Kapitel 41.1

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Lilitha stöhnte auf und erhob sich schwerfällig.

Eine Absage kam nicht infrage, also würde sie es einfach über sich ergehen lassen. Und wie sie an den Kleidungsstücken bemerkte, welche die Dienstmädchen bei sich trugen, hatte der Highlord wohl auch festgelegt, was sie am Abend zu tragen hatte.

Die Rothaarige seufzte erneut und ließ sich auf den Stuhl vor ihrer Frisierkommode nieder. »Kein Schmuck«, sagte sie und ließ ihre Stimme endgülig klingen. Da würde sie nicht diskutieren.

Die Frauen begannen zuerst Lilitha zu entkleiden und ihre Haut einzuölen. Auch wenn Lilitha das ein wenig Bedenken bereitete. Sie wusste, dass so etwas eigentlich nur der Fall war, wenn der Highlord eine Frau für die Nacht zu sich holen ließ. Doch das würde er doch nicht ... oder etwa doch? Gehörte das auch noch zur Strafe?

Ihr Herzschlag wurde nervös und hüpfte unkontrolliert.

Ohne Lilithas Stimmung zu beachten, zogen die Dienerinnen die Vampirin an und schminkten sie passend. Nur ihr Haar blieb offen und wie gewünscht trug sie auch keinen Schmuck.

Das war gut. Natürlich hätte der Highlord auch auf Schmuck bestehen können, doch das hätte sie nicht zugelassen. Sie ließ sich nicht noch mehr in ihren Entscheidungen einschränken.

»Ihr seid fertig, Mistress«, erklärte das Dienstmädchen und Lilitha erhob sich.

Das Kleid war größtenteils schwarz und sehr lang. Es wirkte ein wenig wallend und fast schon verspielt. Es gefiel ihr sehr gut.

»Welchen Duft bevorzugt Ihr?«, fragte nun die andere und deutete mit der Hand auf einen kleinen, geöffneten Koffer, der auf einer Kiste stand, in der mehrere kleine Phiolen lagen. Vermutlich gefüllt mit verschiedenen Parfüms und Düften.

Lilitha seufzte ein wenig. »Rosen, Erdbeeren, auch gern Minze oder Blaubeere«, erklärte sie, weil sie sowieso keine andere Wahl hatte.

Die Dienerin wirkte ein wenig irritiert bei der Duftauswahl und griff schließlich nach einer kleinen Phiole, um Lilitha davon etwas aufzutragen. Der Geruch von Rosen stieg in Lilithas Nase, gemischt mit einer überraschend frischen Note.

Lilitha atmete tief durch und besah sich im Spiegel. Wie war sie so schnell vom Dienstmädchen zur Mätresse aufgestiegen? Es kam ihr vor wie eine halbe Ewigkeit, dass sie diese Tore betreten hatte und seitdem hier lebte. Und doch waren es nur einige Monate, wenn nicht sogar fast ein halbes Jahr.

Mit einem knappen Nicken ging sie voraus, in Richtung des Saals, in dem der Highlord auch schon oft mit Chiana gespeist hatte. Dicht gefolgt von den Dienstmädchen.

Ohne dass Lilitha nochmal Luft holen konnte, schwangen die Türen auf und gewährten ihr Einlass. Als sie den Raum betrat, war er, bis auf Kaden, leer. Sobald dieser Lilitha erblickte, erhob er sich und kam ihr entgegen. Auch, wenn Lilitha trotz der Unwahrscheinlichkeit gehofft hatte, sie würde nicht allein sein, so war es doch irgendwie klar gewesen.

Hinter ihr schwangen die Türen wieder zu und die Dienstmädchen blieben draußen. »Du siehst wundervoll aus«, sagte er, während er musternd auf sie zu trat.

Lilitha wurde rot und versuchte mit Mühe ihre aufrechte Haltung beizubehalten. Das war wirklich unglaublich schwierig. Vor allem, weil ihr Rücken noch immer schmerzte.

Ihre Lippen umspielten ein schiefes Lächeln. »Das ist nicht mein Verdienst, sondern der der Dienstmädchen«, erklärte sie schulterzuckend.

»Du hättest bestimmt auch ohne ihre Arbeit wunderschön ausgesehen«, widersprach Kaden und kam dicht vor ihr zum Stehen. Musternd nahm er ihr Gesicht in seine Hände und strich sanft mit den Daumen über ihre Wangenknochen.

Langsam näherten sich seine Lippen ihren und sie schnappte kaum merkbar nach Luft. Doch kurz vor ihren Lippen neigte er den Kopf ein wenig und küsste sie stattdessen auf die Wange. Etwas, was er auch immer bei Chiana getan hatte. Eine einfache Geste. Nichts weiter. Doch aus irgendeinem Grund störte Lilitha das sehr. Sie hatte sich gewünscht, dass er sie küsste, doch auch wieder nicht.

Das war schrecklich mit diesen Gefühlen! Wieso ärgerten diese Lilitha so sehr?

»Komm«, murmelte der Highlord und griff ihre Hand, ehe er sie in eine Ecke führte, wo aus Kissen eine gemütliche Sitzecke aufgebaut war.

Teile des Essens, die auf dem Tisch standen, wurden scheinbar schon dorthin transportiert.

Ein wenig nervös ließ sich Lilitha, wie angeordnet, in die Kissen nieder und schluckte sichtlich verspannt. Mit einem erleichterten Seufzen ließ sich auch Kaden neben ihr in die Kissen fallen, was Lilitha automatisch dichter zu ihm transportierte. Ob er sich diesen Ort deswegen ausgesucht hatte? Vermutlich.

Erwartungsvoll drehte er den Kopf zu Lilitha und strich ihr das lange Haar über die Schulter zurück. »Ich hoffe, du hast Hunger«, sagte er leise und legte seinen Arm um ihre Taille, um sie noch näher zu sich zu ziehen.

Es fühlte sich so intim und gut an, dass Lilitha fast näher zu ihm gerückt wäre, wenn sie sich nicht selbst ermahnt hätte. Stattdessen versuchte sie einfach, Konversation zu betreiben. »Ich denke schon, auch wenn mein Magen wahrscheinlich voller Löcher ist, so sehr wie mich die anderen Frauen durchlöchert haben«, murmelte sie und versuchte sich an einem Lächeln. »Wie war Euer Tag?«

»Durchlöchert?«, wiederholte er fragend und griff nach einer Schale mit geschnittenen Früchten.

Langsam spießte er einige der Stücke auf eine kleine Gabel, zog das oberste Stück Mango mit den Zähnen ab und hielt den Rest auffordernd an Lilithas Lippen.

Diese konnte einfach nicht widerstehen und ließ sich von ihm füttern, indem sie ebenfalls das nun obere Stückchen vorsichtig mit ihren Zähnen abzog.

»Ja, weil ich so viel Zeit mit Euch verbringe. Sie sind der festen Überzeugung, dass Ihr mich zu Eurer neuen Favoritin macht«, erklärte Lilitha und darin schwang auch eine Frage mit. Würde er so weit gehen und das tatsächlich tun? Auch wenn sie ihm kaum Körperkontakt gab und ihn im Bett nicht gewähren ließ?

Stumm und ohne den Blick von ihr zu wenden, nahm er die Gabel in den Mund, um die restlichen Stücke Obst zu essen. »Wärst du denn gern die Favoritin?«, fragte er nun und kaute weiter auf den Stückchen herum, während er sie ununterbrochen musterte.

»Nein«, kam es leise, aber entschieden aus Lilithas Mund. »Ich möchte nicht Die Favoritin sein. Ich möchte generell kein Teil dieses Systems sein«, fügte sie hinzu und griff nach einigen kleinen belegten Brotscheiben. »Dann hätte ich nur noch mehr Angst, so zu enden, wie Chiana.«

Als wäre Lilitha das Unterhaltungsprogramm schlechthin, beobachtete Kaden sie beim Essen. Wie sie in das Brot hineinbiss und dann nachdenklich darauf herumkaute.

»Zu viel Angst ist ungesund. Ich hab das Gefühl, du hast vor allem Angst, was du nicht kennst«, erklärte er nachdenklich und wischte ihr einen Brotkrümel aus dem Mundwinkel.

»Nein, das stimmt nicht«, murmelte sie und schluckte dann erst das Stückchen hinunter, das sie noch immer im Mund hatte. »Aber ich habe bereits einen Vorgeschmack bekommen, wie weh es tun kann«, flüsterte sie und konnte nicht verhindern, dass ihr bei dem Gedanken, dass er sie einfach wegwerfen würde, ein Schauer über den Rücken lief.

Schon jetzt war sie von ihm abhängig. Und das nicht einmal nur von seinen Berührungen. Sie lebte hier in diesem Palast, weil er es wollte. Er hatte die Gewalt über sie. Er konnte frei entscheiden, ob sie sich frei bewegen durfte, oder ob sie wie eine Gefangene behandelt wurde. Und dabei war es egal, wie eng ihre Beziehung war. Würde sie dieser erlauben sich noch zu vertiefen, würde sie die Ketten, die sie hier hielten, nur noch verstärken. Ihm noch mehr Macht über sie geben.

»Hast du denn deine Lektion gelernt?«, fragte er nun mit eindringlicher Stimme und musterte sie bis ins kleinste Detail.

Allein sein Blick schien sie in Ketten zu legen und gab ihr das Gefühl, nackt und ungeschützt zu sein. Das Braun seiner Augen schien schon zu überraschend gewohnt für sie. Als würde sie diese Augen schon ein Leben lang kennen und sich in diesen verlieren.

Lilitha senkte den Blick. »Ist es nicht egal, ob ich in meinem Zimmer gefangen bin oder im Palast?«, fragte sie leise. Eine Gefangene blieb sie so oder so. Wobei sie lieber im Palast gefangen war, da sie dort wenigstens die Gärten betreten konnte.

Ein wenig traurig stimmte es sie schon, wenn sie daran dachte, dass sie die letzten Tage den Garten hatte nicht beobachten können, wie er sich auf den Winter einstellte. Dabei mochte sie es so gern, dabei zuzusehen, wie sich die Natur für die Kälte bereitmachte.

»Ich denke, du weißt genau, dass das relevant ist«, war alles, was er dazu sagte, ehe er den Blick abwandte. 

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