22. Danke

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Natürlich hatte ich haushoch verloren. Wie sollte ich denn auch eine Chance haben, wenn ich die Spielregeln nicht mal verstand? Doch ich war über meine Niederlage nicht sonderlich enttäuscht, mit den Gedanken war ich eh immer woanders.

„Spielst du das nächste Mal wieder mit?", fragte Adrian schüchtern.

Der Kleine war ein Rätsel für mich. Auf der einen Seite war er extrem hibbelig, aufgedreht und selbstbewusst und auf der anderen Seite hatte er diese unsichere Art an sich, vor allem, wenn er mit mir sprach. Und irgendwie... erinnerte er mich damit an Cosmo. An den jungen Cosmo, den ich aufgezogen hatte.

Julia sah lächelnd zu mir und als sie meinen Blick sah, meinte sie, „Das sehen wir, wenn es so weit ist."

Dankbar sah ich sie an. Je mehr Zeit ich mit ihr verbrachte, desto mehr fing ich an, mich in ihrer Nähe wohlzufühlen. Meine Mutter hatte mir nie Liebe entgegenbringen können und auch, wenn Julia sie nie ersetzen könnte, weil es dafür einfach zu spät war, so schätzte ich ihre Art mit Menschen umzugehen.

„Was machen wir jetzt noch so?" Paula warf sich auf ihren Bruder und die beiden fingen an zu raufen. Dabei erinnerten sie mich an kleine Straßenhunde, von denen es in Mexiko unzählige gab.

„Geh runter!", zischte ihr Bruder und als er es endlich schaffte seine Schwester loszuwerden, kam er auf mich zu und versteckte sich hinter mir.

Unschlüssig blieb ich einfach sitzen. Paula traute sich anscheinend nicht an mir vorbei, denn sie blieb sofort stehen. Sah ich denn so furchteinflößend aus? Diese Tatsache und den Moment der Ruhe nutzte Adrian zum Aufatmen und er lehnte sich gegen meinen Rücken. Diese kleine Geste ließ mich erstarren und in dem Moment wusste ich, dass ich den Kleinen schon ins Herz geschlossen hatte.

Julia stand auf und winkte ihre Kinder herbei. „Kommt mit, ihr könnt noch ein bisschen draußen spielen. Dann kann ich so lange noch den Haushalt machen, ehe euer Vater kommt!"

Nur widerwillig folgten ihr die Zwillinge und ich blieb allein zurück.

Um ehrlich zu sein hatte ich keine Ahnung, was danach passiert war. Ich hatte nur noch Julia singen hören, während sie putzte und dabei von einem Raum in den anderen lief. Ich hingegen wurde von plötzlicher Müdigkeit angefallen und sank dann auf das Sofa. Dort schlief ich schnell ein, mein Körper brauchte einfach die Ruhe für die Genesung und der weiche Stoff war zu einladend.

So verschlief ich fast den ganzen Tag und wurde erst wach, als eine unerträgliche Wärme mich einhüllte.

Verschlafen öffnete ich die Augen und sah direkt Cosmo. Dieser hatte sich auf wundersame Weise mit auf das kleine Sofa gequetscht und seine Arme um mich geschlungen. Sein Gesicht war dabei in meiner Halsbeuge vergraben und ich konnte spüren, wie er immer wieder ausatmete. Mein Geruch erinnerte ihn an zuhause, hatte er einmal gesagt, und so kam es oft zu solchen Situationen.

„Na, auch mal wach?", flüsterte er leise, ohne aufzusehen.

Ich grinste. „Wie spät ist es?"

„Schon Abend, das Essen ist gleich fertig", erklärte er. „Julia wollte dich nicht wecken und ich dachte mir, dass ich mich noch kurz zu dir lege, aber dann bist du einfach wachgeworden!"

Lachend schloss ich kurz die Augen. „Entschuldige!", meinte ich darauf nur, da es wie ein Vorwurf klang. Konnte ich ja nichts dafür!

„Entschuldigung angenommen!", brummte er.

Dann war kurz Stille. Ich legte meine Arme um den kleineren Körper vor mir und drückte ihn etwas näher an mich. Cosmo war meine ganze Familie und ich würde nicht zulassen, dass ihm etwas passierte! Mafiosi hin oder her. Niemals würde er ihn verletzen, nicht, solange ich da war!

„Alles in Ordnung?", flüsterte Cosmo, der meine plötzliche Anspannung sofort bemerkte.

Ich nickte kaum merklich. „Ja, alles gut. Musste gerade nur an den Grund denken, warum wir überhaupt hier sind."

„Ace... mach dir nicht so viele Gedanken! Wie soll er uns hier denn finden? Wir sind am Arsch der Welt und vielleicht sucht er dich ja gar nicht mehr."

Unwillkürlich musste ich seufzten. „Klar, ich hab ja nur seinen Bruder umgebracht! Glaub mir, der wird mich bis ans Ende seiner Tage suchen. Wenn dich jemand töten würde, dann würde sich der Mörder wünschen er hätte es nie getan!"

„Du musst es ja wissen, Assassin", kicherte mein kleiner Bruder. „Komm, wir sollten aufstehen. Es gibt gleich Essen."

Damit stand er auf und zog mich ebenfalls mit auf die Beine. Wie gerne wäre ich länger auf dem Sofa geblieben. Doch auch mein Magen machte mir schnell klar, dass ich dringend was zu essen und zu trinken brauchte. Am Esstisch saßen dann alle beisammen und nach dem Gebet stürzte ich mich auf das Essen wie ein ausgehungerter Wolf. Dies wurde von Julia kritisch beäugt, da sie meine Tischmanieren nicht gut für ihre Kinder fand und ich definitiv den Rahmen sprengte.

Aber ich hatte Hunger!

Mein Essverhalten änderte sich erst als Aarón mich leicht mit dem Fuß anstupste und vielsagend ansah. Dies quittierte ich mit einem schiefen Grinsen und bemühte mich mein Essverhalten anzupassen. Neben mir flirtete Cosmo permanent mit Helena, allerdings so indirekt, dass sie die meisten Bemerkungen nicht verstand und auch ihr Vater nichts mitbekam.

Als dann alle fertig waren und Helena ihrer Mutter beim Aufwasch half, während sie von Cosmo begleitet wurde, blieb ich am Tisch sitzen.

„Aarón?", fragte ich.

Dieser hob seinen Blick und stellte sein Wasserglas ab. „Hm?"

„Naja, also... die Verletzung ist besser. Die Entzündung ist weg und ich hatte heute auch keine Schmerzen", erklärte ich ihm. Vorerst mied ich seinen Blick, doch als ich aufsah, lächelte er mich an.

„Und hast du Gott dafür schon gedankt?" Ich riss meine Augen auf. Mich bedankt?! Ich war mir doch noch nicht einmal sicher, ob das wirklich Gottes Werk war und außerdem hatte ich keine Ahnung, wie ich dies anstellen sollte. „Oder hast du Zweifel?"

Ertappt sah ich auf den Tisch. „Naja-"

„Ace, was brauchst du noch? Willst du, dass Gott es dir auf einen Zettel schreibt? Deine Verletzung hat sich über Nacht so sehr verbessert, dass es eigentlich unmöglich ist. Wir wissen beide, dass eine Schussverletzung ewig zum Heilen braucht", sagte er mit ruhiger Stimme.

Ich seufzte. „Ich hab aber keine Ahnung, wie ich mich bedanken soll. Kann er mich überhaupt hören?"

„Das kann er! Und er wird dir zuhören. Wir können immer zu ihm kommen, in jeder Situation, zu jeder Zeit!" Seine Worte klangen so fest und sein Blick war so bestimmend, dass ich es einfach glaubte. Also nickte ich. „Hab keine Scheu mit ihm zu sprechen, Ace."

Damit ging er und ich machte mich verwirrt auf den Weg in unser Zimmer. Dort lag Cosmo schon im Bett und hatte die Augen geschlossen. Feste Betthälften gab es nicht. Aber das war auch kein Grund, um sich über das gesamte Bett auszubreiten! Lächelnd legte ich mich zu ihm. Meine Anwesenheit bemerkte er sofort und drehte sich einmal, um mir näher zu sein.

„Keno hat heute übrigens nach dir gefragt", murmelte er zusammenhangslos. „Er wollte wissen, wie es dir geht. Und dann hat er noch irgendwas von Krankenhaus gefaselt."

Sofort stellten sich meine Nackenhaare auf. Der sollte mir bloß fern damit bleiben! „Dann sag ihm morgen, dass es mir besser geht."

„Mach ich. Gute Nacht, Ace." Seine Stimme wurde immer leiser und schlussendlich schlief er ein.

Ich kam gar nicht dazu es zu erwidern. Schmunzelnd zog ich die Decke höher und legte die Arme hinter meinen Kopf, während ich an die Decke sah. Ob Aarón recht hatte und Gott mich wirklich hören konnte? Es gab doch sicher viele Menschen die täglich zu ihm sprachen, wie konnte er dann Zeit für jeden einzelnen haben?

Mit zusammengekniffenen Augenbrauen drehte ich mich schließlich doch auf die Seite. Ich hatte ja nichts zu verlieren und wenn es wirklich Gottes Werk war, dann sollte ich mich wirklich bedanken! Nur wusste ich nicht wie. Also murmelte ich ein einfaches und müdes, „Danke", und schloss die Augen.

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