1. Dezember | Hinny

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Der Schnee rieselte sanft und leise auf die Erde hinab, die Häuser und Pflanzen waren bereits von einer dicken weißen Schicht bedeckt. Die Fenster der Häuser waren hell erleuchtet und in den Räumen, die dahinterlagen, waren glückliche Familien um Weihnachtsbäume versammelt.
Für all die Muggel, die vom Zaubererkrieg nichts mitbekommen hatten, war es ein ganz gewöhnliches Weihnachtsfest, doch für viele Hexen und Zauberer war in diesem Jahr alles anders.

Harry und Ginny spazierten Hand in Hand durch das kleine Dorf in dem Harry mit seinen Eltern gelebt hatte, bevor diese ermordet worden waren. Normalerweise verbrachten sie Weihnachten immer mit ihrer Familie, doch dieses Jahr hatten weder sie noch der Rest der Familie Lust auf eine große Feier gehabt. Nichteinmal Molly.
Sie hatten sich darauf geeinigt, dass sie den Festtag jeder für sich verbringen würden und so hatten Harry und Ginny beschlossen das Grab von seinen Eltern zu besuchen. Es war genau ein Jahr her, dass er das letzte mal dort gewesen war. Damals war Hermione an seiner Seite gewesen. Kurz darauf waren sie von Nagini angegriffen worden.
Bei dem Gedanken an ihre Flucht und alles, was danach geschehen war, schauderte Harry kurz.

Als sie am Friedhof angekommen waren, öffnete Ginny das kleine Tor, das mit einem Quitschen aufschwang. Aus der kleinen Kirche wehte, wie auch im Jahr zuvor, weihnachtlicher Gesang zu ihnen hinüber.
Zögerlich betraten sie den Friedhof. Langsam aber zielsicher führte Harry Ginny durch die Reihen der Gräber. Er hatte Angst gehabt das Grab seiner Eltern nicht wieder zu finden, doch nun, da er hier war, war es, als wäre er den Weg schon etliche Male gegangen.

Als sie vor dem Grab standen, kniete Harry sich in den Schnee und wischte erst die dicke weiße Schicht von Namen seiner Eltern und stellte dann den Blumenkranz, den Ginny und er am Nachmittag gekauft hatten, auf das Grab. "Ich hab euch lieb!", flüsterte er und richtete sich dann langsam wieder auf.
Kaum, dass er wieder stand, hackte Ginny sich bei ihm ein und legte ihren Kopf auf seine Schulter. Vorsichtig drehte er den Kopf und drückte ihr sachte einen Kuss auf den Scheitel.

Minutenlang standen sie einfach so da. Beide hingen ihren Gedanken nach und lauschten dabei dem Gesang aus der Kirche.
Für Harry war der Augenblick fast perfekt. Sehr traurig und dennoch sehr schön. Gemeinsam mit Ginny so nah bei seinen Eltern zu sein und dabei den weihnachtlichen Klängen zu lauschen ließ ihn für einen kurzen Moment all seine Probleme und all die düsteren Gedanken und Erinnerungen vergessen. Es war wie die wahre Magie der Liebe. In solch sinnlichen Momenten vergaß man einfach alles und konzentrierte sich voll und ganz darauf den Moment zu genießen.

Es dauerte einige Minuten, doch dann erinnerte sich Harry daran, was er an diesem Abend noch vorhatte. Es war ein großer Schritt, doch er war sich sicher, dass er ihn hier und jetzt gehen wollte.
So unauffällig, wie möglich zog er eine kleine Schachtel aus seiner Umgangtasche. Er löste sich von Ginny und ging dann vor ihr in die Hocke. Ginny sah ihn erst etwas verwirrt an, dann weiteten sich ihre Augen und sie schlug die Hände vor den Mund. "Gin... Ich... Willst... Willst du mich heiraten?", fragte er und klappte die Schachtel auf, sodass der schlichte aber wunderschöne Verlobungsring, der sich darin verbarg zum Vorschein kam. Ginny sah ihn sprachlos an und er beeilte sich zu sagen: "Wenn du noch nicht willst, dann ist das vollkommen okay, ich dachte nur..."
"Natürlich will ich!", versicherte Ginny eilig,  "Ich war nur...etwas überrumpelt..."
Erleichtert erhob Harry sich wieder. Er nahm den Ring aus der Schachtel und steckte ihn vorsichtig an Ginny's Ringfinger, dann küsste er sie stürmisch, während immer mehr Schnee auf das frisch verlobte Paar rieselte.

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