Kapitel 16

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General Davis

"Oh mein Gott!!! Das ist doch wohl ein schlechter Witz, Tim! Das kannst du gar nicht Ernst meinen!"

Melina schnaufte abfällig und lief aufgebracht in ihrer Küche auf und ab, starrte immer wieder zu mir herüber, wobei sie vehement den Kopf schüttelte.

Ich stand mit verschränkten Armen auf der anderen Seite vom Esstisch und beobachtete sie eingehend.

Plötzlich hielt sie inne, kam auf mich zu und legte ihre schlanken Arme um meinen Hals. Ich war überrascht von ihrer Geste, löste meine Haltung, umfasste Mels Schultern und schob sie ein wenig von mir weg, um ihr besser ins Gesicht sehen zu können.

"Wieso ist das für dich so schwer vorstellbar?", fragte ich ernst und sah auf sie herab.

Mit weit aufgerissenen Augen beobachtete sie mich jetzt eingehend, so als würde sie abwägen, ob ich einen schlechten Scherz machte, oder wirklich die Wahrheit sprach.

"Tim, wie zur Hölle stellst du dir das vor? Was ist, wenn sie es sich plötzlich anders überlegt und dich deswegen in die Scheiße reitet? Ich habe sie doch nicht in deinem Haus einquartiert, damit du aus ihr ein neues Betthäschen für dich machst! Wenn ich das geahnt hätte ...", rief Mel jetzt vorwurfsvoll und fuhr sich dabei angespannt durch ihre kurzen Haare.

Prompt verzog ich angewidert mein Gesicht. "Mein Gott, das ist doch gar nicht meine Intention! Betthäschen, ich bitte dich! Und sie würde mich niemals hintergehen oder anprangern! Immerhin müsstest du mich gut genug kennen und mir bei der Sache vertrauen, oder nicht?", fragte ich zweifelnd.

Mel hatte inzwischen ihre Brille abgesetzt und kaute nervös auf einem der Bügel, während sie mit ihrem Fuß auf den Boden tippte.

"Natürlich kenne ich dich", lenkte sie widerwillig ein, setzte die Brille wieder auf und seufzte. Ihren Blick, der mich jetzt traf, konnte ich überhaupt nicht deuten.

"Und genau das ist das Problem dabei, Tim! Erstmal ist deine Auszubildende sehr hübsch, als würdest du das nicht sehen, ich bitte dich! Deswegen tu nicht so ... ach, egal! Außerdem hat Val mir erzählt, was gestern im Freizeitpark passiert ist mit dem Typen, der sie angemacht hat! Und jetzt sei doch ein Mal ehrlich zu dir selbst, wie oft hast du wegen ihr die Grenzen bereits überschritten, besonders was Gewalt angeht?"

Ich verdrehte auf der Stelle genervt die Augen.

"Sag es mir! Wie oft hast du dich mit Winter geprügelt und abgesehen von dem Typen im Freizeitpark oder dem K.O.-Tropfen-Kerl, gab es auch noch diese eine spezielle Nacht, die ich nicht mal erwähnen will! Bitte Tim, ich bitte dich inständig, denk auch mal an die Konsequenzen, wenn irgendetwas schief geht!"

Ich schüttelte niedergeschlagen meinen Kopf und flüsterte jetzt heiser: "Mel, ich habe das erste Mal seit einer Ewigkeit das Gefühl endlich wieder vollständig zu sein ..."

Sie kam erneut einen Schritt auf mich zu, legte ihre Hand auf meine Schulter und erwiderte mitfühlend: "Das wirst du mit Sicherheit noch ein Mal haben ... nur nicht jetzt und nicht mit ihr!"

Bei Melinas ablehnender Haltung gegenüber einer Verbindung zwischen Eleanore und mir, wurde mir ganz flau im Magen und ich schluckte. Natürlich war mir ihre Meinung äußerst wichtig, aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sehr Elea und ich dagegen ankämpften und trotzdem immer wieder zueinander gefunden hatten.

"Tut mir Leid, Mel. Ich kann das einfach nicht beenden ... Wir werden zusammen einen Weg finden, egal wie dieser aussieht!"

Ich sah ihr fest entschlossen in die Augen und Melina begegnete meinem Blick mit einer langsam aufsteigenden Wut. Zumindest legte sie plötzlich ihre Stirn in Falten und verengte ihre sonst so großen, braunen Augen zu schmalen Schlitzen.

"Früher oder später zerstörst du sie oder dich selbst! Wie könnte ich das je zulassen oder tolerieren?", schrie sie mich im nächsten Moment harsch an.

FUCK! Was war denn nun passiert? Derart aufgelöst und emotional kannte ich Melina gar nicht ... sogar nach dem Tod ihres Mannes war sie zwar lange Zeit in sich gekehrt gewesen, aber sie wirkte weder derart verzweifelt, noch hatte sie in all den Jahren, in denen wir uns kannten, je geschrien, geschweige denn die Stimme erhoben!

"Hey Mel ...", versuchte ich sie zu beruhigen und nahm sie sanft in die Arme. "Ich werde sehr gut aufpassen, dass das nicht passiert! Ich verspreche es und du musst mit Sicherheit keine Angst haben! Glaubst du, ich würde dich dadurch im Stich lassen? Oder ist es wegen ... diesem Abend letztens?", fragte ich sie mit einem unguten Gefühl und hoffte gleichzeitig auf eine ehrliche Antwort.

"Oh bitte, nur weil ich ein Mal im betrunkenen Zustand versucht habe dich zu verführen, bedeutet es doch nicht gleich, dass ich eifersüchtig auf deine kleine Auszubildende bin!", warf Melina mir beleidigt an den Kopf und löste die Umarmung schnell. Sie sah mich jedoch dabei nicht an.

"Warum kannst du dich dann nicht einfach für uns freuen, oder zumindest für mich?"

"Wir haben schon eine ganze Menge zusammen durchgemacht und ich kenne dich besser, als irgendjemand sonst. Und genau deshalb sage ich dir offen und ehrlich, du machst einen riesen Fehler, Tim!"

Mel schluckte, während sie verzweifelt hinzusetzte: "Ich kann dich nicht nochmal aus einem Tief rausholen."

"Ich weiß ziemlich gut, wie kaputt ich bin, danke. Aber das wirst du niemals wieder tun müssen, Mel. Ich bin dir unglaublich dankbar für die letzten Jahre, das weißt du, und ich stehe tief in deiner Schuld ... Bitte, deine Meinung war, ist und wird mir immer enorm wichtig sein. DU und Val werdet stets die Nummer eins für mich sein, aber es gibt jetzt einen weiteren Menschen, der mir äußerst wichtig ist und in mein Leben gehört. Kannst du das in irgendeiner Form akzeptieren?"

Mel schwieg und deutete bloß auf einen der Küchenstühle. Lange Zeit saßen wir in angespannter Stille am Esstisch, jeder in seine Gedanken verloren.

"Selbst unsere Kleine hat sie innerhalb kürzester Zeit ins Herz geschlossen", wagte ich einen letzten Versuch.

"Verlang das bitte nicht von mir, Tim", murmelte sie, um mit fester Stimme und einem ernsten Blick in meine Richtung zu ergänzen: "Ich werde dich in dieser Sache", und dabei machte Mel mit ihren Fingern kleine Anführungszeichen in die Luft, "nicht unterstützen! Und Valerie hat keine Ahnung was deine Trauermonate bedeuteten, denn sie musste dich schließlich nicht nach durchzechten Nächten mit ständigen Schlägereien zusammenflicken und immer wieder aufbauen, oder dich nach dem letzten Einsatz in eine Therapie zwingen ..."

"Es tut mir Leid, Mel! Wirklich! Aber das ist Jahre her und ich habe mich verändert ... Sie verändert mich ...", beteuerte ich, während meine Arme über den Küchentisch glitten, um ihre Finger zu ergreifen. Sie fühlten sich eiskalt an und zwar genauso kalt, wie Melinas starrer Blick auf unsere ineinander verschränkten Hände.

Sie hob entschlossen den Kopf. "Okay, du musst selber wissen, was du tust. ABER, ein letzter, gut gemeinter Rat, Tim ... halte dich zumindest die nächsten 24 Stunden von ihr fern, denn du wirst morgen ihre Leistungen in der Prüfung bewerten. Wenn da etwas rauskommen sollte, kann euch niemand mehr helfen und eure Beziehung", dieses Wort spuckte sie mir beinahe entgegen, "hinterlässt schon vorher verbrannte Erde ..."

"Geht klar, Boss", erwiderte ich dennoch lächelnd und fühlte mich ein wenig zufriedener und zuversichtlicher, als am Anfang unseres Gesprächs. Melina lächelte kaum merklich zurück, während sie vorsichtig unsere Hände löste, um den Tisch herum lief und sich schließlich auf meinen Schoß setzte.

Als sie mich enger zu sich zog und dabei die Arme um meinen Hals schlang, kitzelten ihre kurzen Haare in meinem Gesicht. Mel flüsterte nun sanft in mein Ohr: "Ich bin glücklich, wenn du glücklich bist ... Unser gemeinsames Motto seit 6 Jahren ... Und Tim, das mit dem gefälschten Ausweis von Valerie, kläre ich mit ihr."

Ich nickte zustimmend. "Natürlich, Mel." Aus dem Augenwinkel sah ich auf die kleine, goldene Wanduhr über der Küchentür, die munter und unaufhaltsam vor sich hin tickte.

"Es ist schon 22.00 Uhr???", rief ich mit purem Entsetzen. FUCK! Ich hatte Elea versprochen schnell wieder zurückzukommen, nachdem ich sie kurz nach unserer Aussprache in der Küche stehen ließ, damit ich die Sache mit Val und der Party noch klären konnte.

Ich war so unfassbar glücklich gewesen, als ich hier auftauchte und Mel hatte mich unverblümt auf mein dämliches Grinsen angesprochen ... Ich hatte ihr einfach alles erzählen müssen, ich wollte es in die Welt hinausschreien! Und somit hatte der Abend seinen Lauf genommen ...

"Ich muss los!", rief ich prompt, schob Mel von meinem Schoß, küsste sie zum Abschied auf die Stirn und sprintete kurzerhand zum Bungalow zurück. Leise und mit einer gewissen Anspannung schloss ich die Haustür auf, um Sekunden später den Wohnraum zu betreten.

Ich war zutiefst erleichtert, als mein Blick auf sie fiel und mein Herz klopfte direkt schneller, während ein zufriedenes Lächeln meine Lippen überzog. Elea saß mit ihrem Wölkchen-Jumpsuit im Schneidersitz auf der Couch, hatte eine kleine Schüssel mit Popcorn auf dem Schoß und starrte gebannt auf den Fernseher.

"Wusstest du, dass man zwei Tonnen Gras in ein Wohnmobil stopfen kann?", fragte sie mich jetzt neugierig und ohne ihren Blick von dem Bildschirm zu nehmen. Ich lachte herzhaft. "Nein, davon habe ich tatsächlich keine Ahnung!"

Und dann setzte ich mich dicht neben Elea auf die Couch, nur um ihre warmen, weichen Finger mit meinen zu verweben und zusammen mit ihr diesen Film zu schauen.

Es war nichts besonderes, aber verdammt ... dieses Gefühl will ich nie wieder missen!!!

Genauso wenig, wie mein funkelndes und strahlendes Juwel ...

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