»Tote, überall«

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Die Schlacht um Hogwarts war an ihrem Höhepunkt angelangt. Gut gegen böse, böse gegen gut. Die beiden Parteien, Hogwartsianer und Todesser, lieferten sich einen bitteren Kampf.

Unser allbekanntes goldenes Trio war mittendrinnen, derzeit jedoch nicht beeinander. Sie hatten sich aus den Augen verloren, und ohne ihre beiden Lichtblicke verzweifelte Hermine langsam.

Sie versuchte, so gut wie möglich, nicht in einen Kampf verwickelt zu werden, um hauptsächlich jüngeren Schülern mit ihren Gegnern helfen zu können.

Die Tränen rannten ungehindert über ihr schmutziges, aber entschlossenes Gesicht, und nur ab und zu wischte sie sie weg, um wieder gute Sicht zu haben.

Sie sah sich verzweifelt um. Es waren viel zu viele, denen man helfen konnte, und Ron und Harry waren nirgends zu sehen. Sie hätten beide tot sein können, und Hermine hätte es nicht bemerkt.

Jetzt erst achtete sie wirklich auf die zahllosen Körper, die überall am Boden verstreut lagen. Ob gut oder böse, konnte die Gryffindor oft nicht identifizieren, aber ab und zu sah sie bekannte Gesichter aus Hogwarts. Personen, an denen sie wieder und wieder vorbeigelaufen war, schon als in Hogwarts noch alles "normal" war.

Überall junge Menschen, die ihre Familien nie wieder sehen würden, da sie im Kampf gestorben waren. Traurige Seelen, die für immer dazu verbannt waren, auf all die lebenden hinunterzusehen, und sie zu beneiden. Beneiden, um ein Leben, das sie selbst vielleicht gar nicht richtig geschätzt hatten.

Hermines Beine gaben nach. Es waren zu viele. Zu viele tote, zu viele Tränen, die sich ihren Weg über ihre Wangen bis zu ihrem Hals bahnten, und feuchte Spuren auf ihrem Gesicht hinterließen.

Hermine kniete nun am Boden, blendete die Schlacht aus, blendete die Welt aus, ertrank qualvoll in ihren Tränen. Dann aber zog sie jemand aus ihrem Meer, und rettete sie vor dem gnadenlosen Untergang.

Das braunhaarige Mädchen konnte die Person nicht sehen, da diese sie  unter den Armen genommen hatte, und sie von hinten hochhob.

"Hilfe... Tote, überall..." hauchte Hermine noch, bevor sie ohnmächtig wurde.

*

"Granger. Hey, Granger!"

Jemand rüttelte Hermine. Aber sie lag doch so weich! Sie wollte noch nicht aufstehen. War denn schon Frühstückszeit?

"Granger verdammt!"

Oder war etwas schlimmes passiert? Waren die Todesser gekommen?!

Aber wer, der sie wecken würde, nannte sie mit ihrem Nachnamen? Sie kannte diese Stimme doch...

"Was mach ich jetzt?" kam es nun verzweifelt von dem Jungen. Das konnte sie schon mal sagen. Dass es ein Junge war.

Junge... Jünger... Jüngere... WAS WAR MIT DEN SCHÜLERN DIE SIE BEI DER SCHLACHT BRAUCHTEN!?

Hermine saß auf einmal kerzengerade da, und schlug mit dem Kopf gegen etwas hartes.

"Verdammt Granger! Was ist in dich gefahren?!"

Die verwirrte Gryffindor blinzelte. Das war doch nicht Hogwarts. Sie sah sich um. Das sah aus wie eine Zeltwand! Hatte sie das alles mit der Schlacht nur geträumt? War sie etwa noch mit Harry und Ron auf der Suche nach Horkruxen? Aber wieso sollten die beiden sie Granger nennen?

Jetzt sah Hermine auf die Gestalt, die vor ihrer provisorischen Schlaf-Stätte hockte, und sich die Stirn rieb.

"Was zur Hölle... Malfoy?" fragte Hermine verwirrt.

"Genau der. Und jetzt wäre es toll, wenn du mich nicht so ansehen könntest, als wäre ich ein häkelnder Troll."

"Wo... Wie... Hä?" konnte die Gryffindor nur herausbringen.

Draco schmunzelte. "Zu deiner ersten 'Frage'", er malte Gänsefüsschen in die Luft, "in einem Zelt, das tief im verbotenen Wald steht. Zu dem 'Wie': Ich hab dich hier hergebracht. Du bist direkt vor meinen Füßen zusammengeknickt, und ohnmächtig geworden"

Er sagte das so, als sei er ihr zufällig begegnet, doch er verschwieg ihr, dass er ihr die ganze Zeit nachgegangen war, um sicherzustellen, dass ihr nichts passierte.

"Okay... Ähm, nächste Frage: Wieso?"

Draco stöhnte innerlich auf. Das war eine Frage, die er nicht beantworten wollte. Also winkte er nur ab, als mache er das jeden Tag.

"...ähem, ja. Das letzte dass ich dich fragen muss: IN WELCHER RICHTUNG LIEGT HOGWARTS!? ICH MUSS SOFORT LOS VERDAMMT!" damit sprang Hermine auf. Plötzlich aber drehte sich alles, so dass sie taumelte, und direkt in Dracos Arme fiel.

"Na Hoppla.", Schmunzelte er, ihren Ausbruch ignorierend, "Immer langsam mit den jungen Hippogreifen."

Dann runzelte er die Stirn. "Du kannst hier nicht einfach weggehen, erstens, weil ich dir die richtige Richtung nicht zeigen werde, und zweitens, weil du sonst, wenn du jemals in Hogwarts ankommen solltest, innerhalb von zwei Sekunden tot bist. Du bist vollkommen fertig mit den Nerven!"

"Und was wird aus mir, wenn ich hierbleibe? Bringst du mich dan  gnädigerweise um?" fragte sie wütend.

Irritiert antwortete er ihr: "Wieso sollte ich das tun?"

Hermine setzte ihre Typische 'Besserwisser- Miene' auf, und antwortete ihm schnippisch: "Du bist ein Todesser."

Dracos Miene gefror zu Eis. Angewiedert sah er sie an.
"Natürlich bin ich das. Deswegen habe ich auch mein Leben riskiert, als ich dich außer Gefahr gebracht hatte." meinte er verächtlich.

Dann wurde es still. Draco schwieg, und Hermine dachte über seine Worte nach.
Und als sie schon gar nicht mehr erwartete, irgendetwas von ihm zu hören, redete er weiter: "Ich weiß, ich habe das dunkle Mal, aber ich bin dem dunklen Lord keinesfalls untergeben. Ich habe nicht einen Menschen in seinem Namen umgebracht, und habe dafür gelitten, weil ich den Auftrag hatte, das zu tun."

Hermine schwieg weiterhin, und hörte nur dem, sich langsam in Rage redenten Slytherin zu.

"Aber natürlich achten alle immer nur auf das dunkle Mal! Worauf denn auch sonst? Immer sehen die Menschen nur das böse in einem, und ignorieren alle guten Taten. Ich gebe zu, mein Leben ist nicht gerade geschmückt davon, aber die paar Sachen die ich mache, übersehen ALLE."

Malfoy war jetzt nicht mehr wütend, sondern niedergeschlagen. Er hockte ungefähr einen Meter von Hermine entfernt, die sich wieder hingesetzt hatte.

Erneute Stille. Doch diesmal wurde sie von Hermine unterbrochen.

"Ich glaube immer an das gute in Menschen. Ich war es, die versuchte Harry und Ron auszureden, du gehörst zu den Todessern. Ich war es, die sich immer wieder für dich eingesetzt hat, wenn alle etwas gegen dich hatten. So etwas bekommst du auch nicht mit. Du willst fast schon sehen, das alle dich hassen."

Sanft, aber durchdringlich sah sie ihn an, und entdeckte trotzdem die Gefühlsregung hinter seiner Maske nicht. Sie hatte sich für ihn eingesetzt? Sie, wo er sie doch Jahrelang gequält und schikaniert hatte?

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