Kapitel 9

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General Davis

Ich musste unwillkürlich schmunzeln, als Eleas entsetzter Blick über das etwa 120 Meter hohe Gerüst flog und sie ihren Kopf daraufhin wild schüttelte.

"Niemals setze ich mich in ... so was!", keuchte sie und ging bereits zwei Schritte zurück aus der Schlange, in der wir uns angestellt hatten. Sanft nahm ich ihre Hand und zog Elea wieder neben mich in die Reihe. Zugegeben, der Freifallturm war nichts für schwache Nerven, brachte einem aber den absoluten Kick! Besonders, wenn die Sitze in 100 Metern Höhe nach vorne kippten und man mit ungefähr 120 km/h nach unten sauste ... 

"Na, na, du wirst dir diesen Spaß doch nicht etwa entgehen lassen wollen?" Lächelnd sah ich zu Elea rüber, doch ihr Todesblick, der mich nun erwartete, amüsierte mich noch viel mehr und ich konnte mir ein breites Grinsen nicht verkneifen.

"Mach dich ruhig lustig darüber, dass ich Angst habe", zischte sie mir wütend zu und ihr blasses Gesicht zeigte mir ohne jeden Zweifel, dass sie es ernst meinte.

"Es würde mir wirklich viel bedeuten, wenn du mitkommen würdest", lenkte ich ohne nachzudenken mit gesenkter Stimme ein. Und das war ausnahmsweise die reine Wahrheit. Wenn ich mich an etwas erinnern wollte, dann an jedes Detail, das sie und ich heute zusammen erlebten. Davon würde ich sehr sehr lange zehren müssen ... FUCK! Denk einfach an etwas anderes!

"Und wenn der Sicherheitsbügel plötzlich aufgeht?", flüsterte sie jetzt mit großen Augen und einem ängstlichen Blick, der erwartungsvoll auf mir haftete.

"Das wird nicht passieren, aber wenn, dann halte ich dich fest ... die ganze Fahrt über, wenn du das möchtest." Für einen Augenblick hielt Elea inne und nickte nachdenklich.

"Wehe du lässt mich los", zischte sie mir schließlich zu, während sich die Schlange nun langsam in Bewegung setzte und wir dran waren einzusteigen.

"Niemals, kleiner Kolibri!", versicherte ich ihr ernst und griff nach ihrer Hand. Sie war eiskalt.

"Ich kann aber nicht fliegen", murmelte sie nervös, während wir zu unseren Sitzen gingen.

"Dafür funkelst du aber wie einer ... wie ein kleiner, fliegender Juwel", flüsterte ich ihr schnell ins Ohr und drückte sanft ihre Finger, bevor die Bügel mit einem metallischen Klicken in die Schlösser gedrückt wurden. Und im letzten Moment entlockte ich ihr doch noch ein kleines Lächeln.

**********

Das war mit Abstand die bescheuertste Idee, die ich seit langem hatte! Nach der Fahrt stiegen wir drei mit erhöhtem Puls, roten Wangen, zerzausten Haaren und einem breiten Lächeln aus den Sitzen. Ich glaubte in dem Moment allerdings, dass ich meine rechte Hand nie wieder spüren würde, so fest hatte Elea sie innerhalb der letzten Minuten gedrückt. Val kreischte währenddessen von der anderen Seite derart schrill in mein Ohr, so dass ich mir sicher war, das Trommelfell wäre zusätzlich geplatzt. 

"Entschuldige, bitte", sprach Elea nun leise, als wir gemeinsam hinter Valerie auf den Ausgang zusteuerten und deutete auf ihre Hand, die immer noch in meiner lag. Es fühlte sich in gewisser Weise selbstverständlich an, so als gehörte es zu mir. Nein, so als gehörte ihre Hand einfach in meine und es wäre niemals anders gewesen.

"Wir sollten vielleicht ..."

Ich unterbrach Elea direkt, indem ich "Ja, ja ... natürlich" murmelte und meine Finger rasch aus ihren gleiten ließ. 

"Okay Kinners, das war ultra nice! Und wohin jetzt? Übrigens, wegen mir könnt ihr ruhig Händchen halten. Cringer Scheiß, aber irgendwie 'gragra'! Übrigens meine eigene Abkürzung für gradewegs grandios! Slay, das wird sich irgendwann durchsetzen!" Val grinste uns mit ihrem einnehmenden Lächeln an und wackelte dann verheißungsvoll mit ihren Augenbrauen.

"Und genau deswegen liebe ich dich!", rief ich lachend aus. Entsetzt drehte sich meine Kleine mehrmals hektisch um und starrte mich daraufhin seltsam an.

"Urgh Dad, so was kannst du doch nicht in der Öffentlichkeit sagen! Stell dir mal vor so'n Schnitzel hätte das mitbekommen ..." Ich verdrehte genervt die Augen, während Elea leise neben uns kicherte.

Keine zwei Sekunden später spürte ich jedoch, wie sie vorsichtig ihre Hand zurück in meine schob, nur dass sie sich jetzt wärmer anfühlte, als zuvor am Freifallturm. Ich lächelte selbstgefällig, verschränkte meine Finger schnell mit ihren und genoss vollends das Gefühl von ihrer weichen Haut auf meiner, bis ich sie grinsend fragte: "Bist du bereit für noch eine Runde?" Eleas Gesicht bekam plötzlich die gleiche Blässe wie vorhin und ich musste unwillkürlich lachen.

"Keine Angst, diesmal ist es nur meine Lieblingsachterbahn!", und ich zeigte dabei mit unseren ineinander verschränkten Händen auf das Gerüst mit dem Looping über uns.

"Ich glaube, du schuldest mir nachher etwas!", stellte sie laut seufzend fest.

"Alles was du möchtest, kleiner Kolibri", entgegnete ich zufrieden und bekam ein schmunzelndes "Ich nehme dich beim Wort!" als Antwort, während wir Hand in Hand in Richtung Turm schlenderten, wo sich der Eingang zu 'NESSI' befand.

In den folgenden zwei Stunden schleppten Valerie und ich Elea von einer Attraktion in die nächste und waren dabei unerbittlich und unersättlich. Schließlich kannten wir die Fahrgeschäfte bereits in- und auswendig, aber es erstaunte mich zusehends, dass Elea überhaupt mit uns mithalten konnte. Und einfach so gehörte sie dazu ... zu uns.

Ich bekam das zufriedene Grinsen kaum aus meinem Gesicht, während wir weiterhin Händchenhaltend durch den Park liefen. Bislang war ich nie der Typ für öffentliche Zurschaustellung von ... Zuneigung gewesen und wusste selber nicht, was ich von meiner offensichtlichen Schwäche halten sollte!?

Val zog Elea einen Augenblick später an ihrer freien Hand schon wieder weiter, als diese jedoch abrupt stoppte und lachend rief: „Bitte, mir ist bereits schlecht von all dem Überkopf und Hin und Her-Geschaukel, ich brauche dringend etwas zu Trinken und eine kleine Pause! Aber geht ihr nur! Ich setze mich da vorne hin und warte auf euch." Ich schaute unsicher zwischen ihr und meiner Kleinen hin und her.

„Jetzt haut schon ab, ihr Karussell-Freaks!", rief Elea neckend aus und entzog mir gleichzeitig ihre Hand.

"Okay, Süße. Aber wir sind gleich wieder da! Es gibt kein Entkommen!" Val lachte schrill und schob mich im nächsten Moment weiter in Richtung Wildwasserbahn, nachdem ich Elea noch rasch einen 50-Euro-Schein zustecken konnte. 

"Yalla, Dad! Und heute will ich, dass du mal keine fiese Grimasse auf dem Foto ziehst und alle Leute damit verschreckst."

"Ich kann nichts versprechen! Die Abfahrt ist einfach jedes Mal viel zu krass!", rief ich ausgelassen und knuffte sie sanft an der Schulter. Meine Kleine gluckste trotzdem zufrieden, denn sie kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich das absichtlich machte, damit sie an diesem traurigen Tag wenigstens ein bisschen lachte.

Ihre Laune wurde mit jedem erneuten Besuch im Park ausgelassener, aber ich liebte es, wie Val sich jedes Jahr aufs Neue kichernd über unser schreckliches Foto aufregte und die anderen Fahrgäste, die manchmal mit uns im Boot saßen, hinter vorgehaltener Hand meckerten.

Für einen kurzen Moment sah ich mich nochmal um und schaute zu Elea, die nun an einem Stand in der Nähe etwas zu trinken entgegennahm und sich schließlich auf einer kleinen Mauer niederließ.

"Hey Daddy, sie ist ein großes Mädchen", stellte Valerie nüchtern fest und zog mich weiter in Richtung Schlange. Ich konnte nicht anders und riskierte einen weiteren, schnellen Blick.

Eleas Finger zupften inzwischen unaufhörlich an dem knielangen Kleid, das sie trug. Diese Handbewegung hatte sie bereits in den diversen Fahrgeschäften zuvor gemacht und es schmerzte mich, dass sie sich derart unwohl zu fühlen schien. Wie gerne würde ich ihr diese eine bestimmte Angst nehmen, aber ich wusste einfach nicht wie ...

Fünfzehn Minuten später standen Val und ich endlich auf der kleinen Holzbrücke, die uns bald in Richtung Eingang der Boote führen würde. Von dort oben hatte ich einen wunderbaren Blick über einen Teil des Parks und entdeckte sogar meinen kleinen Kolibri wieder. Kein Wunder, schließlich war es nicht nur das auffällige Kleid mit der leuchtenden Farbe, das sie zu einem bloßen Hingucker machte!

Was ich dann allerdings sah, ließ mir die Gesichtszüge entgleiten. Ein relativ großer, muskulöser Typ erschien auf der Bildfläche und ging schnurstracks in ihre Richtung, um sich vor Elea aufzubauen und letztendlich neben sie zu setzen, während seine Hand sich langsam ihren Oberschenkel hinaufschob!

Ich sah rot! Und das nicht nur wegen ihres Kleides ...

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