ich ausgeruht und fühle mich besser als die letzten Wochen. Ich schaue mich um und sehe eine schlanke Gestalt auf dem Fenstersims sitzen.

"Kai?", wispere ich. Sofort dreht er sich zu mir und lächelt mich strahlend an. "Warum kann ich dich sehen?"

Er kommt langsam zum Bett, er hat bestimmt Angst, dass ich wieder ausflippe. "Levi sagt, dass das an meiner Liebe zu dir liegen kann. Ich bin noch nicht bereit, dich loszulassen, auch wenn es für uns beide das beste wäre. Du leidest und das tut mir im Herzen weh."

"Ich will nicht, dass du mich los lässt, Kai. Ich liebe dich über alles."

"Aber es quält dich, wenn ich es nicht tue."

"Kannst du mir noch ein wenig die Illusion lassen, dass du weiterhin da bist?", bitte ich ihn leise.

"Toni, wir müssen uns gegenseitig loslassen. Ich werde immer in deinem Herzen bleiben, aber du solltest lernen, ohne mich zu leben."

Erneut laufen Tränen über mein Gesicht. Ohne Kai zu leben ist einfach sinnlos. Sanft greift er nach meiner Hand und ich bilde mir ein, die Berührung zu spüren, obwohl das unmöglich ist. Kai ist tot und er kommt nicht zurück.

"Ich kann nicht", weine ich.

"Doch, du kannst. Du bist stark, mein Schatz. Öffne dein Herz und lass zu, dass dich die Liebe erneut findet."

"Du bist meine große Liebe", protestiere ich.

"Ich weiß", sagt er leise, beugt sich zu mir und ich fühle den Hauch eines Kusses auf meinen Lippen.

Er schenkt mir ein Lächeln, im nächsten Moment ist er verschwunden. Kai hat sich damit von mir verabschiedet, ich bin sicher, dass ich ihn nie wieder sehen werde.

Ich bleibe zwei Wochen in Deutschland, rede viel mit meiner Familie und Freunden. Auf dem Flug nach Hause ist mein Herz nicht mehr ganz so schwer. Vielleicht schaffe ich es ja doch, nach vorne zu schauen. Auf dem Weg vom Flughafen nach Hause fahre ich am Trainingsgelände vorbei.

Es ist niemand hier, deshalb gehe ich hinein und betrete den Rasen. Die Sonne scheint und wärmt mich. Endlich ist mir nicht mehr dauernd kalt, langsam habe ich verstanden, dass Kai fort ist und nur noch in meinem Herzen lebt.

"Toni."

Mit einem Lächeln drehe ich mich zu der Stimme um. Langsam kommt Sergio auf mich zu. Unsicher bleibt er vor mir stehen und erwidert das Lächeln.

"Wie geht es dir?"

"Hallo Sese. Es geht mir gut."

Skeptisch mustert er mich und legt den Kopf dabei schief. Ich umarme ihn und er schlingt seine starken Arme um mich. Tief atme ich seinen Duft ein und lehne den Kopf an seine Schulter.

"Bist du dir sicher?", will Sese wissen

'Danke Kai', halte ich stumme Zwiesprache mit meinem Engel.

'Werd glücklich, Toni.'

"Absolut", flüstere ich Sergio zu und meine es auch so.

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