36 - Vor neuen Abenteuern

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Die Sommerferien finden schneller ein Ende als erwartet. Die meiste Zeit verbringe ich gemeinsam mit Duke und Frisbee. Es ist schön, dass unsere Verbindung von Tag zu Tag stärker wird und sich unsere Liebe wie die Wurzeln eines Baumes in unseren Herzen verankert.

Jedes Mal, wenn ich in Dukes Augen versinke oder seine Lippen spüre, weiß ich, dass es richtig war, mich für unsere Beziehung zu entscheiden.

Duke macht mich glücklich und erfüllt mich mit innerer Zufriedenheit. Er ist genau der Mann, den ich mir schon immer an meiner Seite gewünscht habe.

Zu Marley, Kaylee und Liana habe ich aktuell überhaupt keinen Kontakt mehr. Ich muss oft an sie denken und lasse beinahe täglich alte Erinnerungen Revue passieren. Vor allem abends, wenn ich allein im Bett liege, kann ich die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Ich ganz allein trage die Schuld daran, dass unsere Freundschaft und unser Vertrauen zueinander zerbrochen sind. Wäre ich von Anfang an ehrlich zu Liana gewesen, hätte unsere Geschichte eventuell ein anderes Ende genommen, aber da die Vergangenheit nicht ungeschehen gemacht werden kann, gilt es nun, das Beste aus der Gegenwart herauszuholen.

Ich hoffe sehr, dass die Zeit die Wunden heilt und mir meine Freundinnen irgendwann vergeben können. Ich werde auf jeden Fall um sie kämpfen, aber momentan ist es noch zu früh dafür.

In zwei Wochen beginnt schon mein Studium am Northham College. Auch wenn ich Angst vor diesem neuen Lebensabschnitt habe, bin ich froh, dass mich Duke begleiten wird.

Zusammen können wir alles schaffen – da bin ich mir sicher!

„Harlow?", dringt plötzlich eine vertraute Stimme wie durch Watte gedämpft zu meinen Ohren hindurch. „Erde an Harlow! Hallo?! Es wäre toll, wenn du mir mal helfen könntest. Das Tablett ist nicht gerade leicht ..."

Ganz langsam verblassen meine Gedanken, sodass ich zurück in die Realität gelange.

Duke und ich stehen gemeinsam im Wohnzimmer vor der Schiebetür, die nach draußen auf die Terrasse führt. Da ich keine Ahnung habe, was genau Duke von mir erwartet, schaue ich ihn fragend von der Seite an.

„Kannst du bitte die Tür aufmachen, Harls?" Dukes Finger, die ein vollbeladenes Tablett umgreifen, beben gefährlich. „Bitte! Sonst passiert hier gleich ein großes Unglück!"

Ich schüttele einmal den Kopf, um auch die letzten Nebelschwaden aus meinem Gedächtnis zu vertreiben, ehe ich die Schiebetür öffne. Sofort eilt Duke mit schnellen Schritten auf die Terrasse, um das Tablett auf dem Gartentisch abzustellen.

„Sorry", murmele ich währenddessen kleinlaut. „Ich war irgendwie total in Gedanken."

„Das habe ich gemerkt." Duke kommt vor mir zum Stehen, platziert seine Hände an meiner Taille und haucht mir dann einen federleichten Kuss auf die Stirn. „Woran hast du denn gedacht, Harls? Etwa an unser neues Spielzeug?"

Während Duke amüsiert mit den Augenbrauen wackelt, spüre ich, wie ein loderndes Feuer in meinen Wangen entfacht wird. Panisch schaue ich mich um, ob sich meine Väter gerade in unmittelbarer Hörweite befinden, aber zum Glück werfen sie am anderen Ende des Gartens zusammen mit Cyrus ein paar Körbe.

„Nicht so laut!", zische ich Duke an.

Statt nun ein anderes Thema einzuläuten, muss mich mein Freund natürlich noch weiter provozieren. „Warum denn?", fragt er mich unschuldig. „Wäre es dir etwa unangenehm, wenn deine Familie erfahren würde, dass wir Sexspielzeuge benutzen?"

Wie ein Gorilla trommele ich gegen Dukes Brust.

Er soll damit aufhören, mich ständig in Verlegenheit zu bringen!

Ich kann sehen, dass Duke zu einem neuen unangebrachten Kommentar ansetzen möchte, da eilen mir zum Glück meine Großeltern zur Rettung. Mit Mayonnaise, Ketchup und Salatdressing bewaffnet, treten sie zu uns auf die Terrasse.

Da die Temperaturen heute nochmal an der Dreißig-Grad-Marke gekratzt haben, haben wir uns dazu entschieden, einen Grill- und Spieleabend zu veranstalten. Meine Großmutter hat sogar extra früher das Heaven geschlossen, um bei uns sein zu können und Duke auch außerhalb ihres Lokals besser kennenzulernen.

Ich bin wirklich froh, dass meine Familie Duke so gernhat. Besonders Cyrus freut sich jedes Mal wie ein Geburtstagskind, wenn Duke zu uns kommt.

Anfangs dachte ich, dass er Duke nicht mehr mögen würde, weil er mit Liana zusammen war, aber Gott sei Dank verstehen sich mein Bruder und mein Freund noch immer blendend. Vermutlich hat Duke sogar Pluspunkte gesammelt, weil Liana jetzt wieder Single ist und sich Cyrus dadurch Chancen bei ihr erhofft.

Ob seine Liebe für Liana jemals verblassen wird? Vermutlich nicht.

„Wo sind eigentlich unsere Grillmeister?", erkundigt sich meine Großmutter bei uns, womit sie meine Gedanken zu Staub verpuffen lässt. „Der Tisch ist fertig gedeckt, aber ich kann noch kein frisches Steak riechen. Irgendetwas läuft hier gewaltig schief!"

Automatisch muss ich grinsen. Wenn meine Großmutter hungrig ist, kann sie unausstehlich sein. Es sollte also im Interesse aller Beteiligten liegen, wenn wir schnell mit dem Grillen anfangen.

„Ich gucke mal nach, wo sich unsere Grillmeister herumtreiben", antworte ich meiner Großmutter schließlich lachend. „Nicht, dass du uns noch verhungerst ..."

Kaum sind meine Worte verklungen, jogge ich über die Rasenfläche zu dem Basketballkorb.

Der Anblick von meinen Vätern und meinem Bruder, die gemeinsam miteinander spielen und Spaß haben, erwärmt mir das Herz. Ich hoffe, dass wir immer eine gute Bindung zueinander haben werden und uns nie aus den Augen verlieren.

Ich liebe meine Familie – bedingungslos und aus tiefstem Herzen!

„Achtung, Harly! Der Ball ist für dich!", ruft mir Cyrus auf einmal zu, ehe er den Basketball in meine Richtung wirft. Mit Glück schaffe ich es, ihn aufzufangen und mir dabei nicht die Finger zu brechen. Wie ein Basketballprofi dribbele ich mich zum Korb durch, springe ab und versenke den Ball abschließend im Netz.

„Yeah!", freue ich mich, während ich triumphierend die Arme in die Luft werfe. Vielleicht sollte ich doch lieber Basketballerin werden und meine Tanzschuhe an den Nagel hängen – vorher müsste ich aber nochmal auf die Streckbank.

„Nicht schlecht, Herzchen!", lobt mich Thomas beeindruckt. „Man merkt, dass du unsere Tochter bist!"

„Eindeutig eine O'Brien!", stimmt ihm Paul lächelnd zu. „Wenn du leise bist, darfst du auch gerne öfter gemeinsam mit uns die Spiele der Silver Bulls schauen, Schätzchen."

Wow, wie gnädig von ihm ...

„Danke, aber nein danke!", erwidere ich grinsend. „Oma wartet übrigens darauf, dass ihr endlich den Grill anschmeißt. Ihr solltet euch beeilen, bevor sie gleich den Süßigkeitenschrank plündert oder zu einer Furie mutiert."

Meine Väter werfen sich einen wissenden Blick zu, ehe sie mit hastigen Schritten in Richtung Terrasse eilen.

Das ist eindeutig die richtige Entscheidung!

Ein paar Sekunden schaue ich meinen Vätern noch dabei zu, wie sie sich möglichst unauffällig zum Grill schleichen wollen. Dann richtet sich meine Aufmerksamkeit allerdings auf Cyrus, der neugierig von mir wissen möchte: „Schläft Duke heute bei dir?"

Ich nicke. Gedanklich füge ich hinzu: ‚Hoffentlich nicht nur bei mir, sondern auch mit mir.'

„Wie cool!", freut sich Cyrus. „Können wir dann einen Horrorfilm gucken und ganz viel Eis essen? Oder wir erzählen uns Gruselgeschichten. Das ist auch eine gute Idee, oder?"

Schmunzelnd wuschele ich meinem kleinen Bruder durch die Locken. Es wird allerhöchste Zeit, dass am Montag wieder die Schule beginnt und er zurück in einen geregelten Tagesablauf geworfen wird.

Normal ist es jedenfalls nicht, dass ein elfjähriger Junge jede Nacht bis drei Uhr wach ist, oder?

„Wir schauen mal, was wir nachher noch machen, okay?", versuche ich Cyrus mit einem Lächeln zu vertrösten. „Der Abend ist ja noch jung."

Daraufhin nickt mein Bruder. Für ihn scheint auf jeden Fall schon jetzt festzustehen, dass ich Duke mit ihm teilen muss.

Na super ...

Während sich Cyrus seinen Basketball schnappt und irgendwelche Tricks übt, gehe ich zurück auf die Terrasse, wo ich direkt von meinem Freund in Empfang genommen werde.

„Ich habe noch eine Überraschung für dich, Harls", flüstert er mir so leise in mein Ohr, dass sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitet. Die Schmetterlinge erwachen im selben Atemzug zum Leben und entfachen ein angenehmes Prickeln unter meiner Haut.

Ich liebe es, was für eine intensive Auswirkung Duke auf mich hat.

Da meine Väter mit ihren Kochschürzen am Grill stehen und sich meine Großeltern angeregt am Essenstisch miteinander unterhalten, verlassen Duke und ich die Terrasse und setzen uns stattdessen auf die Leiter, die in den Pool führt. Unsere Füße baumeln in dem lauwarmen Wasser, unsere Hände sind ineinander verschränkt.

Es fühlt sich schön an, Duke so nahe zu sein und seinen himmlischen Geruch nach Meersalz und Kiefernadeln zu inhalieren. Seufzend bette ich meinen Kopf auf seiner Schulter und beobachte in der Ferne, wie die Sonnenscheibe in ein leuchtendes orangefarbenes Kleid gehüllt wird.

„Hier." Duke reicht mir nach einigen Minuten des Schweigens eine rote Schmuckschatulle. „Für dich."

Mein Herz macht einen aufgeregten Hüpfer.

Mit zittrigen Händen nehme ich das Kästchen an mich und öffne es vorsichtig. Zum Vorschein kommt eine silberne Kette, an der ein Schlüssel in Anhängerform befestigt ist.

„Wow", raune ich den Tränen nahe. „Danke, Duki! Die Kette ist wunderschön!"

Ich beuge mich zu meinem Freund hinüber und vereine unsere Lippen zu einem kurzen Kuss. Danach frage ich ihn: „Kannst du mir die Kette direkt umlegen?"

Lächelnd nickt Duke.

Er schiebt meine Haare zur Seite, platziert einen sanften Kuss in meinem Nacken und schließt dann den Verschluss der Kette.

„Soll ich dir etwas verraten, Harls?"

Ich schaue Duke neugierig in die stahlgrauen Sturmaugen. Ein Glitzern, das immer dann seinen Blick säumt, wenn er etwas Romantisches sagen möchte, verschleiert nun seine Pupillen.

„Das ist der Schlüssel zu meinem Herzen", wispert Duke leise gegen meine Lippen. „Pass also gut darauf auf."

„Das werde ich tun! Versprochen!", versichere ich ihm einen Atemzug später.

Wieder einmal wird mir bewusst, wie viele Gedanken sich Duke bezüglich unserer Beziehung macht. Er behandelt mich wie eine Prinzessin, überhäuft mich beinahe ununterbrochen mit Komplimenten und überrascht mich zwischendurch mit Geschenken.

Duke beweist mir jeden einzelnen Tag, wie sehr er mich liebt.

„Gut!" Das Lächeln meines Freundes wird breiter. Für ein paar Sekunden verschwindet seine Hand in seiner Hosentasche, bis er sie als Faust wieder hervorzieht.

„Ich habe noch etwas für dich."

Wie in Zeitlupengeschwindigkeit öffnet Duke seine Finger, sodass meine Augen auf einem weiteren Schlüssel landen. Er ist deutlich größer als der Kettenanhänger und erinnert mich irgendwie an einen typischen Haustürschlüssel.

Voller Neugierde schaue ich zu Duke auf und warte auf seine Erklärung.

„Ich weiß, dass wir noch nicht lange zusammen sind, aber wenn ich bei dir bin, fühlt sich alles perfekt an. Ich liebe dich so sehr, Harlow, dass ich mir ein Leben ohne dich gar nicht mehr vorstellen kann. Am liebsten wäre ich jede Sekunde in deiner Nähe, um niemals dein süßes Lächeln zu verpassen."

Bei Dukes Worten bilden sich Glückstränen hinter meinen Lidern. Eine Gänsehaut überzieht meine Arme und mein Herz wird von Wärme geflutet.

Obwohl mir Duke beinahe täglich sagt, dass er mich liebt, schafft er es jedes Mal aufs Neue, mich zu Tränen zu rühren.

Wie kann ein Mensch nur so verdammt perfekt sein? Duke ist das fehlende Puzzleteil, das mich komplettiert.

„Eventuell habe ich eine kleine Wohnung in der Nähe des Northham Colleges gefunden, die recht günstig, aber trotzdem in einem sehr guten Zustand ist", fährt Duke nervös fort. „Eventuell habe ich auch schon einen Vertrag unterschrieben und kann ab morgen in die Wohnung einziehen."

Dukes Augen flackern wild umher, ohne einen Stillstand herbeizuführen. Die Hand, die mit meiner verschränkt ist, beginnt zu zittern und wird binnen weniger Sekunden schweißnass.

Dass Duke aufgeregt ist, ist nicht zu übersehen.

„Eventuell ist die Wohnung groß genug für zwei Personen und eventuell ist das hier der Zweitschlüssel."

Duke holt einmal tief Luft, bevor sich sein Blick voller Entschlossenheit auf mich richtet. Ein Lächeln zupft an seinen Mundwinkeln, als er mich fragt: „Möchtest du zusammen mit mir in die Wohnung einziehen, Harls?"

Dukes Frage trifft mich vollkommen unvorbereitet. Sie schlägt wie eine Bombe in meinem Herzen ein und hinterlässt dort ein riesiges Chaos.

Eigentlich war es immer mein großer Traum, gemeinsam mit meinen besten Freundinnen in eine WG zu ziehen, sobald wir das College besuchen. Angesichts der jüngsten Ereignisse, die sich zwischen Liana und mir abgespielt haben, ist dieser Traum aber leider wie eine Seifenblase geplatzt.

„Wa-Was ist m-mit Aiden und Chico?" Ich bin so überfordert, dass sich meine Stimme überschlägt.

Nie im Leben hätte ich damit gerechnet, dass sich Duke schon dazu bereitfühlt, einen weiteren Schritt in Richtung gemeinsame Zukunft zu gehen.

„Aiden zieht auch bald mit seiner Freundin zusammen und Chico macht ein Auslandssemester in Europa. Wenn er wiederkommt, möchte er sich eine eigene Wohnung suchen", antwortet mir Duke. „Ich kann verstehen, wenn dir das zu schnell geht, aber ich finde den Gedanken, dich von morgens bis abends bei mir zu haben, einfach nur wunderschön."

Duke lächelt mich verträumt an und ich erwidere es.

Je länger ich über eine gemeinsame Wohnung nachdenke, umso mehr Gefallen finde ich an Dukes Vorschlag. Vielleicht sind wir noch nicht lange ein Paar, aber unsere Liebe ist schon jetzt so stark, dass ich mir sicher bin, wir können gemeinsam alle Hindernisse bewältigen.

Was gibt es außerdem Schöneres, als mit dem Partner zusammenzuleben?

„Und Frisbee?", stelle ich eine letzte Frage. „Bei wem wird sie dann wohnen?"

Duke grinst. „Natürlich bei uns. Cyrus muss doch auch weiterhin die Chance haben, sie heimlich mit Salami zu füttern."

Daraufhin müssen wir beide lachen.

Ich fange Dukes hoffnungsvollen Blick auf, lege meine Hand in seine und überbrücke dann den restlichen Abstand zwischen unseren Lippen. Wie jedes Mal, wenn wir uns küssen, explodiert ein Feuerwerk in meinem Bauch und die Schmetterlinge tanzen mit den Elefanten Samba um die Wette.

Unser Kuss ist sanft und zärtlich. Er spiegelt unsere bedingungslose Liebe füreinander wider.

Ein paar Mal lassen wir unsere Lippen noch miteinander verschmelzen, ehe wir uns atembedingt voneinander lösen und ich meine Stirn gegen die von Duke lehne.

Ich möchte ihm gerade sagen, dass ich sehr gerne mit ihm zusammenziehen würde, da kommt mir meine Großmutter zuvor, indem sie quer durch den Garten brüllt: „Das Essen ist fertig, ihr Turteltäubchen!"

Erneut müssen Duke und ich lachen.

„Wir kommen sofort!"

Dukes graue Augen halten mich gefangen und bringen meinen ganzen Körper zum Kribbeln. „Also bist du bereit, Harls?"

Ich weiß, dass er mit dieser Frage nicht auf das Abendessen abzielt. Duke möchte wissen, ob ich mich gemeinsam mit ihm in die Abenteuer der Zukunft wage.

Wie von selbst schleicht sich ein glückliches Strahlen auf meine Lippen, denn noch nie war ich mir so sicher, wie in dieser Sekunde.

„Glaub mir, Duki, ich bin zu eintausend Prozent bereit!"

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