Halt

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Stufe für Stufe steigen die zwei Jugendlichen hinauf, um Anne zurückzulassen und in das obere Stockwerk zu gelangen. Harry zieht das Mädchen behutsam an dessen Hand nach oben, da sich ihre Füße seiner Meinung nach zu langsam bewegen. Immer wieder wirft er einen Blick hinter sich, nur um in ihr Gesicht zu sehen und wieder den Schmerz in seinem Herzen spüren zu können.

Tanas Mundwinkel hängen schlaff nach unten, ihre Haare fallen ihr über das linke Auge, auf der rechten Seite hat sie die nervigen Strähnen hinter das Ohr geschoben. Sie starrt emotionslos auf den Rücken des Jungen vor sich, als hätte sie ihre Umgebung, ihre nahe Vergangenheit ausgeblendet. Der Atem dringt in angestrengten Stößen aus ihrem Mund aus, anschließend wird frische Luft schnell wieder eingesogen. Ihre Lungen fühlen sich an, als würde sie einen Marathon rennen, in Form von zahlreichen Stufen, die ihr wie eine endlose Treppe vorkommen.

„Bitte gehe etwas langsamer, ich habe keine Kraft mehr.", keucht das Mädchen schließlich und reißt ihre Hand aus Harrys festem Griff. Verwirrt dreht er sich mit dem ganzen Körper zu ihr um und zieht seine Augenbrauen zusammen.

Er streckt wieder einen Arm in ihre Richtung aus und öffnet den Mund: „Aber das waren doch nur wenige Stufen. Du hast noch genau zwei vor dir." „Trotzdem fühlt es sich für mich anstrengender an.", kontert Tana sofort und hebt schnell ihre Beine, um auf die gleiche Ebene wie Harry zu kommen, damit sie ihren Kopf nicht so sehr in den Nacken legen muss, wenn sie ihn ansieht.

Seufzend winkelt der Junge leicht die Knie ab und platziert einen seiner Arme auf der Unterseite ihrer Schenkel, den anderen bei der Mitte ihres Rückens. Mit einem Schwung hebt er ihren viel zu leichten Körper hoch, so, wie er sie auch schon nach Hause getragen hat.

„Du musst mich nicht tragen.", wehrt Tana ab und wackelt herum, damit er sie wieder absetzt. Doch innerlich will sie, dass Harry sie auf seinen starken Armen hält, dass sie sich gegen seine Brust kuscheln kann. Denn seine Nähe verscheucht die dunklen Gedanken, die in ihr wüten.

Mit langen Schritten nähert der Junge sich dem Bad, mit seiner Geliebten in seinen Händen. Während er mit einem Fuß der Tür hinter ihnen mit einem Tritt versetzt, damit sie ins Schloss fällt und die Beiden von unerwünschten Blicken schützt, blickt er hinunter zu dem Mädchen, das sich an ihn schmiegt. Harry setzt sie, trotz ihrer Proteste, neben dem Waschbecken ab und legt seine Hände anschließend auf ihre Oberschenkel.

Er massiert Tanas Haut durch den Stoff des Kleides und stellt fest: „Du hast zu wenig gegessen, als ich weg war."

Beschämt nickt das Mädchen, um ihm zuzustimmen, und weicht seinem eindringlichen Blick aus. Harry hebt mit zwei Fingern ihr Kinn an und haucht einen Kuss auf ihre Wange. Ganz nah an ihrem Gesicht murmelt er: „Wieso?" Immer wieder drückt er seine Lippen auf ihre weiche Haut, an ihrem Hals, in ihrem Gesicht, doch niemals kommt er ihrem Mund zu nahe.

„Ich hatte keinen Hunger. Während ich mich für zwei ernähren musste, habe ich genügend gegessen, aber dann war ich wieder ganz alleine und habe mich nicht mehr verantwortlich gefühlt, dass ich durch meine Essensgewohnheiten jemanden umbringen könnte. Nur mich selbst, aber das wäre doch egal.", erklärt Tana, woraufhin der Junge sämtliche seiner Bewegungen stoppt.

Er tritt einen Schritt nach hinten, um ihr besser in die sehen zu können. „Wie kommst du darauf, dass es unwichtig wäre, wenn du sterben würdest? Ich könnte nicht ohne dich leben."

„Du warst nicht da, ich wusste nicht, ob du jemals wieder zurückkehren würdest. Meiner Familie schien es egal zu sein, was ich mache, mein Bruder hasst mich. Anne und Gemma waren die Einzigen, die sich um mich gekümmert haben, deine Schwester ist dann aber ausgezogen.", schildert Tana ihm und lehnt sich nach vorne. Sie zieht an seinen Schultern wieder zu sich und legt anschließend ihre Arme um seinen Hals. Ganz nah an Harrys Hals murmelt sie: „Ohne dich hätte ich sowieso keinen Grund gehabt, weiterhin in dieser Hölle zu sein."

Sie legt wieder und wieder ihre weichen Lippen auf die empfindlichsten Stellen auf seinem Hals und bringt ihn somit um den Verstand. Denn Tana hat keine Lust mehr über ihre Essgewohnheiten während er weg war zu reden. Auch ohne seine vorwurfsvollen Blicken, ohne, dass er ihr erklärt, wie wichtig es ist, genügend zu essen, weiß das Mädchen, dass sie eine schlechte Angewohnheit hat. Über diese könnte sie aber wahrscheinlich nie hinwegkommen, daher will sie nicht deswegen diskutieren.

Harry drückt sich noch näher an ihren Körper, der noch immer direkt neben dem Waschbecken platziert ist, und verkneift sich ein Stöhnen. Ihre Berührungen fühlen sich noch viel intensiver an durch den langen Entzug, in den er gestoßen wurde, als er zum Kriegsdienst antreten musste. Er kann sich nur mehr darauf konzentrieren, wie ihre Fingerspitzen langsam sein Hemd Knopf für Knopf öffnen, wie sie hin und wieder über nackte Haut streichen. Er spürt noch immer Tanas Lippen an seinem Hals und legt die Hände auf ihre Taille.

Doch als er Druck auf ihre Hüfte verteilt, löst das Mädchen sich abrupt von ihm und stößt einen erschreckten Schrei aus. Mit all ihrer verbleibenden Kraft drückt sie seinen Körper von sich weg und Harry kann auf seiner Brust spüren, wie ihre Arme immer schwächer werden. Entgegen all ihrer lauten Proteste kommt der Junge Tana dennoch wieder näher und umarmt sie liebevoll.

Er merkt, wie sich ihre Atmung verschnellert und sie schon beinahe hyperventiliert. Dennoch bleibt Harry bei ihr und gibt ihr allein durch seine Körperwärme all die Sicherheit, die er ihr geben kann.

„Ich bin es, Harry. Du brauchst keine Angst vor mir haben, ich werde dich nicht verletzen. Ich liebe dich.", redet er beruhigen auf seine Geliebte ein, welche sich von Sekunde zu Sekunde immer mehr beruhigt. Ihre Brust hebt und senkt sich wieder langsamer gegen seine und sie lehnt ihren Kopf an seiner Schulter an.

Schließlich ist Tana wieder komplett still und lässt sich einfach von dem Jungen umarmen. Seine starken Arme geben ihr den Halt, den sie vor einiger Zeit in einer Seitengasse verloren hat. Harry ist in diesem Moment wie ein Anker, der verhindert, dass ihr Schiff, auf dem sich ihr kompletter Verstand befindet, in das dunkele, tödliche Meer treibt.

Sanft schiebt der Junge Tana ein wenig von sich weg, um ihr ins Gesicht sehen zu können. Er erzwingt sich ein aufmunterndes Lächeln, damit er nach wie vor stark wirkt. Auch, wenn er innerlich an ihrem Zustand und was zu diesem geführt hat zerbricht.

„Wollen wir jetzt deinen Kratzer verarzten und schauen, ob du sonst noch Verletzungen hast?", fragt Harry, woraufhin das Mädchen stumm nickt und jede seiner folgenden Bewegungen aufmerksam verfolgt.

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