14. Kapitel

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Lys Zimmer war in sehr dunklen Farben gehalten.

Einzig und alleine die Wände waren in einem einigermaßen hellen Violettton gestrichen, welcher auffallend gut mit Lys Augen und Haaren harmonierte.

Die Bettwäsche war schwarz mit Galaxymuster, die rauchblauen Vorhänge zugezogen, sodass nur wenig Licht durch den hauchdünnen Stoff hindurch sickerte.

In den Bücherregal stapelten sich Manga Comics und der Minikühlschrank in der Ecke war mit zahlreichen Stickern beklebt.

"Mein Reich", Ly ließ sich auf ihr Bett fallen, "Für Kate und ihre Clique nicht zugänglich."

Sie zwinkerte mir verschmitzt zu.

"Wieso?", fragte ich und sah mich um.

Die Wände waren kahl. Ich sah nirgends Poster oder Fotos, ganz im Gegensatz zu Shaes Zimmer.

"Das Zimmer entspricht nicht ihrem Geschmack und ist ihnen nicht würdig", Shae verdrehte die Augen und klemmte sich einen ihrer kleinen Zöpfchen hinter ihr Ohr, dann ließ sie sich neben Ly auf das Bett sinken, "Mich haben sie schon des Öfteren in meinem Zimmer besucht, aber Ly lassen sie hier in Ruhe."

"Weil ich das Psycho-Mädchen bin", Ly zwirbelte eine violette Haarsträhne um ihren Zeigefinger, "Das Psycho-Mädchen, dass jede beliebige Person nur mit einem einzigen Kuss töten kann, wenn sie will."

Ich nickte, wollte darauf aber nichts erwidern.

Stattdessen wandte ich mich Shae zu: "Zane hat dir also gewunken?"

Meine Freundin errötete und ich sah, wie sie sich kurz auf der Lippe herum biss, ehe sie dann nickte.

"Das wird schon, Shae", Ly klopfe Shae auf die Schulter und lehnte sich nach hinten, sodass sie nun ausgestreckt auf ihrem Bett lag, "Wird nur blöd, wenn Cilian und Kate dann zusammen kommen würden. Dann müsstest du andauernd mit den beiden herum hängen."

Sie verzog das Gesicht und auch Shae seufzte auf.

Als das dunkelhäutige Mädchen meinen verständnislos Blick sah, stützte sie das Kinn in die eine Hand und rieb sich die Fingerknochen der anderen über den Oberarm , als hätte sie soeben einen sehr festen Schlag ausgeteilt: "Cilian ist Zanes bester Freund und gleichzeitig der kleine Bruder von Oliver Andrew, der im folgenden Schuljahr seinen Abschluss machen wird und dann weg ist. Bis vor kurzem war Oliver noch der Schwarm der ganzen Schule, bis er seine Domitor Meryn gefunden und sich unsterblich in sie verliebt hat.

Die beiden sind seit eineinhalb Jahren ein Paar und als Cilian dann genau um die Zeit, als die beiden ihre Bindung bekannt machten, ebenfalls an die Schule kam, na rate Mal, wer ab dann die Nummer Eins in den Mädchenherzen war?

Kate hatte ihn schon die ganze Zeit im Visier und ich verwette meine Turnschuhe, dass er ihr Wächter sein wird. Es ist offensichtlich. Sehr offensichtlich sogar."

Oha. Okay.

Dann hatte mir also der zukünftige Wächter von Haifischi das Leben gerettet.

"Sind aber noch kein Paar", fügte Ly liegend hinzu, "Ich glaube Cilian will lieber noch warten. Vielleicht, weil er hofft noch ein anderes Mädchen kennen zu lernen, dass seine Domitor sein könnte, aber dennoch flirtet er andauernd mit Kate. Ist wenn du mich fragst echt nervig. Vor der Cilian-und-Kate-Geschichte war ich nämlich mit ihm befreundet, und nun sagt er mir nur noch 'Hi' und das war's..."

Sie zuckte mit den Schultern und murmelte dann: "Ich würde dieser Schleimkotze wirklich nur allzu gerne mal mein Mittagessen überkippen. Mir egal, was das für Folgen hätte."

"Cilian und du waren befreundet?", ich legte die Stirn in Falten. Das konnte ich mir irgendwie überhaupt nicht vorstellen.

"Und wie", Shae lächelte schwach, "Sie hat ihn nach einem Date gefragt. Gleich am ersten Schultag, stimmt's?"

Sie stupste ihre Freundin mit dem Zeigefinger in die Seite, welche darauf hin nur ein müdes Brummen von sich gab.

"Sie sind zwar nie ein Paar geworden", fuhr Shae weiter fort, "dafür aber beste Freunde. Frage mich nicht, wie dieses animesüchtiges Geschöpf das hinbekommen hat."

"Frag dich eher, wie ich ihn innerhalb von einem Jahr an die Buckelhexe verlieren konnte", knurrte Ly und begann mit ihren Füßen zu wippen.

Sie schien nicht besonders gerne darüber zu reden.

Als wir Cilian vorhin begegnet waren, hatte sie normal und entspannt gewirkt, aber sicherlich hatte sie ihre Wut und den Schmerz gegenüber ihm nur unter einer Maske versteckt.

~~~

Die Zeit bis zum Abendessen verbrachten wir in Lys Zimmer, genauso wie die danach.

Als ich gegen Mitternacht hin schließlich zusammen mit Shae die Treppe zu unseren eigenen Zimmern hinauf lief und mich dann von ihr verabschiedete, verspürte ich wieder das seltsame Kribbeln in meinem Brustkorb.

Ich ging den langen Gang entlang, blieb dann vor meiner Tür stehen und zögerte.

Ein flaues Gefühl machte sich in meiner Magengegend breit und ich presste die Lippen aufeinander.

Ich brauchte frische Luft und zwar dringend!

Ich machte kehrt und rannte zurück zu den Treppen, lief die Stufen hinab und verließ dann den Mädchentrakt.

Das Kribbeln und das flaue Gefühl hielten an, bis mich die kühle Nachtluft umfing und ich aufatmete.

Egal, was das war, es machte mir Angst.

Am von der Dunkelheit verschleierten Himmel hing ein dünner Sichelmond und sandte sein zartes Silberlicht hinab auf die Erde.

Ich stopfte die Hände in die Taschen meiner Hose und schlenderte langsam über den Innenhof, beobachtete, wie die noch brennenden Lichter in den Zimmerfenstern langsam erloschen.

Bemerken tat ich ihn erst, als er direkt vor mir stand, ganz und gar in Schwarz gekleidet, sodass nur seine Augen im Mondlicht schimmerten.

Ich hätte am liebsten laut geschrien, unterdrückte diesen Drang jedoch gekonnt.

"Courley", Cilian kniff die ozeanfarbenen Augen zusammen, als würde er mich nicht richtig erkennen.

"Carol", verbesserte ich und sah ihn so wenig beeindruckt wie möglich an.

Seine Augen leuchteten wie die einer Katze.

Ich überlegte, wie wohl die meinen in der Dunkelheit aussehen mochten.

Sicherlich wie tiefe Löcher voller Finsternis in meinem Gesicht.

"Wie auch immer", Cilians Mundwinkel zuckten, "Du hast dich immer noch nicht dafür bedankt, dass ich dir das Leben gerettet habe."

Aus gutem Grund auch.

Glaubte er wirklich, ich wäre ihm halb nackt um den Hals gefallen?

Okay, wieso ritt ich bloß die ganze Zeit auf unserer ersten, aus meiner Sicht sehr unangenehmen, Begegnung herum?

Am besten sollte ich das Geschehene erstmal beiseite schieben und ihn neutral kennen lernen. Wenn Ly mit ihm einmal befreundet war, musste er in Ordnung sein.

Aber er steht auf Kate, knurrte eine Stimme in meinem Hinterkopf.

Klappe!, erwiderte ich in Gedanken und strich mir langsam eine weißblonde Haarsträhne hinter mein Ohr, Er flirtet bloß mit ihr.

Ist doch das Gleiche!

"Danke, dass du mir das Leben gerettet hast", ich sah an ihm vorbei -ich überwand mich nicht, ihm direkt in seine ozeanfarbenen Augen zu sehen, welche mich sicherlich erstarren lassen würden wie eine Säule, wenn ich an meine Reaktion im Speisesaal zurück dachte- und dabei fiel mir auf, dass er sich also sehr wohl an mich erinnert hatte.

"Sehr freundlich. Kannst du das auch mal so sagen, dass ich dir glaube?", er zog die Augenbrauen zusammen.

"Das war aufrichtig."

"War es nicht."

"Für mich schon."

"Du bist eine von den ganz Schweren und Sturen, was?"

"Kann sein", ich zuckte mit den Schultern, "Wen interessiert's?"

"Hattest du jemals schon mal einen Freund?"

Ich zog beide Augenbrauen in die Höhe und sah ihm diesmal in die Augen. Was ging ihn das Bitteschön an?

Mein Schweigen deutete er anscheinend als Nein, denn er schüttelte nur den Kopf: "Wundert mich nicht, wenn die Jungs lieber die Finger von dir lassen. Du siehst zwar nicht schlecht aus, aber dein Charakter..."

Er sog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, als empfinde er Schmerzen, dann schob er sich wortlos an mir vorbei und verschwand in der Nacht.

Ich tat ihm nicht den Gefallen, ihm nach zu sehen.

Was sollte das denn?

Er kannte mich doch gar nicht, hatte mit mir sicherlich nicht mal zehn Sätze gewechselt!

Wieder tauchte das Kribbeln in meinem Brustkorb auf, aber diesmal verursachte es mir keine Übelkeit, sondern ließ eher die Wut in mir aufschäumen.

Ich mochte den Typen nicht!

Auch wenn er einmal Lys Freund gewesen war.

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