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Tanas Augen wandern über die zahlreichen Schaufenster, an denen sie vorbeikommt. Sie erblickt Spielzeuge, über die sie sich vor einigen Jahren übermäßig gefreut hätte, wenn sie flüchten hätte müssen, mit einem einzigen Kuscheltier in ihrer Hand, das sie schließlich auch verloren hat. Damals hat das Mädchen allein mit ihrer Vorstellungskraft spielen können und mit ihrem Bruder, dem das Ganze aber viel zu schnell zu blöd wurde. Bis ihre Familie schließlich eine Unterkunft bei den Styles gefunden hat. Bis Tana jemanden, um genauer zu sein, einen Jungen in ihrem Alter, kennengelernt hat, der mit ihr seine zahlreichen Spielzeuge von Anfang an geteilt hat.

„Wenn du etwas haben willst, musst du es nur sagen.", ertönt eine tiefe Stimme neben ihrem Ohr und gleich danach spürt sie weiche Lippen auf ihrer Wange. Sie übt kurz Druck auf die Hand, die mir ihrer verschränkt ist, aus, um Harry zu zeigen, dass sie sein Angebot wertschätzt. Im Gehen legt das Mädchen den Kopf auf seine Schulter, den Blick noch immer auf die Schaufenster fixiert. „Aber wir haben doch schon so viel gekauft.", seufzt Tana und schaut für einen Moment zu den zahlreichen Taschen und Tüten in der freien Hand des Jungen.

Abrupt bleibt Harry stehen und überrascht sie somit. Er dreht seinen ganzen Körper zu ihr und sieht in ihr Gesicht. Durchgehend wechselt sein Blick zwischen ihren Lippen und ihren Augen. Er beugt sich leicht hinunter zu ihr, damit die vorbeigehenden Menschen ihn nicht hören können und teilt ihr mit leiser Stimme mit: „Du hast jahrelang nichts gehabt außer den Notwendigkeiten. Du musstest genügsam sein, weil du, verdammt noch einmal, in einem Keller gelebt hast. Jetzt lass mich dich wie eine Prinzessin behandeln und dich verwöhnen, dir alles kaufen, was du willst."

„Mit welchem Geld?", forscht Tana nach mit einer Augenbraue nach oben gezogen. Unerwartet gibt der Junge ihr einen flüchtigen Kuss und murmelt anschließend: „Mit dem, das ich durch den Kriegsdienst bekommen habe. Die anderen Soldaten waren so dumm und haben das Meiste für Zigaretten, Alkohol und Frauen ausgegeben, ich habe gespart für dich."

Kopfschüttelnd muss das Mädchen lächeln. „Du hast allen Ernstes gespart, damit du mich verwöhnen kannst, falls du zurückkehrst und ich noch am Leben bin?", hinterfragt sie, woraufhin Harry sofort nickt. Sein linker Mundwinkel ist nach oben gezogen, wodurch ein schiefes Grinsen entsteht.

„Das ist verrückt.", erklärt sie ihm und fügt einen Moment später hinzu: „Du bist verrückt." Der Junge lehnt sich noch weiter zu ihr, sodass ihre Nasenspitzen sich schon beinahe berühren. „Verrückt nach dir.", raunt er und legt seine Lippen auf ihre. Er lässt die Hand des Mädchens los und legt seine anschließend auf ihre Wange. Mit dem Daumen streicht er sanft über die weiche Haut, während er den Kuss noch mehr vertieft. Einige Augenblicke später, nachdem Tana aus ihrer Schockstarre zurück in die Realität gekommen ist, spürt Harry zwei Handflächen auf seiner Brust. Sein Hemd wird mit den Fingern festgehalten und er wird an dem Stoff in ihre Richtung gezogen.

Tana ist diejenige der beiden, die sich von ihrem Gegenüber löst und sich mit dem Kopf an seine Brust schmiegt. Unwillkürlich ziehen sich die Mundwinkel des Jungen nach oben und er drückt seine Lippen kurz auf ihren Haaransatz. Er lässt seine freie Hand ihren Rücken auf und abfahren, während er ihr zum wiederholten Male mitteilt: „Ich liebe dich."

„Ich liebe dich, Harry.", hört er ihre Stimme, gedämpft durch den Stoff seines Hemdes, an den sie sich noch immer kuschelt. Harry blickt hinunter zu dem zierlichen Körper, der ganz nah an seinen gedrängt ist, seine Umgebung ist ihm in diesem Moment egal. Bis jemand plötzlich seinen Namen ruft.

„Harry, können wir reden?", ertönt die Stimme eines Mädchens und abrupt tritt Tana einen Schritt zurück, ihre Augen geweitet und auf die störende Person gerichtet. Als sie erkennt, um wen es sich handelt, greift sie instinktiv nach Harrys Hand und stellt sich direkt neben ihn. Dieser dreht sich zu dem Mädchen, das nur einen Meter von ihnen entfernt steht und nervös das Gewicht von einem auf den anderen Fuß verlagert.

Seine Augen verengen sich und er teilt der Person, die den Moment der Zweisamkeit inmitten von zahlreichen anderen Menschen zerstört hat, mit einer abwertenden Stimme mit: „Ich wüsste nicht, worüber wir reden sollten, Agnes. Du hast schon genügend Schaden angerichtet." Sofort nachdem er die Worte ausgesprochen hat, spürt er einen Schlag auf seinem Oberarm und Tana zischt ihn an: „Sei doch nicht so gemein, sie kann nichts dafür, dass du sie geküsst hast." Das Mädchen wendet sich wieder an das andere und fragt freundlich nach: „Was möchtest du denn sagen?"

„Ich wollte mich dafür entschuldigen, was passiert ist. Ich war viel zu naiv und verletzt, dass ich erkennen konnte, wie böse Tom eigentlich ist.", teilt Agnes mit und sieht beschämt auf den Boden direkt vor ihren Füßen, wodurch sie gar nicht bemerkt, dass der Körper des Mädchens gegenüber von ihr sich versteift und der Atem sich schlagartig verschnellert.

Beruhigend legt Harry sofort einen Arm um Tana und raunt: „Wehe, du sagst noch einmal seinen Namen, Agnes. Du hättest wissen müssen, dass ich nicht an dir interessiert bin und dich deswegen nicht rächen musst, oder wie du es auch immer bezeichnen willst." Er wendet sich an das Mädchen in seinen Armen und murmelt: „Ich bin hier bei dir, er kann dir nichts antun. Denke an etwas Schönes, an all die Dinge, die wir heute gekauft haben und nicht an ihn."

Ein Räuspern ertönt aus der Agnes' Richtung und sie erklärt: „Ich weiß, dass ich das wissen hätte müssen, aber du musst es verstehen: So gut wie jedes Mädchen findet dich attraktiv, inklusive mir und als du mich geküsst hast, habe ich mir Hoffnungen gemacht, dass du endlich an mir Interesse hast. Dann hast du mich weggestoßen und alle Hoffnungen wurden zunichtegemacht, natürlich war ich traurig und habe mich bei dem Ersten ausgeweint, der mir in die Quere gekommen ist."

„Es tut mir leid, dich enttäuscht zu haben, aber ich habe schon seit langem jemanden an meiner Seite, nämlich die Einzige, an der ich je Interesse haben werde.", sagt Harry und sieht wieder zu Agnes, deren Blick sich förmlich in den Körper in seinen Armen brennt. „Das sehe ich.", raunt sie, woraufhin Tana wieder ihren Kopf hebt und zu dem Mädchen schaut. Die Blondhaarige fügt nach einigen Augenblicken hinzu: „Wie gesagt, entschuldigt, dass es so schlimm gekommen ist, das wollte ich nicht."

Da Harry seinen Mund nicht öffnet, um etwas zu sagen, teilt Tana Agnes mit: „Ich vergebe dir, du musst nicht mehr Schuldgefühle haben."

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