Kapitel 21

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„Es tut mir so leid", flüstere ich mit einem verdammt schlechten Gewissen. Bin ich total bescheuert ihm das zu sagen, geschweige denn mich von Melina Wagner derart durcheinander bringen zu lassen, so dass ich alles in Frage stelle, was gerade Gutes zwischen uns begonnen hatte!?

Tim dreht sich zu mir um und ich merke wie sehr ich ihn durch mein Verhalten verunsichert habe. „Ich ... ich wollte nicht ...", stottere ich jetzt, unfähig meine Gefühle in Worte zu fassen.

„Was wolltest du nicht, mein kleiner Kolibri?", fragt er sanftmütig, stellt sich vor mich und legt einen Finger unter mein Kinn, damit ich ihm direkt in seine funkelnden Augen sehe. 

„So sein ... wahrscheinlich bin ich einfach nur fertig von dem ganzen Tag. Ich sollte besser schlafen gehen ...", murmele ich. Scheiße! Was bin ich doch für ein Feigling!

Seine eisblauen Augen strahlen nicht mehr, sein ganzer Blick bedeutet pure Enttäuschung. Ich enttäusche ihn und das tut entsetzlich weh.

„Du bist mir böse, oder?", frage ich nun. Zumindest das muss ich wissen.

Erstaunlicherweise lächelt er mich liebevoll an. „Nein, ich bin dir nicht böse. Du hattest einen heftigen und anstrengenden Tag. Es ist bestimmt die Anspannung, die gerade von dir abfällt ... Aber wenn du mit mir über irgendetwas reden möchtest, bin ich hier, okay?"

Ich nicke. Seine Worte waren weder beleidigt, noch böse. Er zeigt einfach Verständnis und in diesem Moment verliebe ich mich noch ein bisschen mehr in ihn.

Nachdenklich sehe ich Tim dabei zu, wie er nun langsam die Kerzen auspustet.

„Du könntest mich vielleicht begleiten!?", flüstere ich jetzt mit klopfendem Herzen. 

Mein einziger Gedanke ist, dass ich zu diesem Zeitpunkt nicht alleine sein möchte. Nein, eigentlich möchte ich nur nicht ohne ihn sein.

Tim schaut abrupt zu mir und fährt sich nervös durch seine nach hinten gestylten, dunkelbraunen Haare. Nachdenklich ziehen sich seine Augenbrauen zusammen.

„Ich ... weiß nicht, ob das so eine gute Idee ist!?", gibt er zweifelnd von sich.

„Bitte, Tim ... lass mich nicht alleine ..."

Er schüttelt direkt seinen Kopf. „Nein, natürlich nicht, mein wertvoller Juwel."

Ich lächle ihm kurz zu und springe Sekunden später von dem Barhocker. Mit klopfendem Herzen laufe ich durch den Flur und öffne meine Schlafzimmertür. 

Im letzten Moment sehe ich einen Schatten vor meinem Fenster davon huschen. Mir wird schlagartig schlecht und ich bleibe abrupt stehen, weshalb Tim von hinten in mich hineinläuft.

„Entschuldige ... ist alles in Ordnung?" Seine Hände schlingen sich dabei automatisch um meine Taille, damit ich bei dem leichten Aufprall nicht nach vorne falle. 

„Sorry ...", wispere ich. „Ich dachte, ich hätte etwas gesehen."

„Einen Vogel vielleicht? Oder ein Eichhörnchen? Ich habe eines im Garten, das ständig seine Nussschalen auf meiner Terrasse vergisst", flüstert Tim mir von hinten ins Ohr.

Ich lächle, trotz meines mulmigen Gefühls. „Ja, wahrscheinlich nur ein Eichhörnchen ...", antworte ich leise.

Tim nimmt prompt seine Hände von mir. „Hast du es dir anders überlegt? Das wäre völlig in Ordnung ..."

„Nein, nein, natürlich nicht", versichere ich ihm, eile nichtsdestotrotz zum Fenster und schließe schnellstmöglich die Jalousien. Ein wenig Licht fällt in den Raum, genug, um noch etwas sehen zu können. Langsam gehe ich auf die rechte Seite vom Bett und schlage meine Decke zurück, bevor ich mich mit einer spürbaren Nervosität hineinlege.

Ich bin mir gar nicht sicher, was genau ich hier veranstalte. Doch, im Grunde genommen weiß ich es ... Natürlich möchte ich Tim in meiner Nähe haben, aber gleichzeitig will ich mir unbedingt beweisen, dass wir eine normale Beziehung führen können, ohne, dass ich Angst vor seinen Berührungen haben werde.

Wahrscheinlich hatte Tim wegen meiner Vergangenheit die Frage nach dem ... Sex ... verneint, aber ich bin mir total unsicher, ob das der einzige Grund ist!? Gleichzeitig spuken die Andeutungen von der Oberstabsärztin durch meinen Kopf. Sie könnte ihm geben, was er braucht ... In jedweder Hinsicht ...

Tim steht nun unschlüssig vor dem großen Doppelbett. Er sieht irgendwie niedlich aus, als er sich nervös räuspernd durch die Haare fährt und mit seiner linken Hand stillschweigend anzeigt, dass er zur anderen Seite hinüber geht.

Ich beobachte ihn aufmerksam, während er sich jetzt auf die Decke setzt und sich lässig an die weiche, graue Rückwand vom Bett lehnt. Seine Arme legt er dabei neben sich, dann auf seinen Schoß. Er beginnt seine Beine flach hinzulegen, stellt sie Sekunden später wieder auf, um sie danach wieder auszustrecken. Schließlich seufzt er leise auf, während ich bei seinem Rumgehampel unwillkürlich schmunzeln muss.

„Du könntest dich auf die Seite legen und zu mir drehen ... vielleicht ...", schlage ich jetzt vor, wobei ich ihn unsicher anlächle. 

„Klar .... natürlich .... gute Idee", antwortet er mit einem weiteren kleinen Seufzen und rutscht nun ein wenig hinunter, um sich auf die Seite zu drehen, seinen linken Arm auf den Ellbogen zu stellen, damit er seine Wange mit der Hand abstützen kann.

Nachdenklich betrachtet er mich jetzt, während ich, eingemummelt in meine Decke, auf dem Rücken liege und zwischendurch meinen Kopf drehe, um immer mal wieder einen kurzen Blick zu ihm zu werfen. Ich lächle verlegen, weil ich keine Ahnung habe, was ich jetzt tun soll.

„Kann ich dir etwas verraten?", grinst Davis mich nun an.

„Klar, immer", antworte ich und sehe ihm in seine amüsiert dreinschauenden, eisblauen Augen.

„Ich habe keine Ahnung, was ich hier mache und das kann ich ansonsten nicht unbedingt behaupten", gibt er überraschender Weise ehrlich zu. 

„Ähmm, mich brauchst du nicht fragen, denn ich weiß es noch viel weniger", gebe ich mit einem leichten Schmunzeln zurück und zucke unwissend mit den Schultern.

Er hebt nun seine rechte Hand und zieht fragend eine Augenbraue in die Höhe. Ich nicke, obwohl ich keine Ahnung habe, was genau er damit meint!? Tim führt sie jetzt vorsichtig zu meinem Gesicht und streicht sanft mit seinen Fingerkuppen über meine Wangen, umrandet meinen Mund und beugt sich schließlich mit einem leichten Grinsen auf den Lippen über mich, wobei er zärtlich meine Stirn küsst.

Ich hebe den Kopf und komme ihm damit entgegen, um im nächsten Moment meine Lippen vorsichtig auf seine zu legen. Tim versteht den Wink mit dem Zaunpfahl und küsst mich mit einem zufriedenen Stöhnen zurück, bevor er mit seiner Hand meine Wange umschließt, damit wir den Kuss vertiefen. Verdammt! Meine dämlichen Verletzungen! Ich zische ungewollt und Tim weicht direkt ein Stück von mir zurück.

„Entschuldige bitte", flüstert er mit gerunzelter Stirn.

„Nicht schlimm, alles gut ... aber hör bitte nicht auf", entgegne ich heiser.

„Ich will dir nicht weh tun, Kleines", gibt er mit einem sanftmütigen Lächeln wieder.

„Das tust du nicht!", schwöre ich ihm und richte mich im Bett auf. Auch er setzt sich hin und lehnt wieder am Rückteil vom Bett, die Beine lässig ausgestreckt.

Mit einem Handgriff und ohne weiter darüber nachzudenken, streife ich die Decke von mir und schwinge mein Bein im nächsten Moment über Tim, um mich rittlings auf seinen Schoß zu setzen. Entsetzt sieht er mich an.

„Das ist absolut keine gute Idee und du weißt auch warum", gibt er stirnrunzelnd zu bedenken. Ich lege prompt meinen Finger an seine Lippen.

„Pscht", raune ich ihm zu und fange an ihn mit sanften Küssen zu bedecken, von seinen Wangen, über die ausgeprägte Kieferpartie mit dem leicht pieksenden Drei-Tage-Bart und seitlich hinunter an seinem Hals entlang. Mit meinen Lippen kneife ich jetzt behutsam in seine Haut und ignoriere dabei den ziehenden Schmerz an meinem Mund.

Langsam rutsche ich auf seinem Schoß weiter nach hinten, bevor ich am unteren Saum seines schwarzen Shirts ziehe. Tim lehnt sich ein Stück vor und ich ziehe es ihm schnell über den Kopf. Ganz allmählich und mit klopfendem Herzen mustere ich seinen nackten Oberkörper, bevor ich nun sanft meine Lippen über seine breiten Schultern gleiten lasse. Mein Mund wandert genüsslich weiter hinunter, über seine Brustmuskeln bis zu dem herrlich aussehenden Sixpack. 

Gleichzeitig lasse ich meine Fingerkuppen behutsam über seine sonnengebräunte und teils tätowierte Haut fahren, so dass Tim sich ganz leicht schüttelt und eine Gänsehaut bekommt. Ich lächle versonnen. Er fühlt sich einfach unfassbar gut an, so warm und weich! Für einen kurzen Moment sehe ich nun auf seinen Bauch, wobei mein Blick schließlich unsicher zu dem Bund seiner Jeanshose schwenkt. 

„Jetzt, wo du mich angefasst hast, darf ich dasselbe mit dir machen!?", raunt er lächelnd. Überrascht hebe ich meinen Kopf.

„Ich ... ähm ... nein, ich weiß nicht, vielleicht ...", stottere ich verlegen und starre im nächsten Moment wieder auf seinen gebräunten Bauch.

„Das war ein Scherz, Kleines. Und das, was du da die ganze Zeit anstarrst, nennt man V-Muskel, Süße", lacht er jetzt beinahe arrogant auf.

Ich räuspere mich verlegen, bevor ich meine Finger immer wieder über die seitlichen Wölbungen gleiten lassen, auf und ab. Es sieht verdammt sexy aus und ich schlucke ungewollt, als ein leises Stöhnen ertönt.

„Hey Prinzessin!", wirft Tim mir plötzlich mit dunkler Stimme entgegen. „Ich glaube, das reicht für heute ..." Ich starre ihn verwirrt an. Er möchte anscheinend nicht, dass ich ihn weiter berühre ... 

„Habe ich etwas falsch gemacht?", frage ich ziemlich unsicher und enttäuscht zugleich. 

„Oh Gott, nein! Auf keinen Fall, kleiner Kolibri. Aber ehrlich gesagt stehe ich gerade unter ... enormen Druck und ich sollte lieber duschen gehen ... oder so ..." 

Peinlich berührt räuspert sich Tim, während er mich nun von seinen Oberschenkeln schieben will, auf denen ich immer noch sitze. 

„Kann ... ich dir helfen?", frage ich mit einem rasenden Puls, der laut in meinen Ohren rauscht. Tim schaut mich überrascht an, schüttelt dann aber seinen Kopf.

„Wir sollten vorher noch eine Menge klären, bevor wir so weit gehen." 

Als er mich vorsichtig an den Schultern fasst und von sich schiebt, um aufstehen zu können, tue ich etwas, von dem ich nie gedacht hätte, dass ich es jemals machen würde! 

Ich setze mich aufrecht auf meine Seite vom Bett, streife mir das Top in einem schnellen Zug über den Kopf und werfe es achtlos auf den Boden.

„Wie ich dir, so du mir ...", flüstere ich beinahe lautlos, wobei ich inständig hoffe, dass er mein laut klopfendes Herz nicht hören kann. Tim steht völlig perplex vor dem Bett, aber sein Blick geht direkt zur Seite.

"Hatte ich nicht vorhin von kleinen und sehr langsamen Schritten gesprochen, Prinzessin?", murmelt er kopfschüttelnd.

"Du schon, aber ich nicht!", stelle ich, mit einer zunehmenden Wut in mir, fest. Tim will mich ja nicht einmal ansehen, wobei er mit einer anderen schon längst weiter wäre! Ich schlucke dieses nagende Gefühl und die aufkommenden Tränen hastig hinunter.

"Wem möchtest du hier etwas beweisen, Elea?" Nun starrt er doch in meine Richtung, konzentriert sich dabei allerdings nur auf meine Augen.

"Ich ... Ich ..." Mehr bringe ich nicht über die Lippen, sondern greife nach der Decke und presse sie mir peinlich berührt vor die Brust. Seinem Blick kann ich nicht standhalten. Tim seufzt und setzt sich direkt neben mich auf das Bett.

"Bitte Elea, rede mit mir! Ich weiß, dass ich nicht unbedingt der beste Gesprächspartner war, aber ich schwöre dir, du kannst mir vertrauen! Ich werde alles dafür tun, dass das zwischen uns funktioniert!"

Und dann fällt meine Fassade komplett. Ich weine bittere Tränen, während Tim seine Arme liebevoll um mich schließt und ich ihm schluchzend doch alles von diesem Tag erzähle. Sowohl die Begegnung mit Mike lasse ich nicht aus, wie er mich angriff und seinen Grund dafür, als auch das Gespräch mit Melina und wie ich durch ihre Aussagen verunsichert wurde ... und warum ich so darauf drängte, dass wir uns näher kommen sollten ...

Immer wieder bemerke ich, wie sich seine Muskeln anspannen bei meiner Erzählung und wie Tim dabei mehrmals laut ein- und ausatmet, aber er bleibt überraschenderweise ruhig. Seine Arme, die mich halten sind unglaublich tröstlich in diesem Moment. Dennoch habe ich Angst vor seiner bevorstehenden Reaktion, während ich jetzt leise meine Geschichte beende.

"Ich möchte dir einfach nichts verwehren, ohne das es für dich nicht funktioniert zwischen uns ..." Ich schniefe.

Ganz langsam löst Tim die Umarmung. Ab der Sekunde fehlt mir jäh seine wohltuende Wärme, allerdings schließt er nun seine Augen und schnaubt.

"Das ist ..." Mehr bringt Tim nicht zustande, sondern fährt sich mehrmals mit zitternder Hand durch die Haare und über sein Gesicht.

"Ehrlich gesagt ... Ich möchte Winter am liebsten einen wirklich richtig schlimmen Denkzettel verpassen. Vielleicht solltest du darüber nachdenken ihn anzuzeigen, dann ist dieser kleine Wichser auch nicht mehr in deiner Nähe ... und es ist besser, wenn ich ihn nicht erwische!", zischt Tim mit spürbarer Wut. Sein ganzer Körper, jede Faser in ihm ist zum zerreißen gespannt. Schnell schüttle ich meinen Kopf und streiche beruhigend über seine Wange.

"Ich werde mir etwas überlegen wegen Mike, vertrau mir! Aber was deine Freundin angeht ..." Mit einem Mal unterbricht Tim mich und sieht ziemlich bedrückt aus.

"Wegen Mel ... Es tut mir so leid, was sie zu dir gesagt hat! Dazu hatte sie überhaupt kein Recht! Und ich werde mit ihr darüber reden, dass das nicht geht!"

"Das ist alles?", flüstere ich mit großen Augen.

"Was genau meinst du damit?" Tim betrachtet mich ziemlich verständnislos.

"Du hast ihre Andeutung über euch beide gar nicht verneint ...", stelle ich jetzt völlig entsetzt fest.

Tim greift nach meinen Händen, aber ich entziehe sie ihm wieder. Er gibt sich seufzend geschlagen.

"Ich habe dir schon mal gesagt, dass wir nichts miteinander haben, außer Freundschaft, aber ...", beginnt Tim nun zu erzählen und sucht immer wieder meinen Blick. Ich ziehe jedoch die Beine an meinen Körper, schlinge meine Arme um sie und lege den Kopf darauf. Ansehen kann ich ihn einfach nicht ... und will ich das überhaupt wirklich hören?

"... es gab da letztens diesen einen Abend ...", fährt er leise fort. Ungewollt durchfährt mich ein kalter Schauer.

"Wir haben zusammen ein paar Gläser Wein getrunken und darüber gewitzelt, wie es wäre, wenn wir eine Beziehung hätten. Mel und ich haben Jobs, die uns ziemlich fordern, das versteht keiner von Draußen. Wir haben weiter getrunken und gelacht ... bis sie plötzlich zu irgendeinem Lied im Radio anfing für mich zu strippen ..."

Dicke Tränen laufen erneut über meine Wangen, aber ich bewege mich nicht und kann kaum dabei atmen.

"Ich habe schnell bemerkt, dass es nicht das ist, was ich wirklich möchte ..."

"Bevor, oder nachdem du sie gevögelt hast?" Ich reiße völlig entsetzt meinen Kopf hoch und es fließen weitere stille Tränen unaufhaltsam über meine Wangen.

"Nachdem ..."

"WAS? Nein ... Bitte sag mir, dass das nicht wahr ist! Bitte ...", rufe ich heiser zwischen meinen verzweifelten Schluchzern aus ...

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