Ein Jahr ist vergangen.

Ein Jahr seitdem Grey Johnson an meiner Schule ist und bis jetzt hat Sie sogut wie nichts zu mir gesagt. Selbst bei Partnerarbeiten sprach Sie nicht mit mir. Sie bearbeitete ihre Aufgaben und ich meine. Am Ende verglichen wir Sie, indem wir unsere Hefte tauschten. Sie ist nicht dumm, sie hat sogar viel Talent. Wenn wir zum Beispiel im Unterricht freies Schreiben haben, schreibt Sie Geschichten die einen bewegen und einen dazu verleiten sich Gedanken übers eigene Leben zu machen. Jedoch hatte ich bis jetzt nur zweimal das Glück einen ihrer Texte zu lesen und dies geschah auch nicht auf freiwilliger Basis.

Und obwohl Sie nicht wirklich mit mir redete, fühlte ich mich auf irgendeine Art zu ihr hingezogen. Nicht auf sexueller Basis, aber irgendwas an diesem Mädchen machte mich neugierig. Dieser Teil wollte einfach nur in ihrer Nähe sein.

Sie war anders, nicht wie die anderen. Was vielleicht daran lag, dass jeder redete oder sich sozial engagierte und Grey dies nicht tat.

Für mich war es wie jeder andere Tag. Ich saß mit meinem besten Freund und meiner besten Freundin in der Mensa, während mein Blick Grey suchte.

Ich tat solche Dinge schon unbewusst. Auch fing ich wieder an zu zeichen, seitdem Grey an unserer Schule war. Ihr Gesicht diente dazu als Inspiration.

Eine Berührung an meiner Hand unterbrach mich, bei meiner Suche.

"Bist du noch unter uns, Willi?" Fragte Elizabeth amüsiert, worauf ich lächelnd mit meinen Kopf nickte.

"Befinde mich noch vollkommen auf dem selben Planeten, wie ihr" erwiderte ich, worauf Cory mir einen Daumen hoch zeigte. Er war viel zu beschäftigt mit essen, als sich jetzt davon zu lösen.

"Hast du auch mal vor Sie anzusprechen?" Fragte mich Elizabeth wieder, während Sie gedankenverloren auf ihr Essen herumstach.

Im Kopf hab ich mir schon viele Szenarien mit Grey vorgstellt, doch wie gesagt sie waren nur im Kopf. Wenn es dann zur Realität kam, war es anders.

Ich hatte schon Grey mehrere male angesprochen, doch Sie antwortete nicht.

"Ich habe Sie schon mehrfach angesprochen, aber Sie reagiert nicht darauf" antwortete ich, doch Elizabeth gab sich nicht zufrieden.

"Was willst dann von ihr?"

"Ich will nichts von ihr. Ich will nur einmal mit ihr eine Unterhaltung führen, die ihr genauso viel bedeutet, wie mir" antwortete ich ihr "aber Sie lässt keine Gespräche zu und ich will Sie zu nichts drängen."

Elizabeth nickte langsam, ehe sich unsere Blicke sich traffen.

"Du weißt was über Sie erzählt wird?" In ihrem Blick lagen soviele Emotionen, als ob Sie mich von einem Fehler abhalten möchte. Da ich nicht antwortete fuhr Sie fort, "und in jeder Geschichte geht es um Alkohol oder Drogenmissbrauch."

Ich verstand ihre Sorgen, doch Ich konnte nicht über Grey urteilen. Nicht solange ich ihre Geschichte nicht kenne.

"Du weißt nie ob eine Geschiche frei erfunden ist oder auf einer wahren Begebenheit passiert ist. Nur wenn der Autor es angibt, doch Sie hat bis jetzt dazu noch noch viel gesagt, was mich dazu bringt keine voreiligen Schlüsse zu ziehen" erwiderte ich "dazu wie kannst du eine Situation beurteilen, ohne den Grund zu kennen? Ohne zu wissen was dazu führte" Stellte ich als Gegenfrage.

Liz sah kurz aus, als hätte ich sie aus ihrer Gedankenlaufbahn geholt, doch sie fing sich schnell wieder.

"Doch wenn sich eine Person auf Dauer so verhält und keinen an sich ran lässt, dann hilft es auch nicht die Geschichte zu kennen, wenn man Sie nicht ändern kann und es dich nur mit runter zieht" startete Sie eine Diskussion, doch ehe ich antworten konnte unterbrach uns Cory.

"Leute, könnt ihr sowas nicht woanders klären? Ich muss jeden Tag eure Diskussionen über Gott und die Welt hören, könnt ihr einmal still sein und mich mein Essen genießen lassen?" Mit einem ernsten Blick wendete er sich wieder seinem essen.

"Was für einen Kochkurs hat deine Mutter belegt?" Fragte ich belustigt.

Corys Vater arbeitet als einziger in seiner Familie und ist somit auch die meiste Zeit auf irgendwelchen Geschäftsreisen, dadurch hat seine Mutter viel Zeit um Sachen auszuprobieren. Meist waren es Kurse, welche die ganze Familie betrafen, sowie Kochkurse.

"Frag erst gar nicht" erwiderte er und schüttelte angeekelt seinen Kopf, als würde er sich daran erinnern was er gegessen hatte.

Die restlichen Wochen vergingen, wie im Flug. Grey sprach immer noch nicht mit mir, doch durch die ganzen Prüfungen hatte ich nicht viel Zeit darüber nach zu denken.