Kapitel 14

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Die Schwarzhaarige stürmte in ihr Zimmer, während Lilitha zögerlich hinter ihr eintrat und die Türen schloss. Unsicher kniete sie sich wieder hin und wartete auf weitere Instruktionen. Doch es kamen keine. Nur einige leise Schritte ertönten und darauf ein leises Schluchzen.

Die Rothaarige wagte es aufzustehen und fand Chiana weinend mit dem Kopf auf ein Kissen gedrückt vor. Die Arme wirkte völlig verzweifelt. Wahrscheinlich tat es ihr weh, dass der Highlord eine andere Frau zu sich geholt hatte. Lilitha schluckte und setzte sich vorsichtig und unsicher auf den Rand des runden Bettes.

Chianas Schultern bebten von ihrer unregelmäßigen Atmung und ihren Tränen, die ihren Körper zum Zittern brachten.

Die Rothaarige wusste nicht so genau, was sie tun sollte. Dennoch legte sie Chiana vorsichtig eine Hand auf den Arm. »Er muss die Regeln des Harems wahren. Selbst als seine Favoritin darf er Euch nicht immer zu sich holen«, sagte sie leise und sanft. »Dafür hat er Euch etwas geschenkt. Keine andere Frau kann das behaupten.«

Chiana drehte angestrengt den Kopf zur Seite, damit sie zu Lilitha hinaufblicken konnte und schluckte weinerlich. Die Vampirin konnte nun ihre blutunterlaufenen Augen erkennen, in denen ein Funken Menschlichkeit und vor allem Zerbrechlichkeit zum Vorschein kam.

»Wieso schenkt er mir etwas, nur um mich dann kurz darauf wieder von sich zu stoßen? Er weiß, wie ich empfinde und trotzdem spielt er nur mit mir«, erklärte sie zitternd, als ihr violetter Blick zu ihrem Handgelenk glitt.

»Er ist der Highlord. Er kann sich keine Gefühle leisten. Jeder hier könnte ihn töten, wenn er ihn zu nah an sich heranlässt«, meinte Lilitha ruhig. »Vertrauen aufzubauen, ist ein langer Weg.«

Zittrig zog sich Chiana in eine sitzende Position und wischte sich über die Wangen.

»Die anderen Frauen sind nur an seinem Titel interessiert. Sie kennen ihn überhaupt nicht, aber ich schon«, murmelte sie und schniefte erneut. »Er ist gar nicht so kaltherzig, wie er auf andere wirkt«, fügte sie leise hinzu, senkte die Lider und strich sich eine schwarze Strähne hinter ihr Ohr.

»Dann überzeugt ihn davon, dass Ihr um seiner selbst willen an ihm interessiert seid«, erklärte sie. »Aber versucht es vorsichtig. Er ist ein vielbeschäftigter Mann, der seine Zeit sorgfältig einteilen muss«, fügte sie hinzu, als sanften Hinweis, dass sie ihm keinen Druck machen durfte. »Zeigt ihm, dass er sich in Eurer Gegenwart entspannen kann. Das ist es, was er wohl am meisten braucht.«

Chiana schluckte und sah Lilitha mit großen, hilflosen Augen an.

»Aber wie? Ich weiß nicht, was ich machen soll, wenn er mich nicht mal zu sich holt. Er hat mich schon länger nicht mehr in sein Bett geholt, aus diesem Grund dachte ich, dass es heute Abend der Fall sein würde, da er mir auch noch etwas geschenkt hat«, flüsterte sie traurig und begutachtete erneut den goldenen Armreif, um diesen mit ihren Fingern nachzufahren.

»Mein Vater sagte einmal zu mir: Verliebte Frauen sind eifersüchtig. Aber viele Männer finden eifersüchtige Frauen anstrengend«, erklärte Lilitha leise und tätschelte Chianas Arm. Eine Weile schwieg Chiana und schien Lilithas Worte zu verdauen.

»Anstrengend«, murmelte sie leise zu sich selbst und seufzte schließlich, ehe sie sich zurücklehnte und die Decke betrachtete. »Warst du schon mal verliebt, Lilitha?«, fragte sie in Gedanken verloren und ohne die Rothaarige anzusehen.

»Ich bin noch ein Kind, Mylady«, sagte Lilitha leise. »Ich träume noch von Liebe.«

Chiana nickte leicht, doch abwesend. Ein trauriges Lächeln umspielte ihre Lippen, als sie ihren Blick Lilitha zuwandte.

»Ja, das bist du«, flüsterte sie und legte Lilitha behutsam eine Hand auf die ihre. »Sei lieber vorsichtig, in wen du dich verliebst, wenn es so weit ist. Es ist selten, dass diese erwidert wird«, flüsterte sie leise, aber auch eindringlich, als würde sie Lilitha vor einer brennenden Gefahr warnen wollen, die ihr irgendwann höllische Schmerzen bereiten würde.

Eine Weile schwieg Chiana, ohne den Blick von der Rothaarigen abzuwenden. Dann jedoch strich die Hexe ihr sacht über die Wange. »Du darfst dich für heute zurückziehen«, erklärte Chiana leise und nickte in Richtung, der Tür als würde sie allein sein wollen.

Lilitha erhob sich zaghaft. »Vielen Dank, Mylady«, sagte sie, blickte Chiana aber noch einige Momente an, damit diese ihre Entscheidung ändern konnte. Doch sie sagte nichts, wandte sich nur ab und zog den Armreif aus, um ihn an ihre Brust zu drücken.

Mit einem leisen Seufzen drehte sich Lilitha zur Tür um, um Chianas Zimmer zu verlassen und die Tür vorsichtig hinter sich zu schließen.

Die Favoritin tat Lilitha leid. Eine Frau, die Liebe empfand, sollte sich nicht so grausam fühlen. Doch es war nun einmal ein Harem. Hier drin herrschten nicht die herkömmlichen Gesetze der Liebe.

Lilitha betrat ihr Zimmer, gleich neben dem von Chiana und öffnete erleichtert ihren Haarknoten, der ihr über den Tag Kopfschmerzen bereitet hatte, als ihr Blick auf ihr Bett fiel.

Irgendwas war anders, wie ihr auffiel und als sie an die Matratze herantrat, merkte sie auch sogleich, was es war. Es war der Schal, den sie im Zelt der Schneiderin bewundert hatte. Er lag hier, vollkommen verständlich, ohne sonstige Mitbringsel, als hätte ihn jemand nur kurz hier abgelegt. Mehrmals blickte sich Lilitha um, doch sie war allein. Sie schluckte. Der einzige, der wusste, dass ihr dieser Schal gefallen hatte, war der Highlord. Aber das erklärte noch nicht, warum dieser Schal hier lag.

Lilitha wandte den Blick ab, um sich auszuziehen und bettfertig zu machen. Vielleicht war das ein Traum? Doch, als sie sich erneut zum Bett umwandte, war er immer noch dort.

Lilitha schluckte erneut. Wahrscheinlich einfach nur eine nette Geste, aber sie wirkte bedeutender als das Geschenk, das er Chiana gemacht hatte.

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