Kapitel 40

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Die anderen Jungs scheinen ihre Aufgabe besser gemacht zu haben, zumindest kommen sie inzwischen mit den Offizieren zu uns zurückgelaufen. Obwohl, wenn ich so in ihre niedergeschlagenen Gesichter blicke, die sich uns jetzt im Laufschritt nähern ...

"Sie sind wie kleine Gören im Kindergarten, die den Ernst des Lebens nicht begreifen und mit ihren großen Kulleraugen die scheiß Welt als ewigen Spielplatz ansehen! Lassen Sie mich eines klarstellen: Ich erwarte in der Ausbildung noch wesentlich mehr von Ihnen!", stellt Hartmann schon von Weitem in einem harten Tonfall fest und mit einer zutiefst eisigen Miene.

Ich fröstle, als wären wir allesamt plötzlich in der Arktis gelandet. Okay, er ist wohl doch ziemlich unzufrieden mit den Leistungen der gesamten Truppe und ich schlucke intuitiv ... Hoffentlich gibt das nicht wieder ein Nachspiel! Bevor der Offizier seinem Ärger jedoch weiter Luft machen kann, ist es dieses Mal Schulz, der ihm ins Wort fällt.

"So, letzte Übung für heute: Abwechselnd 200 Meter sprinten, 100 Meter geducktes Kriechen auf den Unterarmen und 20 Liegestützen, wieder zurücklaufen und von vorne beginnen!"

Er deutet uns währenddessen an, dass wir uns direkt nebeneinander aufstellen sollen und zeichnet mit seinem Fuß eine Startlinie in den Sand. Die restlichen Stationen misst er mit seinen Schritten ab, um sie ebenfalls mit einer tiefen Furche zu markieren.

"Und LOS!", brüllt Hartmann auch schon, sobald Offizier Schulz seinen Fuß hebt, damit er sich am Ende des Parcours aufstellen kann, um einen besseren Blick auf uns zu haben.

Mit Gummibeinen, so weich wie Katjes, renne ich neben meinen Kameraden her, schmeiße mich nach der ersten Etappe auf den Bauch, bewege die Unterarme kriechend auf dem weichen Boden, um dann meine zitternden Hände in den Sand zu stemmen und die Liegestütze durchzuziehen. Ich bemerke rasch, dass es den vier Jungs genauso schwer fällt, denn wir sind alle gleich auf und relativ langsam in unseren abgehakten Bewegungen.

Mein starrer Tunnelblick hilft mir die Übungen immer wieder von vorne zu beginnen und die Aufgaben zu erfüllen, obwohl mir bereits die Tränen in den Augen stehen. Meine Muskeln schmerzen und zucken vor Anstrengung, der Schweiß läuft mir über die Stirn und den Rücken hinunter ...

Nach etwa 20 Wiederholungen lassen die Offiziere doch endlich Gnade walten, steigen lachend in ihren Jeep und geben uns die Richtung an, in der wir zum Marinegelände zurückkehren sollen ... im Laufschritt! Diese kleinen, miesen Arschlöcher ...

Die beiden sind gerade außer Sichtweite, da lassen wir uns allesamt wieder in den Sand fallen und stöhnen genervt im Chor.

"Alter, wie soll ich die Ausbildung überstehen, wenn ich mich jetzt schon fühle, wie halbtot?", fragt Ben schnaufend, mit jammerndem Tonfall in die Runde.

"Keine Ahnung, aber geht es hier irgendjemandem anders?"

Mike wendet abwechselnd seinen Blick nach links und rechts, um uns dabei fragend anzusehen. Wir schütteln alle völlig fertig den Kopf.

"Kein Wunder, dass es weniger als hundert ausgebildete Kampfschwimmer in der Marine gibt", gebe ich zu bedenken und konzentriere mich darauf meinen rasselnden Atem zu beruhigen. Ich habe gleichzeitig das Gefühl mich nie wieder bewegen zu können, so sehr schmerzen meine Glieder.

"Die Frage ist, ob wir überhaupt welche werden!?"

Paul fährt sich leise stöhnend über das schweißnasse, schmerzverzerrte Gesicht.

"Mhh ... Also wenn Belle mich noch ein paar Mal fallen lässt, bin ich wohl eher wegen Genickbruch draußen", erwidert Max nun mit einem breiten Grinsen, das er mir entgegen wirft. Prompt schnappe ich mir eine Handvoll Sand, um ihn in seine Richtung zu schleudern, aber es ist ein kläglicher Versuch. Er rieselt mit einer Böe zurück in mein Gesicht ... Toll!

"Das ist nicht fair, du Vollidiot!", rufe ich trotzdem beleidigt aus. Mein Tonfall ist ziemlich patzig.

"Hey, beruhig dich! Ist doch alles nur Spaß, Belle! Allerdings müsstest du das mit dem Zupacken definitiv noch üben."

Ich weiß, dass er es nicht böse meint, aber der Tag hat mich derart mürbe gemacht, so dass meine Nerven blank liegen.

"Ach ja? Und du musst dringend üben deinen Hintern runter zu kriegen bei dem Kniebeugen-Gang", kontere ich gehässig, bevor ich ihm kindischerweise die Zunge rausstrecke.

"Warum sind bloß alle so fixiert auf mein knackiges Hinterteil?"

Max hebt lachend eine Augenbraue und innerhalb von Sekunden robbt sich Ben näher zu ihm.

"Also ich bin ganz hin und weg von ihm!"

Schon prallt Bens Mund auf den spitzbübisch lächelnden von Max und ohne Vorwarnung werden wir anderen ungewollt Zeuge einer wilden Knutscherei mit viel zu viel Zunge.

"Oh bitte, Jungs, reißt euch zusammen", stöhne ich und halte mir auch schon mit meinen eiskalten, sandigen Fingern die Augen zu.

"Ich ... hab ... vergessen, wie schüchtern ... du ... bist, El, aber Mike kann dir ... mit Sicherheit ... noch einiges ... beibringen", stöhnt Ben stockend zwischen den schmatzenden Geräuschen.

Unwillkürlich grunze ich, nehme aber die Hände runter, um möglichst unauffällig zu Mike herüberzusehen, der entspannt neben Paul auf dem Rücken liegt und in den Himmel starrt. Ich weiß nicht wieso, aber seine Reaktion auf Bens überflüssige Andeutung interessiert mich einfach. Natürlich will ich nicht, dass er mich anfasst, allerdings keimt die Frage in mir auf, in wie weit mein ehemals bester Freund akzeptiert, dass wir nichts weiter als Kameraden sind!?

Mike hingegen fängt prompt an zu lachen und erwidert belustigt:

"Ach Benni, dafür bin ich gewiss der Falsche! Aber jetzt kommt endlich ihr beiden Hormongesteuerten, denn ich will heute noch mal duschen gehen und dringend etwas essen!"

Ich bin ziemlich überrascht, wie lässig mein Kamerad auf Bens Aussage reagiert, verspüre zugleich jedoch eine gewisse Erleichterung ...

Mike springt bereits mit einem eleganten Satz auf und hält Paul lächelnd seine Hand hin, um ihm hochzuhelfen. Dieser ergreift sie, bevor auch er locker aufspringt und letzte Reste Sand aus seinen roten Pumuckl-Locken schüttelt. Das überflüssige Barett hat Paul schon längst in der Tasche seine Tarnanzugs verstaut.

Im nächsten Moment streckt Mike mir ebenfalls seine schmale Hand auffordernd entgegen. Ich zögere kurz, nehme seine Hilfe dann aber doch an und werde mit einem festen Ruck auf meine Beine gezogen. Ganz im Gegensatz zu den Jungs, fehlt es mir allerdings an der leicht aussehenden Lässigkeit, denn die einhergehenden Geräusche bei meinem Aufstehen erinnern stark an eine prustende Dampflock, kurz bevor sie schmachvoll in ihre Einzelteile zerfällt ...

**********

Drei Stunden später, gegen 18 Uhr, komme ich gut gelaunt aus dem Duschraum. Ich habe lange gebraucht, um den Sand aus jeder Pore meines Körpers zu schrubben und bin heilfroh, wenn ich endlich etwas anderes zwischen die Zähne bekomme, als knirschende Körnchen. Mein Magen knurrt bereits so laut, dass man es locker auf dem ganzen Stützpunkt hätte hören können.

Ich will gerade unser Zimmer betreten, als Mike plötzlich lachend die Tür aufreißt.

"Da bist du ja endlich!", ruft er dabei freudig aus. Reflexartig ziehe ich den türkisen Bademantel über meinem Top und den Schlafshorts noch ein wenig enger. Wieso sollte er auf mich gewartet haben?

Mike deutet mir mit einem kurzen Kopfnicken ins Innere an hinein zu gehen und hält erwartungsvoll die Tür auf. Mit einem mulmigen Gefühl gehe ich bloß zwei Schritte vorwärts ins Halbdunkel und reiße just erstaunt meine Augen auf.

In der Mitte unserer Stube liegen alle Decken von den Betten auf dem Boden zu einer großen Picknick-Landschaft verteilt. Darauf befinden sich allerlei kleine, braune Tüten und drei elektrische Laternen zur Beleuchtung.

"Juhu, das Schnabbulieren ist endlich eröffnet! Heute kredenzen wir ein fünf-Gänge-Menü von unserem Restaurant des Vertrauens: Zur goldenen Möwe! Gut, dass sie neuerdings auch liefern!", begrüßt Paul mich lachend, der neben den Spinden steht, um ein Sixpack Bier daraus hervor zu zaubern. Grinsend hält er mir seinen freien Arm hin und geleitet mich, wie ein Gentleman zu Max, Ben und Mike, die inzwischen zusammen auf dem Boden hocken.

"Ihr seid ja voll verrückt!"

Mehr kann ich gar nicht erst sagen, weil diese Geste so unglaublich süß ist. Schon wird mir etwas mit Butterbrotdosenpapier Umwickeltes zugeworfen.

"Ich hoffe, du magst Burger, Fritten und Bier!"

Ben grinst und hält mir prompt eine rote Schachtel mit Pommes unter die Nase, nachdem er ein paar daraus gemopst hatte.

"Unbedingt! Danke euch! Ich sterbe förmlich vor Hunger", erwidere ich lachend und nehme bereits einen großen Bissen von dem leckeren Cheeseburger, sowie einen Schluck des halbwarmen Gössers, das Paul mir mit einem breiten Lächeln hinhält. Ich hätte nach diesem Tag auch Gummischlappen gegessen, so ausgehungert fühle ich mich!

Inzwischen erfüllt ein seliges Schmatzen den Raum ...

Eine Stunde später sind wir alle papsatt und liegen wieder zusammen auf dem Rücken in die gemütlichen Decken gekuschelt und starren zufrieden gen imaginärem Himmel.

"Ihr Süßen, ich will ja nicht hetzen, aber es wird Zeit!", ruft Ben plötzlich nach einigen Minuten der müden Stille, die sich nach so einem Essensmarathon automatisch ausbreitet.

"Wofür wird es denn Zeit?"

Ich bin äußerst neugierig, was sie nun schon wieder geplant haben.

"Wir wollen noch ne Runde in die KA-BAR. Willst du mit?", fragt Paul mich jetzt, während er seinen Kopf zu mir dreht und amüsiert grinst.

"Oh Gott! Nein, danke, Jungs. Ich bin fertig für heute."

"Kann ich gut verstehen. Dann sehen wir uns später!"

Ben knufft mich in die Seite und springt mit den anderen zusammen auf. Wie kann man nur so viel Elan haben?

"Viel Spaß euch!"

"Danke, El!", antworten meine Kameraden im Chor und sind bereits wenige Sekunden später mit den Jacken in den Händen aus der Tür verschwunden.

Satt und zufrieden knülle ich den riesigen Müllhaufen zusammen und werfe ihn als großen Ball in hohem Bogen in unseren Metalleimer neben der Tür. Toll, daneben!

Während ich mich bücke, damit ich die einzelnen Papiere wieder einsammeln kann, gleitet mein Blick dabei unter mein Bett. Dort liegt irgendetwas ... Es ist weiß und ... kein Müll ... Ein Briefumschlag?

Schnell lege ich mich auf den Linoleumboden und robbe mich näher heran, damit ich ihn mit langen, ausgestreckten Fingern unter dem Bett hervorziehen kann. Im nächsten Moment puste ich den wenigen Staub herunter und setze mich gespannt auf. Mein Name steht in großen Buchstaben vorne auf dem weißen Umschlag. Vorsichtig öffne ich ihn. Dort ist bloß ein schlichter, weißer Zettel hinterlegt mit folgenden Worten:

Bitte triff mich am Sonntagabend um 17.00 Uhr auf dem großen Parkplatz, hinterste Reihe. T

Unwillkürlich beginnt mein Herz zu rasen! Tim will sich also morgen mit mir treffen! Ich gebe dem Brief einen kurzen Kuss, schiebe ihn zurück in den Umschlag und lasse diesen schnell zwischen den Seiten meines Buches unter dem Kopfkissen verschwinden.

Ich schaue mit aufgeregtem Blick in Richtung leise tickender Wanduhr. Es würde keine 24 Stunden mehr dauern, bis ich ihn endlich wieder in die Arme schließen könnte. Dieses ungeahnte Hochgefühl lässt mich für einen kurzen Moment jubelnd durch den Raum hüpfen, um mir dann fest vorzunehmen ab sofort einen langen Schönheitsschlaf zu halten. So kann ich ihm schließlich nicht begegnen mit diesen Augenringen!

**********

Es ist schneller Sonntag 16.00 Uhr, als ich gucken kann. Meine Kameraden sind gegen Mittag zusammen in die Stadt gefahren, worüber ich insgeheim sehr froh bin ... sturmfrei! Es hat mich auch nicht sonderlich interessiert, was sie vorhaben und hatte mich einfach weiter schlafend gestellt, damit ich keine blöden Ausflüchte erfinden musste, um hier bleiben zu können.

Eine Stunde habe ich jetzt noch Zeit, um mich in aller Ruhe ein wenig zurecht zu machen für meinen Liebsten. Zutiefst erleichtert, dass ich immer noch das ausgeliehene, dunkelblaue Kleid von Val im Spind verwahrt habe, schlüpfe ich hinein und mache mich schließlich mit meinem Kulturbeutel und den Schminkutensilien auf den Weg zum Waschraum. Eine Horde Schmetterlinge tanzt zugleich wild in meinem Bauch umher, die Hände zittrig vor Aufregung ...

Punkt 17.00 Uhr gehe ich langsamen Schrittes über den stockdusteren und menschenleeren Parkplatz. Meine niedrigen Absätze der schwarzen Ankle Boots klappern leise hallend auf dem teilweise gegossenen Asphalt und ich ziehe nach einem kühlen Windstoß meine kurze Lederjacke noch ein bisschen enger um mich. Bei Zeiten sollte ich mir mal einen wärmeren Mantel kaufen ... und eine Taschenlampe. Sie hätten hier auch mal ein paar Laternen aufstellen können!

Ich sehe mich suchend um, aber Tim ist leider noch nicht da. Ungeduldig tippe ich jetzt mit meinem Fuß auf den leicht raschelnden Kiesboden, der die Fläche um sein geparktes Auto umgibt. Ich kann es kaum erwarten Tim endlich in seine starken Arme zu fallen und seine feste Umarmung zu spüren. Mein Herz schlägt schnell, weil ich so aufgeregt bin ...

Einige Minuten vergehen in denen Nichts passiert. Vielleicht hätte ich einfach bei ihm zu Hause vorbei gehen sollen!?

Plötzlich und total unerwartet legt sich von hinten eine kalte, große Hand über meine Augen und eine weitere auf meinen Mund. Ich kann weder sehen, noch schreien ...

Ein starkes Zittern überkommt mich unwillkürlich, aber ich bemerke keine Sekunde später, dass meine Hände seltsamerweise frei sind. Ohne Nachzudenken nutze ich diese, um meinem Gegner mit Schwung und einer geballten Faust in den Schritt zu schlagen und meinen Ellbogen hart in seinen Bauch zu rammen. Ich verfalle keuchend in Panik und spüre diese unbegreifliche, beschissene Angst in mir lodern, wie ein Feuer, das rasch um sich greift!

Allerdings ertönt direkt ein dunkler, schmerzvoller Schrei, wobei der Angreifer von mir ab lässt und stattdessen mit einem leisen 'Rums' hinter mir auf dem kalten Kiesboden landet.

"Ahhh schei ... Warum ... verdammt ... tust du das?", erklingt sogleich eine mir vertraute und zugleich jammernde Stimme.

Mir stockt der Atem, während ich mich ganz langsam umdrehe und niemand Geringeres, als Tim dort mit schmerzverzerrtem Gesicht auf dem Boden vor mir liegt und sich stöhnend windet. Ungläubig starre ich für einen Augenblick den schwarzgekleideten Mann an, der selbst dort unten die Ausmaße eines mächtigen Baumes zu haben scheint.

"Oh Gott, es tut mir so leid", hauche ich, während ich neben ihm in die Hocke gehe, um zaghaft über seine Stirn zu streichen. Moment ...

"Aber fuck, wie kannst du mich so erschrecken? Du weißt doch ganz genau ..."

"Entschuldige, aber ich dachte, du bist dir durchaus bewusst, dass nur ich es sein kann ... dein Freund ... oder hast du ... ohhh man", schnauft Tim erneut und streicht sich über das Gesicht, das immer noch eine schmerzvolle Grimasse ziert.

"Hast du etwa jemand anderen erwartet?"

Mit einem leicht verwirrten Gesichtsausdruck starrt er mich nun durchdringend an.

"Nein, nein! Natürlich nicht. Aber du hast mich erschreckt! Außerdem ... wie konntest du eigentlich sicher sein, dass ich hier sein werde, wenn du den Brief unter meinem Bett versteckst!?"

Jetzt bin ich diejenige, die skeptisch ihre Stirn runzelt.

"Entschuldige, das war nicht meine Absicht ... Aber musstest du gleich 'Kick it like Beckham' spielen? Und wieso unter deinem Bett? Ich habe ihn doch direkt auf das Kopfkissen gelegt," stöhnt Tim leise auf. Er hält seine Magengegend gequält umklammert. Sein leicht funkelnder Blick liegt auf mir.

"Oh, okay ... Ich ... tut ... mir ... leid ..."

Es war kein Missverständnis ... Sollte Mike etwa ... Nein, oder doch? Ich bin mir unsicher, ob jemand den Brief absichtlich vor mir versteckt hatte, aber darum würde ich mich später kümmern. Es gibt jetzt weitaus wichtigeres ...

"Na komm, ich helfe dir auf. Du kannst nicht die ganze Zeit auf dem kalten Steinboden liegen."

Ich halte Tim mit einem liebevollen Lächeln meine Hand hin und er ergreift sie direkt. Als seine warmen Finger auf meine treffen spüre ich sogleich wieder dieses Prickeln in mir und mein Grinsen wird automatisch breiter. 

"Schaffst du die paar Meter zu deinem Auto?", will ich von ihm wissen und verspüre jetzt doch ein wenig Mitleid.

"Sitzen ja ... fahren ... lass mich vielleicht noch ein paar Mal atmen", antwortet er mit einem schmalen Lächeln. Meine Hand lässt er trotzdem nicht los.

"Ich könnte fahren", stelle ich mit einem Achselzucken fest. Seine Augen werden vor Entsetzen jäh größer, so als hätte ich ihm offenbart seinen geliebten Mustang aus Spaß in die Luft zu jagen.

"Na, ich weiß ja nicht ... Bist du denn schon mal so einen Wagen gefahren?"

Sein Gesicht wirkt offiziell noch schmerzverzerrter bei der Vorstellung, dass ich sein Baby fahre, als bei dem Schlag zwischen die Beine und dem kräftigen Schwinger in seinen Bauch. Ich muss unwillkürlich lachen.

"Also meinen Führerschein habe ich offiziell von der Bundeswehr verliehen bekommen!"

"Das war nicht meine Frage, Prinzessin!"

Sein kühler Blick sagt alles.

"Das wird schon nicht so schwer sein ... Vertrau mir, ich schaffe das, schließlich ist es nur ein Auto", gebe ich grinsend von mir und halte ihm auffordernd meine freie Hand für den Schlüssel hin. Tim zischt abermals derart laut, als hätte ich ihn erneut in den Unterleib geboxt.

"Nur ein Auto? NUR EIN AUTO? Wie kannst du so etwas bloß in seiner Gegenwart sagen? Romeo kann dich hören und das verletzt seine Gefühle", flüstert Tim mir letztendlich mit großen Augen zu.

"Romeo? Ist ein Mustang nicht von Ford und kein 'Alpha'?"

Ich komme aus dem Lachen gar nicht mehr heraus. Tims Augenbrauen schießen nach oben, während er abfällig schnaubt. Seine Reaktion ist viel zu herrlich in dieser Sekunde, aber nichtsdestotrotz überreicht er mir mit einem amüsierten und zugleich gequälten Grinsen die Schlüssel. Seine Schmerzen scheinen also echt zu sein und nicht gespielt, was mir einen kleinen Stich versetzt, denn verletzten wollte ich ihn unter keinen Umständen.

Langsam nähern wir uns Hand in Hand seinem Auto.

Trotz meiner Besorgnis wegen Tim, überkommt mich plötzlich eine riesige Vorfreude beim Aufschließen des beeindruckenden, pechschwarzen Gefährts, weil ich in den nächsten Minuten mit meinen eigenen Händen die bestimmt mehr als 400 PS spüren werde und den V8-Motor ordentlich röhren lassen kann ...

Na dann mal los, Romeo!

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