Kapitel 12

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Mit einem keuchen wachte Cole auf.
Sein Herz bebte und er zitterte fürchterlich.
So sehr er auch gestern Abend auf Wolke 7 geschwebt war, so schnell hatte ihn die Realität wieder eingeholt.
Er hatte schlecht geträumt, wobei "schlecht" eher untertrieben war.
Die Schatten sind wieder aufgetaucht, größer und bedrohlicher zuvor hatten sie die beiden Jugendlichen, von denen Cole aus irgendeinem Grund immer träumte, umkreist.
Nur diesmal war ihm etwas neues aufgefallen: die Schatten sind dieses Mal nicht Schwarz gewesen.
Er konnte zwar nicht erkennen welche, aber es kam ihm so vor, als hätte eine Farbe in ihnen geschimmert.
Dann waren diese Gestalten gekommen, näher und näher...
Die Jugendlichen schrien, hatten Angst, jedenfalls sah es so aus, denn Cole konnte sie wie immer nicht hören.
Und im nächsten Moment war alles in Flammen aufgegangen.
Den selben brutalen, gnadenlosen Flammen, die Cole sofort bekannt vorgekommen waren... Sie hatten auch das Mehrfamilienhaus verschlungen.
Es gab also einen Zusammenhang...
Cole legte den Kopf in die Hände und versuchte sein starkes Zittern unter Kontrolle zu bringen, was ihm vorerst nicht gelang.
Nach einigen Minuten hatte er sich so weit wieder beruhigt, dass er halbwegs klare Gedanken fassen konnte, wie zum Beispiel :
"Warum träume ich immer wieder das selbe?
Wer sind diese Jugendlichen und was sind das für Kreaturen?
Warum verfolgen sie sie?
Und gab es wirklich einen Zusammenhang zwischen seinen Träumen und dem Brand in der Reinhold Straße?
Cole schüttelte den Kopf um die Gedanken zu vertreiben.
Nein, das passierte, alles nur in seinem Wahn.
Das Feuer hatte ihm so Angst gemacht, dass er sich jetzt vorstellte, dass es das gleiche wie in seinen Träumen war.
Er musste sich jetzt auf etwas anderes konzentrieren.
Auf seine Zukunft.
Eine Zukunft ohne die Albträume, ohne die Ninja und - Cole schluckte - vermutlich auch ohne Karol.
Sie wollte nicht mit ihm zusammen sein, dass hatte sie ausdrücklich gesagt.
Cole stand auf.
Er musste sich ablenken.
Karol war heute in der Arbeit bis Mittag, also beschloss er sich in der Stadt ebenfalls nach einem Job umzusehen.

Die kühle Morgenluft schlug ihm hart entgegen, als Cole das Haus verließ.
Er schob die Hände in seine Jackentaschen und spazierte den Gehsteig entlang.
Vielleicht suchte irgendwo jemand einen Aushilfsverkäufer oder eine Putzkraft.
Egal was, Cole war froh, wenn er einen Job finden würde, mit dem er Karol solange er bei ihr wohnte unterstützen konnte.
Eisige Wolken bildeten sich bei Cole's Atem.
Sie erinnerten ihn an Rauchwolken und er schauderte.
Schon als Kind hatte er Feuer gefürchtet, und um ehrlich zu sein, wenn er an den Brand dachte, den er gestern beobachtet hatte, musste er sich eingestehen, dass er noch immer großen Respekt vor Flammen und deren Kraft alles zu zerstören, was den zischenden heißen Zungen in den Weg kam.
Wenn er an die wallende Hitze einer Feuersbrunst dachte, wurde ihm klar, dass er Kalte Temperaturen eindeutig bevorzugte
Cole seufzte und bog in eine Seitenstraße ab.
Zum Glück waren um diese Uhrzeit kaum Menschen draußen, sodass ihn niemand erkennen konnte.
Cole kam in eine Straße, die am Abend meist belebt war, mit unzähligen Touristen, die in den Läden dort ihre Souvenirs kauften.
Dort würde sicher jemand eine Aushilfe brauchen.
Am Morgen war zwar normalerweise nie viel los, aber Cole bemerkte, dass die Straße heute nahezu wie ausgestorben war.
Nicht nur das, auch die Läden waren alle geschlossen und ein gespenstischer Nebel zog plötzlich auf und waberte um den Schwarzhaarigen herum.
"Ist heute Feiertag?", dachte Cole bei sich und schluckte, als plötzlich etwas seine Hand leicht streifte.
Er zog sie weg und sah einen unheimlich dicken Nebelstreifen, der die Straße entlang zu wandern schien.
Cole zog sich vorsichtig zurück.
Angst kam in ihm auf.
Dieser Nebel war bestimmt nicht normal!
Plötzlich stolperte Cole und fiel hin.
Und jetzt bemerkte er etwas.
Der Nebel war SICHER nicht normal!
Er wirbelte und krauste sich nämlich am Ende der Straße und kroch dann wieder zurück.... Direkt auf Cole zu!
Und dort umkreiste er ihn und dort, von der Nähe betrachtet, sah Cole es.
Die Schatten waren grün!
Hellgrün, Dunkelgrün, blass grün oder stechend grell.
Cole konnte kaum Atmen vor Angst, als ihm etwas klar wurde.
Er war in dem Nebel gefangen, wie damals, als er von der Bounty in die Wolken der Oni gestürzt war.
Waren die Oni zurückgekommen?
Bei dem Gedanken verlor Cole vollends die Beherrschung und sein Herz wäre ihm bestimmt schon längst aus der Brust gesprungen wenn es könnte, so sehr raste es.
Nur diesmal waren die Schatten grün, statt finster Schwarz.
Dem Schwarzhaarigen wurde übel und er versuchte aufzustehen, aber seine Beine gaben nach und er fiel wieder auf die Knie.
Plötzlich landete ein kleiner Nebelstreifen auf seiner Schulter.
Die Berührung war eiskalt und doch warm, fremd, aber auch vertraut... Cole zuckte und versuchte mit zitternder Hand den Nebel, der sich wie Watte anfühlte, wegzuscheiben.
Starke Kopfschmerzen und Panik trieben Cole zu Tränen, als der Streifen immer wieder zurück kam und es sich auf seiner Schulter gemütlich machte.
"Was willst du von mir?!", schrie Cole ihn wütend und mit schriller Stimme an und schlug zu.
Der kleine Nebel wich zurück und mit bebendem Herzen sah Cole, wie sich die anderen um ihm herum bedrohlich auftürmten und zischende Geräusche von sich gaben.
"Ich hab sie verärgert", flüsterte Cole und als ein fetter Nebelstreifen so dicht an Cole's Gesicht vorbeiraste, dass Cole das Gefühl hatte, der eiskalte Luftzug hätte sein Gesicht zerschnitten, gehorchten ihm seine Beine plötzlich wieder.
Er sprang auf und sprintete los.
Beinahe wäre er wieder hingefallen, in ihm drehte sich alles.
Eine hohe Mauer aus giftgrünem Nebel türmte sich vor ihm auf und versperrte ihm den Weg.
Als Cole herumwirbelte sah er die anderen Schatten, die die Flucht nach hinten unmöglich machten.
Cole holte tief Luft und versuchte einen klaren Gedanken zu fassen.
"Sie werden mich nicht verletzen, sie wollen mir nichts tun", flüsterte er mindestens dreimal hintereinander um sich davon zu überzeugen.
Und dann lief er los, schlug die Hände vors Gesicht und stolperte blindlings durch die Nebelwand.
Drinnen war es kalt und es roch modrig, und dennoch - wie Cole sich eingestehen musste - war es warm und zum Teil auch vertraulich, wie als der kleine Nebel ihn berührt hatte.
Aber die Nebel zischten und fauchten und das machte Cole Angst.
Er wusste irgendwann nicht mehr so ganz wo oben und unten, links und rechts war, aber er hielt nicht an.
Und da stieß er gegen etwas, was er zuerst für eine fette klumpige Wolke hielt.
Aber er lief nicht hindurch, wie es bei den anderen Nebelstreifen der Fall war, sondern er prallte ab und fiel keuchend zu Boden.
Zeitgleich lichtete sich der Nebel und Cole konnte die Sonne wieder sehen, die sich hoch über ihm am Himmeldurch eine Schicht normaler weißen Wolken schob.
Cole stöhnte und richtete sich auf, froh, weil er dachte, der Spuk wäre vorbei.
Doch das war er nicht und ein erschrockener Schrei entfuhr dem ehemaligem Erdninja, als er erkannte, woran er gestoßen war.
Eine Frau, die so alt aussah, dass Cole meinte sie würde jeden Moment zu Staub zerfallen müssen, sah ihn an und ihre grünen Augen glänzten.
"Wohin so eilig junger Mann?", fragte sie ihn lächelnd und Cole starrte sie unbeabsichtigt durchdringlich an.
Sie war klein, etwas buckelig, trug die grauen Haare zu einem lockeren Dutt und, wie Cole bereits erkannt hatte, sehr sehr alt und ihre Knochen im Gesicht und an den Händen hoben sich deutlich hervor.
Dennoch wirkte sie fit und amüsiert über den am Boden liegenden Cole.
Irgendwann begriff er, dass er aufhören sollte, sie so zu mustern und sich stattdessen bei ihr zu entschuldigen.
Immerhin hätte er sie fast umgerempelt!
Wobei... Er war so heftig gegen sie geprallt, dass ihm beim Fall die Luft weggeblieben war und sie stand da, als wäre nichts geschehen...
Außerdem brachte er gerade keine Entschuldigung heraus, nicht weil er nicht wollte.
Er brachte kein einziges Wort heraus.
Etwas an ihr war merkwürdig, aber Cole wusste nicht was.
Und je mehr er sie anstarrte, desto merkwürdiger wirkte sie auf ihn.
Wer war sie?
Woher kam sie?
Hatte sie den Nebel auch gesehen?
Die Fragen brannten in Cole's Kopf und seine Kopfschmerzen wurden heftiger, bis sein Schädel dröhnte.
Dennoch konnte er nicht aufhören, ihr in die hellgrün leuchtenden Augen zu sehen.
Und da wandte sie sich ab, mit einem Grinsen auf den Lippen und Cole bemerkte, dass sie ihn, wohl genauso gemustert hatte, wie er sie.
Aber ob es nur daran lag, weil er wahrscheinlich bescheuert aussah, wie er da am Boden lag oder sie ihn aus anderen Gründen so genau gemustert hatte, wusste Cole nicht.
Ebenso wie er nicht wusste, welche anderen Gründe dies hätten sein können.
"Tut mir leid!", rief er ihr schnell hinterher, aber sie war spurlos verschwunden.
Verdammt, wo war sie so schnell hin?
Für eine so alte Frau musste sie ziemlich schnell sein...
Cole schüttelte den Kopf.
"War das gerade echt?", fragte er sich zitternd.
Er stand langsam auf, wischte sich den Schmutz von der Kleidung und sah sich um.
Und wäre fast vor Schreck wieder umgekippt.
Die Läden waren weg.
Nein, er war weg.
Er war nicht mehr in der Straße mit den Souvenirläden, nein, er stand vor dem Mehrfamilienhaus mit Karol's Wohnung.
Und es war nicht mehr früh am Morgen, sondern die Sonne stand schon so tief, dass es mindestens schon Spätnachmittag sein musste.
Cole warf einen letzten Blick zurück.
Kein Nebel, keine Frau.
Aber er war sich sicher, dass es keine Einbildung war, oder... Verlor er wirklich seinen Verstand?
Cole schluckte, seine Knie fühlten sich an wie Wackelpudding und würden jeden Moment wieder unter ihm nachgeben.
Langsam öffnete er die Tür, seine Hände zitterten unkontrolliert, nein sein ganzer Körper.
Beim Treppensteigen zu Karol's Wohnung musste er sich dreimal kurz hinsetzen so erschöpft war er.
Und durcheinander.
Und eine Frage schlug in seinem Kopf immer wieder umher...
Wer war sie?

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