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Erschöpft rollt Harry sich von ihrem Körper hinunter und lässt sich, begleitet von einem dumpfen Knall, auf die Matratze neben sie fallen. Nachdem er das Kondom achtlos in den Mistkübel, der neben dem Bett auf dem Boden steht, geworfen hat, greift er mit einer Hand nach der Decke am unteren Ende und zieht diese über das Mädchen und sich. Da Tana sich von ihm weggedreht hat, damit er die Tränen, die noch immer aus ihren Augen fließen, nicht sehen kann, kuschelt er sich von hinten an sie. Liebevoll drückt der Junge ihr einen Kuss auf den Hals und schlingt einen Arm um ihre Taille.

„Wieso genau hast du mich gerade gebraucht? Wenn ich mich richtig erinnere, bist du sauer auf mich.", murmelt Harry, während seine Lippen über die Haut an ihrem Hals wandern. Ein leises Schluchzen entflieht ihrem Mund und bevor er nachfragen kann, wieso sie weint, haucht sie: „Ich bin noch immer böse auf dich." Der Junge beugt sich nach vorne, um in ihr Gesicht zu sehen, doch sie verdeckt dies schnell mit den Händen. Denn sie will nicht, dass er sieht, wie sie weint. Er würde sich schuldig fühlen, weil er trotz ihres psychischen Zustandes mit ihr geschlafen hat.

Doch als Tana spürt, wie Harry ihre Hände langsam von ihrem Gesicht entfernt und seine grünen Augen auf ihre blauen trifft, lässt sie ihre Fassade fallen. Sie gibt auf, scheinbar tapfer zu sein und dreht sich in seinem Griff um, um sich an seine Brust kuscheln zu können. Ihr ganzer Körper bebt durch die zahlreichen Schluchzer und sie stößt hervor: „Ich will dich nicht verlassen."

„Dann mache es nicht.", murmelt Harry verwirrt und zieht die Augenbrauen zusammen. Trotz des Chaos, das in ihm tobt, streicht er beruhigend mit einer Handfläche über ihren schmalen Rücken und mit er anderen fährt er wie automatisch durch ihre Haare. Der Junge spürt, wie Tana den Kopf schüttelt und ihm mitteilt: „Es geht mir nicht darum, Harry."

Er platziert einen sanften Kuss auf ihrem Haaransatz und beginnt, auf sie einzureden: „Es tut mir leid, dass ich mich heute so falsch verhalten habe. Ich habe dir den Spaß verdorben und dich noch dazu verletzt, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie schlecht ich mich deswegen fühle. Wenn du deswegen jetzt das Gefühl hast, dass du mich verlassen willst, dann kann ich dich nicht davon abhalten. Trotzdem will ich, dass du weißt, dass wir das auch ausreden und anschließend hinter uns lassen können. Du weißt ja, wie sehr ich dich liebe."

„Nein, Harry es geht mir nicht darum, das habe ich dir doch schon gesagt.", kontert das Mädchen und setzt sich auf, mit einer Hand hält sie die Decke über ihre Brust, damit Harry nicht von dem Anblick abgelenkt wird. Seufzend stößt sie die Luft auf ihren Lungen und setzt fort: „Anne hat ein Haus für uns gefunden, in das wir einziehen können. Meine Eltern wollen natürlich, dass ich weiterhin bei ihnen wohne, weil ich noch zu jung bin."

Nun begibt sich der Junge auf Augenhöhe mit ihr und wischt ihr behutsam über die von Tränen befeuchteten Wangen. Anschließend streicht er ihr die Haare, die in ihr Gesicht gefallen sind, hinter die Ohren und hinterfragt: „Wo genau ist das Haus? Wie weit entfernt von hier?" „Nicht unbedingt weit, am anderen Ende des Dorfes. Laut Anne steht es schon seit längerer Zeit leer, weil der alte Besitzer im Krieg gefallen ist.", erklärt Tana und schüttelt anschließend den Kopf. Sie hebt gedankenverloren eine Hand und zieht mit der Spitze ihres Zeigefingers unsichtbare Linien auf seinen Oberkörper. „Das heißt, dass wir uns nicht mehr so oft sehen werden."

„Aber ich kann doch jeden Tag zu dir kommen oder du zu mir. Oder wir gehen gemeinsam irgendwohin.", will Harry sie ermutigen und beugt sich anschließend zu ihr, um ihr sie zu küssen, doch sie wendet sich schnell von ihm ab. „So einfach ist das nicht. Sie wollen, dass ich irgendwo arbeite, genauso wie Zewi. Wir müssen wieder selber Geld verdienen, wir können nicht noch weiterhin euch belasten.", teilt sie ihm mit und ein Schluchzen lässt ihren Körper beben.

Sie reibt sich mit beiden Händen über ihr Gesicht, um ihre Gedanken zu klären. Währenddessen hört sie, wie der Junge auf sie einredet: „Aber ich kann dir Geld geben, dann musst du nicht arbeiten. Ich kann einen Job annehmen und den Gehalt mit dir teilen." „Harry, ich denke, dass es uns nicht schaden könnte, wenn wir uns nicht jeden Tag sehen würden. Wir haben fast fünf Jahre in einem Haus gemeinsam verbracht und jetzt sollten wir ein wenig Abstand voneinander bekommen. Das ist doch nicht gut für eine Beziehung, wenn man sich andauernd nahe ist.", argumentiert das Mädchen und um den Worten mehr Ausdruck zu verleihen, schafft sie einen gewissen Abstand zwischen sich und Harry.

„Das ist doch nicht dein Ernst, Tana. Wie, denkst du, wird es sein, wenn wir eines Tages gemeinsam in ein Haus ziehen? Willst du dann auch alle fünf Jahre ein wenig Abstand?", fährt er sie an und äfft die letzten Worte ihre hohe Stimme nach. Frustriert steht er aus dem Bett auf und fährt sich durch die Haare, zieht an den Enden. Er wendet sich wieder zu dem Mädchen, das ihn fassungslos ansieht und noch immer auf der Matratze sitzt. „Oder wie stellst du dir das denn vor?", fügt der Junge hinzu, während er durch den Raum hin und her läuft.

Seufzend rutscht Tana an den Bettrand und lässt ihre Beine von diesem hängen, die Vorderseite ihres Oberkörpers wird noch immer von der Decke bedeckt. „Wenn wir zusammenziehen sind wir schon älter und werden deshalb gemeinsam sesshaft, weil wir eine Familie gründen wollen. Nicht, weil ich verfolgt werde und mir der Tod gewünscht wird. Außerdem vergesse nicht, dass wir erst 18 sind, wir haben noch unser ganzes Leben vor uns. Wir müssen uns noch nicht an ein Haus binden, wir können durch die Welt reisen und alle Dinge erleben, über die wir früher gelesen haben.", redet sie auf den Jungen ein, der sie keines Blickes würdigt.

Doch egal, wie sehr das Mädchen versucht, ihn davon zu überzeugen, dass sie deswegen nicht mehr mit ihm zusammen sein will, ignoriert er ihre Argumente und sieht schließlich zu der Tür. Mit dem Zeigefinger deutet er auf diese und raunt: „Wenn du wirklich Abstand haben willst, wieso bist du überhaupt hierhergekommen?" Er lacht sarkastisch auf und setzt fort: „Oh, stimmt. Weil du mich ‚brauchst'. Du kannst jetzt gerne gehen, wenn du mich wieder ‚brauchst', um dich von deinen Problemen abzulenken, kannst du ja wiederkommen. Viel Spaß in deinem neuen Zuhause."

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