24. Hackfleischpfanne

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Zusammen betraten wir das große Haus und nahmen schon den Duft vom Essen wahr. Noch immer hatte ich mich nicht daran gewöhnt jeden Tag drei Mahlzeiten zu haben, ohne etwas dafür tun zu müssen.

„Ace?"

Fragend sah ich zu Keno. Julia deckte bereits den Tisch und ansonsten war niemand hier. Wir waren also allein und ich konnte Keno ansehen, dass ihm das Thema unangenehm war. 

„Hm?"

„Wenn ihr morgen mit in die Gemeinde müsst, wäre es besser, wenn meine Mutter dich noch einmal abchecken würde", erklärte er vorsichtig, aber bestimmend.

Unzufrieden knurrte ich und kniff die Augen leicht zusammen. „Es ist schon viel besser geworden, also kein Grund zur Sorge!"

„Ich will nur auf Nummer sicher gehen und mit einer Schussverletzung ist nicht zu spaßen", sagte er besorgt und hielt mich am Arm fest als ich mich aus dem Staub machen wollte. „Wir fahren auch mit dem Traktor. Dann musst du nicht laufen!"

Als ob das mein größtes Problem wäre! „Nein, danke!"

„Ace!", schimpfte mein Gegenüber jetzt lauter. „Was ist denn dein Problem?"

Geschlagen und leicht frustriert seufzte ich. „Ich will nicht, dass die Wunde genäht werden muss", gab ich letztlich zu. Normalerweise würde ich so etwas nie sagen, aber anders gab Keno ja keine Ruhe! Und das Nähen war nun wirklich meine größte Befürchtung. Außerdem war ich nicht dumm und wusste, dass das eigentlich notwendig war.

„Oh man", lachte Keno. „Das ist deine Sorge? Ace, das hat sie das letzte Mal auch nicht getan und du hast doch selbst gesagt, dass es besser geworden ist. Das ist mittlerweile vielleicht gar nicht mehr nötig", versuchte er mich zu beruhigen und es klappte.

„Okay, dann gehen wir eben", brummte ich.

Keno lächelte. „Nach dem Essen?"

„Meinetwegen", entgegnete ich nur unmotiviert und lief in die Küche. 

Dort stand Julia noch am Herd und bereitete die letzten Sachen zu. Es roch sehr stark nach Fleisch und Tomate und so sah es auch aus. Neugierig linste ich hinüber und sah das Essen an. Dann erinnerte ich mich. Julia hatte das schon einmal gekocht. Es war eine Hackfleischpfanne mit Tomaten, Auberginen und Zwiebeln.

Bei dem Anblick knurrte mir der Magen und Julia schmunzelte daraufhin. 

Sie wusste nach wie vor nicht wie Cosmo und ich aufgewachsen waren, aber sie erkannte dennoch, wie sehr wir ihr Essen schätzten. Das Hackfleisch war allemal besser als der Fisch, aber das konnte ich Julia schlecht sagen. Wenn sie uns fragte, lobten wir immer ihr Essen. Denn irgendwie nagte die Befürchtung an uns, dass sie dann nicht mehr kochen würde.

Später saßen wir alle am Tisch und hörten Aarón beim Beten zu, ehe ich zufrieden anfing zu essen.

Es war eine ganz normale Mahlzeit. Wie die letzten Wochen auch. An den Wochenenden, wenn das Wetter schön war, hatten wir auch des Öfteren draußen gegessen und Das wollten morgen Julia und Aarón scheinbar nach der Gemeinde wiederholen. 

Die Zwillinge verteilten ihr Essen mal wieder über den gesamten Tisch und Helena wandte sich unwohl unter Cosmos Blicken. Dieser grinste nur.

„Wie gehts eigentlich deiner Mutter, Keno?", fragte Julia.

Der Braunhaarige lächelte. „Ganz gut, sie kommt morgen auch."

„Freut uns, lad sie doch morgen zum Grillen ein, ja?", ergänzte Aarón mit einem sanften Lächeln und Keno nickte. 

Es war mir natürlich nicht entgangen, wie die beiden Erwachsenen Keno immer ansahen. Seine Vergangenheit kannte ich nicht, doch seine Mutter hatte anscheinend ein paar Probleme und die Tatsache, dass Keno meistens hier war, machte es nicht besser. Genau genommen, war Aarón für Keno wie ein Ziehvater. Von ihm lernte er viel und hin und wieder spielten sie auch Fußball zusammen. 

Das tat der ältere Mann aber ja auch mit uns...

Erschrocken über meine Gedanken spuckte ich mein Wasser wieder aus und fing an zu husten. Es war nicht das erste Mal, dass ich Aarón mit einer Vaterrolle gleichsetzte, aber noch nie war es mir so bewusst geworden.

„Ace, alles in Ordnung?" Julia war schnell bei mir und klopfte mir auf den Rücken. Hustend nickte ich. 

Seitdem ich ihr manchmal im Haushalt half und Zeit mit den Zwillingen verbrachte, hatte sie mich offensichtlich ins Herz geschlossen. Cosmo ebenfalls. Anfangs hatte sie mit Aarón oft Streit wegen uns. Sie war nicht dafür, zwei Fremde einfach gutgläubig aufzunehmen und sie durchzufüttern. Doch wir, oder Cosmo, halfen auf dem Hof mit wo wir konnten, und mit der Zeit fing auch sie an uns zu lieben.

„Hab mich nur verschluckt", erklärte ich.

Julia setzte sich wieder auf ihren Platz, behielt mich aber im Auge. Selbst die Zwillinge hatten mit Essen aufgehört. Sie hatten, wie ihre Mutter, eine komische Fixierung auf mich.

Als dann alle fertig waren und der Tisch abgeräumt wurde, lehnte ich mich satt im Stuhl zurück. Ein schönes Gefühl, wenn der Magen nicht schimpfte, weil es nichts zu essen gab.

„Wollen wir jetzt gleich gehen, oder später?" Keno hatte sich zu mir hinübergelehnt und sah mich mit seinen braunen Glupschaugen fragend an.

Seufzend nickte ich. „Lieber jetzt."

„Okay." Motiviert stand er auf und zog mich mit auf die Beine. „Dauert auch nicht lange, dann kannst du schlafen", fügte er noch hinzu, weil ich schon wieder gähnen musste. In letzter Zeit schlief ich fast immer und es ging mir gehörig auf den Keks! Ich fühlte mich nutzlos und zudem ausgeliefert, auch wenn mir hier niemand etwas antun würde.

Den Mafiosi hatte ich schließlich nicht vergessen. Ich musste aufmerksam sein! 

Nur konnte ich mich schlecht darauf vorbereiten. Aarón wollte ich nicht einweihen und zudem hatte ich keine Ahnung, wie der Typ aussah oder ob er mich überhaupt noch suchte. Ich konnte nur abwarten und hoffen, oder beten...

Aber die ständige Angst zerfraß mich.

Zusammen mit Keno ging der Besuch bei Daniela relativ schnell. Dennoch war mir die Frau nicht geheuer. Sie war selbstbewusst und konnte richtig einschüchternd sein! Jedoch hatte sie die Besserung meiner Verletzung bestätigt und ich konnte mit in die Gemeinde. Wie sehr ich mich doch freute.

Jedenfalls schleppte ich mich anschließend erschöpft nach oben in unser Zimmer. Das Sofa war zwar auch bequem, nur wäre ich den Zwillingen da schutzlos ausgeliefert. Unbarmherzig würden sie mich wie eine Katze durchknuddeln. So ließ ich mich aufs Bett fallen und sank in einen tiefen Schlaf, ohne zu wissen, wie unruhig dieser werden würde.

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