Verbringe nicht...

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Ich saß bekleidet mit den Sachen von Zar, weil ich nicht darauf eingestellt war Kleidung zu brauchen, auf dem Sofa und schlurfte eine Tasse Tee. Das Training hatte mich erschöpft aber meine Gedanken kreisten trotzdem noch um das Erlebte. Machte es für mich einen Unterschied Crystalblood zu haben oder wirkte es sich gar nicht auf mich aus? Ich stellte meine Tasse weg und schob meinen Ärmel hoch, dann betrachtete ich mein Handgelenk. Warum hatte ich in all den Jahren nicht bemerkt, dass mein Blut anders war? Wahrscheinlich weil man es nur am Geruch und Geschmack erkennen konnte. Beides hatte ich vermieden, denn ich konnte eigentlich kein Blut sehen. Aber ich fürchtete inzwischen mich daran gewöhnt zu haben. Ich hörte eine Tür klappern und bemerkte Zar der frisch geduscht in den Raum trat. "Was machst du da?", fragte er beunruhigt und beobachtete mein entblößtes Handgelenk. "Keine Sorge, e-es ist nicht d-das was d-du denkst", murmelte ich und schob den Ärmel wieder über mein Handgelenk. Er sah mich noch einmal prüfend an, beließ es aber dabei. Er ging zur Theke und holte sich aus dem Kühlschrank eine Flasche, dessen Inhalt ich nicht kannte. "Hat m-mein Blut a-auch Auswirkungen a-auf mich", traute ich mich zu fragen, "Also s-sowas wie H-Heilung oder b-bestimmte K-Kräfte?" Mit einem Knall schloss Zar die Kühlschranktür, ich zuckte zusammen. "Nein hast du nicht", sagte er mit verschlossendem Gesichtsausdruck. Das war anscheinend ein Thema über das er nicht reden wollte. Ich verstummte und sah zu wie er sich mir gegenüber setzte. "Wir werden morgen zu meinem Anwesen fliegen, um dort in Ruhe die Informationen zusammen zubringen, die wir bisher haben", sagte er plötzlich. Überrascht sah ich auf und nahm wieder meine Tasse in die Hand. Nachdenklich nahm ich einen Schluck. Es war nicht so, dass ich ihm nicht traute. Inzwischen war ich mir sicher das er trotz seiner dunklen Seite einer der Guten war. Mulmig wurde mir, bei dem Gedanken daran auf Dämonengebiet zu sein, trotzdem. "Es werden noch mehr Wesen da sein, die ich alle als vertrauenswürdig erachte und deren Hilfe ich mir sicher sein kann", fuhr er fort, nachdem ich schwieg.
"W-Werden Anna u-und Julian a-auch da sein", fragte ich zögernd. Die beiden kannte ich wenigstens und vielleicht würde ich mich dann nicht so allein fühlen. Zar's Kopfschütteln machte diese Hoffnung zunichte. "Nein, die beiden bleiben in der Zentrale, um uns über die aktuelle Situation in der Stadt zu informieren. Ich möchte nicht das irgendjemand weiß, dass du nicht mehr dort bist. Das verschafft uns Zeit, die wir brauchen, um herauszufinden wer hinter deiner Entführung steckt."
Ich nickte nur um zu verdeutlichen das ich das okay fand. Außer den Teil mit dem heimlichen Verschwinden. Es behagte mir gar nicht, dass nur Anna und Julian dann wussten wo ich war. Andererseits hatte meine Familie sich im Moment sowieso anderen Sachen zu gewandt. Ich machte ihnen keinen Vorwurf, es war einfach die Tatsache. Allerdings wollte ich auch nicht das Risiko eingehen, dass sie dachten ich wäre in Gefahr. "K-Kann ich meiner
F-Familie einen B-Brief hinterlassen. Den Aufenthaltsort w-werde ich
n-nicht erwähnen. S-Sie sollen n-nur wissen, dass e-es mir gut g-geht", informierte ich ihn. Prüfend sah er mich an. Ich blinzelte nicht und unterdrückte den Drang weg zu sehen. Ich versuchte ihn meine ehrliche Absicht verstehen zu geben. Anscheinend funktionierte das, denn nach einem letztem langen Blick nickte Zar. Erleichtert schloss ich die Augen und lehnte mich zurück. In diesem Moment war die Last all meiner Sorgen für einen Moment verschwunden und seufzend legte ich mich ganz hin und schloss die Augen. Eine angenehme Schwere hatte sich in mir breit gemacht, was allein Zar's Training zu verdanken war. "Wo von hängt eigentlich ab, wer Crystalblood besitzt?", fragte ich in die Stille hinein. "Es ist nicht genau klargestellt, aber man weiß das es jeden treffen kann. Auch Menschen können Crystalblood haben", murmelte er. Seine Stimme klang etwas rau und kratzig. Besorgt schlug ich die Augen auf und blickte in glühende Augen. Er war aufgestanden ohne das ich was bemerkt hatte und stand nun vor mir. Sein Blick durchbohrte mich und in seinen Augen flammte etwas auf, dass mir wahrscheinlich Angst machen sollte. "Weißt du eigentlich wie anziehend es ist dich in meiner Kleidung zu sehen?", seine Stimme war nur noch ein dunkles Grollen und ich wandte den Blick nicht ab um keinen Augenblick zu verpassen in dem er sich ganz auf mich konzentrierte. Er sah so wunderschön aus in diesem Moment der ungezähmten Wildheit. Vorsichtig hob er die Hand und hob sie zu meiner Stirn. Von dort wanderte sie zu meinem Haar bis sie sich einen Weg bis zu meinem Nacken bahnte, um dort liegen zu bleiben. Mein Atem hatte sich beschleunigt und ich spürte wie ich rot anlief. Diese Geste hatte so etwas vertrautes und zugleich besitzergreifendes. Ich wollte mehr von diesem Gefühl der Sicherheit. Meine Arme hoben sich und schlangen sich um seinen Nacken. Ich zog mich in eine sitzende Position und vergrub mein Gesicht in seiner Halsbeuge. Zar hielt ganz still, als könnte er mich mit einer Bewegung verschrecken, schlang dann aber die Arme um mich und hielt mich unnachgiebig fest. Ich schloss die Augen und ließ mich ganz von seinem Geruch, seiner Macht und seiner Stärke umhüllen. Ich fühlte etwas in mir, das sich verschob und das ihn als das kennzeichnete das ich brauchte. In diesem Moment wurde mir klar das man wahrscheinlich niemals das bekam was man wollte, sondern nur das was man brauchte. Seitdem ich Zar mehr vertraute, merkte ich wie viel Halt und Schutz er mir gab. Er war so viel mehr als der grausame Dämon, den ich immer in ihm sehen wollte. Es herrschte ein Gefühl von Zugehörigkeit in mir. Mein Herz sagte mir das ich meinen Platz in der Welt gefunden hatte und das fühlte sich besser an als jedes andere Gefühl das ich jemals gefühlt hatte. Ich strich leicht über seinen Rücken, um ihm zu zeigen wie glücklich ich in diesem Moment war. Plötzlich versteifte er sich. "Nicht", seine Stimme war ein drohendes Knurren. Er löste sich ruckartig von mir und wich zurück. Erschrocken sah ich in an. In seinem Blick laß ich für einen Augenblick unfassbare Wut und das ließ mich zurück weichen. Sein Blick verschleierte sich und er stieß einen heftigen Fluch aus, dann drehte er sich um und verschwand mit mehr als nur ein bisschen aufgeladender Energie das Zimmer. Verwirrt und mit einem Gefühl etwas wichtiges verloren zu haben, sah ich ihm nach.

Sooo...
Hier ist also das nächste Kapitel.😊
Ich finde es persönlich sehr gelungen, würde aber trotzdem gerne hören was ihr dazu sagt. Im Moment ist das vermutlich so ungefähr die Hälfte der Geschichte. Sie wird also noch ein bisschen laufen. 😉

❣Wichtig: An der Stelle wollte ich mich für alle Leser und für die Votes bedanken. Danke dass ihr mich dadurch immer aufmuntert. Ihr seid klasse. 😚 ❣

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