Kapitel 3

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,,Weißt du, ich habe mal ein Gedicht über Anabell geschrieben. Über einen ihre letzten Tage hier", kurz schweigt sie, ihr Blick und ihr Geist hängt in der Ferne fest.

,,Der Blick gesenkt, die Haare verdecken das Gesicht,

ein Lächeln, dass siehst du nicht,

die Augen blicken stumpf und stur geradeaus

und sie denkt, bald ist es aus.

Sie zählt die Stunden, Minuten, die Sekunden,

übermorgen, da wird sie sein verschwunden,

bei diesem Gedanken muss sie grinsen,

breit grinsen,

wie seit langer Zeit nicht mehr,

nichts wird mehr sein so schwer,

die Last wird von ihren Schultern fallen,

ihre Vergangenheit sich nicht mehr an sie krallen.

Alles wird sie hinter sich lassen,

die Vergangenheit nicht weiter hassen,

einfach vergessen wird sie sie,

ihre Bekannten vergisst sie.

Ihre sieben Sachen lässt sie daheim,

in ihr altes Leben will sie nie wieder rein.

Ein Neuanfang, ein neues Leben beginnt sie,

doch das alte, das verdrängt sie.

Sie verabschiedet sich nicht,

weil sie kann niemandem sehen ins Gesicht.

Schuldig würde sie sich fühlen

und in ihren Gedanken rum wühlen.

Kneifen würde sie vielleicht,

darum sie sich heimlich wegschleicht.

Und dann ist sie fort,

ohne ein weiteres Abschiedswort,

einfach verschwunden

und sie wird nicht gefunden."

Wieder herrscht Stille. Beide starren einfach nur in die Weite, bis er das Wort ergreift: ,,Es könnte auch von dir handeln." Er schweigt, sie nickt. ,,Stimmt." Wieder ist es ruhig. Der Wind spielt mit ihren Haaren, zupft an ihnen rum und weht sie nach hinten. ,,Weißt du, am liebsten würde ich wie Anabell einfach alles hinter mir lassen, aber du hast recht, ich bin zu schwach dafür und auch, wenn ich schon öfter versucht habe mich umzubringen, hatte ich noch nie den Mut dazu, habe immer gekniffen. Einmal, da wollte ich wirklich hier runter springen, aber dann, dann kamst du und sagtest ich solle es nicht tun. Du gabst und gibst mir - so komisch es auch ist, da wir uns ja eigentlich noch nicht lange kennen - das Gefühl, dass mich jemand braucht, sei es nur zum zu hören, du gabst mir das Gefühl, dass ich wichtig bin und, dass es nicht jedem egal ist, wenn ich einfach nicht mehr da wäre, du gabst mir das Gefühl der Hoffnung, dass da noch eine Möglichkeit für ein besseres Leben ist. Es klingt verrückt, ich weiß." Wieder schweigt sie, starrt in den Himmel, bis sie dann schließlich weiterspricht. ,,Aber eins frage ich mich", sie pausiert, atmet tief ein. Die frische Luft strömt in ihre Lungen, tut ihr gut. Kurz schließt sie die Augen, genießt den Moment. ,,Warum sprachst du mich damals an? Warum kümmert es dich, dass ein wildfremder Mensch über...", kurz stockt sie, als könne sie das Wort nicht aussprechen. ,,..Suizid nachdenkt? Was hat dich dazu gebracht?" Sie öffnet die Augen wieder und sieht ihn erwartungsvoll an, doch er schüttelt nur den Kopf, will nicht antworten und bleibt still. Er sagt nicht, dass es ihm auch nicht gut geht, dass er selbst mal über Selbstmord nachgedacht hatte, dass er nicht will, dass es anderen genauso geht. Er sagt einfach nichts und bleibt nur still. Und sie schweigen sich an, keiner ist bereit die Stille zu brechen. Und so stehen sie da, schauen in die Ferne, beobachten den Sonnenuntergang und warten, bis Luke schließlich doch etwas sagt, leise: ,,Es ist schön. Die Aussicht, das Gemälde am Himmel." Sie nickt. Nach einigen Minuten meint sie schließlich: ,,Ich will mein Leben ändern. Hilfst du mir dabei?"

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