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Hunter wusste nicht, wie ihm geschah. Die Worte Kailans versetzten ihm einen Stich und er fühlte sich betrogen. Tief im Inneren war er verletzt darüber, dass er realisierte, dass Yorik seine Liebe nie erwiedern würde. Auf der anderen Seite war er verletzt, weil der Ältere ihm gegenüber seine Tochter nie erwähnt hatte. Hatte er etwa die ganze Zeit über eine Familie gehabt? Hatte er eine Frau, die sehnsüchtig darauf wartete, dass ihr Mann zurück kam? Während Hunter ihn die ganze Zeit für sich haben wollte und obwohl Yorik ihm versprach, ihn für immer zu beschützen.

Er traute sich nicht aufzusehen. Hunter wollte Yoriks Augen nicht begegnen, ebenso ihm nicht seine Gefühle darlegen.

Andererseits wusste Yorik sicher schon, wie es ihm in dem Moment ging. Wölfe konnten immerhin den Schmerz oder die Furcht von Anderen wahrnehmen.

Es ertönte dass kratzige Lachen des Alten. Es klang siegreich. "Ich weiß, wo sie sich befindet. Ich kann dich zu ihr führen, aber das geht nur, wenn du mich am leben lässt." Sein Körper entspannte sich ein wenig. Aus seiner Wunde an der Schulter drang immer noch das warme Blut und bildete eine kleine Lache auf dem Parkett.

Yorik knurrte auf, ehe er seine kräftige Pranke von den unte ihm zurück zog. Dieser stand letzten Endes auf, wobei seine ausgeprägte Beinmuskulatur deutlich hervorsprang. Er blickte sich nicht zu Hunter um, obwohl er wusste, dass der Jüngere noch hinter ihm stand.

"Du hast Glück das Yorik zur rechten Zeit gekommen ist. Ich hätte dir sonst die Kehle aufgerissen und dich qualvoll verbluten lassen.",raunte er monton. Hunter schluckte schwer bei dem Gedanken.

Am Ende der Treppe erschienen zwei Personen. Hunter erkannte die kurzhaarige Frau von Yoriks Versammlung und ein Dunkelblonder. Sie nahmen den Alpha mit feurigen Blicken in Gefangenschaft und machten kehrt. Der Dunkelblonde warf Hunter noch einen stummen Blick zu, ehe er seiner Kompanin folgte.

Hunter konnte eine deutliche Anspannung im Raum spüren, doch er hatte jetzt keine Zeit, sich um Yorik zu kümmern. Zuerst wollte er wissen, wie es um Jada stand. Seiner Mutter. Er verstand es immer noch nicht richtig.

Behutsam erhob er sich, bedacht darauf die Nähte an seinem Bauch nicht aufzureißen. Stumm ließ er den Anderen zurück, welcher sich noch immer in seiner Wolfsgestalt befand. Kein Dankeschön und kein erleichtertes Wiedersehen. Hunter war einfach nur verwirrt und enttäuscht von ihm. Alles stieg ihm zu Kopf. Es war zu viel geschehen. Sein ganzes Leben war am heutigen Tag aus den Fugen geraten. Es würde lange dauern, bis er alles verarbeitet hatte.

Unten aus dem Wohnzimmer konnte er bereits vor dem Eintreten die Stimme der Frau vernehmen und ließ ihn erleichtern aufseufzen. Sie lebte. Der Mann überwandte die letzten Meter bis ins Zimmer. Erneut blickte er auf die Scherben am Boden, die durch das Einbrechen Kailans durch das Fenster entstanden waren. Doch nicht nur die groben Glassplitter verzierten den Boden. Auch Erde von einer zerstörten Topfpflanze ließ sich finden neben den durcheinandergewirbelten Möbeln, die teilweise zerstört und blutgespickt waren. Es hatte den Anschein, als wäre ein Hurrikan durch das Haus gebrochen. Unvorstellbar welche Kräfte gewütet haben mussten bei diesem Kampf.

Hunter erblickte die Schwarzhaarige auf dem Boden. Sie lag auf der Seite, stützte sich mit einem Arm ab. Ihr nackter Körper wurde von einer dünnen Decke versteckt, welche ihr Kaiden, der an ihrer Seite ruhte, gegeben haben musste.

Die beiden blickten auf, als sie Hunter bemerkten.
"Hunter...",stieß Jada zittrig aus. Ihre Augen waren voller Kummer. Erst jetzt erkannte der Mann, dass sie eine klaffende Fleischwunde am Oberschenkel trug, die Kailan ihr verpasst haben musste. Er hatte sie nur unfähig gemacht, statt sie zu töten?

"Wo ist Yorik?",fragte der Stoppelhaarige nach kurzem Schweigen allerseits. Kaiden erhob sich. Seine Augen fixierten Hunter fest, als er auf ihn zu kam und seine deutlich hervortretenden Kieferknochen spannten. Insgesamt hatte er ein sehr kantiges Gesicht.
"Er... ist noch oben...",antwortete Hunter, konnte jedoch nicht verhindern, dass er ein wenig zynisch dabei klang. Der vor ihm quittierte seine Antwort mit dem Zücken einer Augenbraue, doch sagte nichts weiter und ging an ihm vorbei nach oben. Jada, die noch immer am Boden saß, schaute ihn fragend an.
"Alles in Ordnung mit dir? Hat Kailan dir wehgetan? Du siehst so betrübt aus, mein Junge."

Hunter wusste nicht woran es lag, doch die letzten zwei Worte hinterließen eine innere Wärme in ihm. Hatte sie etwa schon einen so großen Affekt auf ihn? Der bloße Gedanke, dass sie seine verloren geglaubte Mutter war, musste wohl schon ausreichen, um das Gefühl von Geborgenheit in dem Mann auszulösen.

Hunter zwang sich endlich dazu, sich zu ihr zugesellen und kniehte sich vor ihr hin. Besorgt beäugte er ihre Wunde.
"Was ist mit dir? Deine Wunde... Kannst du aufstehen?"

Sie schüttelte den Kopf. "Noch nicht. Wir Wölfe heilen schneller, aber diese tiefe Wunde braucht ein paar Minuten." Ihre Augen mussterten ihn.

Hunter war überrascht. Diese Information hatte Yorik mit ihm boch garnicht geteilt. Das würde erklären, warum der Ältere nach seinen Verletzungen im Wald so schnell wieder auf den Beinen war.

Er schüttelte den Kopf bei den Gedanken an ihm. Sie sollten verschwinden und eine ganze Weile erstmal nicht hervorkommen.
"Hunter. Sag mir was los ist? Ich spüre doch das etwas nicht stimmt?",drängte Jada abermals. Sie setzte sich auf, wobei sie die Decke weiter vor ihre Oberweite rückte, damit sie ihn besser ansehen konnte. "Ich weiß es ist heute sehr viel für dich gewesen. Du weißt sicherlich noch nicht sehr lange von uns und bist überfordert mit der Situation. Vorallem damit, dass ich deine Mutter bin und ich kann verstehen, wenn du mir erst einmal nicht glaubst, doch-"
"Ich glaube dir!",unterbrach Hunter sie sanft. Er atmete einmal tief durch, bevor er fort fuhr. "Es ist nur, dass ich das alles noch nicht verstehe, aber das kannst du mir später noch in Ruhe erklären. Deswegen bin ich nicht traurig oder sauer..."

Man konnte Jada ansehen, dass sie erleichtert über die Worte ihres Sohnes war. Sicherlich hatte sie mit Ablehnung und Zorn gerechnet, doch das war nicht Hunters Art. Die Frau würde ihm alles erklären und dann blieb immer noch Zeit zum urteilen.

"Wieso bist du dann wütend? Ich spüre das du großen Zorn in dir hegst.",fragte sie nun mit kräftigerer Stimme. Vorsichtig legte sie eine Hand an die Wange von Hunter. Aus irgendeinem Grund konnte er eine große Verbindung zwischen ihnen spüren. Es war keine Einbildung. Vielleicht besaßen Wölfe eine derartige Verbindung zu ihren Familienmitgliedern.

Er seufzte. Er würde nicht darum herumkommen seine Gedanken für die Frau vor ihm zu öffnen.
"Yorik...",antwortete er seufzend und sofort legte sich ein wissender Blick auf Jadas Gesicht. Sie nahm ihre Hand zurück. Hunter vermisste bereits jetzt schon ihre Berührung.

"Ich hätte es wissen müssen, dass der große Alpha dahinter steckt... Was hat er diesmal angestellt? Da lasse ich dich kurz mit ihm alleine und schon-"

"Er hat eine Tochter...",platzte es Hunter aufeinmal raus. Jada war augenblicklich verstummt und sah ihn mit geweiteten braunen Augen an.

"Eine Tochter? Ich kenne ihn nicht gut, aber ich habe noch nie von einer Tochter gehört. Bist du dir sicher?"
Der Mann nickte. "Kailan meinte sie wäre noch am leben. Er hat sich so vor Yorik gerettet..."

Die Frau verstand. Doch niemals hätte sie geglaubt, dass der dunkle, sture Alpha dazu fähig war, ein Kind großzuziehen. Und dann auch noch eine Tochter. Und dann aufeinmal verstand sie auch Hunters Wut.
"Du hast Angst er könnte eine Frau haben und deine Gefühle für ihn nicht erwiedern, stimmts?"

Erneut nickte Hunter. Er brachte es nicht über die Lippen es mit seiner eigenen Stimme zuzugeben. Zu groß war der Scham.
"Ich komme mir vor wie der größte Depp, dass ich mir die ganze Zeit Hoffnung gemacht habe, er könne auf mich stehen. Dabei ist er die ganze Zeit nur nett zu mir gewesen." In seinen Augen sammelten sich Tränen. Er wollte nicht weinen. Er war zu stark, als dass er sich einfach seinen Tränen hingeben konnte. Aber diese knallharte Erkenntnis riss Hunters Herz in tausende Stücke.

Jada machte den Mund auf, um etwas zu erwiedern, doch sie wurde von einer strengen und herrischen Stimme unterbrochen.
"Du hättest wenigstens Dankbarkeit zeigen können dafür, dass ich deinen kleinen Arsch gerettet habe."

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