Sonntag, 20. Februar 2022

Ich mag es wie english!Cater gerade für Aufruhr in eurer Welt sorgt, während ich hier mit heartbroken!Cater rum gammeln muss.

Wir hatten heute Kostümanprobe für unser Encanto Musical und irgendwie war die Stimmung generell angespannt.
Malleus war wütend, weil sein Vater ihn versetzt und Ihr Treffen auf nächste Woche verschoben hatte.
Vil war pissed, weil Neige atmet.
Floyd war immer noch entzürnt, dass der Vater seines Neffen/seiner Nichte Trey sein würde.
Jades Schwangerschaftslaunen setzen langsam ein.
Und Cater hatte einfach einen emotionalen Rückfall, als er Trey sah.

Wie übten gerade die Szene in der Dolores von Brunos Prophezeiung erfuhr, als Cater plötzlich begann zu weinen. Das ganze lief ungefähr so ab

Yuu: Also... Ich bin in Brunos Turm eingebrochen und habe seine letzte Prophezeiung gefunden, die Magie stirbt, Casita bröckelt, Luisas Gabe lässt nach und das alles wegen... Mir?

Trey: ... *Sammelt die Scherben der Prophezeiung ein* Wir sagen gar nichts! Deine Abuela will, dass diese Abend perfekt wird, also machen wir es so: Bis Mariano weg ist bist du nicht in Brunos Turm eingebrochen, die Magie stirbt nicht, Casita ist nicht am bröckeln und Luisas Gabe lässt nicht nach. Alles ist okay und so verhalten wir uns auch. Niemand darf es wissen! *Packt Yuu an den Armen*

Cater: *Dolores Squeal* I know... *Bleibt dort stehen und starrt Trey an*

Crewel: SCHNITT! Cater, nach dem Einzeiler musst du noch mal quietschen und dann sofort die Szenerie verlassen!

Cater: *Tears up*

Crewel: Huch, so ein Fehler passiert doch jedem Mal. Kein Grund zu weinen. Hätten Ace und Deuce für jeden Fehler den sie gemacht haben geweint, hätten sie nur noch heulend in meiner Klasse gesessen.

Der Witz war gut, doch Cater hatte ihn wohl missverstanden oder so, denn er rannte weinend ins Nebenzimmer.
„Toll gemacht, Trey. Du hast den Jungen, der deine Nichte spielt zum weinen gebracht. I guess the men of his dreams will be just out of reach... BECAUSE HE IMPREGNETED MY F*CKING TWIN BROTHER!“, rief Floyd.
Jade schnaubte verärgert, während ich Cater hinterher ging.

Er saß auf dem Boden eines Klassenzimmers und weinte. Was könnte ich schon dagegen sagen, wenn ich von Celina, die viele solcher Verluste und Enttäuschungen eingesteckt hatte, wusste, dass es dauern konnte drüber hinweg zu kommen. Selbst nach Jahren könnte man plötzlich Rückfälle erleiden.
Da ich schlecht darin war tröstende Worte zu finden, reichte ich ihm ein Taschentuch und umarmte ihn als Trost. Er weinte an meiner Schulter und ich lies es zu.
Und dann kam jemand rein, den ich gar nicht sehen wollen würde, wenn ich Liebeskummer hätte - Trein Sensei, höchstpersönlich, nachdem ich, sein Hassschüler, ihn seit fast einen Jahr nicht mehr gesehen hatte.
Erst dachte ich er würde uns anschreien, dass wir hier nichts verloren hätten und gehen sollten, doch nichts der gleichen geschah.

Er trat zu uns heran, zückte seinen Magicpen und mit einer lockeren Bewegung aus dem Handgelenk standen zwei Tassen Tee zu unseren Füßen und eine Wolldecke lag über Caters Schultern. Wir sahen verwundert zu unserem ehemaligen Professor auf und in der Sekunde in der ich in seine Augen schaute, wusste ich, dass er von der Sache mit Trey wusste.
(Vermutlich wussten es alle im Lehrerzimmer, nachdem Crewel den Tee gespillt hatte.)
Und wer kannte sich hesser mit Herzschmerz aus als Trein, der sich zwei Mal verliebte und Beide an das Schicksal verlor.
„Balldrian und andere Kräuter... Hellen die Stimmung auf. Dieser Tee ist effektiver und gesünder als jedes Antidepressiva, nicht wahr, Kingscholar?“, sagte er leise und ich nickte vorsichtig. In meinem ersten Jahr am NRC waren meine Depressionen noch so augeprägt, dass ich gerne auf Medikamente zurück griff, bis ich zu viele davon nahm und in Treins Unterricht eine Art Anfall erlitt. Nachdem ich das überlebt hatte, brachte er mir diesen Kräutertee und verlangte, dass ich ihn anstelle der Tabletten nahm.

So hatte der Geschmack etwas nostalgisches an sich und auch Cater schien der Tee zu beruhigen. „Nun, was soll ich sagen, Diamond? Männer sind Schweine. Sie suchen sich das Beste vom Besten aus einem Saal voller junger Menschen und anstatt sich das Gesicht einzuprägen, erkennen sie dich an deiner Schuhgröße wieder. Was geschehen ist, ist geschehen, also erfreuen sie sich einfach an den Gedanken, dass Clover mindestens die nächsten 18 Jahre Unterhalt blechen darf.“
Daraufhin musste Cater grinsen und ich grinste auch.

Den Liebeskranken gab ich schließlich in Malleus Obhut und trat dann zu Trein Sensei auf den Balkon, der mich zu einem kleinen Talk eingeladen hatte. Er reichte mir eine Zigarette (Erzählt Celina nichts! Eines meiner alten Laster und sie hasst den Rauch!) und schon standen wir paffend an der Balkonbrüstung. „Sie sind supportive, wissen Sie das?“, fragte ich. Trein blies eine Qualmwolke in die Luft und zuckte mit den Schultern. „Das hier ist ein Jungsinternat, Kingscholar. 80% der Schüler ist homosexuell, die anderen 20% sind zwar hetero, treiben aber dennoch was mit ihren Mitschülern, weil sie es nicht so lange aushalten. Hätte ich etwas gegen Homosexuelle, hätte ich kündigen müssen. Selbst der Direktor hat gewisse Veranlagungen zum gleichen Geschlecht.“
„Ja ich weiß. Ich meine nur, als Anasui mit dem Bäckersjungen durchbrennen wollte waren Sie nicht so begeistert und ich dachte es wäre, na ja, deswegen halt.“

Trein lachte bitter und auch wenn es nicht ernst, sondern missbilligend klang, war es komisch ihn überhaupt lachen zu hören. „Dieser Junge ist ein naiver Rotzbängel, in dem Sinne also wie gemacht für Anasui, aber die Beiden als Paar? Der Gedanke hat mir Angst gemacht. Jetzt ist Anasui allerdings erwachsen und wenn er wirklich meint sein Leben so hinwerfen zu müssen, dann soll er das gerne tun... Ah, im Gegensatz zu Angra ist er im Kern ein guter Junge.“

Ja, das machte mehr Sinn. Der Gedanke, dass Trein seinem Sohn das gay sein verbietet, während er jeden Tag von schwulen Schülern und Arbeitskollegen umringt war, passte für mich noch nie so zusammen.
„Aber genug davon wie ich in meiner Erziehung versagt habe, reden wir lieber über dich. Was hast du im letzten Jahr so getrieben? Crewel sagte du wärst nun ein gebundener Mann“, sagte er da plötzlich. Ich grinste.
„Ihre Quelle stimmt. Seit Oktober letzten Jahres.“

„Ein Mädchen?“

„Ja, ihr Name ist Celina.“

„Wie ungewöhnlich.“

„Entschuldigen Sie?“

Er gab einen Laut von sich, den man wohl als Lachen gelten lassen konnte und ich lies ihn den Spaß. Das war ich ihm schuldig, nach all den grauen Haaren, die ich ihm verpasst hatte.

Als wir fast aufgeraucht hatten, fragte er mich, was wohl alle Lehrer brennend interessierte, wenn sie einen ehemaligen Schüler wiedertrafen: Was aus mir geworden sei.
„Zwangsarbeit bei der Film Branche, wenn sie es genau wissen wollen“, antwortete ich wahrheitsgemäß.
„Schauspieler also. Interessant“, murmelte Trein.

„Was hätten Sie denn gedacht? Dass ich bei McDonald's lande?“

„Auf keinen Fall, Kingscholar. McDonald's überschreitet Ihre Kompetenz bei weitem.“

Ahhhh... Ich mag und hasse ihn zugleich.