Kapitel 6

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,,Alice", nennt Luke das tränenüberströmte Mädchen bei ihrem Namen, nachdem sie das Haus verlassen hatten. Sie blickt auf. Ihre Wangen sind gerötet und ihre Augen vom Weinen geschwollen. Die salzige Flüssigkeit tropft auf den Boden. Alice senkt den Kopf, die braunen Haare fallen ihr ins Gesicht. Luke nimmt sie in die Arme. ,,Gib nicht auf. Er braucht Zeit es zu verarbeiten", flüstert er. Alice nickt. Sie lösen sich voneinander und sehen sich in die Augen. ,,Lass uns von hier weggehen", schnieft sie und wischt die Tränen weg. ,,Zurück zur Brücke?" ,,Ja", sie nickt.
Langsam gehen sie nebeneinander los. Zurück zu dem Platz an dem alles begann. Sie stellen sich vor das Geländer, schauen in die Ferne. Als Luke zu Alice sieht, kullern erneut Tränen über ihr Gesicht. ,,Alice?", sagt er. Luke weiß, dass ein ,,Was ist?" unnötig ist, denn er weiß es ja. ,,Bist du sicher, dass er nur Zeit braucht?", fragt sie zögerlich. ,,Ja. Ich bin mir ganz sicher. Wir können ihn ja morgen wieder besuchen." Sie nickt und wendet ihr Gesicht wieder der Ferne zu. Eine Weile stehen sie dort so, genießen den Ausblick. Alice beruhigt sich langsam wieder. Schließlich beginnt die Sonne unterzugehen und Luke verabschiedet sich. Sie werden sich morgen wieder hier treffen.
Alice sieht hinunter. Wie tief es doch ist. Würde sie springen, würde sie ihre Qualen hinter sich lassen. Für einen Moment ist da dieser Gedanke, dass der Tod die Freiheit bringen würde. Er schwirrt in ihrem Kopf umher. Sie stellt sich auf die Zehenspitzen und lehnt sich immer weiter über das Geländer. Wie es sich wohl anfühlen würde, dort hinunter zu fallen? Sicherlich wie fliegen. Und in dem Moment, in dem sie dies denkt, fühlt sie sich frei. Sie würde ihr Leiden einfach zurücklassen, sie in diesem Leben, auf dieser Welt lassen. Aber...mit ihnen auch Luke. Wie ein Messer bohrt sich das in ihr Herz. Und sie taumelt von dem Geländer weg. Sie kann ihn nicht zurücklassen. Er ist doch für sie da und will, dass sie lebt. Sie kann doch jetzt nicht einfach loslassen und springen, wenn sie ihm versprochen hat, es zu versuchen. Und mit diesen Gedanken taucht wieder Hoffnung auf. Sie wird morgen wieder hier sein und mit ihm erneut zu ihrem Bruder gehen. Sie ist über ihre Gedanken geschockt. Versucht den Schreck zu verdrängen, ihr Denken zu vergessen. Und nach einer Weile öffnet sie die Augen, dreht sich um und verschwindet in der Dunkelheit. Und diese umhüllt sie, verfolgt sie wie ein Schatten, denn sie ist nun ein Teil der Finsternis, sowie die Finsternis ein Teil von ihr ist und sie nicht wieder gehen lassen wird.

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