Glutjunges reckte vorsichtig den Kopf aus der Kinderstube. Die Luft roch frisch und kühl. Und vom Frischbeutehaufen wehte ihm der Duft einer frisch gefangenen Maus zu. Er leckte sich das Maul. Hoffentlich kann ich bald meine erste Frischbeute essen!, dachte er. Dann verließ er die Wärme und den Schutz der Kinderstube, erst zögerlich, aber mit der Zeil wurde er immer selbstbewusster. In der Mitte der Lichtung, direkt neben dem Frischbeutehaufen, blieb er stehen. Und öffnete zum ersten Mal in seinem Leben die Augen. Zuerst verwirrten ihn die vielen Farben und Lichter, und er fragte sich, ob die bunt getiegerten, gesprenkelten oder getupften Farbflecken wirklich seine Clan-gefährten sein konnten, dann blinzelte er, und plötzlich wurde ihm die Sicht klar. Er erkannte einen flammenfarbenen Kater, der zusammen mit einer gelbbraunen Kätzin auf einem großen Stein saß, und viele, bunt gemusterten Katzen, die um den Frischbeutehaufen herumsaßen. Ein paar von ihnen musterten Glutjunges belustigt, doch manche sahen ihn mit einem zweifelndem Ausdruck in den Augen an, der ihm Angst machte. Doch er war viel zu aufgeregt um sich darüber Gedanken zu machen. Vor einem kleineren Bau sah er drei jüngere Katzen, die sich anscheinend aufgeregt über irgendetwas unterhielten. Plötzlich sprang eine graue Kätzin auf ihn zu, "Du bist einfach weggelaufen, ohne mir Bescheid zu sagen!",maunzte sie ärgerlich. Glutjunges sah auf, und legte fragend den Kopf schief, "Was ist denn passiert?"
Die graue Kätzin sah den kleinen Kater noch wütender an, "Stell dich nicht dumm, sondern folg mir einfach!",damit wandte sie sich ab und kehrte zur Kinderstube zurück. Glutjunges tapste hinter ihr her. Ich glaube, sie will, das ich mitkomme...
Die graue Katze zerrte ihn am Nackenfell in die Sicherheit der Kinderstube zurück, und leckte ihm energisch das Fell. "Dummes Junges!",schimpfte sie, "Bist jetzt schon so ungezogen wie ein neuer Schüler!" Glutjunges wurde durch das rhythmische Lecken müde, und glitt schließlich in einen tiefen, traumlosen Schlaf hinüber.