Montag, 18. Oktober 2021

Jade regierte mal wieder die Nacht und das ausgerechnet wo Celina früh aufstehen musste. Ich musste sie in den Schlaf wiegen wie ein Kleinkind, womit ich ihr zumindestens sechs Stunden schlaf retten konnte. Sie ist eine Schlafmütze, genau wie ich, und würde sterben, wenn der Wecker in sechs Stunden wieder ging, aber so ist das nun Mal. Irgendwann wird Jade in ihren Erinnerung nur noch so viel Wert sein wie der Dreck unter ihren Schuhsohlen und wir werden hoffentlich mehr Schlaf bekommen, doch solange das nicht der Fall ist, werde ich die Nacht notfalls durchmachen und ihr im ASMR Style all die Dinge zuflüstern die ich Jade antuen würde, sollte ich ihr jemals begegnen.
„Die Prinzessin der Afterglow Savannah so zu behandeln sollte als Hochverrat geltend gemacht werden. Wenn ich sie finde, könnten wir sie dann legal hängen lassen?“, hatte ich meinen Bruder mal die Tage gefragt. Er schnalzte missbilligend mit der Zunge - Antwort genug.

Wie vorausgesagt machte Celina Geräusche als ob sie jemand ermorden würde, als der Wecker ging. Aber was sollten wir tun? Kein Arbeitgeber würde "Sorry, dass ich zu spät bin, ich hatte einen mentalen Breakdown" lange tolerieren. Sie zog sich an, küsste mich zum Abschied und ging zur Arbeit, während ich überlegte was ich nun tuen soll.
Ehrlich gesagt, ich habe keinen echten Job. Prinz sein ist mein Job. Ich kriege mein monatliches Taschengeld zur freien Verfügung und kann sonst eigentlich tun was ich will.
Maaaaan ist das langweilig.

Ich schlief noch mal ein, bis Cheka mich um 12 Uhr weckte, weil er etwas spielen wollte. Neffen sind schrecklich. „Ich habe sonst keinen zum spielen!“, rief Cheka.
„Als ich in deinem Alter war hatte ich nie jemanden der mit mir spielen wollte, also hab ich mir beim toben auf dem Elefantenfriedhof ein Knie aufgeschlagen. Good times.“, antwortete ich schroff. Cheka bekam große Augen und fragte mich was der Elefantenfriedhof sei und wie man dahin käme. „Der Elefantenfriedhof ist ein Platz auf dem viele Elefanten Skelette liegen, schön spooky, und der Weg dorthin ist nicht schwer zu merken.“ Ich beschrieb ihm den Weg.
Chekas Augen weiteten sich noch mehr, falls das überhaupt möglich war, und er lief los.
Der wäre erst Mal beschäftigt.

Okay, ich muss aufhören. Die Wachen kamen gerade rein und meinten, dass mein Bruder mich uNvErZüGlIcH sprechen will. Ich melde mich morgen wieder. Bye!