~Kapitel 25~

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!Luke!

Ich lag auf meinem Bett und starrte die dunklen Flecken auf den Holzbalken, die das Dach meines Zimmers bildeten, an.

Emily war vor wenigen Minuten gegangen und es war später Nachmittag, keine Ahnung was ich jetzt noch tun sollte.

Eigentlich hatte ich ja vor gehabt, mit Lenny und Rob zu zocken, aber ich war die ganze Zeit ... wie soll ich sagen ... nicht ganz da!

Ich hing schon seit dem Streit mit Lilith die ganze Zeit nur meinen Gedanken nach.

War ihre Mutter nun wirklich tot?

Na, dumme Frage.

Sie hatte so empfindlich darauf reagiert, als ich wiederholt hatte, was sie gesagt hatte, allerdings auf meine Frage ob es denn nun wirklich so ist, niemals eine klare Antwort gegeben.

Also war sie tatsächlich ohne Mutter groß geworden ... oder noch schlimmer! Sie hatte sie erst vor kurzem verloren! War das möglich?

Damit fasste ich einen Entschluss. Es würde ihr zwar nicht gefallen, aber ich wusste jetzt, was ich diesen Nachmittag noch so machte ... ich musste es einfach wissen.

Ich musste es einfach wissen.

Das wiederholte sich in meinen Gedanken wieder und wieder, als ich eine gute halbe Stunde später in die Straße einbog, in der Lil wohnte.

Ich parkte allerdings etwas weiter vorne und lief das letzte Stück, da ich mir ziemlich sicher war, dass sie, wenn sie mein Auto unten parken sah, und somit wusste das ich es war, dafür sorgen würde, das die Haustür verschlossen blieb.

Aus demselben Grund war ich auch extra einen kleinen Umweg gefahren, damit ich von der Seite zum Grundstück kommen konnte, wo sie mich aufgrund der Lage ihres Zimmers nicht kommen sehen konnte.

Endlich vor der Haustür stehend, presste ich einmal kurz den Zeigefinger auf die Klingel und wartete.

Zehn Sekunden.

Zwanzig Sekunden

Vierzig Sekunden.

Eine Minute.

Gerade als ich die Klingel kurzerhand nochmal drücken wollte und einfach nur hoffte, sie hätte mich nicht doch gesehen, wurde die Tür aufgerissen.

Lilith stand dahinter, nur mit einer grauen Jogginghose und einer dazu passenden Sportjacke bekleidet, die so weit offen war, dass man einen schwarzen Sport-BH darunter ausmachen konnte, der allerdings nicht zu wenig Decolleté zeigte.

Was ich nicht allzu schlimm fand ...

Außerdem hatte sie einen unordentlichen Dutt und ihre Augen waren rot.

Aber nicht vom Kiffen, sondern vom Heulen, das sah man sofort.

Ihr Blick flog von meinen weißen Sneaker, auf die sie bis eben gestarrt hatte, über meinen Körper zu meinem Gesicht.

Ihr Mienenspiel war jetzt ziemlich interessant, beziehungsweise eigentlich sogar extrem komisch.

Von einem für den Postboten reserviertes Danke-für-das-Päckchen-und-schönen-Tag-noch-Lächeln, zu einer überraschten Miene mit so weit aufgerissenen Augen, dass ich schon befürchtete, sie würden sogleich aus den Höhlen kugeln, und schließlich zu einem entsetzten Fuuuuck-was-will-der-Vollidiot-denn-hier-Gesicht wurde.

Ich fühlte mich geschmeichelt. Der Vollidiot ... schön, dass man ihr das sogar schon vom Gesicht ablesen konnte!

„Äh, ich-", begann ich, jedoch wurde mir kurzerhand die Tür vor der Nase zugeschlagen.

„He! Es ist kalt hier draußen okay?", rief ich durch die Tür, was ich gerade dachte. Es waren wahrscheinlich knapp unter Null grad, und es lag Schnee. Na, wenigstens gäbe es dieses Jahr weiße Weihnachten. Mit meiner wundervollen Familie.

Nicht.

Das einzige, auf das ich mich Weihnachten wirklich freute, waren meine Großeltern.

Sie waren wie die Eltern, die meine nicht für mich waren.

Na ja, wie auch immer, von drinnen waren jetzt aufgeregte Stimmen zu hören.

„Lil?! Wer war das? Wieso haust du der Person denn einfach die Tür vor der Nase zu?", hörte ich die fragende Stimme Jonahs.

„Dein Bruder hat recht, Lilith, was soll denn das?", war nun eine tiefere Stimme zu vernehmen - es war die Liliths Vater, nur dieses Mal lallte sie nicht so stark wie beim letzten Mal, beziehungsweise eigentlich sogar gar nicht.

Schritte näherten sich der Tür.

„Wage es ja nicht diese Tür zu öffnen", drohte Lilith leise.

„Es ist ein Junge, nicht?", feixte die Stimme ihres Bruders.

Die Türklinke wurde hinunter gedrückt, was Lil ein panisches „JONAH!", entlockte.

Schließlich wurde sie aufgezogen, und ich sah mich der gesamten Familie Young gegenüber.

Nur eine Person fehlte ...

Jonah hatte sich mit einem frechen Grinsen auf den Lippen Lil zugewendet, die ihn wiederum mit einem Blick bedachte, der definitiv töten könnte, und der Vater der beiden stand hinter ihnen und blickte mich interessiert an.

„Äh ... hi!", sagte ich, und setzte ein freundlich distanziertes Lächeln auf.

„Hey Luke!", kam die Antwort von Jonah so schnell, dass ich mich fast erschrocken hätte.

Er war mir eigentlich ziemlich sympathisch. Seit wir uns noch kurz einander vorgestellt hatten, hatte er langsam aufgehört, so misstrauisch mir gegenüber zu sein, was mir sehr viel lieber war, als die ständigen komischen Seitenblicke ...!

„Bist du nicht der junge Mann von gestern?", fragte ihr Vater mich ungeniert.

„Ja, ist er, Dad", antwortete sie für mich und schenkte dann mir einen knappen Blick. „Luke."

In ihrer Tonlage schwang eindeutig eine Morddrohung mit.

„Was willst du hier?"

„Wie gehts?", fragten Lilith und Jonah unisono, wobei das erstere natürlich von ihr kam.

Feindselig starrten sie sich an. Wobei Jonah dabei eher amüsiert wirkte.

„Ich ... also erstens: danke Jonah, mir gehts gut, dir? Zweitens: Naja, ich ... wollte mit dir reden ...", antwortete ich auf beide Fragen.

„Auch gut, danke, komm doch erstmal rein! Ist echt scheißkalt da draußen!"

„Was zum-! Jonah! Das geht doch nicht, wir ... äh ... wir wollten doch gerade essen!"

„Aber Lil, wir haben doch noch nicht mal begonnen mit dem Kochen! Lass den Jungen doch mitessen!"

„Genau, Lil, hast du Zeit, mit zu essen, Luke?", stimmte Jonah zu.

„Ihr könnt doch nicht-", begann sie leise zu protestieren, merkte dann aber wohl, wie sinnlos es war, machte den Mund zu, drehte sich um und marschierte in die Küche.

„Komm nur rein", meinte ihr Vater und streckte mir die Hand entgegen. „Gestern war ich eventuell ... ein wenig ... abwesend. Dafür möchte ich mich entschuldigen. Albert Young", stellte er sich mir vor.

„Luke Nightmeer. Vielen Dank für ihre Gastfreundschaft, Mister Young" , entgegnete ich und ergriff die angebotene Hand.

„Oh, bitte, nenn mich doch Albert-"

„Nicht doch, Vater, Ich denke das es bei Mister Young bleiben sollte", fuhr Lilith, die gerade wieder aus der Küche gekommen war, uns mit mörderischem Ton an.

Oh oh ...

„Ach Lil, jetzt sei doch mal nicht so!", sagte Mister Young, zog mich ins Haus und schloss die Tür hinter mir. „Würdest du Luke bitte zeigen, wo er seine Jacke und Schuhe hinlegen kann?"

Liliths böser Blick folgte ihrem Vater, bis er hinter der Ecke verschwand, dann trat sie auf mich zu.

„Was soll das denn?", verlangte sie zu wissen.

„Danke, auch schön dich zu sehen", entgegnete ich in dem Ton, in dem man mit Kleinkindern sprach, wenn sie etwas nicht verstanden.

„Luke. Antworte."

„Na, was denn? Ich weiß ja gar nicht, was ich jetzt schon wieder falsch gemacht habe!"

Ihre Lippen teilten sich zu einem ergebenen Seufzer. „Wenn du deswegen mit mir reden willst, kannst du gleich wieder gehen."

Ich zog eine Augenbraue hoch.

„Deswegen?", fragte ich amüsiert.

„Argh! Du weißt genau was ich meine!"

Ich grinste frech. „Tu ich das?"

„Ja! Tust du! Und wehe, du bist am Esstisch auch so zweideutig. Mein Bruder ist erst 15, klar?"

„Aye, aye, Käptn'!"

„Deine Jacke einfach da hoch und deine Schuhe einfach an den Rand stellen", erklärte sie mir und zeigte auf einen kleinen Haken an der Wand. Dann ging sie in Richtung Küche, zögerte aber kurz und kam nochmal zurück.

„Und ... bitte erwähne nichts von unserem Gespräch heute Nachmittag, ja? Ich ... es ... mein Bruder war noch kleim damals, also reiß die Wunde einfach nicht wieder auf, ja?"

Oh. Also tatsächlich. Mein Grinsen fiel in sich zusammen.

„Alles klar. Könnten wir danach trotzdem noch mal kurz sprechen?", fragte ich.

„Wir werden sehen."

War das jetzt ein Ja, Nein, oder Vielleicht?

Ich denke jetzt einfachmal Letzteres.

Ich nickte und folgte ihr in die Küche. Derweil setzte ich wieder dieses Lächeln von vorhin auf, nur fiel es mir dieses Mal etwas schwerer.

Lilith kochte, während ich mit Herrn Young Höflichkeitsfloskeln austauschte und mit Jonah über GTA redete.

Nach circa einer halben Stunde saßen wir dann alle am Esstisch und redeten über alles und nichts, nur Lil blieb quasi die ganze Zeit über stumm, und es schien fast, als würde dies nicht einmal an mir liegen, sondern an ihrem Vater.

Vielleicht weil er so nett zu mir war? Hm ...

Jedenfalls war das einzige, was sie tat, wenn sie ihn nicht gerade mal komplett ignorierte, ihm böse Blicke zu zuwerfen, und mir ging sein gestriges Verhalten nicht aus dem Kopf.

Ebensowenig wie das Foto das ich in Lils Zimmer gesehen hatte.

„Ach, lass mich doch einfach in frieden!", schrie Lilith plötzlich und riss mich damit aus meinen Gedanken.

Erschrocken riss ich die Augen auf. Sie hatte ihr Glas umgestoßen und das Wasser lief auf Mister Youngs Hose, während sie ihn hasserfüllt anblickte.

Ihr Vater jedoch wurde nicht wie meiner es gewesen wäre, fuchsteufelswild, sondern saß einfach nur da und guckte ihr traurig hinterher, als sie die Treppe hochlief.

Sobald man das Knallen einer zugeworfenen Zimmertür hören konnte, schloss er deprimiert die Augen.

Jonah, der offensichtlich genauso geschockt wie ich war, blickte erst seinen Vater, und als dieser nicht reagierte mich mit großen Augen an.

„Bitte entschuldigt mich", sagte ich schnell, stand auf und stieg ihr hinterher die Treppe rauf.

Bei der Tür, die zu ihrem Zimmer führte, blieb ich stehen und klopfte leise.

„Lil?", fragte ich vorsichtig, als jedoch keine Antwort kam, öffnete ich sie einfach und trat ein.

Lilith saß wutentbrannt auf dem Boden in der Mitte des Zimmers, und blickte mich nicht an.

Ich schloss die Tür hinter mir, und setzte mich neben sie.

„Was ist passiert?"

„Nichts, Luke. Manche Sachen sollte man einfach ruhen lassen. Tu bitte einfach so, als hättest du das nie mitbekommen", hauchte sie so leise, das ich es fast nicht gehört hätte. Trotzdem hörte ich das Zittern ihrer Stimme ganz deutlich.

Ob es vor Wut oder Trauer war, das konnte ich nicht sagen.

„Du weißt, dass ich das nicht kann", entgegnete ich ebenso leise.

Ihr Dutt hatte sich gelöst und ihr Haar verdeckte ihr Gesicht jetzt wie ein Vorhang.

Ich schob es hinter ihr Ohr, so dass ich sie ansehen konnte.

Sie hatte Tränen in den Augen und atmete schwer.

„Luke, ich ..."

„Hey, ich weiß zwar nicht, was los ist und ich werde es definitiv nicht einfach ruhen lassen können, aber es wird alles wieder gut."

Ich griff nach ihrem Gesicht und zwang sie mich anzusehen.

„Versprochen."

Wenige Sekunden starrte sie mich einfach nur an, bevor sie mehrfach tief durchatmete und schließlich nickte.

„Tut mir leid, das solltest du nicht mitbekommen", entschuldigte sie sich, wirkte plötzlich jedoch kalt und unerreichbar wie Eis. „Ich habe keine Ahnung, woher dieser plötzliche Gefühlsausbruch kam. Es ist echt nichts. Kam wahrscheinlich, weil ich ein wenig angekratzt war wegen der Sache ... mit Mom."

Die letzten beiden Worte schienen ihr ziemlich viel Überwindung zu kosten, allerdings glaubte ich ihr nicht, das sie bloß 'überreagiert' hatte.

Und die Reaktion ihres Vaters machte dies auch nicht gerade glaubwürdiger.

Was war nur zwischen den beiden vorgefallen? Hm ...

„Alles wieder gut?", fragte ich trotzdem. Bevor ich mir nicht absolut sicher war, würde ich sie darauf erstmal nicht hinweisen.

Sie nickte, stand auf, um zu ihren Schreibtisch zu gehen und sich die Tränen mit einem Taschentuch zu trocknen und blickte mich dann unsicher an.

„Danke",  sagte sie schließlich und ließ ihren Blick durch das Zimmer schweifen, wobei ihr das Foto, das ich ja schon kannte, auf dem Boden auffiel.

Mit zwei Schritten durchquerte sie den Raum und bückte sich, um es aufzuheben. Gut, denn nun hatte ich eine perfekte Aussicht auf ihr Décolleté!

Sie schob das Foto schnell in eine Schublade hinter sich und kam wieder auf mich zu.

In der Zwischenzeit hatte ich mich auch wieder aufgerichtet und da sie einen guten Kopf kleiner als ich war, wurde meine Aussicht auch nicht schlechter.

War schon praktisch, diese Größe!

„Äh, das Bild-", wollte sie sich erklären, brach allerdings ab, als sie meinen Blick bemerkte.

Ups. Ich ließ mich rückwärts auf ihre Bettkante fallen, wobei ich mich mit den Händen abstütze und sitzen blieb, bereit, mir ihre Standpauke anzuhören.

„Luke!", keuchte sie entsetzt und trat wütend auch mich zu, die Hand schon zur Ohrfeige ausgeholt und schlug zu.

Aber darauf hatte ich jetzt nicht schon wieder Lust, ich meinte, wie oft hatte sie das denn noch vor zu machen?

Also fing ich ihre Hand einfach in der Luft ab, was sie, da sie so viel Schwung geholt hatte, aus dem Gleichgewicht und ins straucheln brachte.

Eventuell, ein ganz klein wenig absichtlich, zog ich so an ihrer Hand, dass sie auf mich fiel und auf mir, auf dem Bett landete.

Plötzlich erschien ein Geräusch vor der Tür und unsere beiden Köpfe ruckten zur Seite, um sie besser sehen zu können.

„Oho, ich will ja gar nicht wissen, was die da drinnen machen!", ertönte Jonas stimme als flüstern, und Lils Vater „Was? Was hast du gehört?!", verlangte zu wissen.

„Sie hat grad Luke's Namen gekeucht!", kicherte Jonah lautstark los, wobei sich mir ein zufriedenes Grinsen aufs Gesicht legte.

„Bitte was?!", schrie jetzt Mister Young und riss die Tür auf.

Jonahs eh schon unmögliches Grinsen wurde noch breiter, als er bemerkte, dass ihr diese Jogging-Jacke noch weiter runter gerutscht war, als davor schon und dass sie auf mir lag. Woran ich mich nebenbei gewöhnen könnte.

Das lustige war ja, dass sie es, bis sie meinen Blick bemerkt hatte, nichtmal selbst merkte und es bei ihr, im Gegensatz zu den ganzen Mädchen, die ich durch Paige kannte - Paige selbst gehörte übrigens auch dazu - keine Absicht war.

Fast schade. Wieso wollte Jede was von mir, nur sie wollte scheinbar jeden Kontakt meiden? Hm. Das nervte mich.

Aber gut! So konnte ich sie wenigstens wirklich erobern, und nicht einfach hey sagen und sie sprang mit mir in die Kiste - so funktioniert es bei den meisten anderen.

„Jetzt hör aber auf, so dämlich zu grinsen! Was auch immer du denkst ... was das hier ist. Es ist es nicht!", brauste sie auf, doch dann fiel ihr wohl selbst auf, wie das gerade aussehen musste.

Ich mochte es, sie in solche Situationen zu bringen. Es war so süß, wie sie sich da rauszureden versuchte! Allerdings trotzdem hoffnungslos. Hehe.

„Ich dachte immer, ich hätte ein anständiges Mädchen großgezogen!", rief ihr Vater ungläubig aus.

„So so!", begann Lil und setzte sich auf. Jetzt saß sie auf mir. Auch keine schlechte Alternative!

„Erstens, wage es noch einmal, ein einziges Mal, zu sagen das DU mich oder Jonah großgezogen hast, und ich werde den Scham, den ich für dich empfinde, zurücklassen und jedem, den ich kenne, erzählen was mit dir seit damals passiert ist, mir egal, ob es dein jetziger Arbeitgeber oder sonst wer zu hören bekommt, ja? Und außerdem muss ich mich einen Scheißdreck vor dir rechtfertigen, ich mache eh was ICH will. Punkt. Und Jonah, hör auf so dümmlich zu grinsen, bitte. Es ist nicht das, was du denkst."

Aha. Also war damals doch irgendetwas mit ihrem Vater passiert. Interessant.

„Ach nein? Es ist aber ziemlich eindeutig", grinste Jonah und musterte uns beide.

Sein Blick blieb an mir hängen und er nickte mir anerkennend zu, bevor er davon stolzierte.

Mister Young blickte dem Jungen nach und als man seine Zimmertür klappern hörte, machte er einen wütenden Schritt in Richtung Türrahmen und lehnte sich dagegen.

„Du willst mir also sagen, das du machst, was du willst? Ts. Wer's glaubt", meinte er arrogant und blickte sie herablassend an.

Ich fühlte, wie sie sich versteifte. „Du dummer Mistkerl, ja, ich mache was ich will und du hast kein verdammtes Recht, mir irgendwas vorzuschreiben!", schrie sie ihn wutentbrannt an.

Überheblich hob er eine Augenbraue. Abgesehen davon, dass mir der Kerl von Minute zu Minute immer unsympathischer wurde, wunderte ich mich über die Art, wie Lilith mit ihrem Vater sprach.

„Tatsächlich? Geh runter von dem Jungen", befahl er.

Vor Wut zitternd wollte sie ihr Bein über mich hinweg zurück auf den Boden schwingen, doch ich hielt es fest, ohne dass ihr Vater es nicht bemerkte.

Ihr Blick zuckte für einen kurzen Moment zu mir.

„Wenn er das Spiel spielen will, dann werden wir ihn besiegen", formte ich mit den Lippen und sie verstand.

Zuerst wurden ihre Augen groß und sie schien mit sich selbst zu ringen.

„Sicher?", formten schließlich ihre Lippen, und ich nickte entschlossen.

Mit dem Lächeln eines Raubtiers - was an ihr durchaus attraktiv aussah - wendete sie sich wieder ihrem Vater zu.

„Danke, aber nein. Ich sitze hier eigentlich ganz bequem." Es klang wie eine Drohung, und wie sie ihn dazu vernichtend mit den Augen fixierte!

Wow. Diese Lilith kannte ich ja noch gar nicht!

„Das war kein Angebot, Mädchen. Du gehst jetzt sofort runter von dem Typen", drohte er ihr, schaffte es selbst allerdings nicht, sie zu fixieren.

Er hatte was getrunken, in der kurzen Zeit, in der ich hier oben war.

Gefährlich. Lilith war es scheinbar schon früher aufgefallen, vermutlich seit er so herablassend ihr gegenüber geworden war.

„Eher weniger, sorry", entgegnete sie ihm eiskalt und schob mich an den Schultern bis zum Kopf des Bettes, damit ich mich auch aufrecht hinsetzten konnte.

„Was wird das?!", fragte er, wobei es mehr wie eine Feststellung klang. „Wage es nicht, diesen Jungen anzufassen", drohte er leise.

„Oh, wie schade. Dabei hast du im Gegensatz zu mir doch noch nichtmal seinen Sixpack bewundern können. Ohhh, da versäumst du echt was", gurrte sie.

Okaaayy. Die Tat grad wohl echt alles, um ihrem Vater eins auswischen zu können ...

„BITTE WAS? IM GEGENSATZ ZU MIR?", brüllte er jetzt. „Aller letzte Chance, junge Dame. Runter von ihm. Sofort!"

Jetzt blickte sie ihm in die Augen. Oder eher, in die Seele, so tief wie sie guckte.

„Fick dich, Mann ohne Leben", flüsterte sie, vergrub ihre Hände in meinen Haaren und küsste mich.

Boom.

Wieso konnte sowas nicht öfter passieren?!

Sie küsste gut, allerdings war der Kuss so wütend, hasserfüllt und enttäuscht, dass man an nichts anderes als diesen tiefen Hass denken konnte.

Trotzdem legte ich meine Hände an ihre Taille und erwidernde den Kuss.

Trotz dem Hass fühlte es sich fantastisch an, sie zu küssen. Konnte sie das nicht mal einfach so machen, und nicht nur, um ihrem Dad eins auszuwischen?

„Lil?", flüsterte eine Stimme so leise, dass ich sie durch das Rauschen in meinen Ohren beinahe nicht gehört hätte, Lil allerdings hörte sofort auf, mich zu küssen, löste sich von mir und sprang auf.

„Liam?!"

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