Kapitel 24

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"Belle? ... Belle? ... BELLE!" Ich spüre eine Hand an meiner Schulter und schrecke mit rasendem Puls hoch. Gleichzeitig geht mein erster Griff direkt an meinen Oberschenkel, wo die Pistole sitzt. 

"Hey, hey, du musst mich nicht sofort erschießen, Süße!" Allmählich erkenne ich, wie Max mir gegenüber sitzt und mich anlächelt.

"Entschuldige", murmele ich total verschlafen und reibe mir über das Gesicht. 

"Kein Problem, aber es wird langsam Zeit aus deinem Schönheitsschlaf zu erwachen und sich den bösen Monstern zu stellen."

„Was? ... Monster? ... Wie spät ist es?", frage ich mit einem verwirrten Blick nach draußen. Absolute Dunkelheit umgibt mich, als ich durch den kleinen Ausgang von meinem Ein-Mann-Zelt sehe und wundere mich zeitgleich, dass Max es nicht zum Einstürzen gebracht hatte, während er sich zu mir hinein quetschte. 

Ich richte meinen Oberkörper langsam weiter auf und setze mich ihm im Schneidersitz gegenüber, um mir abermals die müden Augen zu reiben.

"Das nächste Mal warte ich mit meinen Witzen einfach bis du richtig wach bist ... Aber nun hopp hopp, Dornröschen, es ist schon 22 Uhr und dein Prinz wartet", grinst Max mich nun fröhlich an.

 "WAS? Ihr habt mich acht Stunden lang schlafen lassen? Seid ihr total bescheuert?", rufe ich entsetzt aus, runzle dabei die Stirn, wobei ich in äußerst belustigt wirkende, grüne Augen schaue. 

"Ach Belle, wir wollten dir eben nur etwas Erholung gönnen, damit du mit Mike wieder die Nachtwache hältst. War das nicht so ausgemacht?" 

Ach ja, das hatte ich bereits wieder vergessen, oder verdrängt!? Wir trafen schon am ersten Abend die Entscheidung, wer welche Aufgabe mit welchem Partner übernehmen soll. Ich hatte mich dazu überwunden mit Mike ein Team zu bilden aus einem einfachen Grund, ich wollte mir beweisen, dass wir trotz allem zusammen arbeiten können. Denn wenn das nicht der Fall wäre, müsste eine andere Lösung her, über die ich aber überhaupt nicht nachdenken wollte. 

Mike und ich nutzten die Zeit, um uns die letzten zwei Nächte intensiv am Lagerfeuer zu unterhalten. Ganz allmählich baute ich wieder ein gewisses Vertrauen zu ihm auf, zumindest in Bezug auf die Arbeit in der Eliteeinheit und bin mir etwas sicherer geworden, dass wir uns im Notfall gegenseitig beschützen würden. Der erste Abend war dementsprechend gut gelaufen, bis zu dem dämlichen Überfall auf unser Lager in der zweiten Nacht. 

In dem Moment, als mich der vermummte Soldat im Gebüsch plötzlich bedrohte und mir von hinten die Waffe an den Kopf hielt, war das schon ein ziemlich beklemmendes Gefühl. Daran muss ich mich wohl erst noch gewöhnen. Ich bin mir weiterhin unsicher, aber zumindest gestern Nacht glaubte ich intuitiv, dass Tim derjenige gewesen war, der mir auflauerte. 

Letztendlich ist die Tatsache jedoch egal, denn ich hatte mich in jedem Fall total blamiert. Jetzt besitzen wir keine Schlafsäcke mehr, was absolut Scheiße ist und mich genau deswegen dazu bringt, mehrere Lagen meines Feldanzugs zum Schlafen überzuziehen. Das Zelt hat zwar einen wasserdichten Boden, aber es ist trotzdem richtig unbequem auf der Erde zu schlafen ... und arschkalt dazu. 

Ich habe das Gefühl gar nicht mehr richtig warm zu werden bei den kühlen Oktobernächten und merke wie dieser kalte Schweiß immerzu an mir klebt. Unwillkürlich muss ich an den kleinen See in der Nähe denken, den wir am zweiten Tag entdeckten und wie sich unsere Gruppe äußerst zufrieden über unseren Fund an dem Wasser bediente.

"Max ... meinst du, ich könnte mich noch kurz in dem See frisch machen, während du aufpasst?"

Er lächelt mich direkt an und nickt mehrmals zustimmend mit dem Kopf.

"Natürlich, Belle! Die Jungs waren vorhin auch schon drin, also kein Thema. Mach aber bitte keine Prinzessinnen-Badesession daraus, ich muss bald in die Heia!"

Ich kichere zufrieden.

"Nein, keine Bange. So lange möchte ich wirklich nicht in diesem Gewässer verbringen."

"Na dann los, Süße", ruft Max mit einem Augenzwinkern und quetscht sich gleichzeitig an mir vorbei, um aus dem Zelt zu verschwinden.

Schnell krame ich in meinem Rucksack und ziehe Sekunden später ein Handtuch daraus hervor und dazu ein Stück Seife. Luxus sieht definitiv anders aus!

Während ich die feste Seife in die Tasche von meiner Nässeschutzjacke packe, bemerke ich, dass in ihr bereits etwas drin steckt. Vorsichtig hole ich einen kleinen, gefalteten Zettel daraus und öffne ihn. Es steht bloß in gekritzelten, schwarzen Buchstaben ein Name dort, Oliver Twist. Seltsam ...

"Belle, jetzt leg mal 'n Zahn zu!", reißt Max mich aus der Situation und ich verstecke den Zettel flink in den Tiefen meines großen Rucksacks, wobei ich ein rasches "Komme schon!", antworte und mich just aus dem kleinen Zelt quäle.

Ich gebe noch eben unseren Kameraden Bescheid, die sich gerade diese widerlichen, abgepackten Müsliriegel reinziehen. Mein Magen knurrt prompt dermaßen laut, dass auch ich auf dem Weg zu dem See zwei Riegel davon verdrücke und das staubtrockene Zeug mit einem kleinen Schluck Wasser aus meiner Feldflasche die Kehle hinunterzwinge. 

Ich weiß gar nicht, welches meiner Bedürfnisse ich zuerst stille, wenn ich wieder auf dem Stützpunkt bin, Schlafen, gutes Essen, oder eine schöne, lange, heiße Dusche!? 

Max und ich sind inzwischen an dem kleinen Waldsee angekommen, der nur etwa 15 Gehminuten von unserem Lager entfernt liegt. Wir stellen uns zusammen auf den winzigen Steg, der vielleicht drei Meter ins Wasser ragt, und betrachten für einen kurzen Moment, wie der See in dem Schein des Vollmonds glitzert.

Der Anblick hat beinahe etwas Magisches, denn die vielen funkelnden Sterne am Himmelszelt lassen das alles noch viel romantischer aussehen. Plötzlich blendet mich jedoch Max' Taschenlampe, die an seinem Kampfhelm befestigt ist.

"Hey, ich werde blind, wenn du mir mit der grellen Funzel in die Augen leuchtest. Jetzt dreh dich endlich um und wehe, du guckst!", ermahne ich ihn schnell, bevor ich mir voller Vorfreude die ganzen Schichten ausziehe und schließlich nur noch mit der hellbraunen Bundeswehrunterwäsche unschlüssig vor dem dunklen Gewässer innehalte.

Max steht nach wie vor grinsend auf dem Steg neben mir, allerdings inzwischen mit dem G27 in seinen Händen und mustert mich plötzlich nachdenklich von der Seite.

"Belle, ernsthaft, willst du die Oma-Unterwäsche nicht vielleicht besser ausziehen?", lacht er jetzt laut mit einem gespielt angewiderten Gesichtsausdruck.

„Don't judge me, Max! Ich trage das Gleiche wie ihr und kann nichts dafür, dass dieses Oberteil und die Hose so aussehen, als würde ich meine Problemzonen zusammenquetschen und mit langer Shapeware verstecken müssen. Außerdem solltest du gar nicht erst gucken, du Idiot!", rufe ich aus und boxe meinen Kameraden hart an seine Schulter. 

"AUUU", jault Max prompt auf und streicht kurz über sie. "Mensch Belle, keine Panik! Du wirst es wahrscheinlich kaum glauben, dass ich schon ein paar nackte Frauen gesehen habe in meinem Leben ... na ja, ihr seid vielleicht ganz nett anzuschauen, aber fuck, wenn du Ben sehen würdest mit seinem riesen ..." 

"Ihhhh", kreische ich abrupt auf, halte mir mit den Händen die Ohren zu und unterbreche Max damit schnell. 

"Bitte, das will ich gar nicht so genau wissen", lache ich nun lauthals, während mein Kamerad mich breit angrinst und kokett eine Augenbraue hebt. 

"Jetzt komm schon, Süße, zieh dich einfach aus. Ich gucke wirklich nicht", schwört Max mir nun ernsthaft und knufft sanft mit seiner Faust gegen meine Wange. 

"Okay, okay, überredet", erwidere ich lächelnd, aber immer noch mit einem skeptischen Gefühl.

Zügig stellt Max sich nun an den Anfang des Stegs vor meine Klamotten, aber dieses Mal mit dem Rücken zu mir. Hastig sehe ich mich zu allen Seiten hin um. Es ist niemand weit und breit zu sehen.

Ich entledige mich jetzt direkt der Unterwäsche, werfe sie auf den Kleiderhaufen und springe umgehen mit meinem Stück Seife in das dunkle Nass.

FUCK, ist das KALT!

Nach einem kurzen Moment der Gewöhnung, ist das Wasser nicht mehr ganz so eisig und ich tauche ein paar Mal unter, damit ich auch meine Haare ein wenig waschen kann. Bestens gelaunt schwimme ich ein kleines Stück hinaus, denn es ist keineswegs besonders tief mit den maximal zehn Metern, die es in diesem See runter geht.

Oh Gott, das tut so gut!

Ich verspüre nach den drei Tagen im Wald das erste Mal keinen Ekel mehr wegen dem Dreck und diesem ewigen Kalt-Schweiß-Gefühl an mir. Nach ein paar weiteren Minuten habe ich mich ein wenig gesäubert und rufe im Umdrehen:

„Max? Kannst du mir bitte gleich das Handtuch zuwerfen?"

Keine Reaktion. 

Vielleicht hat er mich hier draußen gar nicht gehört!?

Ich schwimme wieder ein Stück weiter Richtung Land und sehe plötzlich mit Entsetzen, wie Max auf den Knien hockt, die Hände hinter dem Kopf verschränkt und dazu einen vermummten Mann, der meinen Kameraden von hinten mit einer Pistole bedroht.

Scheiße!

Das kann doch jetzt nicht wahr sein!!!

Ganz leise lasse ich mich auf der Stelle unter Wasser gleiten und tauche, ohne einen weiteren Laut von mir zu geben, in Richtung einzigem Felsvorsprung weit und breit, um dahinter in Deckung zu gehen. Es sind nur ein paar kleinere Steine, die mir gerade so Schutz bieten. 

FUCK!!!

Was soll ich denn jetzt in dieser Situation ausrichten können? 

Ich bin ein beschissener Feigling ... denn das Einzige, woran ich in dieser Sekunde denken kann, ist inständig zu beten, dass sie mich nicht entdecken. Ich habe unwillkürlich so eine absolute scheiß Angst nackt vor ihnen aus dem Wasser steigen zu müssen ...

Bei dem Gedanken steigt mir, wie von selbst, die Galle hoch. Mein Atem wird ungewollt schneller und ich presse mich noch näher mit dem Rücken an die aufgetürmten, eiskalten Steine. 

Bloß keine Panikattacke bekommen! Das ist der total falsche Moment!, beschwöre ich mich selbst.

Reflexartig tauche ich meinen Körper so weit hinunter, wie ich kann und presse mir zitternd die Hand vor den Mund. Salzige Tränen laufen bereits unaufhaltsam über mein Gesicht. 

FUCK!

Das ist einfach nach wie vor meine beschissene Achillesferse. 1.000 Gedanken rasen währenddessen durch meinen Kopf. Was ist, wenn sie mich ...

Einatmen, ausatmen, einatmen, ausatmen, befehle ich mir direkt still. Ganz allmählich werde ich ruhiger und beobachte jetzt mit rasendem Herzklopfen die entfernte Szene aus meinem Versteck. Inzwischen ist ein weiterer Mann aufgetaucht, der kniend meine auf dem Boden liegenden Sachen durchwühlt. 

Plötzlich steht er auf und schaut sich mit seiner Waffe im Anschlag um. Er gibt dem Mann, der Max weiterhin in Schach hält ein Zeichen Richtung Gewässer.

Nein, nein, nein!

Langsam kommt er jetzt zu mir in den See gewatet. Mein Herz springt mir förmlich aus der Brust! 

Siedend heiß überlege ich, was zu tun ist und sehe hektisch zu allen Seiten. Am anderen Ende des Sees liegt ein etwas dichterer Wald, aber wenn ich dorthin flüchte, muss ich nackt mehrere Kilometer zu unserem Lager laufen, nur um die Möglichkeit auszuschließen noch irgendjemandem zu begegnen. 

Die andere Alternative ist, mich zu ergeben oder darum zu bitten mir meine Sachen zu überlassen. Nach dem ersten Überfall weiß ich jedoch, dass sie nicht unbedingt sehr zimperlich sind, obwohl ich sogar in dem Moment glaubte, dass es ausgerechnet Tim war, der mich letzte Nacht im Gebüsch überfiel ...

Ich sehe wieder in die Richtung des zweiten vermummten Mannes, aber in dieser Sekunde habe ich ihn aus den Augen verloren.

Scheiße!

Wenn er untergetaucht ist, entdeckt er mich ziemlich schnell im Wasser, schließlich sind meine langen, blonden Haare, die dort leuchtend vor sich hinschwimmen nicht gerade unauffällig. Zudem hat er bestimmt ein Nachtsichtgerät an seinem Helm ... Mir wird schlecht ...

Ich kauere mich unter Wasser zusammen, ziehe die Beine an meinen Körper und schließe die Augen. Es dauert nur Sekunden, bis ein ziemlich bekanntes Geräusch ertönt ... das leise Klicken einer Pistole, allerdings über mir. 

Langsam schaue ich hoch und sehe, wie der zweite Mann oben auf den kleinen Felsen thront und mit der Waffe direkt auf mich zielt. 

„LOS, RAUSKOMMEN!", schreit eine mir völlig unbekannte, tiefe und zugleich gruselige Stimme. 

Diese miesen Arschlöcher benutzen heute sogar Stimmenverzerrer! 

Ich rühre mich keinen Millimeter. Ich will auf keinen Fall hier sein ... nicht in dieser Situation.

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